• August Wilhelm von Schlegel to Mohr & Winter (Heidelberg) , Jakob Christian Benjamin Mohr , Christian Friedrich Winter

  • Place of Dispatch: Paris · Place of Destination: Heidelberg · Date: 17.01.1818
Edition Status: Single collated printed full text without registry labelling not including a registry
  • XML
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Mohr & Winter (Heidelberg), Jakob Christian Benjamin Mohr, Christian Friedrich Winter
  • Place of Dispatch: Paris
  • Place of Destination: Heidelberg
  • Date: 17.01.1818
    Printed Text
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: 383716241
  • Bibliography: Jenisch, Erich (Hg.): August Wilhelm Schlegels Briefwechsel mit seinen Heidelberger Verlegern. Festschrift zur Jahrhundert-Feier des Verlags Carl Winters Universitätsbuchhandlung in Heidelberg 1822‒1922. Heidelberg 1922, S. 151‒152.
  • Incipit: „Paris d[en] 17ten Januar 1818.
    Was ich Ew. Wohlgeb[ohren] dießmal mitzutheilen habe, wird Ihnen unerwartet seyn, ich hoffe aber, Sie werden [...]“
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-611-37130
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XX,Bd.4,Nr.40(33)
  • Number of Pages: 2 S. auf Doppelbl., hs. m. U. u. Adresse
  • Format: 23,2 x 19,2 cm
Paris d[en] 17ten Januar 1818.
Was ich Ew. Wohlgeb[ohren] dießmal mitzutheilen habe, wird Ihnen unerwartet seyn, ich hoffe aber, Sie werden bey näherer Erwägung meine Gründe billigen. Ich bin genöthigt mein Versprechen in Absicht auf die Übersetzung des nachgelassenen Werkes von Frau von Staël, welche ich Ihnen zu liefern gedachte, zurückzunehmen. Ich hatte gehofft, der Druck des Originals würde früher anfangen und langsamer fortgehen können, und die übrigen Besorgungen der Herausgabe würden alsdann gänzlich beseitigt seyn, so daß ich nur noch die Druckproben durchzusehen, und die Übersetzung zu fördern gehabt hätte. Wie es aber zu gehen pflegt, habe ich mit der Zeit zu kurz gerechnet, der Anfang des Drucks schiebt sich länger hinaus, er wird also um so schneller fortgehen müssen; überdieß sehe ich während dieses Zeitraumes einer Menge andrer Geschäfte entgegen, außer den Correcturen welche schon Zeit genug hinwegnehmen. Es würde also von zweyen eins erfolgen: entweder ich müßte die Übersetzung übereilen, oder ich könnte mit dem Originale nicht gleichen Schritt halten. Beydes würde zu Ihrem Nachtheile gereichen, die Bedenklichkeiten von meiner Seite nicht gerechnet. Die Übersetzung früher anzufangen, wie Ew. Wohlgeb[ohren] vorschlagen, hatte ich theils keine Zeit, theils hätte ich sie dennoch umschreiben müssen, da an dem Original noch während des Drucks mancherley kleine Veränderungen in Absicht auf die Stellung und den Ausdruck vorfallen werden, wiewohl das Manuscript auf das sorgfältigste in Ordnung gebracht ist. Die Verfasserin pflegte sich diese Freyheit noch für die letzte Durchsicht immer vorzubehalten, und wir, die Herausgeber, müssen jetzt in ihrem Sinn zu verfahren suchen.
Ew. Wohlgeb[ohren] wird vielleicht diese Eröffnung in sofern nicht unangenehm seyn, daß Sie auch von Ihrer Seite die Besorgniß äußern, bey der stückweise erfolgenden Übersendung des deutschen Manuscripts nicht gleichzeitig mit dem Original auftreten zu können. Sollte meine Übersetzung schon im Meßcatalog oder sonst angekündigt seyn, so wird es vielleicht hinreichen, dieß in Ihrer Privat-Correspondenz zurückzunehmen, doch bleibt es Ihrem Gutachten überlassen, ob sie in die gelehrten Zeitungsblätter wollen einrücken lassen, daß ich gesonnen war diese Übersetzung zu liefern, mich aber durch mancherley Geschäfte verhindert sehe, mein Vorhaben mit der gehörigen Sorgfalt und zugleich zeitig genug auszuführen.
Ein Beytrag zu den Heidelb[erger] Jahrbüchern über ein Werk von Herrn von Humboldt, ist schon seit geraumer Zeit beynahe fertig, doch hat es mir immer an Muße gefehlt, die letzte Hand daran zu legen.
Für die, wie wohl vergebliche Bemühung einen Kupferstichhändler für mein Bildniß zu finden, bin ich Ew. Wohlgeb[ohren] unendlich verbunden.
Ein Ruf nach Berlin, dem ich nicht abgeneigt bin zu folgen, giebt mir vielleicht Veranlassung, im nächsten Frühlinge durch Heidelberg zu kommen, und mit Ihnen über einen und den andern Plan auf die Zukunft Abrede zu nehmen, da unsre Verhältnisse bis jetzt immer zu gegenseitiger Zufriedenheit gereicht haben.
Es würde mir angenehm seyn, wenn Ew. Wohlgeb[ohren] die Güte haben wollten, die Summe, welche ich nach Berichtigung unsrer Abrechnung bey Ihnen zu gut habe, sobald es Ihnen bequem ist, mir auf ein hiesiges Haus anzuweisen.
Mit ausgezeichneter Hochachtung
Ew Wohlgeb[ohren]
ergebenster
A W von Schlegel
Rue de Bourbon 76.
Paris d[en] 17ten Januar 1818.
Was ich Ew. Wohlgeb[ohren] dießmal mitzutheilen habe, wird Ihnen unerwartet seyn, ich hoffe aber, Sie werden bey näherer Erwägung meine Gründe billigen. Ich bin genöthigt mein Versprechen in Absicht auf die Übersetzung des nachgelassenen Werkes von Frau von Staël, welche ich Ihnen zu liefern gedachte, zurückzunehmen. Ich hatte gehofft, der Druck des Originals würde früher anfangen und langsamer fortgehen können, und die übrigen Besorgungen der Herausgabe würden alsdann gänzlich beseitigt seyn, so daß ich nur noch die Druckproben durchzusehen, und die Übersetzung zu fördern gehabt hätte. Wie es aber zu gehen pflegt, habe ich mit der Zeit zu kurz gerechnet, der Anfang des Drucks schiebt sich länger hinaus, er wird also um so schneller fortgehen müssen; überdieß sehe ich während dieses Zeitraumes einer Menge andrer Geschäfte entgegen, außer den Correcturen welche schon Zeit genug hinwegnehmen. Es würde also von zweyen eins erfolgen: entweder ich müßte die Übersetzung übereilen, oder ich könnte mit dem Originale nicht gleichen Schritt halten. Beydes würde zu Ihrem Nachtheile gereichen, die Bedenklichkeiten von meiner Seite nicht gerechnet. Die Übersetzung früher anzufangen, wie Ew. Wohlgeb[ohren] vorschlagen, hatte ich theils keine Zeit, theils hätte ich sie dennoch umschreiben müssen, da an dem Original noch während des Drucks mancherley kleine Veränderungen in Absicht auf die Stellung und den Ausdruck vorfallen werden, wiewohl das Manuscript auf das sorgfältigste in Ordnung gebracht ist. Die Verfasserin pflegte sich diese Freyheit noch für die letzte Durchsicht immer vorzubehalten, und wir, die Herausgeber, müssen jetzt in ihrem Sinn zu verfahren suchen.
Ew. Wohlgeb[ohren] wird vielleicht diese Eröffnung in sofern nicht unangenehm seyn, daß Sie auch von Ihrer Seite die Besorgniß äußern, bey der stückweise erfolgenden Übersendung des deutschen Manuscripts nicht gleichzeitig mit dem Original auftreten zu können. Sollte meine Übersetzung schon im Meßcatalog oder sonst angekündigt seyn, so wird es vielleicht hinreichen, dieß in Ihrer Privat-Correspondenz zurückzunehmen, doch bleibt es Ihrem Gutachten überlassen, ob sie in die gelehrten Zeitungsblätter wollen einrücken lassen, daß ich gesonnen war diese Übersetzung zu liefern, mich aber durch mancherley Geschäfte verhindert sehe, mein Vorhaben mit der gehörigen Sorgfalt und zugleich zeitig genug auszuführen.
Ein Beytrag zu den Heidelb[erger] Jahrbüchern über ein Werk von Herrn von Humboldt, ist schon seit geraumer Zeit beynahe fertig, doch hat es mir immer an Muße gefehlt, die letzte Hand daran zu legen.
Für die, wie wohl vergebliche Bemühung einen Kupferstichhändler für mein Bildniß zu finden, bin ich Ew. Wohlgeb[ohren] unendlich verbunden.
Ein Ruf nach Berlin, dem ich nicht abgeneigt bin zu folgen, giebt mir vielleicht Veranlassung, im nächsten Frühlinge durch Heidelberg zu kommen, und mit Ihnen über einen und den andern Plan auf die Zukunft Abrede zu nehmen, da unsre Verhältnisse bis jetzt immer zu gegenseitiger Zufriedenheit gereicht haben.
Es würde mir angenehm seyn, wenn Ew. Wohlgeb[ohren] die Güte haben wollten, die Summe, welche ich nach Berichtigung unsrer Abrechnung bey Ihnen zu gut habe, sobald es Ihnen bequem ist, mir auf ein hiesiges Haus anzuweisen.
Mit ausgezeichneter Hochachtung
Ew Wohlgeb[ohren]
ergebenster
A W von Schlegel
Rue de Bourbon 76.
×
×