• August Wilhelm von Schlegel to Mohr & Winter (Heidelberg) , Jakob Christian Benjamin Mohr , Christian Friedrich Winter

  • Place of Dispatch: Paris · Place of Destination: Heidelberg · Date: 06.03.1818
Edition Status: Single collated printed full text without registry labelling not including a registry
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    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Mohr & Winter (Heidelberg), Jakob Christian Benjamin Mohr, Christian Friedrich Winter
  • Place of Dispatch: Paris
  • Place of Destination: Heidelberg
  • Date: 06.03.1818
    Printed Text
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: 383716241
  • Bibliography: Jenisch, Erich (Hg.): August Wilhelm Schlegels Briefwechsel mit seinen Heidelberger Verlegern. Festschrift zur Jahrhundert-Feier des Verlags Carl Winters Universitätsbuchhandlung in Heidelberg 1822‒1922. Heidelberg 1922, S. 158‒159.
  • Incipit: „Paris d[en] 6ten März 1818
    Ew. Wohlgeb[ohren]
    bitte ich die Verzögerung meiner Antwort meinen überhäuften Geschäften, und einer noch hinzugekommenen Unpäßlichkeit zu [...]“
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-611-37130
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XX,Bd.4,Nr.40(35)
  • Number of Pages: 2 S. auf Doppelbl., hs. m. U. u. Adresse
  • Format: 23,7 x 19,4 cm
Paris d[en] 6ten März 1818
Ew. Wohlgeb[ohren]
bitte ich die Verzögerung meiner Antwort meinen überhäuften Geschäften, und einer noch hinzugekommenen Unpäßlichkeit zu verzeihen. Ich hätte es indessen doch möglich gemacht, sogleich wenigstens in der Kürze zu antworten, wenn ich nicht gewußt hätte, daß H[err] Finkh schriebe, und daß sein Brief die Stelle des meinigen vertreten könnte. Vor Empfang Ihres Briefes hatte ich den Versuch gemacht, wie viel ich in einer gegebenen Zeit, auch mit Hülfe eines Abschreibers dem ich dictirte, würde leisten können; u[nd] ich hatte gefunden, daß ich täglich eine beträchtliche Anzahl Stunden nöthig hätte, um einigermaßen mit dem Druck Schritt zu halten. Nun sahe ich aber voraus, was sich auch seitdem zum Überfluß bestätigt hat, daß sobald der Druck in vollem Zuge wäre, die mehrmalige Durchsicht der Correcturbogen des Originals meine ganze Zeit hinnehmen würde, daß ich kaum eine oder die andre Stunde für die Übersetzung übrig behalten, und mit schon erschöpfter Aufmerksamkeit daran kommen würde. Ew. Wohlgeb[ohren] Vorschlag H[er]rn Finckh betreffend, war mir also sehr willkommen. Ich hatte sogleich eine ausführliche Unterredung mit ihm, theilte ihm das schon übersetzte mit, u[nd] entwickelte ihm das Verfahren welches meines Bedünkens der Übersetzer beobachten müsse. Zeit ist nicht verloren worden, denn ich erhielt erst mehrere Tage nachher die ersten Aushängebogen, welche ihm immer sogleich zugestellt werden, so wie sie aus der Druckerey kommen; heute bis zum 15ten Bogen des ersten Bandes. Am vorigen Sonntag las mir H[er]r Finckh eine Probe seiner Arbeit vor, die mir sehr wohl gerathen schien, u[nd] worüber ich ihm nur wenige kleine Bemerkungen zu machen hatte. Morgen wird H[err] Finckh in derselben Absicht wieder zu mir kommen. Den Zeitpunkt der Erscheinung des Originals kann ich nicht ganz bestimmt angeben, weil er von manchen kleinen Umständen abhängig ist, doch hoffe ich, sie wird eben vor Ende Aprils statt finden. Ich sollte denken, H[errn] Finckhs Thätigkeit müßte Sie in den Stand setzen, mit den ersten beyden Bänden ungefähr zu gleicher Zeit ans Licht zu treten, und den dritten etwa einen Monat später nachzuliefern. Ew. Wohlgeb[ohren] genießen dadurch einen Vortheil, den keine andre deutsche Buchhandlung haben kann, und den ich auch keiner andern zugestanden haben würde, wenn es nicht geschähe, um die Zurücknahme meines übereilt gegebenen Versprechens zu vergüten. Es wird nun freylich nöthig seyn, meinen Namen als Übersetzer auf dem Titel wegzulassen, und sey es in den öffentlichen Blättern, sey es in einer kurzen Vorerinnerung zu dem Buche selbst zu bemerken, daß ich mich in der Unmöglichkeit befunden, die Übersetzung selbst zu liefern, daß sie aber im Einverständnisse mit mir unternommen worden, u. s. w. Der erste Band des Werkes beläuft sich in der Französischen Ausgabe auf mehr als 420 Seiten, der zweyte wird wohl ebenso stark, der dritte etwas schwächer ausfallen.
Es ist möglich, daß ich im Frühling an den Rhein und auch nach Heidelberg komme. Dann werden wir vielleicht manches über künftige Unternehmungen verabreden können.
Mit ausgezeichneter Hochachtung
Ew Wohlgeb[ohren]
ergebenster
A W v Schlegel
Das meinem Bruder gelieferte Exemplar meiner Vorlesungen bitte ich mir anzurechnen
Paris d[en] 6ten März 1818
Ew. Wohlgeb[ohren]
bitte ich die Verzögerung meiner Antwort meinen überhäuften Geschäften, und einer noch hinzugekommenen Unpäßlichkeit zu verzeihen. Ich hätte es indessen doch möglich gemacht, sogleich wenigstens in der Kürze zu antworten, wenn ich nicht gewußt hätte, daß H[err] Finkh schriebe, und daß sein Brief die Stelle des meinigen vertreten könnte. Vor Empfang Ihres Briefes hatte ich den Versuch gemacht, wie viel ich in einer gegebenen Zeit, auch mit Hülfe eines Abschreibers dem ich dictirte, würde leisten können; u[nd] ich hatte gefunden, daß ich täglich eine beträchtliche Anzahl Stunden nöthig hätte, um einigermaßen mit dem Druck Schritt zu halten. Nun sahe ich aber voraus, was sich auch seitdem zum Überfluß bestätigt hat, daß sobald der Druck in vollem Zuge wäre, die mehrmalige Durchsicht der Correcturbogen des Originals meine ganze Zeit hinnehmen würde, daß ich kaum eine oder die andre Stunde für die Übersetzung übrig behalten, und mit schon erschöpfter Aufmerksamkeit daran kommen würde. Ew. Wohlgeb[ohren] Vorschlag H[er]rn Finckh betreffend, war mir also sehr willkommen. Ich hatte sogleich eine ausführliche Unterredung mit ihm, theilte ihm das schon übersetzte mit, u[nd] entwickelte ihm das Verfahren welches meines Bedünkens der Übersetzer beobachten müsse. Zeit ist nicht verloren worden, denn ich erhielt erst mehrere Tage nachher die ersten Aushängebogen, welche ihm immer sogleich zugestellt werden, so wie sie aus der Druckerey kommen; heute bis zum 15ten Bogen des ersten Bandes. Am vorigen Sonntag las mir H[er]r Finckh eine Probe seiner Arbeit vor, die mir sehr wohl gerathen schien, u[nd] worüber ich ihm nur wenige kleine Bemerkungen zu machen hatte. Morgen wird H[err] Finckh in derselben Absicht wieder zu mir kommen. Den Zeitpunkt der Erscheinung des Originals kann ich nicht ganz bestimmt angeben, weil er von manchen kleinen Umständen abhängig ist, doch hoffe ich, sie wird eben vor Ende Aprils statt finden. Ich sollte denken, H[errn] Finckhs Thätigkeit müßte Sie in den Stand setzen, mit den ersten beyden Bänden ungefähr zu gleicher Zeit ans Licht zu treten, und den dritten etwa einen Monat später nachzuliefern. Ew. Wohlgeb[ohren] genießen dadurch einen Vortheil, den keine andre deutsche Buchhandlung haben kann, und den ich auch keiner andern zugestanden haben würde, wenn es nicht geschähe, um die Zurücknahme meines übereilt gegebenen Versprechens zu vergüten. Es wird nun freylich nöthig seyn, meinen Namen als Übersetzer auf dem Titel wegzulassen, und sey es in den öffentlichen Blättern, sey es in einer kurzen Vorerinnerung zu dem Buche selbst zu bemerken, daß ich mich in der Unmöglichkeit befunden, die Übersetzung selbst zu liefern, daß sie aber im Einverständnisse mit mir unternommen worden, u. s. w. Der erste Band des Werkes beläuft sich in der Französischen Ausgabe auf mehr als 420 Seiten, der zweyte wird wohl ebenso stark, der dritte etwas schwächer ausfallen.
Es ist möglich, daß ich im Frühling an den Rhein und auch nach Heidelberg komme. Dann werden wir vielleicht manches über künftige Unternehmungen verabreden können.
Mit ausgezeichneter Hochachtung
Ew Wohlgeb[ohren]
ergebenster
A W v Schlegel
Das meinem Bruder gelieferte Exemplar meiner Vorlesungen bitte ich mir anzurechnen
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