• Jakob Christian Benjamin Mohr to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Heidelberg · Place of Destination: Unknown · Date: 06.02.1838
Edition Status: Single collated printed full text without registry labelling not including a registry
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    Metadata Concerning Header
  • Sender: Jakob Christian Benjamin Mohr
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Heidelberg
  • Place of Destination: Unknown
  • Date: 06.02.1838
    Printed Text
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: 383716241
  • Bibliography: Jenisch, Erich (Hg.): August Wilhelm Schlegels Briefwechsel mit seinen Heidelberger Verlegern. Festschrift zur Jahrhundert-Feier des Verlags Carl Winters Universitätsbuchhandlung in Heidelberg 1822‒1922. Heidelberg 1922, S. 185‒186.
  • Incipit: „Hochwohlgebohrner
    Hochzuverehrender Herr!
    Mein kurzer Aufenthalt in Bonn im verflossenen Sommer und die Sorge Ihnen bei Ihrem damaligen Unwohlseyn beschwerlich zu fallen, [...]“
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-611-34977
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.16,Nr.74
  • Number of Pages: 3 S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 27,1 x 22,6 cm
Hochwohlgebohrner
Hochzuverehrender Herr!
Mein kurzer Aufenthalt in Bonn im verflossenen Sommer und die Sorge Ihnen bei Ihrem damaligen Unwohlseyn beschwerlich zu fallen, gestattete mir nur wenig Augenblicke Ihnen meine Aufwartung zu machen und die Ehre und das herzliche Vergnügen zu haben Sie wenigstens nach so langer Zeit des Entferntseyns wieder einmal sehen und sprechen zu können.
An eine weitere Unterhandlung als die damals nur kurz eingeleitete über eine zu machende neue Auflage Ihrer mir als Verleger verbliebenen Gedichte war meiner Seits nicht zu denken und so konnte ich denn auch Ihrer mir so gütig gemachten Einladung kurz vor m[einer] Abreise zu einem zweiten Besuche u[nd] Mittagsmahl mit größtem Bedauern nicht Folge leisten.
Ich glaubte nun im Spätjahre wieder Veranlassung zu haben nach dortiger Gegend zu kommen allein es traten Hindernisse und der strenge Winter dazwischen eine Zeit von mehreren Monden welche übrigens den freilich nur noch unbedeutenden Vorrath Ihrer Gedichte völlig absorbierten.
Dies nöthigt mich denn nun ohne weiteren Zeitverlust schon jezt mich schriftlich an Ew. Hochwohlgebohren zu wenden und Sie zu ersuchen mir Ihre Aussichten und Vorhaben hinsichtlich einer neu zu veranstaltenden Ausgabe schriftlich gütigst mitzutheilen, hauptsächlich aber auch die Bedingungen unter welchen Sie mir eine solche wieder überlassen würden.
Denn hierüber etwas von meiner Seite aus vorzuschlagen ist mir unmöglich, ich habe nur zu vernehmen und zu bedenken, zu vernehmen welche Erwartungen Sie hegen, zu bedenken in wiefern es mir möglich seyn wird solche freilich unter ganz veränderten Verhältnissen als die bei Übernahme der ersten Auflagen waren zu erfüllen. Diese veränderten Verhältnisse bestehen darin daß der Sinn für so gediegenes und feststehendes vor[nehmes] Gut nur wenigen noch verblieben ist, daß unterdeß das große Publicum verwöhnt u[nd] verdorben durch Poesien aller Art in dieser Zeit entsprungen allen Sinn u[nd] Geschmack an früher da gewesenem verloren sich von diesem als dem ansprechenden hinreißen läßt so daß eine Auflage der andern folgt u[nd] alles übrige der Nichtachtung u[nd] Vergessenheit anheim fällt.
Doch ich darf hochzuverehrender Herr Sie mit solcher Litanei nicht behelligen, ich benutze sie nur als Grund der Sorge welche ich als Verleger haben muß dem es leider auch auf Quantität des Absatzes bei unbestrittner Qualität des Verlagswerkes ankommen muß wie er den Verfasser nach Verhältniß dieser honoriren soll und mit vergnügen honorirt.
Haben Sie dennoch nun die Güte, mir über alles das Auskunft zu geben was Sie bei einer neuen Auflage [.....] so wie den Umfang derselben und besonders auch wann Sie glauben den Druck beginnen lassen zu können.
Mit hoher Verehrung
Ew. Hochwohlgebohren
geh[orsam] ergebenster
J C B Mohr.
Heidelberg d[en] 6. Februar 1838.
Hochwohlgebohrner
Hochzuverehrender Herr!
Mein kurzer Aufenthalt in Bonn im verflossenen Sommer und die Sorge Ihnen bei Ihrem damaligen Unwohlseyn beschwerlich zu fallen, gestattete mir nur wenig Augenblicke Ihnen meine Aufwartung zu machen und die Ehre und das herzliche Vergnügen zu haben Sie wenigstens nach so langer Zeit des Entferntseyns wieder einmal sehen und sprechen zu können.
An eine weitere Unterhandlung als die damals nur kurz eingeleitete über eine zu machende neue Auflage Ihrer mir als Verleger verbliebenen Gedichte war meiner Seits nicht zu denken und so konnte ich denn auch Ihrer mir so gütig gemachten Einladung kurz vor m[einer] Abreise zu einem zweiten Besuche u[nd] Mittagsmahl mit größtem Bedauern nicht Folge leisten.
Ich glaubte nun im Spätjahre wieder Veranlassung zu haben nach dortiger Gegend zu kommen allein es traten Hindernisse und der strenge Winter dazwischen eine Zeit von mehreren Monden welche übrigens den freilich nur noch unbedeutenden Vorrath Ihrer Gedichte völlig absorbierten.
Dies nöthigt mich denn nun ohne weiteren Zeitverlust schon jezt mich schriftlich an Ew. Hochwohlgebohren zu wenden und Sie zu ersuchen mir Ihre Aussichten und Vorhaben hinsichtlich einer neu zu veranstaltenden Ausgabe schriftlich gütigst mitzutheilen, hauptsächlich aber auch die Bedingungen unter welchen Sie mir eine solche wieder überlassen würden.
Denn hierüber etwas von meiner Seite aus vorzuschlagen ist mir unmöglich, ich habe nur zu vernehmen und zu bedenken, zu vernehmen welche Erwartungen Sie hegen, zu bedenken in wiefern es mir möglich seyn wird solche freilich unter ganz veränderten Verhältnissen als die bei Übernahme der ersten Auflagen waren zu erfüllen. Diese veränderten Verhältnisse bestehen darin daß der Sinn für so gediegenes und feststehendes vor[nehmes] Gut nur wenigen noch verblieben ist, daß unterdeß das große Publicum verwöhnt u[nd] verdorben durch Poesien aller Art in dieser Zeit entsprungen allen Sinn u[nd] Geschmack an früher da gewesenem verloren sich von diesem als dem ansprechenden hinreißen läßt so daß eine Auflage der andern folgt u[nd] alles übrige der Nichtachtung u[nd] Vergessenheit anheim fällt.
Doch ich darf hochzuverehrender Herr Sie mit solcher Litanei nicht behelligen, ich benutze sie nur als Grund der Sorge welche ich als Verleger haben muß dem es leider auch auf Quantität des Absatzes bei unbestrittner Qualität des Verlagswerkes ankommen muß wie er den Verfasser nach Verhältniß dieser honoriren soll und mit vergnügen honorirt.
Haben Sie dennoch nun die Güte, mir über alles das Auskunft zu geben was Sie bei einer neuen Auflage [.....] so wie den Umfang derselben und besonders auch wann Sie glauben den Druck beginnen lassen zu können.
Mit hoher Verehrung
Ew. Hochwohlgebohren
geh[orsam] ergebenster
J C B Mohr.
Heidelberg d[en] 6. Februar 1838.
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