• Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Hannover · Place of Destination: Braunschweig · Date: [August 1795]
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
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    Metadata Concerning Header
  • Sender: Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Hannover
  • Place of Destination: Braunschweig
  • Date: [August 1795]
  • Notations: Datum sowie Absende- und Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: 362657327
  • Bibliography: Waitz, Georg: Caroline und ihre Freunde. Mittheilungen aus Briefen. Leipzig 1882, S. 30.
  • Incipit: „[1] Liebster Willhelm,
    Ich dancke Dir sehr, vor Deinen Lieben u Langen Brief. Alles konnte mir wohl nicht Freude machen. Besonders der [...]“
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-611-36881
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.21,Nr.39
  • Number of Pages: 2 S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 23,5 x 19,3 cm
  • Editors: Bamberg, Claudia · Varwig, Olivia
[1] Liebster Willhelm,
Ich dancke Dir sehr, vor Deinen Lieben u Langen Brief. Alles konnte mir wohl nicht Freude machen. Besonders der Punct mit America. Du sprachst ja hier mit mir als von einer Sache die nicht geschähn würde, sonst hätte ich mich mehr erkundiget, auf Was Art es wäre. Bester Willhelm, es würde mich sehr schmertzen mich von Dir, vor dieses Leben zu trennen, aber ich würde auch meinen Grundsätzen hier getreu bleiben, nehmlich mein Vergnügen u Freude, den Glück meiner Kinder nach zu setzen nur gehörte dazu, einige Wahrscheinlichkeit zu haben daß es zu Deinen Glück wäre, und besonders daß Du gleich in einer Verbündung hingiengst, die Dich doch auf einige Jahre sicherte. Den sonst kömmt es mir zu viel gewagt vor. Du wirst mir also eine rechte Wohlthat erzeigen, wenn Du mir sagst, auf was vor Art Du den Schritt wagen würdest, wenn auch nichts daraus wird, so wird es mir doch eine große Beruhigung seyn, wenn ich mir den Fall als möglich gedencke. Du kannst auf meine Verschwiegenheit Bauen. Erzöhle mir doch recht ins einzelne, von Deiner Einrichtung wie wohnst Du? Was giebst Du vor die Wohnung? Wie ist das Eßen beschafften? u. so. w. Mit Carl ist noch nichts weiter vorgefallen. Morgen oder über morgen [2] kömmts in Concistorium vor, was rechts wird er wohl nicht hören, besonders ist das traurig daß er von seinen künftigen Hofnungen nichts weiß. Ich kann noch gar nicht wieder froh werden, Es ist bald zu viel vor meine Schuldern, eine Reihe Liebenswürdige u Talendvolle Kinder zu haben, u so schlechte glücks umstände. Gott helfe es mir follens tragen. Mit meiner Gesundheit geht es immer etwas beßer, ich dencke wenn besere Witterung wird wird es sich gäben, Den Brief von Caroline Rehberg hast Du wohl erhalten. Hast Du sie gesehn? Du hast recht Schindler ist ein Eßel. Neues weis ich nichts also leb wohl, Dein Schnupfen wird doch wohl vor bey seyen? aber schreib mir doch bald, ich laße sonst die Äengstlichkeiten nicht. An Crußen u Gärtnersch mußt Du oft Grüße von mir bestellen. Du must die Mademoiselles ja nicht vernachläßigen, auf die kömmt viel an.
alle befünden sich wohl Carl Julchen u in Moringen von Dreßden habe ich seit den letzten Briefen keine Du wolltest mir den Brief wieder schücken
Mutter Schlegel
[3] [leer]
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[1] Liebster Willhelm,
Ich dancke Dir sehr, vor Deinen Lieben u Langen Brief. Alles konnte mir wohl nicht Freude machen. Besonders der Punct mit America. Du sprachst ja hier mit mir als von einer Sache die nicht geschähn würde, sonst hätte ich mich mehr erkundiget, auf Was Art es wäre. Bester Willhelm, es würde mich sehr schmertzen mich von Dir, vor dieses Leben zu trennen, aber ich würde auch meinen Grundsätzen hier getreu bleiben, nehmlich mein Vergnügen u Freude, den Glück meiner Kinder nach zu setzen nur gehörte dazu, einige Wahrscheinlichkeit zu haben daß es zu Deinen Glück wäre, und besonders daß Du gleich in einer Verbündung hingiengst, die Dich doch auf einige Jahre sicherte. Den sonst kömmt es mir zu viel gewagt vor. Du wirst mir also eine rechte Wohlthat erzeigen, wenn Du mir sagst, auf was vor Art Du den Schritt wagen würdest, wenn auch nichts daraus wird, so wird es mir doch eine große Beruhigung seyn, wenn ich mir den Fall als möglich gedencke. Du kannst auf meine Verschwiegenheit Bauen. Erzöhle mir doch recht ins einzelne, von Deiner Einrichtung wie wohnst Du? Was giebst Du vor die Wohnung? Wie ist das Eßen beschafften? u. so. w. Mit Carl ist noch nichts weiter vorgefallen. Morgen oder über morgen [2] kömmts in Concistorium vor, was rechts wird er wohl nicht hören, besonders ist das traurig daß er von seinen künftigen Hofnungen nichts weiß. Ich kann noch gar nicht wieder froh werden, Es ist bald zu viel vor meine Schuldern, eine Reihe Liebenswürdige u Talendvolle Kinder zu haben, u so schlechte glücks umstände. Gott helfe es mir follens tragen. Mit meiner Gesundheit geht es immer etwas beßer, ich dencke wenn besere Witterung wird wird es sich gäben, Den Brief von Caroline Rehberg hast Du wohl erhalten. Hast Du sie gesehn? Du hast recht Schindler ist ein Eßel. Neues weis ich nichts also leb wohl, Dein Schnupfen wird doch wohl vor bey seyen? aber schreib mir doch bald, ich laße sonst die Äengstlichkeiten nicht. An Crußen u Gärtnersch mußt Du oft Grüße von mir bestellen. Du must die Mademoiselles ja nicht vernachläßigen, auf die kömmt viel an.
alle befünden sich wohl Carl Julchen u in Moringen von Dreßden habe ich seit den letzten Briefen keine Du wolltest mir den Brief wieder schücken
Mutter Schlegel
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