• Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Hannover · Place of Destination: Jena · Date: 01.06.1800
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
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    Metadata Concerning Header
  • Sender: Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Hannover
  • Place of Destination: Jena
  • Date: 01.06.1800
  • Notations: Da der Brief im Druck nur teilweise wiedergegeben ist, wurde er neu transkribiert. – Absende- und Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: 362657327
  • Bibliography: Waitz, Georg: Caroline und ihre Freunde. Mittheilungen aus Briefen. Leipzig 1882, S. 78.
  • Incipit: „[1] den 1 ten Junius
    1800
    Wie kannst Du es Lieber Willhelm denn übers Hertze bringen? Daß Du mir keine Nachricht von Deiner [...]“
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-611-36881
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.21,Nr.58
  • Number of Pages: 3 S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 23,6 x 18,7 cm
  • Editors: Bamberg, Claudia
[1] den 1 ten Junius
1800
Wie kannst Du es Lieber Willhelm denn übers Hertze bringen? Daß Du mir keine Nachricht von Deiner Lieben Frau ihrer Gesundheit giebst. Sie war noch gar nicht beßer, als Du mir zuletzt schriebst. Du weist doch daß ich so warmen Antheil nehme. Ich habe von einem Postage zum andern gehoft Nachricht von der gäntzlichen Herstellung die ich so sehr wünsche zu bekommen, aber vergeblich auch sehe ich Deinen Gedichten u besonders dem auf den guten August mit Ungeduld entgegen. Ich bitte Dich recht sehr gieb mir doch bald Nachricht von Euch allen. auch von Fritzen, den ich so wohl als Deine Liebe Frau hertzlich grüße. Ich bin gottlob gesund. Ich habe seit einigen Jahren gar keine Medicin genommen. Ich könnte recht zufrieden leben wenn das viele kränckeln meiner Kinder mir nicht so oft Sorgen machte, Jettchen hat bisher noch immer gekränckelt. Ich traue ihrer Brust nicht. zwar ihr Alter da sie weit über 30 ist, u die veränderung der Luft, Langenhagen liegt sehr gesund, machen mir noch Hofnung, auch zeigt sich ein Ausschlag der Haut dem sie sonst gehabt hat wieder, Flechten, oder verschwind wieder. Ernsts werden zu Jehanne oder kurtz nachher nach Langenhagen gehn. Durch verschiedene Umstände hat [2] sich ihr Anzug verzögert, was mir sehr unangenehm ist. Wird Jettchen gesund wenigstens leitlich, so hoffe ich sollen sie in Langenhagen recht gesund vergnügt seyn. Ich habe Jettchen auch eine Gesellschaffterin verschafft die ihr nicht kostbar ist, in dem sie etwas Kostgeld giebt 50 r. u doch in Haushalt behielflich ist. Ich habe meine Wohnung verändert u bin sehr zufrieden Ich wohne so beqväm als ich noch nie gewohnt habe. Mit meinen hiesigen Kindern ist es noch beym alten. Carl ist ein Fleißiger guter Mann, er besucht mich auch oft auf ein Halbstündchen, u besorgt mir meine kleinen Angelegenheiten. meine Schwiegertochter sehe ich selten, die Hälfte der Zeit ist sie kranck. Giecht Nervenschäche u gott weiß alles was. Auf die Länge fürchte ich doch daß es nicht gut geht. Sie nimt sich auch gar nicht in Acht. Von Rehbergs bin ich ganz abgekommen. Caroline kränckel auch viel, u die Alte ist unerträglich. Es sind eine Zeither viel Leute gestorben. unter andern der Depeschensecretär Partz. Die Schwester ist meine sehr gute Freundin. Auch der Rath Köstners der die berühmte Lotte hat, er verläst 11 Kinder, von denen schon einig[e] angesetzt sind, doch wird so so viel als möglich gesorgt werden, sie hat einen warmen Freund an Ruthlof schon lange gehabt. Herr Dieling mit dem Du ein mal nach [3] nach Göting gereist bist, u der bisher Autitor war, ist nun in Zelle examinirt, u Abgewießen. doch heist es daß er den Tittel als Aßeßor bekömmt. vermuthlich um die alte krancke Mutter zuschonen. Moritzens sind die Fingstfeyertage noch einmal in Moring. Moritz scheint doch itzo mit der Einnahme der Stelle etwas beßer zufrieden zu seyn. Weiter fällt mir nichts ein was Euch intereßiren könnte. Wie steht es mit den Vorsatze uns ein mal zu besuchen? Vermuthlich wird es von dem befünden Deiner Frau abhängen? Daß es uns allen recht viel Freude machen würde, brauche ich wohl nicht erst zu versichern. Lebt recht wohl liebe Kinder u vergest Eure alte Mutter nicht.
Mutter Schlegel
Was sind daß für Plane von dem Du letzhin schriebst die Ihr beyden Brüder macht?
[4] [leer]
[1] den 1 ten Junius
1800
Wie kannst Du es Lieber Willhelm denn übers Hertze bringen? Daß Du mir keine Nachricht von Deiner Lieben Frau ihrer Gesundheit giebst. Sie war noch gar nicht beßer, als Du mir zuletzt schriebst. Du weist doch daß ich so warmen Antheil nehme. Ich habe von einem Postage zum andern gehoft Nachricht von der gäntzlichen Herstellung die ich so sehr wünsche zu bekommen, aber vergeblich auch sehe ich Deinen Gedichten u besonders dem auf den guten August mit Ungeduld entgegen. Ich bitte Dich recht sehr gieb mir doch bald Nachricht von Euch allen. auch von Fritzen, den ich so wohl als Deine Liebe Frau hertzlich grüße. Ich bin gottlob gesund. Ich habe seit einigen Jahren gar keine Medicin genommen. Ich könnte recht zufrieden leben wenn das viele kränckeln meiner Kinder mir nicht so oft Sorgen machte, Jettchen hat bisher noch immer gekränckelt. Ich traue ihrer Brust nicht. zwar ihr Alter da sie weit über 30 ist, u die veränderung der Luft, Langenhagen liegt sehr gesund, machen mir noch Hofnung, auch zeigt sich ein Ausschlag der Haut dem sie sonst gehabt hat wieder, Flechten, oder verschwind wieder. Ernsts werden zu Jehanne oder kurtz nachher nach Langenhagen gehn. Durch verschiedene Umstände hat [2] sich ihr Anzug verzögert, was mir sehr unangenehm ist. Wird Jettchen gesund wenigstens leitlich, so hoffe ich sollen sie in Langenhagen recht gesund vergnügt seyn. Ich habe Jettchen auch eine Gesellschaffterin verschafft die ihr nicht kostbar ist, in dem sie etwas Kostgeld giebt 50 r. u doch in Haushalt behielflich ist. Ich habe meine Wohnung verändert u bin sehr zufrieden Ich wohne so beqväm als ich noch nie gewohnt habe. Mit meinen hiesigen Kindern ist es noch beym alten. Carl ist ein Fleißiger guter Mann, er besucht mich auch oft auf ein Halbstündchen, u besorgt mir meine kleinen Angelegenheiten. meine Schwiegertochter sehe ich selten, die Hälfte der Zeit ist sie kranck. Giecht Nervenschäche u gott weiß alles was. Auf die Länge fürchte ich doch daß es nicht gut geht. Sie nimt sich auch gar nicht in Acht. Von Rehbergs bin ich ganz abgekommen. Caroline kränckel auch viel, u die Alte ist unerträglich. Es sind eine Zeither viel Leute gestorben. unter andern der Depeschensecretär Partz. Die Schwester ist meine sehr gute Freundin. Auch der Rath Köstners der die berühmte Lotte hat, er verläst 11 Kinder, von denen schon einig[e] angesetzt sind, doch wird so so viel als möglich gesorgt werden, sie hat einen warmen Freund an Ruthlof schon lange gehabt. Herr Dieling mit dem Du ein mal nach [3] nach Göting gereist bist, u der bisher Autitor war, ist nun in Zelle examinirt, u Abgewießen. doch heist es daß er den Tittel als Aßeßor bekömmt. vermuthlich um die alte krancke Mutter zuschonen. Moritzens sind die Fingstfeyertage noch einmal in Moring. Moritz scheint doch itzo mit der Einnahme der Stelle etwas beßer zufrieden zu seyn. Weiter fällt mir nichts ein was Euch intereßiren könnte. Wie steht es mit den Vorsatze uns ein mal zu besuchen? Vermuthlich wird es von dem befünden Deiner Frau abhängen? Daß es uns allen recht viel Freude machen würde, brauche ich wohl nicht erst zu versichern. Lebt recht wohl liebe Kinder u vergest Eure alte Mutter nicht.
Mutter Schlegel
Was sind daß für Plane von dem Du letzhin schriebst die Ihr beyden Brüder macht?
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