• Friedrich von Schlegel to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Wien · Place of Destination: Unknown · Date: 08.11.1808
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
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    Metadata Concerning Header
  • Sender: Friedrich von Schlegel
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Wien
  • Place of Destination: Unknown
  • Date: 08.11.1808
  • Notations: Fragment (vgl. Krisenjahre, Bd. 3, S. 368).
    Printed Text
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: 335976727
  • Bibliography: Krisenjahre der Frühromantik. Briefe aus dem Schlegelkreis. Hg. v. Josef Körner. Bd. 1. Der Texte erste Hälfte. 1791‒1808. Bern u.a. ²1969, S. 647‒648.
  • Incipit: „[1] [Wien 8. November 1808]
    – – – – – – – – – – – – – – – – – [...]“
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: APP2712-Bd-8
  • Classification Number: Mscr.Dresd.App.2712,B,I,64
  • Number of Pages: 2 S., hs. m. U
  • Format: 19,2 x 11,9 cm
[1] [Wien 8. November 1808]
– – – – – – – – – – – – – – – – – –
Uebrigens schiltst Du wieder viel, zum Theil wohl nicht mit Unrecht, wie denn jeder Mensch in ganz neuen Verhältnissen anfangs fehlt. Eigentlich bedürfte ich aber mehr einer Ermuthigung in dem schweren Kampf, den ich begonnen habe, als solcher Vorstellungen die nur noch mehr niederschlagen. – Rehbergs Buch ist sehr sehr gut, ich werde es bei Gelegenheit loben; nicht so das geschraubte von Brandes. – Liebster Freund, ich beschwöre Dich um Beiträge zur Europa. Laß uns wieder gemeinschaftlich auftreten, ganz im alten Geiste; der Prometheus ist schwerlich zu retten, war auch an sich viel schiefer in der Anlage. Du meldest dießmal nichts vom Fortgang der dramaturgischen Vorlesungen? –
Sophie ist in München glücklich angekommen. Doch war ihre Gesundheit leidend. Sie hat wahrscheinlich auch dort Reclamationen der Kinder und Verfolgungen zu fürchten; wenigstens kann sie bis jetzt deshalb nicht ganz sicher sein, und das muß denn hauptsächlich den Termin ihrer Abreise mit bestimmen. Grüße mir den Bildhauer Friedrich aufs allerherzlichste. Knorring ist noch hier.
Ewig der Deine
Friedrich
[2]
Was wirst Du nur dazu sagen, geliebter Freund, daß meine Frau jetzt hier ist. Mit der Wohnung macht es eine Hauptschwierigkeit, indessen nimmt sich Collin und andre Freunde unsrer Noth treulich an. Hätte meine Frau alle diese Schwierigkeiten so vorauswissen können, so würde sie vielleicht angestanden haben. Aber das konnte sie freilich nicht, und da ihr auch Charlotte auf das dringendste zur Reise rieth, so war es natürlich daß sie diesen Entschluß faßte; und ich hoffe nun es soll alles gut gehn. – Ich benutze die wenigen Augenblicke vor Abgang der Post nur um Dir den Empfang Deines eben erhaltenen letzten Briefs zu melden. Tausend Dank für die Mittheilung aus dem Publiciste. Da es bloß ein Auszug und G. S. darunter steht, könnte es vielleicht von dem jungen Schweighäuser sein, wenn dieser so weit wieder bei Verstande wäre.
[1] [Wien 8. November 1808]
– – – – – – – – – – – – – – – – – –
Uebrigens schiltst Du wieder viel, zum Theil wohl nicht mit Unrecht, wie denn jeder Mensch in ganz neuen Verhältnissen anfangs fehlt. Eigentlich bedürfte ich aber mehr einer Ermuthigung in dem schweren Kampf, den ich begonnen habe, als solcher Vorstellungen die nur noch mehr niederschlagen. – Rehbergs Buch ist sehr sehr gut, ich werde es bei Gelegenheit loben; nicht so das geschraubte von Brandes. – Liebster Freund, ich beschwöre Dich um Beiträge zur Europa. Laß uns wieder gemeinschaftlich auftreten, ganz im alten Geiste; der Prometheus ist schwerlich zu retten, war auch an sich viel schiefer in der Anlage. Du meldest dießmal nichts vom Fortgang der dramaturgischen Vorlesungen? –
Sophie ist in München glücklich angekommen. Doch war ihre Gesundheit leidend. Sie hat wahrscheinlich auch dort Reclamationen der Kinder und Verfolgungen zu fürchten; wenigstens kann sie bis jetzt deshalb nicht ganz sicher sein, und das muß denn hauptsächlich den Termin ihrer Abreise mit bestimmen. Grüße mir den Bildhauer Friedrich aufs allerherzlichste. Knorring ist noch hier.
Ewig der Deine
Friedrich
[2]
Was wirst Du nur dazu sagen, geliebter Freund, daß meine Frau jetzt hier ist. Mit der Wohnung macht es eine Hauptschwierigkeit, indessen nimmt sich Collin und andre Freunde unsrer Noth treulich an. Hätte meine Frau alle diese Schwierigkeiten so vorauswissen können, so würde sie vielleicht angestanden haben. Aber das konnte sie freilich nicht, und da ihr auch Charlotte auf das dringendste zur Reise rieth, so war es natürlich daß sie diesen Entschluß faßte; und ich hoffe nun es soll alles gut gehn. – Ich benutze die wenigen Augenblicke vor Abgang der Post nur um Dir den Empfang Deines eben erhaltenen letzten Briefs zu melden. Tausend Dank für die Mittheilung aus dem Publiciste. Da es bloß ein Auszug und G. S. darunter steht, könnte es vielleicht von dem jungen Schweighäuser sein, wenn dieser so weit wieder bei Verstande wäre.
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