• Friedrich von Schlegel to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Berlin · Place of Destination: Jena · Date: [nach Mitte Oktober 1798]
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
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    Metadata Concerning Header
  • Sender: Friedrich von Schlegel
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Berlin
  • Place of Destination: Jena
  • Date: [nach Mitte Oktober 1798]
  • Notations: Datum erschlossen.
    Printed Text
  • Bibliography: Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe. Bd. 24. Dritte Abteilung: Briefe von und an Friedrich und Dorothea Schlegel. Die Periode des Athenäums (25. Juli 1797 ‒ Ende August 1799). Mit Einleitung und Kommentar hg. v. Raymond Immerwahr. Paderborn 1985, S. 181‒183.
  • Incipit: „Ich war anfänglich Willens, mein Schreiben an Euch bis zu mehr Ruhe und bis zu dem nächsten Posttage aufzuschieben, und bis [...]“
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-1a-34237
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.24.c,Nr.112
  • Number of Pages: 4S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 18,6 x 11,7 cm
Ich war anfänglich Willens, mein Schreiben an Euch bis zu mehr Ruhe und bis zu dem nächsten Posttage aufzuschieben, und bis dahin bitte ich auch Caroline, Auguste, Charlotte mir Frist zu geben.
Dir muß ich aber doch etwas was Vieweg mir heute Morgen gesagt hat, gleich mittheilen. Er kann vor dem November kein Papier von dem bekommen, worauf das Athen.[äum] gedruckt ist. Er sagt, er hätte sich wohl damit versehn gehabt, aber seine Frau habe während seiner Abwesenheit zwey Ballen an Unger geliehen, es werde nur in dieser einen Mühle gemacht und dergl. mehr. – Da er neulich ganz so redete, wie ich wünschte übers Athen[äum], und da es gar zu schlecht, auch jene Conclusion leicht buchstäblich wahr seyn mag, so bin ich noch weit entfernt von dem Argwohn, daß er dabey Absichten habe, und Aufschub suche. Indessen halte ich es doch für nothwendig, daß Du ihm übrigens so freundschaftlich wie möglich, und mit Anerkennung alles dessen was ich Dir neulich von ihm schrieb, schreibst, aber doch mit starken Ausdrücken diesen Aufschub beklagst, und die nachtheiligen Folgen davon auseinandersetzest, vorzüglich aber ihm ganz unbefangen Ordre ertheilst, über das Honorar des dritten Stücks. – Schreib ihm er solle mir 5½ Ldrs. für Hülsen geben, das übrige Honorar (nach Abzug des kleinen Vorschußes) des ganzen Stücks etwa zu 11 Bogen gerechnet von Leipzig aus an Dich schicken, da ich schon mit Dir abgerechnet.
Es ist dieß nicht nur nothwendig, um uns zu sichern, sondern es würde mir auch sonst an Mitteln fehlen, Dir Deine Auslagen zu ersetzen, da es mir schon schwer werden würde, wenn ich Dir auch nur einen ansehnlichen Theil desselben an Dich baar zu schicken. Sobald wieder ein beträchtliches Stück des IVten Stücks fertig ist, muß er auch das Honorar geben. Vielleicht wäre es gut, wenn bis dahin etwas fertig wird, daß Du Dir einen Theil desselben schon zur Messe geben ließest, da die unmittelbaren baaren Sendungen nachher Schwierigkeiten haben.
Unter anderm sagte er mir auch, daß Aesthetische Versuche von Humbold über Goethes Hermann gleichfalls darauf warten müßten, da sie auf demselben Papier gedruckt werden sollten.
Mit größter Sehnsucht erwarte ich die Mahlerey und Hülsens Aufsatz. Den Zettel des letzten an mich hast Du beyzulegen vergessen, obgleich Du es im Briefe meldest. –
Es soll ein rechtes Fest seyn wenn wir die Mahlerey zusammen lesen! Herzliche Grüße von allen Unsrigen. Ich schreibe diesen Brief in der Stadt bey Henriette. Wenn sie [nicht] noch selbst ein Paar Zeilen hie unten schreibt, so grüßt sie wenigstens noch ganz besonders.
Die Gnomiker behältst Du so lange Du sie brauchst. Dann schicke sie nur auf der Post zurück.
Bald hoffe ich den Brief über Sh.[akespear] schicken zu können. Länger wird er nicht werden als 1½–2 Bogen. – Zu drey bis vier Wochen ist Schleierm.[acher]s Aufsatz gewiß fertig. Auch Tieck hört nicht auf den Aufsatz über Cervantes zu versprechen. – Wir müssen nun auch fleißiger und eifriger arbeiten. Es ist auf jeden Fall gut. – Den Brief über Sh.[akespear] findest Du hoffentlich in Jena. Ich hoffe viel von der Antwort. Vielleicht ist es nun gut wenn die beyden nicht getrennt werden. Wir haben die Anordnung in unsrer Gewalt. Herzliche Grüße an Alle.
Fr. S.
Ich war anfänglich Willens, mein Schreiben an Euch bis zu mehr Ruhe und bis zu dem nächsten Posttage aufzuschieben, und bis dahin bitte ich auch Caroline, Auguste, Charlotte mir Frist zu geben.
Dir muß ich aber doch etwas was Vieweg mir heute Morgen gesagt hat, gleich mittheilen. Er kann vor dem November kein Papier von dem bekommen, worauf das Athen.[äum] gedruckt ist. Er sagt, er hätte sich wohl damit versehn gehabt, aber seine Frau habe während seiner Abwesenheit zwey Ballen an Unger geliehen, es werde nur in dieser einen Mühle gemacht und dergl. mehr. – Da er neulich ganz so redete, wie ich wünschte übers Athen[äum], und da es gar zu schlecht, auch jene Conclusion leicht buchstäblich wahr seyn mag, so bin ich noch weit entfernt von dem Argwohn, daß er dabey Absichten habe, und Aufschub suche. Indessen halte ich es doch für nothwendig, daß Du ihm übrigens so freundschaftlich wie möglich, und mit Anerkennung alles dessen was ich Dir neulich von ihm schrieb, schreibst, aber doch mit starken Ausdrücken diesen Aufschub beklagst, und die nachtheiligen Folgen davon auseinandersetzest, vorzüglich aber ihm ganz unbefangen Ordre ertheilst, über das Honorar des dritten Stücks. – Schreib ihm er solle mir 5½ Ldrs. für Hülsen geben, das übrige Honorar (nach Abzug des kleinen Vorschußes) des ganzen Stücks etwa zu 11 Bogen gerechnet von Leipzig aus an Dich schicken, da ich schon mit Dir abgerechnet.
Es ist dieß nicht nur nothwendig, um uns zu sichern, sondern es würde mir auch sonst an Mitteln fehlen, Dir Deine Auslagen zu ersetzen, da es mir schon schwer werden würde, wenn ich Dir auch nur einen ansehnlichen Theil desselben an Dich baar zu schicken. Sobald wieder ein beträchtliches Stück des IVten Stücks fertig ist, muß er auch das Honorar geben. Vielleicht wäre es gut, wenn bis dahin etwas fertig wird, daß Du Dir einen Theil desselben schon zur Messe geben ließest, da die unmittelbaren baaren Sendungen nachher Schwierigkeiten haben.
Unter anderm sagte er mir auch, daß Aesthetische Versuche von Humbold über Goethes Hermann gleichfalls darauf warten müßten, da sie auf demselben Papier gedruckt werden sollten.
Mit größter Sehnsucht erwarte ich die Mahlerey und Hülsens Aufsatz. Den Zettel des letzten an mich hast Du beyzulegen vergessen, obgleich Du es im Briefe meldest. –
Es soll ein rechtes Fest seyn wenn wir die Mahlerey zusammen lesen! Herzliche Grüße von allen Unsrigen. Ich schreibe diesen Brief in der Stadt bey Henriette. Wenn sie [nicht] noch selbst ein Paar Zeilen hie unten schreibt, so grüßt sie wenigstens noch ganz besonders.
Die Gnomiker behältst Du so lange Du sie brauchst. Dann schicke sie nur auf der Post zurück.
Bald hoffe ich den Brief über Sh.[akespear] schicken zu können. Länger wird er nicht werden als 1½–2 Bogen. – Zu drey bis vier Wochen ist Schleierm.[acher]s Aufsatz gewiß fertig. Auch Tieck hört nicht auf den Aufsatz über Cervantes zu versprechen. – Wir müssen nun auch fleißiger und eifriger arbeiten. Es ist auf jeden Fall gut. – Den Brief über Sh.[akespear] findest Du hoffentlich in Jena. Ich hoffe viel von der Antwort. Vielleicht ist es nun gut wenn die beyden nicht getrennt werden. Wir haben die Anordnung in unsrer Gewalt. Herzliche Grüße an Alle.
Fr. S.
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