• Friedrich von Schlegel to August Wilhelm von Schlegel , Caroline von Schelling

  • Place of Dispatch: Berlin · Place of Destination: Unknown · Date: [12. Februar 1799]
Edition Status: Single collated printed full text without registry labelling not including a registry
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    Metadata Concerning Header
  • Sender: Friedrich von Schlegel
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel, Caroline von Schelling
  • Place of Dispatch: Berlin
  • Place of Destination: Unknown
  • Date: [12. Februar 1799]
  • Notations: Datum erschlossen. – Datierung unsicher (vgl. KFSA, Bd. 24, S. 435).
    Printed Text
  • Bibliography: Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe. Bd. 24. Dritte Abteilung: Briefe von und an Friedrich und Dorothea Schlegel. Die Periode des Athenäums (25. Juli 1797 ‒ Ende August 1799). Mit Einleitung und Kommentar hg. v. Raymond Immerwahr. Paderborn 1985, S. 229‒230.
  • Incipit: „An Caroline
    Ich nutze geschwind noch die paar Augenblicke, Ihnen auf Ihre reiche Gabe eine briefliche Kleinigkeit zu erwiedern.
    Der Fichte ist gut [...]“
An Caroline
Ich nutze geschwind noch die paar Augenblicke, Ihnen auf Ihre reiche Gabe eine briefliche Kleinigkeit zu erwiedern.
Der Fichte ist gut und tüchtig und so grüßen Sie ihn <auch> von mir. Mich hat er mehr an meine Endlichkeit gemahnt und die Zeitlichkeiten die mich von ihm trennen.
Schl.[eyermacher] meynt, man sollte vom Churfürsten zu Sachsen eine zu Recht beständige Definition von Gott und dessen Daseyn verlangen. –
Der Bote eilt, die Feder weilt, die Seele keilt –
Aber das ist doch gut und schön καλονκαγαθον von Dir, daß Du As you like it übersetzest aus eigner göttlicher Willkühr. Nun fehlt also nur noch der einzige Loveʼs labour lost zu denen vier die ich classisch halte und groß unter den romantischen. Das vierte ist Hamlet, Romeo versteht sich von selbst. – Much ado setze ich auch unter die kleinen Götter, immer noch höher als den Merchant; und doch sind beydes Götter, wenn schon kleine.
Habʼ ich nicht Recht, die Luc.[inde] nicht unter ihrem Preis weggeben zu wollen? –
Jette ist jetzt ganz bezaubert von und bey Itzigs. (– Wilhelm erinnert sich viell[eicht] noch ein Souper bey einer Levi – das ist noch die beste von dem langweiligen Volk – wo er neben einer <heimlich> geschnürten jüdischen Generalin saß) – Sie ist etwas gidry geworden, da sie in dem geistlosen Cirkel natürlich sehr glänzt; es ist wie eine, die sehr lange nicht gewalzt hat. Uebrigens nehmen Sie Ihre Herzlosigkeit nur nicht so schwer. Man kann ja auch ein Herz bekommen. <Sie hat nur das auch nicht, weil [sie] niemals nichts hat und fest hält.>
An Caroline
Ich nutze geschwind noch die paar Augenblicke, Ihnen auf Ihre reiche Gabe eine briefliche Kleinigkeit zu erwiedern.
Der Fichte ist gut und tüchtig und so grüßen Sie ihn <auch> von mir. Mich hat er mehr an meine Endlichkeit gemahnt und die Zeitlichkeiten die mich von ihm trennen.
Schl.[eyermacher] meynt, man sollte vom Churfürsten zu Sachsen eine zu Recht beständige Definition von Gott und dessen Daseyn verlangen. –
Der Bote eilt, die Feder weilt, die Seele keilt –
Aber das ist doch gut und schön καλονκαγαθον von Dir, daß Du As you like it übersetzest aus eigner göttlicher Willkühr. Nun fehlt also nur noch der einzige Loveʼs labour lost zu denen vier die ich classisch halte und groß unter den romantischen. Das vierte ist Hamlet, Romeo versteht sich von selbst. – Much ado setze ich auch unter die kleinen Götter, immer noch höher als den Merchant; und doch sind beydes Götter, wenn schon kleine.
Habʼ ich nicht Recht, die Luc.[inde] nicht unter ihrem Preis weggeben zu wollen? –
Jette ist jetzt ganz bezaubert von und bey Itzigs. (– Wilhelm erinnert sich viell[eicht] noch ein Souper bey einer Levi – das ist noch die beste von dem langweiligen Volk – wo er neben einer <heimlich> geschnürten jüdischen Generalin saß) – Sie ist etwas gidry geworden, da sie in dem geistlosen Cirkel natürlich sehr glänzt; es ist wie eine, die sehr lange nicht gewalzt hat. Uebrigens nehmen Sie Ihre Herzlosigkeit nur nicht so schwer. Man kann ja auch ein Herz bekommen. <Sie hat nur das auch nicht, weil [sie] niemals nichts hat und fest hält.>
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