• Friedrich von Schlegel , Dorothea von Schlegel to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Jena · Place of Destination: Braunschweig · Date: 05.12.1800
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
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    Metadata Concerning Header
  • Sender: Friedrich von Schlegel, Dorothea von Schlegel
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Jena
  • Place of Destination: Braunschweig
  • Date: 05.12.1800
    Printed Text
  • Bibliography: Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe. Bd. 25. Dritte Abteilung: Briefe von und an Friedrich und Dorothea Schlegel. Höhepunkt und Zerfall der romantischen Schule (1799 ‒ 1802). Mit Einleitung und Kommentar hg. v. Hermann Patsch. Paderborn 2009, S. 207‒208.
  • Incipit: „[1] Jena den 5ten Dec. 1800
    Die Einlage war mit 1 L[ouis]d[’or] begleitet, den ich aber lieber zu den übrigen in Verwahrung [...]“
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-1a-34237
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.24.c,Nr.152; Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.23,Nr.30
  • Number of Pages: 6S. auf Doppelbl., hs.
  • Format: 19,1 x 11,5 cm
[1] Jena den 5ten Dec. 1800
Die Einlage war mit 1 L[ouis]d[’or] begleitet, den ich aber lieber zu den übrigen in Verwahrung genommen habe, um nicht durch die Uebersendung desselben unnützes Postgeld zu verursachen.
Mit den Charakteristiken und Kr[itiken] ist es noch nicht so eilig, daß es nöthig wäre, dir die Horen zu schicken. – Indessen mache ich den Lessing immer nebenbey fertig. – Daß Du gegen die Aufnahme der Meist[er] Char[akteristik] bist, will mir nicht in den Sinn; weil mein Antheil nun gar zu dürftig ausfällt. – Ich kann auch die Gründe dagegen nicht gelten lassen. Denn erstlich ist jener Aufsatz für [2] sich fertig, und was ich erst die Absicht hatte, in einer Fortsetzung zu geben, ist ja in dem Gespräch über Poesie auf eine andre Art geschehn, hängt aber gar nicht nothwendig mit jenem zusammen.
Zu Ostern ist es 3 Jahr, daß die ersten Stücke des Athen[aeum] erschienen sind. Vieweg kann also nichts dagegen haben. Und überhaupt wir mögen uns stellen wie wir wollen, wir bringen die Leute doch nicht dahin daß sie das Athen[aeum] als Buch kauften. Es ist und bleibt für sie Journal. Es wird also freylich wohl in der Folge dazu kommen müssen daß wir auch das selbstständige [3] aus dem übrigen wieder drucken lassen wie etwa die Gespräche über Sprache, Gemählde und Poesie, und das machte dann wieder ein artiges Bändchen für sich. – Die Krit[ik] d[es] Meister und des Lafont[aine] aber scheint mir an Form und Inhalt am besten zur Aufnahme in die Char[akteristiken] und Kr[itiken] qualifizirt.
Wir waren ja auch schon darüber einig, daß die litterar[ischen] Fr[agmente] aus dem Athen[aeum] (nebst den gleichen aus d[em] Lyc[eum]) und neue in die Sammlung selbst aufgenommen würden. Und in der That würden die aus d[em] Lyc[eum] ohne jene eine sehr dürftige Erscheinung machen. Nun scheinst Du aber auch darüber [4] andrer Meynung. Am besten ließe sich das alles mündlich abreden. Möchte es doch bald geschehn!
Nebst Deiner eignen Erscheinung aber könnte mir nichts wohl nur so willkommen seyn, als die Komödie auf Kotzebue. Nach einer solchen Erfrischung sehnt sich mein Herz.
Der Curiosität wegen lege ich den Brief ans Athen[aeum] bey. Die M[anu]sc[ri]pte waren wie sich erwarten läßt.
Daß es mit Car[olinens] Gesundheit nicht besser geht, thut mir sehr leid. Hat sie dort einen guten Artzt. Ich bin sehr müde. Gute Nacht!
[5] 
[Dorothea Veit:]
Ich habe die recht große Bitte an Sie lieber Freund, daß Sie so gütig wären uns von Braunschweig 30 Pfund Cafee, und etwa 20 Pfund feinen Zucker mit der Post zu schicken, wenn es nemlich angeht, daß es erst im Januar bezahlt wird, die Summe kann etwa 25 G[roschen] betragen. Ich habe verschiedenen Leuten den Auftrag gegeben mir vorige Michaeli Messe aus Leipzig Cafee und Zucker ein zu kaufen, es war aber, da Sie nicht dort waren niemand so gefällig; und jetzt habe ich das Geld auf andre Seiten ausgeben müßen. Bey Schirmer darf ich zwar auch noch nicht bezahlen, hingegen ist seine Ware bey weitem nicht so gut, und dann muß ich es theuer bezahlen, ich muß für das Pfund Cafee 17, und für das Pfund Zucker 13 G[roschen] geben; in Braunschweig sind die Preise gewiß beträchtlich niedriger, außerdem noch, daß mir gewiß besser gewogen wird. Wenn es Ihnen möglich ist lieber Wilhelm so thun Sie das für uns; desto besser wird dann der Kafee seyn, wenn Sie ihn bey mir trinken. Möchte es nur bald geschehen!
Dorothea
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[1] Jena den 5ten Dec. 1800
Die Einlage war mit 1 L[ouis]d[’or] begleitet, den ich aber lieber zu den übrigen in Verwahrung genommen habe, um nicht durch die Uebersendung desselben unnützes Postgeld zu verursachen.
Mit den Charakteristiken und Kr[itiken] ist es noch nicht so eilig, daß es nöthig wäre, dir die Horen zu schicken. – Indessen mache ich den Lessing immer nebenbey fertig. – Daß Du gegen die Aufnahme der Meist[er] Char[akteristik] bist, will mir nicht in den Sinn; weil mein Antheil nun gar zu dürftig ausfällt. – Ich kann auch die Gründe dagegen nicht gelten lassen. Denn erstlich ist jener Aufsatz für [2] sich fertig, und was ich erst die Absicht hatte, in einer Fortsetzung zu geben, ist ja in dem Gespräch über Poesie auf eine andre Art geschehn, hängt aber gar nicht nothwendig mit jenem zusammen.
Zu Ostern ist es 3 Jahr, daß die ersten Stücke des Athen[aeum] erschienen sind. Vieweg kann also nichts dagegen haben. Und überhaupt wir mögen uns stellen wie wir wollen, wir bringen die Leute doch nicht dahin daß sie das Athen[aeum] als Buch kauften. Es ist und bleibt für sie Journal. Es wird also freylich wohl in der Folge dazu kommen müssen daß wir auch das selbstständige [3] aus dem übrigen wieder drucken lassen wie etwa die Gespräche über Sprache, Gemählde und Poesie, und das machte dann wieder ein artiges Bändchen für sich. – Die Krit[ik] d[es] Meister und des Lafont[aine] aber scheint mir an Form und Inhalt am besten zur Aufnahme in die Char[akteristiken] und Kr[itiken] qualifizirt.
Wir waren ja auch schon darüber einig, daß die litterar[ischen] Fr[agmente] aus dem Athen[aeum] (nebst den gleichen aus d[em] Lyc[eum]) und neue in die Sammlung selbst aufgenommen würden. Und in der That würden die aus d[em] Lyc[eum] ohne jene eine sehr dürftige Erscheinung machen. Nun scheinst Du aber auch darüber [4] andrer Meynung. Am besten ließe sich das alles mündlich abreden. Möchte es doch bald geschehn!
Nebst Deiner eignen Erscheinung aber könnte mir nichts wohl nur so willkommen seyn, als die Komödie auf Kotzebue. Nach einer solchen Erfrischung sehnt sich mein Herz.
Der Curiosität wegen lege ich den Brief ans Athen[aeum] bey. Die M[anu]sc[ri]pte waren wie sich erwarten läßt.
Daß es mit Car[olinens] Gesundheit nicht besser geht, thut mir sehr leid. Hat sie dort einen guten Artzt. Ich bin sehr müde. Gute Nacht!
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[Dorothea Veit:]
Ich habe die recht große Bitte an Sie lieber Freund, daß Sie so gütig wären uns von Braunschweig 30 Pfund Cafee, und etwa 20 Pfund feinen Zucker mit der Post zu schicken, wenn es nemlich angeht, daß es erst im Januar bezahlt wird, die Summe kann etwa 25 G[roschen] betragen. Ich habe verschiedenen Leuten den Auftrag gegeben mir vorige Michaeli Messe aus Leipzig Cafee und Zucker ein zu kaufen, es war aber, da Sie nicht dort waren niemand so gefällig; und jetzt habe ich das Geld auf andre Seiten ausgeben müßen. Bey Schirmer darf ich zwar auch noch nicht bezahlen, hingegen ist seine Ware bey weitem nicht so gut, und dann muß ich es theuer bezahlen, ich muß für das Pfund Cafee 17, und für das Pfund Zucker 13 G[roschen] geben; in Braunschweig sind die Preise gewiß beträchtlich niedriger, außerdem noch, daß mir gewiß besser gewogen wird. Wenn es Ihnen möglich ist lieber Wilhelm so thun Sie das für uns; desto besser wird dann der Kafee seyn, wenn Sie ihn bey mir trinken. Möchte es nur bald geschehen!
Dorothea
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