• Friedrich Christoph Perthes to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Hamburg · Place of Destination: Unknown · Date: 12.12.1809
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
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    Metadata Concerning Header
  • Sender: Friedrich Christoph Perthes
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Hamburg
  • Place of Destination: Unknown
  • Date: 12.12.1809
    Printed Text
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: 335973167
  • Bibliography: Krisenjahre der Frühromantik. Briefe aus dem Schlegelkreis. Hg. v. Josef Körner. Bd. 2. Der Texte zweite Hälfte. 1809‒1844. Bern u.a. ²1969, S. 94‒95.
  • Incipit: „[1] Hamburg 1809. Decbr. 12.
    Inliegend erhalten Sie, Hochverehrter Herr! den Entwurf einer neuen Zeitschrift, der aber nicht fürʼs Publikum sondern nur [...]“
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: APP2712-Bd-9
  • Classification Number: Mscr.Dresd.App.2712,B,IV,b,9
  • Number of Pages: 2 S., hs. m. U.
  • Format: 24 x 19,8 cm
[1] Hamburg 1809. Decbr. 12.
Inliegend erhalten Sie, Hochverehrter Herr! den Entwurf einer neuen Zeitschrift, der aber nicht fürʼs Publikum sondern nur für Männer bestimmt ist, die die ernste und reine Absicht heraus lesen können.
Sehen Sie die Einlage als einen längern Brief von mir an, als weiter nichts.
Es schien mir jetzt, wo wir durch ein äußeres Band wieder zusammen gebunden werden sollen, an der Zeit zu seyn, wohlgesinnten deutschen Männern eine Gelegenheit zu bieten, wo sie darlegen können, daß auch nach Innen uns noch ein Gemeinschaftliches binde.
Unsere Journale sind schlecht, theils der Richtung nach, theils weil sie um gemeines Interesse willen frivoler Neugierde fröhnen müssen. Die paar guten kritischen und wissenschaftlichen kommen in wenige Hände.
Ich habe durch ganz Deutschland eine beträchtliche Anzahl wohlgesinnter Freunde; mein Nahme ist bekannt als der eines rechtlichen zuverlässigen nicht unvorsichtigen Mannes, und dann kann man leicht erfahren, daß meine Art Handel und meine Lage ein solches Unternehmen als mercantilische Speculation nicht erheischen können.
Es ist mir die Communication die unter braven Männern durch dieses Journal veranlaßt werden kann, an sich schon eine wünschenswerthe Sache, weil ich sie für ersprieslich halte zu einem Vorhaben, was die Erhaltung der Deutschen Gelehrten Republick bezweckt, und welches nach meiner Meinung ausgeführt werden kann, die Lage Deutschlands werde welche sie wolle.
[2] Ich bitte Sie recht angelegentlichst, entziehen Sie mir Ihre Beyhülfe nicht; es kann nicht fehlen, daß Sie nicht gar vieles jetzt zu sagen hätten, was dem Vaterland nutz und noth ist, und was gesagt werden darf! Ihnen mache ich keine Bedingungen, darüber werden wir uns vereinigen.
Vielleicht auch daß ein Abschnitt aus dem Werk über Deutsche Litteratur von Frau von Stael Ihnen als Probe hier gut gestellt schiene.
Noch besonders war meine Absicht, mir in den verschiedenen Ländern einsichtsvolle Correspondenten zu verschaffen, die mir fortdauernd Berichte abstatteten über den Zustand der Wissenschaft pp – – könnte ich vielleicht durch Ihren Rath in Italien einen solchen Mann finden? Herr Sismonde der so viel ich weiß auch in Coppet ist, würde vielleicht auch Hülfe dafür wissen. – – Ich bitte wegen meiner Zudringlichkeit nicht um Entschuldigung! Die Sache die ich will verdient guter Männer Beyhülfe, und warlich! ich will ernsthaft etwas Gutes!
Noch erwähne ich, daß die Zeitschrift ganz anspruchsloß, nur für die Lesewelt berechnet erscheinen wird, es ist dies in vieler Hinsicht nöthig.
Darf ich hoffen bald von Ihnen ein paar Zeilen Antwort zu erhalten.
Mit vollkommenster Hochachtung
Ihr treu ergebenster
Fr. Perthes
[1] Hamburg 1809. Decbr. 12.
Inliegend erhalten Sie, Hochverehrter Herr! den Entwurf einer neuen Zeitschrift, der aber nicht fürʼs Publikum sondern nur für Männer bestimmt ist, die die ernste und reine Absicht heraus lesen können.
Sehen Sie die Einlage als einen längern Brief von mir an, als weiter nichts.
Es schien mir jetzt, wo wir durch ein äußeres Band wieder zusammen gebunden werden sollen, an der Zeit zu seyn, wohlgesinnten deutschen Männern eine Gelegenheit zu bieten, wo sie darlegen können, daß auch nach Innen uns noch ein Gemeinschaftliches binde.
Unsere Journale sind schlecht, theils der Richtung nach, theils weil sie um gemeines Interesse willen frivoler Neugierde fröhnen müssen. Die paar guten kritischen und wissenschaftlichen kommen in wenige Hände.
Ich habe durch ganz Deutschland eine beträchtliche Anzahl wohlgesinnter Freunde; mein Nahme ist bekannt als der eines rechtlichen zuverlässigen nicht unvorsichtigen Mannes, und dann kann man leicht erfahren, daß meine Art Handel und meine Lage ein solches Unternehmen als mercantilische Speculation nicht erheischen können.
Es ist mir die Communication die unter braven Männern durch dieses Journal veranlaßt werden kann, an sich schon eine wünschenswerthe Sache, weil ich sie für ersprieslich halte zu einem Vorhaben, was die Erhaltung der Deutschen Gelehrten Republick bezweckt, und welches nach meiner Meinung ausgeführt werden kann, die Lage Deutschlands werde welche sie wolle.
[2] Ich bitte Sie recht angelegentlichst, entziehen Sie mir Ihre Beyhülfe nicht; es kann nicht fehlen, daß Sie nicht gar vieles jetzt zu sagen hätten, was dem Vaterland nutz und noth ist, und was gesagt werden darf! Ihnen mache ich keine Bedingungen, darüber werden wir uns vereinigen.
Vielleicht auch daß ein Abschnitt aus dem Werk über Deutsche Litteratur von Frau von Stael Ihnen als Probe hier gut gestellt schiene.
Noch besonders war meine Absicht, mir in den verschiedenen Ländern einsichtsvolle Correspondenten zu verschaffen, die mir fortdauernd Berichte abstatteten über den Zustand der Wissenschaft pp – – könnte ich vielleicht durch Ihren Rath in Italien einen solchen Mann finden? Herr Sismonde der so viel ich weiß auch in Coppet ist, würde vielleicht auch Hülfe dafür wissen. – – Ich bitte wegen meiner Zudringlichkeit nicht um Entschuldigung! Die Sache die ich will verdient guter Männer Beyhülfe, und warlich! ich will ernsthaft etwas Gutes!
Noch erwähne ich, daß die Zeitschrift ganz anspruchsloß, nur für die Lesewelt berechnet erscheinen wird, es ist dies in vieler Hinsicht nöthig.
Darf ich hoffen bald von Ihnen ein paar Zeilen Antwort zu erhalten.
Mit vollkommenster Hochachtung
Ihr treu ergebenster
Fr. Perthes
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