• Johann Wolfgang von Goethe to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Weimar · Place of Destination: Unknown · Date: 28.12.1798
Edition Status: Single collated printed full text without registry labelling not including a registry
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    Metadata Concerning Header
  • Sender: Johann Wolfgang von Goethe
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Weimar
  • Place of Destination: Unknown
  • Date: 28.12.1798
    Printed Text
  • Bibliography: August Wilhelm und Friedrich Schlegel im Briefwechsel mit Schiller und Goethe. Hg. v. Josef Körner u. Ernst Wieneke. Leipzig 1926, S. 81‒82.
  • Verlag: Insel Verlag
  • Incipit: „[1] Ew. Wohlgeb.
    sende die Burg von Otranto in einer neuen Hülle zurück. Wenn auch diese gleich der vorigen wird abgelesen [...]“
    Manuscript
  • Provider: Universitäts- und Landesbibliothek Bonn
  • OAI Id: 1724737
  • Classification Number: S 506 : II : 10
  • Number of Pages: 1 Bl., davon 1 S. e. beschrieben
  • Format: 24,3 x 19,4 cm
  • Particularities: Der Brief befindet sich als Brief Nr. 10 in einem 1983 angefertigten Aufbewahrungskasten (Kasten II = Kasten "Goethe").
[1] Ew. Wohlgeb.
sende die Burg von Otranto in einer neuen Hülle zurück. Wenn auch diese gleich der vorigen wird abgelesen seyn, so möchte wohl vom Buche selbst nicht viel übrig bleiben.
[2] Die Recension von dem Knebelschen Properz scheint mir sehr gut und zweckmäßig gerathen und der Gedanke den Verfasser mit sich selbst zu vergleichen ist freundlich und fruchtbar. Ein Mann wie Knebel verdient eine zarte Behandlung, da er von Natur zum umändern und ausbessern so sehr geneigt ist.
Was ich für ihn wünschte wäre daß er sich mit Ihnen in Connexion setzte, um Ihres Rathes bey der Uebersetzung des Lucrez, auf die er eine unsägliche Arbeit verwendet, zu genießen. Er liegt, wie Sie aus seiner Vorrede bemerkt haben, noch an einer kleinen grammatisch prosodischen Opposition krank. Es würde ihm bey seiner Arbeit zum größten Vortheil gereichen, wenn wir ihn davon heilen könnten, so daß er die unleugbaren Fortschritte, die man in den letzten Zeiten gemacht hat, anerkennte, gewisse Grundsätze zu befolgen sich entschlösse, und dadurch seinem Vers gewiß manchen Vortheil verschaffte. Ich mache ihn hierauf in einem Briefe aufmerksam so wie ich mich darüber bald mit Ihnen zu unterhalten hoffe.
So eben empfange ich den zweyten Theil von Sternbald worüber ich nächstens mehr schreibe oder spreche.
Der ich recht wohl zu leben wünsche. Weimar am 28 Dec. 98.
Goethe
[1] Ew. Wohlgeb.
sende die Burg von Otranto in einer neuen Hülle zurück. Wenn auch diese gleich der vorigen wird abgelesen seyn, so möchte wohl vom Buche selbst nicht viel übrig bleiben.
[2] Die Recension von dem Knebelschen Properz scheint mir sehr gut und zweckmäßig gerathen und der Gedanke den Verfasser mit sich selbst zu vergleichen ist freundlich und fruchtbar. Ein Mann wie Knebel verdient eine zarte Behandlung, da er von Natur zum umändern und ausbessern so sehr geneigt ist.
Was ich für ihn wünschte wäre daß er sich mit Ihnen in Connexion setzte, um Ihres Rathes bey der Uebersetzung des Lucrez, auf die er eine unsägliche Arbeit verwendet, zu genießen. Er liegt, wie Sie aus seiner Vorrede bemerkt haben, noch an einer kleinen grammatisch prosodischen Opposition krank. Es würde ihm bey seiner Arbeit zum größten Vortheil gereichen, wenn wir ihn davon heilen könnten, so daß er die unleugbaren Fortschritte, die man in den letzten Zeiten gemacht hat, anerkennte, gewisse Grundsätze zu befolgen sich entschlösse, und dadurch seinem Vers gewiß manchen Vortheil verschaffte. Ich mache ihn hierauf in einem Briefe aufmerksam so wie ich mich darüber bald mit Ihnen zu unterhalten hoffe.
So eben empfange ich den zweyten Theil von Sternbald worüber ich nächstens mehr schreibe oder spreche.
Der ich recht wohl zu leben wünsche. Weimar am 28 Dec. 98.
Goethe
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