• Johann Carl Fürchtegott Schlegel to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Hannover · Place of Destination: Amsterdam · Date: 15.07.1791
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
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    Metadata Concerning Header
  • Sender: Johann Carl Fürchtegott Schlegel
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Hannover
  • Place of Destination: Amsterdam
  • Date: 15.07.1791
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-1a-34097
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.23,Nr.61
  • Number of Pages: 4S., hs. m. U.
  • Format: 19,2 x 11,6 cm
  • Incipit: „[1] VI
    Hannover
    d. 15 Jul. 1791
    Liebster Bruder, da Du Deinen letzten Brief nicht numerirt hast, so werde ich Dich hintergehen, [...]“
  • Editors: Bamberg, Claudia · Varwig, Olivia
[1] VI
Hannover
d. 15 Jul. 1791
Liebster Bruder, da Du Deinen letzten Brief nicht numerirt hast, so werde ich Dich hintergehen, indem ich den meinigen numerire, wodurch ich auf einmal den Vorsprung gewinne. Wahrscheinlich willst Du nicht, daß er wegen der Oeconomicorum, die er enthält, mit in Circulation komme, und das soll denn auch nicht geschehen. Die Fragen die Du mir darin vorlegst, wird meine Mutter beantworten, und will ich Dir dießmal nur die Ausrichtung Deiner Commissionen melden, und alles übrige auf müßigere Zeiten verschieben, damit es Dir nie daran fehle. – Ich glaube auch, daß ich unter die Anklage Deiner Freunde, die Dir selten schreiben, nicht mit begriffen bin; die Numer oben muß [2] mich rechtfertigen. Meinen letzten Brief vom 8 Jul mit dem von Tatter wirst Du ohne Zweifel erhalten haben, wahrscheinlich zu eben der Zeit, als ich den Deinigen.
Auf die Assignation scheinst Du mehr Geld zu erwarten, als ich erhalten habe, da Du schreibst, daß es in Golde 2 r. 7 g. mehr als 28 r. betragen werde. Ich habe aber, wie Du aus beygehender Note sehen wirst, nicht mehr und nicht weniger als 5 Louisdʼor u. 1 r. 21 g. ConventionsMüntze darauf erhalten, welche letztere ich gegen 1 r. 15 g. C: M: eingesetzt. Die 5 Louisdʼor habe ich in Deinem Briefe an H. Bornemann nebst dem an Fiorillo francirt übermacht, und werde ich Dir den Ueberschuß auf das Postgeld berechnen; es versteht sich, daß ich nur die auswärtigen nicht aber Deine u. meine Briefe in Rechnung bringe
Wegen meines Vaters Gesundheit brauchst Du Dich keine Sorgen zu machen. Er ist bey seinem Podagra ganz munter und aufgelegt zur Arbeit, oder wenn er im Bette liegen muß, zum Lesen. Ich wünschte nur, daß er den Brunnen erst anfangen könnte. – Hast Du das Räthsel von der [1] Ueberraschung, die Du gehabt, noch nicht gelöset? Karl Schlegel
[3] P. St. d. 15 Jul. 1791.
So eben, da ich diesen Brief schon zugesiegelt hatte, erhalte ich Deinen Brief Nr VII; ich entsiegle ihn also wieder, um Dir wenigstens dessen Empfang zu melden. Dadurch, daß Du Deinen Brief postnumerirst, bringst Du mich aus meiner Rechnung, doch werde ich wohl keinen Schaden dadurch haben, weil Du mir wieder einen ankündigst. Fritz wohnt im Barfüßer-Gäßchen bey Schulz. Ich werde den Brief mit nächster Post absenden. – Wegen der Rector Stelle, und der Besetzung werde ich, wenn ich kann, ohne das man eine Absicht hiebey merkt, noch Erkundigung einzuziehen suchen. Wenn Du in Vorschlag gebracht zu [4] seyn wünschtest, ohne Dich dabey zu compromittiren, so gienge dieß durch Heynen am besten an; daß er Dich, als wie aus freyem Stücken mit nennte; doch weiß ich nicht, ob er nicht schon geantwortet hat.
Ich vermuthe fast, daß Du jezt dort Deine Litterärischen Bedürfnißen nicht völlig befriedigen kannst. Wie ist es in der Rücksicht, Du hast solches noch nicht ausdrücklich gemeldet? – In einem Betracht kann es uns lieb seyn, da wir desto öfterer Briefe von Dir kriegen werden.
Hast Du den schwedischen Grafen hernach noch öfterer gesehen, und mit ihm genauere Bekanntschaft gemacht?
Lebe recht wohl Karl Schlegel
Vielleicht reise ich gegen Ende künftiger Woche nach Harburg, aber auch nur vielleicht – Laß Dich daher nicht abhalten zu schreiben. Auf allen Fall werden mir die Briefe nachgeschickt. So eben schickt mir der Hofrath Böhmer [3] einliegenden Brief den er aus London erhalten zu. Er hat ihn zuerst nach Göttingen geschickt. Von da er wieder zurückgegangen.
[1] VI
Hannover
d. 15 Jul. 1791
Liebster Bruder, da Du Deinen letzten Brief nicht numerirt hast, so werde ich Dich hintergehen, indem ich den meinigen numerire, wodurch ich auf einmal den Vorsprung gewinne. Wahrscheinlich willst Du nicht, daß er wegen der Oeconomicorum, die er enthält, mit in Circulation komme, und das soll denn auch nicht geschehen. Die Fragen die Du mir darin vorlegst, wird meine Mutter beantworten, und will ich Dir dießmal nur die Ausrichtung Deiner Commissionen melden, und alles übrige auf müßigere Zeiten verschieben, damit es Dir nie daran fehle. – Ich glaube auch, daß ich unter die Anklage Deiner Freunde, die Dir selten schreiben, nicht mit begriffen bin; die Numer oben muß [2] mich rechtfertigen. Meinen letzten Brief vom 8 Jul mit dem von Tatter wirst Du ohne Zweifel erhalten haben, wahrscheinlich zu eben der Zeit, als ich den Deinigen.
Auf die Assignation scheinst Du mehr Geld zu erwarten, als ich erhalten habe, da Du schreibst, daß es in Golde 2 r. 7 g. mehr als 28 r. betragen werde. Ich habe aber, wie Du aus beygehender Note sehen wirst, nicht mehr und nicht weniger als 5 Louisdʼor u. 1 r. 21 g. ConventionsMüntze darauf erhalten, welche letztere ich gegen 1 r. 15 g. C: M: eingesetzt. Die 5 Louisdʼor habe ich in Deinem Briefe an H. Bornemann nebst dem an Fiorillo francirt übermacht, und werde ich Dir den Ueberschuß auf das Postgeld berechnen; es versteht sich, daß ich nur die auswärtigen nicht aber Deine u. meine Briefe in Rechnung bringe
Wegen meines Vaters Gesundheit brauchst Du Dich keine Sorgen zu machen. Er ist bey seinem Podagra ganz munter und aufgelegt zur Arbeit, oder wenn er im Bette liegen muß, zum Lesen. Ich wünschte nur, daß er den Brunnen erst anfangen könnte. – Hast Du das Räthsel von der [1] Ueberraschung, die Du gehabt, noch nicht gelöset? Karl Schlegel
[3] P. St. d. 15 Jul. 1791.
So eben, da ich diesen Brief schon zugesiegelt hatte, erhalte ich Deinen Brief Nr VII; ich entsiegle ihn also wieder, um Dir wenigstens dessen Empfang zu melden. Dadurch, daß Du Deinen Brief postnumerirst, bringst Du mich aus meiner Rechnung, doch werde ich wohl keinen Schaden dadurch haben, weil Du mir wieder einen ankündigst. Fritz wohnt im Barfüßer-Gäßchen bey Schulz. Ich werde den Brief mit nächster Post absenden. – Wegen der Rector Stelle, und der Besetzung werde ich, wenn ich kann, ohne das man eine Absicht hiebey merkt, noch Erkundigung einzuziehen suchen. Wenn Du in Vorschlag gebracht zu [4] seyn wünschtest, ohne Dich dabey zu compromittiren, so gienge dieß durch Heynen am besten an; daß er Dich, als wie aus freyem Stücken mit nennte; doch weiß ich nicht, ob er nicht schon geantwortet hat.
Ich vermuthe fast, daß Du jezt dort Deine Litterärischen Bedürfnißen nicht völlig befriedigen kannst. Wie ist es in der Rücksicht, Du hast solches noch nicht ausdrücklich gemeldet? – In einem Betracht kann es uns lieb seyn, da wir desto öfterer Briefe von Dir kriegen werden.
Hast Du den schwedischen Grafen hernach noch öfterer gesehen, und mit ihm genauere Bekanntschaft gemacht?
Lebe recht wohl Karl Schlegel
Vielleicht reise ich gegen Ende künftiger Woche nach Harburg, aber auch nur vielleicht – Laß Dich daher nicht abhalten zu schreiben. Auf allen Fall werden mir die Briefe nachgeschickt. So eben schickt mir der Hofrath Böhmer [3] einliegenden Brief den er aus London erhalten zu. Er hat ihn zuerst nach Göttingen geschickt. Von da er wieder zurückgegangen.
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