• August Wilhelm von Schlegel to Karl Vom Stein Zum Altenstein

  • Place of Dispatch: Berlin · Place of Destination: Berlin · Date: [2. Juni 1827]
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
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    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Karl Vom Stein Zum Altenstein
  • Place of Dispatch: Berlin
  • Place of Destination: Berlin
  • Date: [2. Juni 1827]
  • Notations: Konzept. – Datum sowie Absende- und Empfangsort erschlossen. – Datierung: Vgl. Altensteins Antwort vom 11. Juni 1827.
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-611-38971
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.2(1),Nr.17
  • Number of Pages: 4 S. auf Doppelbl., hs.
  • Format: 17,2 x 11,2 cm
  • Incipit: „[1] Ew. Exc. bitte ich um Erlaubniß, ein unterthäniges Gesuch vorzutragen zu dürfen, dessen Gewährung für mich eine sehr wichtige [...]“
  • Editors: Bamberg, Claudia · Varwig, Olivia
[1] Ew. Exc. bitte ich um Erlaubniß, ein unterthäniges Gesuch vorzutragen zu dürfen, dessen Gewährung für mich eine sehr wichtige Angelegenheit ist.
Die kritische und mit Auslegung begleitete Ausgabe des Râmâyana, wodurch ich der Lehranstalt, der ich angehöre, insbesondre aber den Förderungen, welche alle Fächer der Gelehrsamkeit unter den Auspicien Sr. Majestät durch die Fürsorge eines hohen Ministeriums in den Königl. Preußischen Staaten erhalten, ein Denkmal bei der Nachwelt zu setzen hoffe, ist ein Unternehmen, dessen angemeßne Ausführung ohne Behilfe die Kräfte eines Einzelnen übersteigt.
Ew. Exc. haben bereits die Gnade gehabt, dieses hinsichtlich der in Bezug auf die Sammlung der Materialien, die Abschrift u Vergleichung der Handschriften, dieses anzuerkennen, und meinem Schüler, dem Stud. Lassen auf zwei Jahre ein Reisestipendium zu bewilligen. Er hat dem empfangenen Auftrage nach besten Kräften während eines drittehalbjährigen Aufenthalts in London und Paris vollkommen Genüge ge[2]leistet, aber theils wegen des verlängerten Aufenthalts Zeitraumes, theils wegen der Theurung aller Bedürfnisse in den genannten beiden Hauptstädten, ist dabei noch eine beträchtlicher Unterstützung Zuschuß aus meinen eignen Mitteln nothig erfoderlich gewesen.
Anliegend habe ich die Ehre die schon gedruckten Bogen des Werkes sub favore remissionis vorzulegen, als eine Probe dessen, was dabei in typographischer Hinsicht geleistet wird.
Die Recension und Anordnung des Textes nach zwölf Handschriften, die Besorgung eines correcten Druckes sind nun ebenfalls Arbeiten, wobei ich einen Gehülfen nicht entbehren kann.
Andre Vorsteher Akademischer Institute in Bonn haben Assistenten, denen ihre Arbeiten aus verhält öffentlichen Fonds verhältnismäßig vergütet werden.
Die Erinrichtung, Aufbewahrung und thätige Benutzung einer Indischen Druckerei dürfte wohl auch aus demselben Gesichtspunkte betrachtet werden. Kurz nach dem Antritte meines Lehramtes in Bonn wurde die Förderung u Verbreitung des Studiums der Sanskrit-Sprache mir zur beson neben meinen übrigen Lehrfächern zur besonderen [3] Pflicht gemacht. Wie ich mich bemüht habe, nicht ohne bedeutenden Aufwand, diesem hohen A aus meinen eignen Mitteln diesem hohen Auftrage zu entsprechen, ist Ew. Exc. genugsam bekannt.
Meine gehorsamste Bitte geht demnach dahin, ein hohes Königl. Ministerium möge dem von mir gewählten u in seltnem Grade als tauglich erprobten Assistenten, dem Studiosus, gegenwärtig Doctoranden Lassen, in dieser Eigenschaft und mit Aufgabe der darauf bezüglichen Verpflichtungen für jetzt auf Ein Jahr eine Renumeration von zweihundert Thalern bewilligen
Ew. Ich hoffe, Ew. Exc. werden sich bewogen finden, wann ich in der Folge, wann ich die Beweise von dem Fortrücken des unternommenen Werks vorlegen kann, diese Bewilligung von Jahr zu Jahr, so lange als es erfoderlich seyn wird, diese gnädige Bewilligung zu erneuern.
Der von mir gewählte Assistent vereinigt Ausgezeichnetes ungemeines Talent für die Erlernung schwieriger Sprachen mit beharrlichem Fleiß; er hat sich in London u Paris die Achtung der ausgezeichnetsten Gelehrten des Faches erworben, Hr. Abel Remusat hat ihm das öffentlich das Ehr ehrenvolle [4] Zeugniß ertheilt, daß er den Catalog der Indischen Mspte der Königl. Mspte Bibliothek in Paris ergänzt und berichtigt hat; die dortige Asiatische Gesellschaft hat eine vom ihm gemeinschaftlich mit einem franz. Gelehrten abgefaßte Schrift würdig befunden, sie auf ihre Kosten drucken zu lassen. Hr. Der Stud Lassen hat bereits sein Doctor-Examen rühmlich bestanden; seine gegenwärtig im Druck begriffene Abhandlung wird den Beweis liefern, daß er das über dem Studium der classischen orientalischen Philologie die classische nicht verabsäumt hat. Er habilitirt sich bei seiner Promotion zugleich als Privatdocent, hat bereits mit vielem Erfolg privatissime im Sanskrit Unterricht ertheilt; u da er sich auch der Arabischen Sprache bemächtigt hat, so wird er ohne Zweifel ein nützliches Mitglied der Rhein-Universität werden. Nur ist vorauszusehen, daß ihm dieses Lehrfach, ohne höhere Unterstützung seinen Unterhalt nicht verschaffen kann.
Indem Erwartung ich vertrauensvoll einer gnädigen Entscheidung entgegen sehe verharre ich in tiefster E mit den ehrerbietigsten und dankbarsten Gesinnungen p
[1] Ew. Exc. bitte ich um Erlaubniß, ein unterthäniges Gesuch vorzutragen zu dürfen, dessen Gewährung für mich eine sehr wichtige Angelegenheit ist.
Die kritische und mit Auslegung begleitete Ausgabe des Râmâyana, wodurch ich der Lehranstalt, der ich angehöre, insbesondre aber den Förderungen, welche alle Fächer der Gelehrsamkeit unter den Auspicien Sr. Majestät durch die Fürsorge eines hohen Ministeriums in den Königl. Preußischen Staaten erhalten, ein Denkmal bei der Nachwelt zu setzen hoffe, ist ein Unternehmen, dessen angemeßne Ausführung ohne Behilfe die Kräfte eines Einzelnen übersteigt.
Ew. Exc. haben bereits die Gnade gehabt, dieses hinsichtlich der in Bezug auf die Sammlung der Materialien, die Abschrift u Vergleichung der Handschriften, dieses anzuerkennen, und meinem Schüler, dem Stud. Lassen auf zwei Jahre ein Reisestipendium zu bewilligen. Er hat dem empfangenen Auftrage nach besten Kräften während eines drittehalbjährigen Aufenthalts in London und Paris vollkommen Genüge ge[2]leistet, aber theils wegen des verlängerten Aufenthalts Zeitraumes, theils wegen der Theurung aller Bedürfnisse in den genannten beiden Hauptstädten, ist dabei noch eine beträchtlicher Unterstützung Zuschuß aus meinen eignen Mitteln nothig erfoderlich gewesen.
Anliegend habe ich die Ehre die schon gedruckten Bogen des Werkes sub favore remissionis vorzulegen, als eine Probe dessen, was dabei in typographischer Hinsicht geleistet wird.
Die Recension und Anordnung des Textes nach zwölf Handschriften, die Besorgung eines correcten Druckes sind nun ebenfalls Arbeiten, wobei ich einen Gehülfen nicht entbehren kann.
Andre Vorsteher Akademischer Institute in Bonn haben Assistenten, denen ihre Arbeiten aus verhält öffentlichen Fonds verhältnismäßig vergütet werden.
Die Erinrichtung, Aufbewahrung und thätige Benutzung einer Indischen Druckerei dürfte wohl auch aus demselben Gesichtspunkte betrachtet werden. Kurz nach dem Antritte meines Lehramtes in Bonn wurde die Förderung u Verbreitung des Studiums der Sanskrit-Sprache mir zur beson neben meinen übrigen Lehrfächern zur besonderen [3] Pflicht gemacht. Wie ich mich bemüht habe, nicht ohne bedeutenden Aufwand, diesem hohen A aus meinen eignen Mitteln diesem hohen Auftrage zu entsprechen, ist Ew. Exc. genugsam bekannt.
Meine gehorsamste Bitte geht demnach dahin, ein hohes Königl. Ministerium möge dem von mir gewählten u in seltnem Grade als tauglich erprobten Assistenten, dem Studiosus, gegenwärtig Doctoranden Lassen, in dieser Eigenschaft und mit Aufgabe der darauf bezüglichen Verpflichtungen für jetzt auf Ein Jahr eine Renumeration von zweihundert Thalern bewilligen
Ew. Ich hoffe, Ew. Exc. werden sich bewogen finden, wann ich in der Folge, wann ich die Beweise von dem Fortrücken des unternommenen Werks vorlegen kann, diese Bewilligung von Jahr zu Jahr, so lange als es erfoderlich seyn wird, diese gnädige Bewilligung zu erneuern.
Der von mir gewählte Assistent vereinigt Ausgezeichnetes ungemeines Talent für die Erlernung schwieriger Sprachen mit beharrlichem Fleiß; er hat sich in London u Paris die Achtung der ausgezeichnetsten Gelehrten des Faches erworben, Hr. Abel Remusat hat ihm das öffentlich das Ehr ehrenvolle [4] Zeugniß ertheilt, daß er den Catalog der Indischen Mspte der Königl. Mspte Bibliothek in Paris ergänzt und berichtigt hat; die dortige Asiatische Gesellschaft hat eine vom ihm gemeinschaftlich mit einem franz. Gelehrten abgefaßte Schrift würdig befunden, sie auf ihre Kosten drucken zu lassen. Hr. Der Stud Lassen hat bereits sein Doctor-Examen rühmlich bestanden; seine gegenwärtig im Druck begriffene Abhandlung wird den Beweis liefern, daß er das über dem Studium der classischen orientalischen Philologie die classische nicht verabsäumt hat. Er habilitirt sich bei seiner Promotion zugleich als Privatdocent, hat bereits mit vielem Erfolg privatissime im Sanskrit Unterricht ertheilt; u da er sich auch der Arabischen Sprache bemächtigt hat, so wird er ohne Zweifel ein nützliches Mitglied der Rhein-Universität werden. Nur ist vorauszusehen, daß ihm dieses Lehrfach, ohne höhere Unterstützung seinen Unterhalt nicht verschaffen kann.
Indem Erwartung ich vertrauensvoll einer gnädigen Entscheidung entgegen sehe verharre ich in tiefster E mit den ehrerbietigsten und dankbarsten Gesinnungen p
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