Ihre Briefe vom 21sten Aug. und 10ten Sept. sind mir richtig zugekommen, ich habe leider mit der Antwort wieder im Rückstand bleiben müssen. Das Rectorat, dessen Geschäfte sich gegen Ende des Semesters häufen, die Stellvertretung des erst vor kurzem zurückgekommenen Regierungs-Bevollmächtigten, die zweimalige Durchreise des Königs, dieß alles hat mich gar nicht zu Athem kommen lassen. Gestern ist S[ir] Alex[ander] Johnston abgereist, der mit seiner Familie vier vergnügte Tage hier, und Sie können wohl denken ganz bei mir zugebracht hatte. Ihre Berichte, mein hochgeschätzter Herr und Freund, sind sehr befriedigend, und ich bin überzeugt, daß die That denselben vollkommen entspricht. Auch Ihre Oekonomie scheinen Sie, nach der Berechnung des Zeitraumes, während dessen Sie mit dem bisher übermachten Gelde auszureichen gedenken, verständig eingerichtet zu haben. Machen Sie nun so bald möglich einen Überschlag der Zeit, die zur Beendigung Ihrer Arbeiten, und des Geldes, das zu Ihrem Unterhalt und der Rückreise erforderlich seyn wird. Ich werde dann nicht ermangeln, Ihnen das nöthige zu senden. Die Verlängerung Ihres Aufenthaltes in Paris wird Ihnen eine gewisse Fertigkeit in der französ. Sprache verschafft haben, dieß ist ein unschätzbarer Vortheil für das ganze Leben. Bei mir am Tische wird jetzt nur französisch gesprochen, und wir werden auch nach Ihrer Ankunft damit fortfahren. Ich werde Sie überhaupt bitten müssen, mir bei der Aufsicht über meine jungen Engländer etwas unter die Arme zu greifen, jedoch auf eine Weise, die Ihnen nicht viel Zeit kosten wird. Heute ist die Einlage an Sie angekommen. Früher erhielt ich einen Brief an Sie aus der Botheschen Buchhandlung, den ich liegen lasse, um das Porto Ihnen zu ersparen, da er vermuthlich nichts dringendes enthält. In der Rechnung von Treuttel et Co. in Paris finde ich 19 Frcs. Porto für ein an Sie adressirtes aber mir bestimmtes Buch, ohne Zweifel das deutsche Repertorium. Dieß ist nun in der That das unnützeste und verdrießlichste Geld, was man ausgeben kann ‒ die gute Frau Bothe sollte mir für meine Gefälligkeit nicht noch obendrein Kosten verursachen. Den Brief von mir an Jacquet bitte ich Sie unverzüglich in Person zu bestellen, wo möglich ihm selbst einzuhändigen, und seine mündliche Antwort zu vernehmen. Es ist eine Bestellung von Gipsabgüssen für die Universität. Ich wünsche baldigst zu wissen, wie viele Zeit mit der Anfertigung der etwa nicht vorräthig vorhandenen Stücke, und dem Einpacken des Ganzen hingehen wird.
Sagen Sie Herrn Treuttel daß ich seine Büchersendung richtig empfangen habe, und nächstens schreiben und die Rechnung berichtigen werde. Da das Packet nicht in einer Kiste, sondern nur in Pappe eingewickelt war, wie wohl ich um die erste Art der Einballirung ausdrücklich gebeten hatte, so sind einige Bücher beschädigt worden. Tit[i] Livii T. VII in der Collection de Lemaire. Die Titelblätter und fünf ersten Bogen sind ganz von einem Nagel durchbohrt. Begehren Sie zeitig in meinem Namen die Ergänzung dieses Defects, um mir denselben mitzubringen.
Ich schreibe Ihnen für Herrn Klaproth die betreffende Stelle aus Wilsonʼs Abhandlung auf der letzten Seite ab. Meine besten Empfehlungen an ihn, und besonders an Herrn Rémusat.
Bald hoffe ich wieder ganz den Indischen Studien leben zu .... [bricht ab.]