• August Wilhelm von Schlegel to Christian Friedrich Tieck

  • Place of Dispatch: Bonn · Place of Destination: Berlin · Date: 17.07.1828
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
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    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Christian Friedrich Tieck
  • Place of Dispatch: Bonn
  • Place of Destination: Berlin
  • Date: 17.07.1828
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-611-37187
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XX,Bd.7,Nr.66(86)
  • Number of Pages: 2 S., hs. m. U.
  • Format: 21,1 x 12,7 cm
  • Incipit: „[1] Bonn d. 17ten Jul
    1828.
    Geliebtester Freund!
    Deinen Brief u deine Sendung habe ich richtig empfangen. Du hast mir durch dein schönes [...]“
  • Editors: Bamberg, Claudia · Varwig, Olivia
[1] Bonn d. 17ten Jul
1828.
Geliebtester Freund!
Deinen Brief u deine Sendung habe ich richtig empfangen. Du hast mir durch dein schönes Geschenk eine ungemein große Freude gemacht, ich weiß dir nicht genug dafür zu danken. Gern möchte ich es mit irgend etwas erwiedern: für jetzt weiß ich nichts andres, als ein Exemplar meiner Kritischen Schriften, worauf ich eine Anweisung beilege. Der zweite Theil handelt fast ganz von den bildenden Künsten.
Ich freue mich auch deiner herrlichen Arbeiten u wünsche nur, daß mir bald der Genuß zu Theil werden möge, sie mit eignen Augen zu betrachten, wie ich so oft mit Entzücken vor deinen Frontons gestanden habe. Diese solltest du auf alle Weise in Umrissen herausgeben. Schreibe mich nur gleich als den ersten Subscribenten an. Ich möchte in dem dritten Bande meiner Kr. Schr. einen Aufsatz über die großen Compositionen der Sculptur in dieser Form xxxxxxx geben, aber da möchte ich deine Reliefs genauer als in der Erinnerung vor mir haben. Du arbeitest nur zu viel, lieber Freund: davon kommt wohl hauptsächlich dein häufiges Kopfweh, da du doch sonst eine gute Constitution hast. Du solltest darauf bedacht seyn dich zu schonen u dir eine [2] gründliche Erholung zu machen. Du solltest dich diesen Herbst auf vier Wochen los machen, u mich hier in Bonn besuchen. Wenn du die Schnellposten nicht scheuest, so ist die Entfernung nicht so groß. Du berührst Weimar, Gotha, Cassel, wo doch überall hübsche Sachen zu sehen sind, dann nach Frankfurt, u von Mainz mit dem Dampfboote den herrlichen Rhein hinunter. Du kannst bei mir wohnen, u ich will dich brüderlich pflegen. Da ich jetzt zwei stattliche Kutschpferde u einen schönen Wagen habe, so können wir die angenehmsten Spazierfahrten, u sogar ohne viele Kosten kleine Reisen machen. – Ich empfehle dir den Gedanken dringend: man muß doch etwas Genuß von dem mühseligen Leben haben.
Deines Bruders Frau u jüngere Tochter sind seit einigen Wochen hier, sie wohnen bei der Schwester, der Frau des Dr. Müller. Dein Bruder wird in etwa acht Tagen erwartet. Ich freue mich sehr darauf, u werde ihn auf das herzlichste empfangen, wiewohl ich allerlei Ursachen zu Klagen hätte.
Grüße bestens deinen Freund Rauch. Ich habe aus der Ferne an seinem Kummer den lebhaftesten Antheil genommen, u konnte mir denken wie sehr es dich verstört haben müßte. Ich habe auch ähnliches erfahrenxx man könnte von dergleichen Ereignissen den Tod haben: aber wenn man nur den ersten Sturm glücklich überstanden hat, dann heilen mit der Zeit die Wunden wieder zu. Lebe tausendmal wohl
Dein AWvS.
[1] Besorge doch unverzüglich die Einlage.
[1] Bonn d. 17ten Jul
1828.
Geliebtester Freund!
Deinen Brief u deine Sendung habe ich richtig empfangen. Du hast mir durch dein schönes Geschenk eine ungemein große Freude gemacht, ich weiß dir nicht genug dafür zu danken. Gern möchte ich es mit irgend etwas erwiedern: für jetzt weiß ich nichts andres, als ein Exemplar meiner Kritischen Schriften, worauf ich eine Anweisung beilege. Der zweite Theil handelt fast ganz von den bildenden Künsten.
Ich freue mich auch deiner herrlichen Arbeiten u wünsche nur, daß mir bald der Genuß zu Theil werden möge, sie mit eignen Augen zu betrachten, wie ich so oft mit Entzücken vor deinen Frontons gestanden habe. Diese solltest du auf alle Weise in Umrissen herausgeben. Schreibe mich nur gleich als den ersten Subscribenten an. Ich möchte in dem dritten Bande meiner Kr. Schr. einen Aufsatz über die großen Compositionen der Sculptur in dieser Form xxxxxxx geben, aber da möchte ich deine Reliefs genauer als in der Erinnerung vor mir haben. Du arbeitest nur zu viel, lieber Freund: davon kommt wohl hauptsächlich dein häufiges Kopfweh, da du doch sonst eine gute Constitution hast. Du solltest darauf bedacht seyn dich zu schonen u dir eine [2] gründliche Erholung zu machen. Du solltest dich diesen Herbst auf vier Wochen los machen, u mich hier in Bonn besuchen. Wenn du die Schnellposten nicht scheuest, so ist die Entfernung nicht so groß. Du berührst Weimar, Gotha, Cassel, wo doch überall hübsche Sachen zu sehen sind, dann nach Frankfurt, u von Mainz mit dem Dampfboote den herrlichen Rhein hinunter. Du kannst bei mir wohnen, u ich will dich brüderlich pflegen. Da ich jetzt zwei stattliche Kutschpferde u einen schönen Wagen habe, so können wir die angenehmsten Spazierfahrten, u sogar ohne viele Kosten kleine Reisen machen. – Ich empfehle dir den Gedanken dringend: man muß doch etwas Genuß von dem mühseligen Leben haben.
Deines Bruders Frau u jüngere Tochter sind seit einigen Wochen hier, sie wohnen bei der Schwester, der Frau des Dr. Müller. Dein Bruder wird in etwa acht Tagen erwartet. Ich freue mich sehr darauf, u werde ihn auf das herzlichste empfangen, wiewohl ich allerlei Ursachen zu Klagen hätte.
Grüße bestens deinen Freund Rauch. Ich habe aus der Ferne an seinem Kummer den lebhaftesten Antheil genommen, u konnte mir denken wie sehr es dich verstört haben müßte. Ich habe auch ähnliches erfahrenxx man könnte von dergleichen Ereignissen den Tod haben: aber wenn man nur den ersten Sturm glücklich überstanden hat, dann heilen mit der Zeit die Wunden wieder zu. Lebe tausendmal wohl
Dein AWvS.
[1] Besorge doch unverzüglich die Einlage.
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