• Elisabeth Wilhelmine van Nuys to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Wien · Place of Destination: Unknown · Date: 15.06.1808
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
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    Metadata Concerning Header
  • Sender: Elisabeth Wilhelmine van Nuys
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Wien
  • Place of Destination: Unknown
  • Date: 15.06.1808
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: APP2712-Bd-7
  • Classification Number: Mscr.Dresd.App.2712,B,22,6
  • Number of Pages: 3 S. auf Doppelbl. (beschnitten), hs. m. Paraphe
  • Format: 20 x 12,2 cm
  • Incipit: „[1] W Juni 15 – 8
    Noch drei Tage und 4 Wochen sind verflossen seit der Entfernung des geliebtesten Freundes ohne [...]“
  • Editors: Bamberg, Claudia · Varwig, Olivia
[1] W Juni 15 – 8
Noch drei Tage und 4 Wochen sind verflossen seit der Entfernung des geliebtesten Freundes ohne das ein Wort nur von seiner Erinnrung gezeugt hätte – ich sage nichts über dieses Schweigen aber ich fasse es nicht – zu wichtig ist der erste Trost nach solcher Trennung –
Vom Rande des Grabes bin ich unterdessen erstanden, u – gegen meinen Wunsch –
In wachenden Träumen sah ich Seraphsgleich die beiden Engel die mir vorangingen, die Hände Arme nach mir ausbreiten, u nie weinte ich solche Thränen der Sehnsucht, daß ich ihnen nicht folgen konnte.
Seit drei Tagen fangʼ ich an gehen [2] zu lernen, wie ein Kind u bin ohne Schmerz u ohne Fieber. Ich habe furchtbar gelitten u meine Kräfte sind noch so schwankend, daß ich mit zitternder Hand die Feder halte
Vergebens sehen wir den Bruder noch immer entgegen. Collin Hormayr Best etc. rufen sich des Edelsten Freundes mit der höchsten Wärme oft zurück wie ich höre
möge baldige Nachricht die Ueberzeugung bringen daß unsere Empfindungen sich begegnen. Die Bernh hab ich noch gar nicht gesehen.
Vor einigen Tagen war große Besorgniß für Criegerische Störung [3] aber es ist verschwunden. Ein mal sah ich den jungen St gleich nach seiner Rückkunft es war eine eigene Freude
Möge alles Wohlsein im ganzen Sinne des Worts – was ich entbehre meinem Freunde werden!
M
Die Fischer reiset nicht nach München!!!
[4] [leer]
[1] W Juni 15 – 8
Noch drei Tage und 4 Wochen sind verflossen seit der Entfernung des geliebtesten Freundes ohne das ein Wort nur von seiner Erinnrung gezeugt hätte – ich sage nichts über dieses Schweigen aber ich fasse es nicht – zu wichtig ist der erste Trost nach solcher Trennung –
Vom Rande des Grabes bin ich unterdessen erstanden, u – gegen meinen Wunsch –
In wachenden Träumen sah ich Seraphsgleich die beiden Engel die mir vorangingen, die Hände Arme nach mir ausbreiten, u nie weinte ich solche Thränen der Sehnsucht, daß ich ihnen nicht folgen konnte.
Seit drei Tagen fangʼ ich an gehen [2] zu lernen, wie ein Kind u bin ohne Schmerz u ohne Fieber. Ich habe furchtbar gelitten u meine Kräfte sind noch so schwankend, daß ich mit zitternder Hand die Feder halte
Vergebens sehen wir den Bruder noch immer entgegen. Collin Hormayr Best etc. rufen sich des Edelsten Freundes mit der höchsten Wärme oft zurück wie ich höre
möge baldige Nachricht die Ueberzeugung bringen daß unsere Empfindungen sich begegnen. Die Bernh hab ich noch gar nicht gesehen.
Vor einigen Tagen war große Besorgniß für Criegerische Störung [3] aber es ist verschwunden. Ein mal sah ich den jungen St gleich nach seiner Rückkunft es war eine eigene Freude
Möge alles Wohlsein im ganzen Sinne des Worts – was ich entbehre meinem Freunde werden!
M
Die Fischer reiset nicht nach München!!!
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