• August Wilhelm von Schlegel to Friedrich Vieweg

  • Place of Dispatch: Dresden · Place of Destination: Berlin · Date: 21.09.1798
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
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    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Friedrich Vieweg
  • Place of Dispatch: Dresden
  • Place of Destination: Berlin
  • Date: 21.09.1798
  • Notations: Empfänger und Empfangsort erschlossen. – Vieweg war der Verleger des „Athenaeums“.
    Manuscript
  • Provider: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg
  • Classification Number: SUB Hamburg : LA : Schlegel, August Wilhelm von : 1‒2
  • Number of Pages: 4 S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Incipit: „[1] Dresden d. 21 Sept. 1798
    Mein werthester Herr und Freund.
    Ich habe war eben damit beschäftigt, einen Aufsatz zur Absendung fertig [...]“
  • Editors: Bamberg, Claudia · Varwig, Olivia
[1] Dresden d. 21 Sept. 1798
Mein werthester Herr und Freund.
Ich habe war eben damit beschäftigt, einen Aufsatz zur Absendung fertig zu machen, der mit den beyden von Hülsen und meinem Bruder hinreichen wird, das 3te St. des Athen. anzufüllen, und der, wie ich hoffe, sehr popular und unterhaltend ausgefallen ist, als ich die unerwartete schlimme Nachricht erhielt, das am Athen. immer noch nicht gedruckt werden kann, und daß Sie vor dem November kein Papier dazu bekommen können. Schlimm ist dieß gewiß im höchsten Grade, da das Athen., wie ich aus vielen Anzeichen mehr und mehr schließe, in der gelehrten Welt allerdings Sensazion gemacht hat, und zu befürchten ist, daß dieser Eindruck wieder ausgelöscht werden wird, wenn jetzt keine Fortsetzung erscheint – weil schon die Meynung als ob es ins Stocken geriethe, einem Journal großen Nachtheil bringt. Unerwartet war mir die Nachricht in so fern, daß ich gewiß darauf gerechnet hatte, Sie würden sich mit dem nöthigen im [2] voraus versehen haben, da sich der Jahrgang überschlagen ließ. Ich kann mir denken, wie verdrießlich Ihnen selbst der Aufenthalt seyn muß, da Sie wie mein Bruder mir meldet, so viel Eifer und Lust zu einer Unternehmung bezeugen, mit der es auch sicher gehen muß, wenn wir von beyden Seiten das unsrige dazu thun, und uns nicht sogleich durch die ersten Schwierigkeiten abschrecken lassen. Ich bitte und beschwöre Sie daher aufs dringendste, den Druck des 3ten St. auf die Messe, auf eine oder die andre Art zu bewerkstelligen. Mir scheint sogar das weniger wichtig, ob das Papier völlig einerley ist, wenn es nur dasselbe Format und ungefähr dieselbe Weiße und Feinheit hat. Es fängt ja mit dem 3ten St. ein zweyter Band an. Geschieht es doch wohl, daß in demselben Bande mit anderm Papier fortgefahren werden muß. Noch einmal, es ist mir unendlich daran gelegen, daß das 3te St. noch zur Messe erscheint; und ich erkläre, daß ich muß Sie auf jeden Fall ersuchen, den Schaden der aus der Unterbrechung entstehen würde, uns nicht beyzumessen.
Wir werden übrigens fortfahren, mit [3] dem größten Eifer für das Athen. zu arbeiten, damit, wenn jetzt gleich das 3te St. angefangen wird, sofort nach Beendigung desselben mit dem 4ten fortgefahren werden kann, welches vor dem Schlusse des Jahres nothwendig fertig seyn muß.
Da Herr Hülsen uns seinen Aufsatz in der Erwartung geschickt hat, daß er das Honorar dafür baldigst erhalten würde, und uns daran liegt, diesen vortrefflichen Kopf zu fernerer Theilnahme aufzumuntern, so bitte ich Sie, ihm den etwanigen Betrag – sein Aufsatz wird gegen 2 Bogen einnehmen – also 25 r., verabfolgen zu lassen, entweder unmittelbar, oder durch meinen Bruder, da dieser ihm doch wieder schreiben muß. Was das Honorar für den Aufsatz betrifft, welchen ich jetzt einschicke, und der zwischen sechs und sieben Bogen ausmachen wird, so werden Sie es mir am bequemsten in der Messe von Leipzig aus nach Jena schicken können. Es wird nur eins oder das andre Exemplar, welches über die Anzahl der Freyexemplare hinausgeht, davon abzuziehen seyn. Meinem Bruder schicke ich hierüber [4] die Berechnung. Er wird auch sonst alles Erfoderliche mit Ihnen absprechen können.
Leben Sie recht wohl und behalten Sie uns in gutem Andenken – wir sind jetzt auf dem Punkte nach Jena zurückzugehn, wo mich viele Geschäfte erwarten. Ich schicke aber demungeachtet von dort aus bald wieder Mspt. –
Meine Frau läßt sich Ihnen, und Ihrer Frau Gemahlin bestens empfehlen. Ich binde Ihnen nochmals das Heil des Athenaeums auf die Seele und bin
Ganz der Ihrige
AW Schlegel

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[1] Dresden d. 21 Sept. 1798
Mein werthester Herr und Freund.
Ich habe war eben damit beschäftigt, einen Aufsatz zur Absendung fertig zu machen, der mit den beyden von Hülsen und meinem Bruder hinreichen wird, das 3te St. des Athen. anzufüllen, und der, wie ich hoffe, sehr popular und unterhaltend ausgefallen ist, als ich die unerwartete schlimme Nachricht erhielt, das am Athen. immer noch nicht gedruckt werden kann, und daß Sie vor dem November kein Papier dazu bekommen können. Schlimm ist dieß gewiß im höchsten Grade, da das Athen., wie ich aus vielen Anzeichen mehr und mehr schließe, in der gelehrten Welt allerdings Sensazion gemacht hat, und zu befürchten ist, daß dieser Eindruck wieder ausgelöscht werden wird, wenn jetzt keine Fortsetzung erscheint – weil schon die Meynung als ob es ins Stocken geriethe, einem Journal großen Nachtheil bringt. Unerwartet war mir die Nachricht in so fern, daß ich gewiß darauf gerechnet hatte, Sie würden sich mit dem nöthigen im [2] voraus versehen haben, da sich der Jahrgang überschlagen ließ. Ich kann mir denken, wie verdrießlich Ihnen selbst der Aufenthalt seyn muß, da Sie wie mein Bruder mir meldet, so viel Eifer und Lust zu einer Unternehmung bezeugen, mit der es auch sicher gehen muß, wenn wir von beyden Seiten das unsrige dazu thun, und uns nicht sogleich durch die ersten Schwierigkeiten abschrecken lassen. Ich bitte und beschwöre Sie daher aufs dringendste, den Druck des 3ten St. auf die Messe, auf eine oder die andre Art zu bewerkstelligen. Mir scheint sogar das weniger wichtig, ob das Papier völlig einerley ist, wenn es nur dasselbe Format und ungefähr dieselbe Weiße und Feinheit hat. Es fängt ja mit dem 3ten St. ein zweyter Band an. Geschieht es doch wohl, daß in demselben Bande mit anderm Papier fortgefahren werden muß. Noch einmal, es ist mir unendlich daran gelegen, daß das 3te St. noch zur Messe erscheint; und ich erkläre, daß ich muß Sie auf jeden Fall ersuchen, den Schaden der aus der Unterbrechung entstehen würde, uns nicht beyzumessen.
Wir werden übrigens fortfahren, mit [3] dem größten Eifer für das Athen. zu arbeiten, damit, wenn jetzt gleich das 3te St. angefangen wird, sofort nach Beendigung desselben mit dem 4ten fortgefahren werden kann, welches vor dem Schlusse des Jahres nothwendig fertig seyn muß.
Da Herr Hülsen uns seinen Aufsatz in der Erwartung geschickt hat, daß er das Honorar dafür baldigst erhalten würde, und uns daran liegt, diesen vortrefflichen Kopf zu fernerer Theilnahme aufzumuntern, so bitte ich Sie, ihm den etwanigen Betrag – sein Aufsatz wird gegen 2 Bogen einnehmen – also 25 r., verabfolgen zu lassen, entweder unmittelbar, oder durch meinen Bruder, da dieser ihm doch wieder schreiben muß. Was das Honorar für den Aufsatz betrifft, welchen ich jetzt einschicke, und der zwischen sechs und sieben Bogen ausmachen wird, so werden Sie es mir am bequemsten in der Messe von Leipzig aus nach Jena schicken können. Es wird nur eins oder das andre Exemplar, welches über die Anzahl der Freyexemplare hinausgeht, davon abzuziehen seyn. Meinem Bruder schicke ich hierüber [4] die Berechnung. Er wird auch sonst alles Erfoderliche mit Ihnen absprechen können.
Leben Sie recht wohl und behalten Sie uns in gutem Andenken – wir sind jetzt auf dem Punkte nach Jena zurückzugehn, wo mich viele Geschäfte erwarten. Ich schicke aber demungeachtet von dort aus bald wieder Mspt. –
Meine Frau läßt sich Ihnen, und Ihrer Frau Gemahlin bestens empfehlen. Ich binde Ihnen nochmals das Heil des Athenaeums auf die Seele und bin
Ganz der Ihrige
AW Schlegel

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