Mein lieber Schlegel, es ist nun nicht anders ‒ Du hast mich geladen, und ich komme. Mit Grattenauer, das wäre wohl gut, aber es kommt mir nicht so sicher vor, daß ich darauf warten möchte, nachdem ich alles eingerichtet habe. Eben hat Zelter Thee bey mir getrunken, und ich schreibe in höchster Eil. Er wäre ein treflicher Reisegefährt für mich, wenn er nicht Tag und Nacht ginge, aber vielleicht macht sichs doch noch von Leipzig aus, wo ich bey Tischbeins wieder mit ihm zusammenkomme. Von hier reise ich so ab, daß ich nächsten Sontag gegen Abend in Leipzig bin, von Leipzig den Montag früh, ich glaube nicht, daß ich also vor Mittwoch Abend in Berlin seyn kann. Komme ich sehr spät, so tret ich in dem Gasthof ab, den Du genannt hast, komme ich noch vor 8, so fahre ich bey Grattenauer vor. Auf keinen Fall erwart ich Dich in Potsdam, es würde nur doppelte Kosten machen, da sie hier doch eben so viel fordern. Ich bin nur in Verlegenheit, wie ich mich mit denen Visitatoren zu verhalten habe, jedoch wird mir mein Ingenium wohl heraushelfen. Adieu, mein Freund, begrüße in meinen Nahmen die, welche mir dort die nächsten seyn werden.
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Caroline von Schelling to August Wilhelm von Schlegel
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Place of Dispatch: Jena GND · Place of Destination: Berlin GND · Date: 1. März [1802]
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Metadata Concerning Header
- Sender: Caroline von Schelling
- Recipient: August Wilhelm von Schlegel
- Place of Dispatch: Jena GND
- Place of Destination: Berlin GND
- Date: 1. März [1802]
- Notations: Datum (Jahr) sowie Absende- und Empfangsort erschlossen.
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Printed Text
- Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
- OAI Id: 370516575
- Bibliography: Schelling, Caroline von: Briefe aus der Frühromantik. Nach Georg Waitz vermehrt hg. v. Erich Schmidt. Bd. 2. Leipzig 1913, S. 308‒309 u. S. 637 (Kommentar).
- Incipit: „[Jena] Montag d. 1sten März [1802].
Mein lieber Schlegel, es ist nun nicht anders ‒ Du hast mich geladen, und ich komme. [...]“
[Jena] Montag d. 1sten März [1802].
Mein lieber Schlegel, es ist nun nicht anders ‒ Du hast mich geladen, und ich komme. Mit Grattenauer, das wäre wohl gut, aber es kommt mir nicht so sicher vor, daß ich darauf warten möchte, nachdem ich alles eingerichtet habe. Eben hat Zelter Thee bey mir getrunken, und ich schreibe in höchster Eil. Er wäre ein treflicher Reisegefährt für mich, wenn er nicht Tag und Nacht ginge, aber vielleicht macht sichs doch noch von Leipzig aus, wo ich bey Tischbeins wieder mit ihm zusammenkomme. Von hier reise ich so ab, daß ich nächsten Sontag gegen Abend in Leipzig bin, von Leipzig den Montag früh, ich glaube nicht, daß ich also vor Mittwoch Abend in Berlin seyn kann. Komme ich sehr spät, so tret ich in dem Gasthof ab, den Du genannt hast, komme ich noch vor 8, so fahre ich bey Grattenauer vor. Auf keinen Fall erwart ich Dich in Potsdam, es würde nur doppelte Kosten machen, da sie hier doch eben so viel fordern. Ich bin nur in Verlegenheit, wie ich mich mit denen Visitatoren zu verhalten habe, jedoch wird mir mein Ingenium wohl heraushelfen. Adieu, mein Freund, begrüße in meinen Nahmen die, welche mir dort die nächsten seyn werden.
Mein lieber Schlegel, es ist nun nicht anders ‒ Du hast mich geladen, und ich komme. Mit Grattenauer, das wäre wohl gut, aber es kommt mir nicht so sicher vor, daß ich darauf warten möchte, nachdem ich alles eingerichtet habe. Eben hat Zelter Thee bey mir getrunken, und ich schreibe in höchster Eil. Er wäre ein treflicher Reisegefährt für mich, wenn er nicht Tag und Nacht ginge, aber vielleicht macht sichs doch noch von Leipzig aus, wo ich bey Tischbeins wieder mit ihm zusammenkomme. Von hier reise ich so ab, daß ich nächsten Sontag gegen Abend in Leipzig bin, von Leipzig den Montag früh, ich glaube nicht, daß ich also vor Mittwoch Abend in Berlin seyn kann. Komme ich sehr spät, so tret ich in dem Gasthof ab, den Du genannt hast, komme ich noch vor 8, so fahre ich bey Grattenauer vor. Auf keinen Fall erwart ich Dich in Potsdam, es würde nur doppelte Kosten machen, da sie hier doch eben so viel fordern. Ich bin nur in Verlegenheit, wie ich mich mit denen Visitatoren zu verhalten habe, jedoch wird mir mein Ingenium wohl heraushelfen. Adieu, mein Freund, begrüße in meinen Nahmen die, welche mir dort die nächsten seyn werden.
[Jena] Montag d. 1sten März [1802].
Mein lieber Schlegel, es ist nun nicht anders ‒ Du hast mich geladen, und ich komme. Mit Grattenauer, das wäre wohl gut, aber es kommt mir nicht so sicher vor, daß ich darauf warten möchte, nachdem ich alles eingerichtet habe. Eben hat Zelter Thee bey mir getrunken, und ich schreibe in höchster Eil. Er wäre ein treflicher Reisegefährt für mich, wenn er nicht Tag und Nacht ginge, aber vielleicht macht sichs doch noch von Leipzig aus, wo ich bey Tischbeins wieder mit ihm zusammenkomme. Von hier reise ich so ab, daß ich nächsten Sontag gegen Abend in Leipzig bin, von Leipzig den Montag früh, ich glaube nicht, daß ich also vor Mittwoch Abend in Berlin seyn kann. Komme ich sehr spät, so tret ich in dem Gasthof ab, den Du genannt hast, komme ich noch vor 8, so fahre ich bey Grattenauer vor. Auf keinen Fall erwart ich Dich in Potsdam, es würde nur doppelte Kosten machen, da sie hier doch eben so viel fordern. Ich bin nur in Verlegenheit, wie ich mich mit denen Visitatoren zu verhalten habe, jedoch wird mir mein Ingenium wohl heraushelfen. Adieu, mein Freund, begrüße in meinen Nahmen die, welche mir dort die nächsten seyn werden.
Mein lieber Schlegel, es ist nun nicht anders ‒ Du hast mich geladen, und ich komme. Mit Grattenauer, das wäre wohl gut, aber es kommt mir nicht so sicher vor, daß ich darauf warten möchte, nachdem ich alles eingerichtet habe. Eben hat Zelter Thee bey mir getrunken, und ich schreibe in höchster Eil. Er wäre ein treflicher Reisegefährt für mich, wenn er nicht Tag und Nacht ginge, aber vielleicht macht sichs doch noch von Leipzig aus, wo ich bey Tischbeins wieder mit ihm zusammenkomme. Von hier reise ich so ab, daß ich nächsten Sontag gegen Abend in Leipzig bin, von Leipzig den Montag früh, ich glaube nicht, daß ich also vor Mittwoch Abend in Berlin seyn kann. Komme ich sehr spät, so tret ich in dem Gasthof ab, den Du genannt hast, komme ich noch vor 8, so fahre ich bey Grattenauer vor. Auf keinen Fall erwart ich Dich in Potsdam, es würde nur doppelte Kosten machen, da sie hier doch eben so viel fordern. Ich bin nur in Verlegenheit, wie ich mich mit denen Visitatoren zu verhalten habe, jedoch wird mir mein Ingenium wohl heraushelfen. Adieu, mein Freund, begrüße in meinen Nahmen die, welche mir dort die nächsten seyn werden.
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Index
Names
- Grattenauer, Karl Wilhelm Friedrich ( , GND )
- Tischbein, Johann Friedrich August ( , GND , )
- Tischbein, Sophie ( , GND )
- Zelter, Carl Friedrich ( , GND , )