• Christian Gottfried Daniel Nees von Esenbeck to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Poppelsdorf · Place of Destination: Bonn · Date: 05.05.1824
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
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    Metadata Concerning Header
  • Sender: Christian Gottfried Daniel Nees von Esenbeck
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Poppelsdorf
  • Place of Destination: Bonn
  • Date: 05.05.1824
  • Notations: Absende- und Empfangsort erschlossen.
    Manuscript
  • Provider: Freies Deutsches Hochstift, Frankfurt am Main
  • Classification Number: Hs-10810
  • Number of Pages: 1 S. auf Doppelbl. u. 2 S., hs. m. U.
  • Format: 8°
  • Incipit: „[1] d. 5 May 24.
    Verehrtester Herr College!
    Martius hat mich ausersehen, Ihnen eine Bitte vorzutragen, die Sie auf dem folgenden Blatt [...]“
  • Editors: Bamberg, Claudia · Varwig, Olivia
[1] d. 5 May 24.
Verehrtester Herr College!
Martius hat mich ausersehen, Ihnen eine Bitte vorzutragen, die Sie auf dem folgenden Blatt in treuer Abschrift finden und zu der ich nichts hinzuzusetzen weiß, als daß ich wohl begreife, wie er bei seinem großen und umfassenden Werk über die Palmen zu dergleichen Wünschen kommt, und wie dankenswerth eine solche Mittheilung von Ihnen nicht nur für Martius, sondern für das ganze Publicum des Werks, seyn müsste, daß aber Fragen leichter ist, als antworten, habe ich selbst aus meiner geringen Erfahrung gelernt, und will daher meiner Seits Ihnen nicht auch noch mit einer Bitte zusetzen. Nur die Eine habe ich, daß es Ihnen gefallen möge, mir, selbst im Fall einer gänzlichen Ablehnung, nur zwey Zeilen zu schenken, die ich Freund M. senden kann.
Uber das Indische des Hortus malabaricus u. des Rumphius habe ich H. v. M. schon Einiges geäußert.
Hochachtungsvollst
Ihr
Nees v Esenbeck
[2] [leer]
[3] Auszug.
Ich habe angefangen, Alles zusammen zu stellen, was die Alten über die Palmen gewußt haben, und wünschte nun vorzüglich auch das noch für die Vorrede zu meinem Palmenwerk zu erlangen, was die Hindus darüber haben. Wollten Sie wohl die Güte haben, Herrn von Schlegel in meinem Namen zu ersuchen, mir die Namen der Palmen, wie sie bei Rheede und Rumphius vorkommen, zu deuten, um daraus vielleicht auf irgend eine allgemeine Ansicht zu kommen? Ferner würde Herr von Schlegel es wohl auf sich nehmen, mir dasjenige mitzutheilen, was sich bei den Hindus über die Liebe der Palmen, findet? – Herrschte in Indien auch eine Beziehung zwischen dem nie sterbenden Vogel Phoenix und der rastlos sproßenden Palme? Kommt die Dattelpalme und Cocospalme oder kommen Corypha Taliera Roxb. und Borassus Flabelliformis, Arenga saccharifera, Saguerus seu Gomutus im Sanskrit vor? Was für mythische Beziehung haben dort die Palmen? Ich wünschte, daß ich durch diese vielen Fragen Herrn von Schlegel veranlaßte, eine Abhandlung über die Palmen zu schreiben, wie er es so vor[4]trefflich über den Elephanten gethan hat. Sprechen Sie doch darüber mit ihm und empfehlen Sie ihm mich und meine Bitte.
v. M.
[1] d. 5 May 24.
Verehrtester Herr College!
Martius hat mich ausersehen, Ihnen eine Bitte vorzutragen, die Sie auf dem folgenden Blatt in treuer Abschrift finden und zu der ich nichts hinzuzusetzen weiß, als daß ich wohl begreife, wie er bei seinem großen und umfassenden Werk über die Palmen zu dergleichen Wünschen kommt, und wie dankenswerth eine solche Mittheilung von Ihnen nicht nur für Martius, sondern für das ganze Publicum des Werks, seyn müsste, daß aber Fragen leichter ist, als antworten, habe ich selbst aus meiner geringen Erfahrung gelernt, und will daher meiner Seits Ihnen nicht auch noch mit einer Bitte zusetzen. Nur die Eine habe ich, daß es Ihnen gefallen möge, mir, selbst im Fall einer gänzlichen Ablehnung, nur zwey Zeilen zu schenken, die ich Freund M. senden kann.
Uber das Indische des Hortus malabaricus u. des Rumphius habe ich H. v. M. schon Einiges geäußert.
Hochachtungsvollst
Ihr
Nees v Esenbeck
[2] [leer]
[3] Auszug.
Ich habe angefangen, Alles zusammen zu stellen, was die Alten über die Palmen gewußt haben, und wünschte nun vorzüglich auch das noch für die Vorrede zu meinem Palmenwerk zu erlangen, was die Hindus darüber haben. Wollten Sie wohl die Güte haben, Herrn von Schlegel in meinem Namen zu ersuchen, mir die Namen der Palmen, wie sie bei Rheede und Rumphius vorkommen, zu deuten, um daraus vielleicht auf irgend eine allgemeine Ansicht zu kommen? Ferner würde Herr von Schlegel es wohl auf sich nehmen, mir dasjenige mitzutheilen, was sich bei den Hindus über die Liebe der Palmen, findet? – Herrschte in Indien auch eine Beziehung zwischen dem nie sterbenden Vogel Phoenix und der rastlos sproßenden Palme? Kommt die Dattelpalme und Cocospalme oder kommen Corypha Taliera Roxb. und Borassus Flabelliformis, Arenga saccharifera, Saguerus seu Gomutus im Sanskrit vor? Was für mythische Beziehung haben dort die Palmen? Ich wünschte, daß ich durch diese vielen Fragen Herrn von Schlegel veranlaßte, eine Abhandlung über die Palmen zu schreiben, wie er es so vor[4]trefflich über den Elephanten gethan hat. Sprechen Sie doch darüber mit ihm und empfehlen Sie ihm mich und meine Bitte.
v. M.
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