• August Wilhelm von Schlegel to Friedrich de La Motte-Fouqué

  • Place of Dispatch: Berlin · Place of Destination: Unknown · Date: 19.09.1803
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
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    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Friedrich de La Motte-Fouqué
  • Place of Dispatch: Berlin
  • Place of Destination: Unknown
  • Date: 19.09.1803
    Printed Text
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: 343347008
  • Bibliography: Briefe von und an August Wilhelm Schlegel. Gesammelt und erläutert durch Josef Körner. Bd. 1. Zürich u.a. 1930, S. 169‒170.
  • Incipit: „[1] Berlin d. 19ten Sept. 1803
    Ich umarme Sie in Gedanken mit den herzlichsten Glückwünschen, mein theuerster Freund, Ihr Brief hat mich [...]“
    Manuscript
  • Provider: Biblioteka Jagiellońska, Krakau
[1] Berlin d. 19ten Sept. 1803
Ich umarme Sie in Gedanken mit den herzlichsten Glückwünschen, mein theuerster Freund, Ihr Brief hat mich sehr erfreulich überrascht. Sie sind gewiß sehr glücklich, nun von Besorgnissen frey und im sichern Besitz einer noch nicht gekannten Freude zu seyn. Auch fühlen Sie gewiß die Innigkeit meiner Theilnahme, wenn ich sie schon nicht in vielen Worten zu ergießen weiß. Daß ich gewiß bey der feyerlichen Handlung in Nennhausen nicht fehlen werde, daß mir keine willkommnere Einladung und keine erfreulichere Gelegenheit kommen konnte, den dortigen schönen Kreis wieder zu sehen, darf ich Ihnen nicht erst versichern. Sehr angenehm wird es mir aber seyn, Sie zuvor noch hier bey mir zu sehen, und in dieser Hoffnung will ich das viele, was ich Ihnen eigentlich noch zu antworten schuldig hin, auf das mündliche versparen. Dann will ich mir auch noch nähere Aufträge wegen des Drucks Ihrer beyden Dramen, wie Sie das Äußere derselben wünschen u.s.w. erbitten. [2] In diesem Augenblicke soll ich in eine Gesellschaft gehn, wo ich mit meinem Freunde Steffens aus Copenhagen, der eben mit seiner jungen Frau, einer Tochter Reichardts von Giebichenstein kommt, zusammen seyn werde. Diesen will ich befragen ob er mir nicht wegen der Bücher behülflich seyn, oder Nachweisung ertheilen kann. – Das Heldenbuch hat mir jetzt jemand geliehen, und ich kann es Ihnen nächstens senden, wenn Sie es gerade lesen wollen. Das Buch von Olearius möchte ich gern gelegentlich mitgetheilt haben, ich bin Ihnen sehr für die Nachweisung verbunden, die ich meinem Bruder in diesen Tagen schreiben werde. Für den Hans Sachs findet sich vielleicht bald einmal eine Gelegenheit.
Ich bin sehr in Arbeiten, da ich den Shakspeare nächstens wieder fortsetzen muß, und noch erst einen Band vom Spanischen Theater geben will. Dazu ist eine Auffoderung von Goethe zu kritischen Arbeiten an einer erneuerten Literatur Zeitung gekommen, dann werde ich sehr angegangen, diesen [3] Winter wieder Vorlesungen zu halten, u.s.w. u.s.w.
Seyn Sie so gütig, Ihrer Frau Gemahlin das Briefchen nebst dem Büchelchen von meinetwegen einzuhändigen.
Leben Sie recht wohl
ganz Ihr
A. W. Schlegel
[1] Berlin d. 19ten Sept. 1803
Ich umarme Sie in Gedanken mit den herzlichsten Glückwünschen, mein theuerster Freund, Ihr Brief hat mich sehr erfreulich überrascht. Sie sind gewiß sehr glücklich, nun von Besorgnissen frey und im sichern Besitz einer noch nicht gekannten Freude zu seyn. Auch fühlen Sie gewiß die Innigkeit meiner Theilnahme, wenn ich sie schon nicht in vielen Worten zu ergießen weiß. Daß ich gewiß bey der feyerlichen Handlung in Nennhausen nicht fehlen werde, daß mir keine willkommnere Einladung und keine erfreulichere Gelegenheit kommen konnte, den dortigen schönen Kreis wieder zu sehen, darf ich Ihnen nicht erst versichern. Sehr angenehm wird es mir aber seyn, Sie zuvor noch hier bey mir zu sehen, und in dieser Hoffnung will ich das viele, was ich Ihnen eigentlich noch zu antworten schuldig hin, auf das mündliche versparen. Dann will ich mir auch noch nähere Aufträge wegen des Drucks Ihrer beyden Dramen, wie Sie das Äußere derselben wünschen u.s.w. erbitten. [2] In diesem Augenblicke soll ich in eine Gesellschaft gehn, wo ich mit meinem Freunde Steffens aus Copenhagen, der eben mit seiner jungen Frau, einer Tochter Reichardts von Giebichenstein kommt, zusammen seyn werde. Diesen will ich befragen ob er mir nicht wegen der Bücher behülflich seyn, oder Nachweisung ertheilen kann. – Das Heldenbuch hat mir jetzt jemand geliehen, und ich kann es Ihnen nächstens senden, wenn Sie es gerade lesen wollen. Das Buch von Olearius möchte ich gern gelegentlich mitgetheilt haben, ich bin Ihnen sehr für die Nachweisung verbunden, die ich meinem Bruder in diesen Tagen schreiben werde. Für den Hans Sachs findet sich vielleicht bald einmal eine Gelegenheit.
Ich bin sehr in Arbeiten, da ich den Shakspeare nächstens wieder fortsetzen muß, und noch erst einen Band vom Spanischen Theater geben will. Dazu ist eine Auffoderung von Goethe zu kritischen Arbeiten an einer erneuerten Literatur Zeitung gekommen, dann werde ich sehr angegangen, diesen [3] Winter wieder Vorlesungen zu halten, u.s.w. u.s.w.
Seyn Sie so gütig, Ihrer Frau Gemahlin das Briefchen nebst dem Büchelchen von meinetwegen einzuhändigen.
Leben Sie recht wohl
ganz Ihr
A. W. Schlegel
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