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Während seines Aufenthaltes in Italien freundete er sich mit Bertel Thorvaldsen, Karl Friedrich Schinkel und Wilhelm von Humboldt an. 1806 fand er eine Anstellung als Bibliothekar und privater Vorleser des Kronprinzen von Württemberg in Stuttgart. Rehfues veröffentlichte Reiseberichte und Übersetzungen aus dem Italienischen. Außerdem betätigte er sich als Herausgeber des „Europäischen Magazins“, einer politischen Zeitschrift, die zu einem Organ des Nationalpatriotismus während der Befreiungskriege wurde. Sein politisches Engagement setzte er als Angestellter der linksrheinischen Territorialverwaltung unter dem Freiherrn vom Stein fort. Erfolgreich setzte sich Rehfues für die Etablierung einer Universität in Bonn ein, für die er seit 1819 als Kurator agierte. Neben den amtlichen Geschäften verfasste Rehfues historische Romane; der Roman „Scipio Cicala“ gilt als der beim Publikum erfolgreichste. 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Hochwohlg. gehrtes Schreiben vom 6<hi rend="offset:4;underline:1">ten</hi> ist mir übera<anchor type="b" n="5136" ana="11" xml:id="NidB30146"/>us erfreulic<anchor type="e" n="5136" ana="11" xml:id="NidE30146"/>h gewesen. Es hat mir nicht nur die Nachricht von Ihrer glücklichen Ankunft bes<milestone unit="start" n="21740"/>tät<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Unsichere Lesung wegen Korrektur</title></note><milestone unit="end" n="21740"/>igt, sondern auch Beruhigung über Ihr B<anchor type="b" n="887" ana="10" xml:id="NidB30144"/>efinden g<anchor type="e" n="887" ana="10" xml:id="NidE30144"/>ewährt. Ich war in der That nicht ganz ohne Sorge <hi rend="overstrike:1">in letzter Beziehung</hi> <hi rend="offset:4">deßhalb</hi>. Die Störung alter Gewohnheiten und die Entbehrung häuslicher Bequemlichkeiten <hi rend="offset:4">macht</hi> doch immer einen unangenehmen Eindruck auf den Körper. Es gehört Ihr trefflicher Organismus u. Ihre Lebenskraft dazu, um dergleichen so leicht zu nehmen.<lb/>An der gnädigen Aufnahme, welche Sie bei unserm Monarchen gefunden, habe ich nie gezweifelt. Er ist einer der wenigen Fürsten unserer Zeit, welche nicht nur Achtung vor wissenschaftlichen Verdien[2]sten haben, sondern auch Wissenschaft und Kunst wahrhaft lieben. Seit man das <hi rend="overstrike:1">wissenschaf</hi> geistige Fortschreiten für politisch-gefährlich erklärt hat, ist alle Förderung desselben nur gleichsam wie ein nothwendiges Uebel betrachtet worden, <hi rend="offset:4">und die Wirkung auf die </hi><hi rend="offset:4;overstrike:1">Männer desselben</hi><hi rend="offset:4"> Gelehrten nicht ...</hi> Wir dürfen hoffen, daß diese Zeit für immer vorüber sei.<lb/><hi rend="overstrike:1">Es freut mich sehr</hi>, <hi rend="offset:4">Mit Vergnügen erfahre ich von Ihnen,</hi> daß Preußens Persönlichkeit Ew. Hochwohlgeboren besser zusagt, als seine Gelehrsamkeit und sein Styl. Dieser Mann verdient grosse Achtung. Er ist einer der seltenen Menschen, die an Eine Aufgabe ihr ganzes Leben setzen. Ist er am Ende auch durchgedrungen, so werden Sie gewiß schon mehr, als ich weiß, davon erfahren haben, daß die Lösung deselben früher <hi rend="offset:4">auf</hi> wenig oder keinen Dank zu rechnen hatte.<lb/>Ich würde H<hi rend="background:#00ff80">l.</hi> Böckh nicht gerne, wieder sprechen mögen, wenn er in die Schonung der Fehler des <hi rend="offset:4">grossen</hi> Königs gegen <hi rend="offset:4">die</hi> Sprache nicht auch die grammatischen Schnitzer und die Entstellungen von Namen und [3] Zahlen einschlösse. Die Germanismen <hi rend="offset:4">jedoch</hi> und die Eigenthümlichkeiten seines Styls überhaupt wie sie aus seiner Nationalität u. selbst aus seinem Stand hervorgegangen sind, würde ich nicht anzutasten wagen. Raben quacken u. Frösche krächzen lassen, sind offenbar <hi rend="family:Courier">errores calami</hi>, die man, <hi rend="background:#ff80ff">wo</hi> sie sich auch finden, vertilgen muß.<lb/>Hoffentlich haben Sie sich mit Thorwaldsen ausgesöhnt und gefunden, daß er nicht undankbar gegen <hi rend="overstrike:1">das ist, was Sie für</hi> <hi rend="offset:4">Ihr Verdienst um</hi> seinen Ruhm <hi rend="overstrike:1">gethan haben</hi>.<hi rend="offset:4"> ist.</hi> Es sollte mich sehr freuen, wenn der König irgend ein bedeutendes Werk bei ihm bestellt hätte. Ich glaube, <hi rend="overstrike:1">das ... hat gar</hi> <hi rend="family:Courier;offset:4">Berlin</hi><hi rend="offset:4"> besitzt noch gar</hi> nichts von ihm.<lb/>Mit <hi rend="overstrike:1">nicht ...</hi></hi> <hi rend="offset:4">grosser</hi> Genugthuung habe ich in den Zeitungen gelesen, <hi rend="overstrike:1">daß ... ... ... ...</hi> <hi rend="offset:4">wie feierllich Ew. Hochwohlg bewiesen worden ist, daß Sie von Deutschland noch nicht</hi> vergessen <hi rend="overstrike:1">hat</hi> <hi rend="offset:4">sind</hi>, wie Sie oft ungerecht gegen Ihre Zeitgenossen geurtheilt. <hi rend="offset:-4">haben.</hi> Halten <hi rend="offset:4">Sie</hi> mir <hi rend="overstrike:1">Ew. Hochw.</hi>diesen Vorwurf zu gute. <hi rend="overstrike:1">... ... ...</hi> <hi rend="offset:4">Hätten Sie übrigens Recht, so</hi> [4] würden Sie sich einige Schuld beimessen dürfen. Sie haben die Entwicklungen der <hi rend="overstrike:1">deutschen</hi> <hi rend="offset:4">schönen</hi> Literatur <hi rend="overstrike:1">seit Ihrer Rückkehr nach Deutschland</hi></hi> <hi rend="offset:4">in Deutschland seit Ihrem Aufenthalt in Frankreich</hi> zu sehr ignorirt, als daß ihr nicht einige Empfindlichkeit dafür zu verzeihen wäre. Sie brauchten <hi rend="overstrike:1">in Einem</hi> Jährlich nur Eine Recension über ein Werk der allgemeinen Literatur <hi rend="overstrike:1">in die Welt gehen zu lassen,</hi> <hi rend="offset:4;overstrike:1">auszubreiten</hi> <hi rend="offset:4">ins Publicum zu schicken,</hi> und die ganze Schriftsteller-Welt würde Sie, als <hi rend="overstrike:1">ihren</hi> <hi rend="offset:4">den</hi> einzigen Richter, <hi rend="overstrike:1">blicken</hi> <hi rend="offset:4">über</hi> sie anerkennen.<lb/>Meine besten Wünsche sind für Ihre Gesundheit, für die <hi rend="overstrike:1">...</hi> <hi rend="offset:4">fruchtbare</hi> Huld unsres Geistvollen Königs gegen Sie, für das Gedeihen Ihrer Arbeiten zur Verherrlichung seines grossen Ahnherrn und für Ihre glückliche Rückkehr zu uns. Nach den Zeitungen wird Ihnen auch die Freude zu Theil werden <hi rend="offset:4">können</hi> den Herzog von Broglie in Coppet zu sehen.<lb/>Leben Sie wohl und erlauben mir, die Versicherung der alten Verehrung zu erneuern, mit der ich immer sein werde Ew. pp', '36_absender' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_datumvon' => '1840-10-03', '36_absenderort' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_h1zahl' => '1 e. 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Hochwohlg. gehrtes Schreiben vom 6<hi rend="offset:4;underline:1">ten</hi> ist mir übera<anchor type="b" n="5136" ana="11" xml:id="NidB30146"/>us erfreulic<anchor type="e" n="5136" ana="11" xml:id="NidE30146"/>h gewesen. Es hat mir nicht nur die Nachricht von Ihrer glücklichen Ankunft bes<milestone unit="start" n="21740"/>tät<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Unsichere Lesung wegen Korrektur</title></note><milestone unit="end" n="21740"/>igt, sondern auch Beruhigung über Ihr B<anchor type="b" n="887" ana="10" xml:id="NidB30144"/>efinden g<anchor type="e" n="887" ana="10" xml:id="NidE30144"/>ewährt. Ich war in der That nicht ganz ohne Sorge <hi rend="overstrike:1">in letzter Beziehung</hi> <hi rend="offset:4">deßhalb</hi>. Die Störung alter Gewohnheiten und die Entbehrung häuslicher Bequemlichkeiten <hi rend="offset:4">macht</hi> doch immer einen unangenehmen Eindruck auf den Körper. Es gehört Ihr trefflicher Organismus u. Ihre Lebenskraft dazu, um dergleichen so leicht zu nehmen.<lb/>An der gnädigen Aufnahme, welche Sie bei unserm Monarchen gefunden, habe ich nie gezweifelt. Er ist einer der wenigen Fürsten unserer Zeit, welche nicht nur Achtung vor wissenschaftlichen Verdien[2]sten haben, sondern auch Wissenschaft und Kunst wahrhaft lieben. Seit man das <hi rend="overstrike:1">wissenschaf</hi> geistige Fortschreiten für politisch-gefährlich erklärt hat, ist alle Förderung desselben nur gleichsam wie ein nothwendiges Uebel betrachtet worden, <hi rend="offset:4">und die Wirkung auf die </hi><hi rend="offset:4;overstrike:1">Männer desselben</hi><hi rend="offset:4"> Gelehrten nicht ...</hi> Wir dürfen hoffen, daß diese Zeit für immer vorüber sei.<lb/><hi rend="overstrike:1">Es freut mich sehr</hi>, <hi rend="offset:4">Mit Vergnügen erfahre ich von Ihnen,</hi> daß Preußens Persönlichkeit Ew. Hochwohlgeboren besser zusagt, als seine Gelehrsamkeit und sein Styl. Dieser Mann verdient grosse Achtung. Er ist einer der seltenen Menschen, die an Eine Aufgabe ihr ganzes Leben setzen. Ist er am Ende auch durchgedrungen, so werden Sie gewiß schon mehr, als ich weiß, davon erfahren haben, daß die Lösung deselben früher <hi rend="offset:4">auf</hi> wenig oder keinen Dank zu rechnen hatte.<lb/>Ich würde H<hi rend="background:#00ff80">l.</hi> Böckh nicht gerne, wieder sprechen mögen, wenn er in die Schonung der Fehler des <hi rend="offset:4">grossen</hi> Königs gegen <hi rend="offset:4">die</hi> Sprache nicht auch die grammatischen Schnitzer und die Entstellungen von Namen und [3] Zahlen einschlösse. Die Germanismen <hi rend="offset:4">jedoch</hi> und die Eigenthümlichkeiten seines Styls überhaupt wie sie aus seiner Nationalität u. selbst aus seinem Stand hervorgegangen sind, würde ich nicht anzutasten wagen. Raben quacken u. Frösche krächzen lassen, sind offenbar <hi rend="family:Courier">errores calami</hi>, die man, <hi rend="background:#ff80ff">wo</hi> sie sich auch finden, vertilgen muß.<lb/>Hoffentlich haben Sie sich mit Thorwaldsen ausgesöhnt und gefunden, daß er nicht undankbar gegen <hi rend="overstrike:1">das ist, was Sie für</hi> <hi rend="offset:4">Ihr Verdienst um</hi> seinen Ruhm <hi rend="overstrike:1">gethan haben</hi>.<hi rend="offset:4"> ist.</hi> Es sollte mich sehr freuen, wenn der König irgend ein bedeutendes Werk bei ihm bestellt hätte. Ich glaube, <hi rend="overstrike:1">das ... hat gar</hi> <hi rend="family:Courier;offset:4">Berlin</hi><hi rend="offset:4"> besitzt noch gar</hi> nichts von ihm.<lb/>Mit <hi rend="overstrike:1">nicht ...</hi></hi> <hi rend="offset:4">grosser</hi> Genugthuung habe ich in den Zeitungen gelesen, <hi rend="overstrike:1">daß ... ... ... ...</hi> <hi rend="offset:4">wie feierllich Ew. Hochwohlg bewiesen worden ist, daß Sie von Deutschland noch nicht</hi> vergessen <hi rend="overstrike:1">hat</hi> <hi rend="offset:4">sind</hi>, wie Sie oft ungerecht gegen Ihre Zeitgenossen geurtheilt. <hi rend="offset:-4">haben.</hi> Halten <hi rend="offset:4">Sie</hi> mir <hi rend="overstrike:1">Ew. Hochw.</hi>diesen Vorwurf zu gute. <hi rend="overstrike:1">... ... ...</hi> <hi rend="offset:4">Hätten Sie übrigens Recht, so</hi> [4] würden Sie sich einige Schuld beimessen dürfen. Sie haben die Entwicklungen der <hi rend="overstrike:1">deutschen</hi> <hi rend="offset:4">schönen</hi> Literatur <hi rend="overstrike:1">seit Ihrer Rückkehr nach Deutschland</hi></hi> <hi rend="offset:4">in Deutschland seit Ihrem Aufenthalt in Frankreich</hi> zu sehr ignorirt, als daß ihr nicht einige Empfindlichkeit dafür zu verzeihen wäre. Sie brauchten <hi rend="overstrike:1">in Einem</hi> Jährlich nur Eine Recension über ein Werk der allgemeinen Literatur <hi rend="overstrike:1">in die Welt gehen zu lassen,</hi> <hi rend="offset:4;overstrike:1">auszubreiten</hi> <hi rend="offset:4">ins Publicum zu schicken,</hi> und die ganze Schriftsteller-Welt würde Sie, als <hi rend="overstrike:1">ihren</hi> <hi rend="offset:4">den</hi> einzigen Richter, <hi rend="overstrike:1">blicken</hi> <hi rend="offset:4">über</hi> sie anerkennen.<lb/>Meine besten Wünsche sind für Ihre Gesundheit, für die <hi rend="overstrike:1">...</hi> <hi rend="offset:4">fruchtbare</hi> Huld unsres Geistvollen Königs gegen Sie, für das Gedeihen Ihrer Arbeiten zur Verherrlichung seines grossen Ahnherrn und für Ihre glückliche Rückkehr zu uns. Nach den Zeitungen wird Ihnen auch die Freude zu Theil werden <hi rend="offset:4">können</hi> den Herzog von Broglie in Coppet zu sehen.<lb/>Leben Sie wohl und erlauben mir, die Versicherung der alten Verehrung zu erneuern, mit der ich immer sein werde Ew. pp', '36_absender' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7283', 'content' => 'Philipp Joseph von Rehfues', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Rehfues, Philipp Joseph von', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7125', 'content' => 'August Wilhelm von Schlegel', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Schlegel, August Wilhelm von', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_datumvon' => '1840-10-03', '36_absenderort' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '5156', 'content' => 'Römlinghoven', 'bemerkung' => 'GND:1052295622', 'altBegriff' => '', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ) ), '36_h1zahl' => '1 e. 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Außerdem betätigte er sich als Herausgeber des „Europäischen Magazins“, einer politischen Zeitschrift, die zu einem Organ des Nationalpatriotismus während der Befreiungskriege wurde. Sein politisches Engagement setzte er als Angestellter der linksrheinischen Territorialverwaltung unter dem Freiherrn vom Stein fort. Erfolgreich setzte sich Rehfues für die Etablierung einer Universität in Bonn ein, für die er seit 1819 als Kurator agierte. Neben den amtlichen Geschäften verfasste Rehfues historische Romane; der Roman „Scipio Cicala“ gilt als der beim Publikum erfolgreichste. Für seine Verdienste wurde er 1826 nobilitiert. 1842 wurde Rehfues in den Ruhestand versetzt, er zog sich auf sein Gut bei Königswinter zurück.', '39_quellen' => 'ADB@https://www.deutsche-biographie.de/sfz75872.html#adbcontent@ WBIS@http://db.saur.de/WBIS/basicSearch.jsf@D475-060-3@ Wikipedia@https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_Joseph_Rehfues@ extern@Roger Paulin: August Wilhelm Schlegel. 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