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Der König ernannte ihn zum königlichen Kammerherrn und erteilte eine großzügige Pension. Humboldt verlegte seinen Wohnsitz nach Paris. Unterstützt durch zahlreiche Pariser Gelehrte der Zeit konnte er seine umfangreichen Reiseberichte publizieren. Als sich die Vorarbeiten für die Gesamtpublikation 1827 dem Ende zuneigten, beorderte der König seinen Kammerherrn nach Berlin zurück. Humboldt hielt eine Vorlesung über physikalische Erdbeschreibung an der Berliner Universität, die berühmten „Kosmos-Vorlesungen“. 1829 folgte auf Einladung des russischen Zaren eine russisch-sibirische Forschungsreise. Nach der Rückkehr nahm Humboldt weiterhin Einfluss auf Wissenschaft und Kunst in Berlin. Als König Friedrich Wilhelm IV. 1842 den Orden „Pour le mérite“ für Kunst und Wissenschaft stiftete, machte er Humboldt zu dessen Kanzler und folgte den Vorschlägen des hochgeschätzten Wissenschaftlers. 1848 vermittelte Humboldt während der revolutionären Ereignisse. 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Meine Abreise, vielleicht in 7-8 Tagen, vielleicht viel spater hangt von der Ankunft <anchor type="b" n="3745" ana="11" xml:id="NidB89784"/>meines Neffen des Gesandten v Bülow<anchor type="e" n="3745" ana="11" xml:id="NidE89784"/> und von der Nothwendigkeit ab, die Güter <anchor type="b" n="1108" ana="11" xml:id="NidB89783"/>der andern Tochter <anchor type="b" n="9" ana="11" xml:id="NidB89782"/>meines Bruders<anchor type="e" n="9" ana="11" xml:id="NidE89782"/>, Frau von Hedemann<anchor type="e" n="1108" ana="11" xml:id="NidE89783"/>, zu besuchen. <anchor type="b" n="9059" ana="16" xml:id="NidB89786"/>Ueber <anchor type="b" n="3585" ana="11" xml:id="NidB89785"/>des Königs<anchor type="e" n="3585" ana="11" xml:id="NidE89785"/> nächste Plane wissen zwar die Zeitungen viel, er selbst aber noch gar nichts.<anchor type="e" n="9059" ana="16" xml:id="NidE89786"/> Wann Sie endlich seinen Wunsch erfüllen und <anchor type="b" n="6721" ana="15" xml:id="NidB89787"/>die Akademie<anchor type="e" n="6721" ana="15" xml:id="NidE89787"/> mit Ihrem Rathe erfreuen (ich entgehe dieser Langeweile der Ausschüsse auf 4-5 Monaten) so werden Sie wahrscheinlich <anchor type="b" n="3585" ana="11" xml:id="NidB89789"/>den Monarchen<anchor type="e" n="3585" ana="11" xml:id="NidE89789"/> </hi><hi rend="family:Courier;overstrike:1">wohl</hi><hi rend="family:Courier"> den ganzen Mai, Junius und Julius in <anchor type="b" n="2275" ana="10" xml:id="NidB89788"/>Potsdam<anchor type="e" n="2275" ana="10" xml:id="NidE89788"/> finden. Aber eine solche Wahrscheinlichkeit sieht einer Ungewissheit sehr ähnlich. Wie ist es möglich theurer Freund und College, dass Sie </hi><ref target="fud://1233"><hi rend="family:Courier">meine Empfehlung für <anchor type="b" n="3573" ana="11" xml:id="NidB89790"/>Hn Forster<anchor type="e" n="3573" ana="11" xml:id="NidE89790"/></hi></ref><hi rend="family:Courier"> so ernst nehmen konnten, Ich ahndete ja nicht, dass Sie die Stelle ausfüllten. Als <anchor type="b" n="4967" ana="12" xml:id="NidB89792"/>Ihr Schüler und dankbarer Zuhorer in <anchor type="b" n="14678" ana="15" xml:id="NidB89793"/>der <anchor type="b" n="15" ana="10" xml:id="NidB89791"/>Berliner<anchor type="e" n="15" ana="10" xml:id="NidE89791"/> Sing Akademie<anchor type="e" n="14678" ana="15" xml:id="NidE89793"/><anchor type="e" n="4967" ana="12" xml:id="NidE89792"/> konnte ich <anchor type="b" n="6155" ana="15" xml:id="NidB89794"/>der Universität<anchor type="e" n="6155" ana="15" xml:id="NidE89794"/> keinen glänzenderen Lehrer, als Sie, wünschen! <anchor type="b" n="9059" ana="16" xml:id="NidB89795"/>Sie wissen ja übrigens aus tiefer Weltkenntniss, was solche Empfehlungen bedeuten, die man die gutmüthige Schwäche hat, nicht verweigern zu dürfen.<anchor type="e" n="9059" ana="16" xml:id="NidE89795"/> <anchor type="b" n="14669" ana="11" xml:id="NidB89797"/>Papencordt’s<anchor type="e" n="14669" ana="11" xml:id="NidE89797"/> Tod hat <anchor type="b" n="3585" ana="11" xml:id="NidB89796"/>den König<anchor type="e" n="3585" ana="11" xml:id="NidE89796"/> innig geschmerzt. Ich freue mich zu hören dass <anchor type="b" n="11652" ana="11" xml:id="NidB89799"/>Prof Urlich<anchor type="e" n="11652" ana="11" xml:id="NidE89799"/> <anchor type="b" n="14672" ana="12" xml:id="NidB89798"/>„Rom im Mittelalter“<anchor type="e" n="14672" ana="12" xml:id="NidE89798"/> ausfeilen wird. <anchor type="b" n="3677" ana="11" xml:id="NidB89800"/>Bunsen<anchor type="e" n="3677" ana="11" xml:id="NidE89800"/> ist seit 5 Tagen <anchor type="b" n="15" ana="10" xml:id="NidB89801"/>hier<anchor type="e" n="15" ana="10" xml:id="NidE89801"/>. Ich war diesen Abend mit ihm, <anchor type="b" n="3653" ana="11" xml:id="NidB89802"/>Rauch<anchor type="e" n="3653" ana="11" xml:id="NidE89802"/> u <anchor type="b" n="536" ana="11" xml:id="NidB89803"/>Rumohr<anchor type="e" n="536" ana="11" xml:id="NidE89803"/> beim <anchor type="b" n="3585" ana="11" xml:id="NidB89804"/>Konig<anchor type="e" n="3585" ana="11" xml:id="NidE89804"/>. 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veranlassen mich diese flüchtigen Zeilen an Sie abgehen zu lassen. Die Zerstreutheit meines Lebens hat mir seit </span><span class="family-courier index-3585 tp-89779 index-6406 tp-89780 ">der neuen Regierung</span><span class="family-courier "> fast jede Correspondenz unmöglich gemacht. Ich muss Sie beschwören, Ihre Reiseplane nicht von den meinigen abhängig zu machen. So sehr es mich freuen würde mir mit Ihnen ein rendez-Vous am Rhein geben zu können, so ist mir diese Freude leider versagt. Ich werde keinen der Tage halten können, die ich Ihnen heute schreiben sollte. Meine Abreise, vielleicht in 7-8 Tagen, vielleicht viel spater hangt von der Ankunft </span><span class="family-courier index-3745 tp-89784 ">meines Neffen des Gesandten v Bülow</span><span class="family-courier "> und von der Nothwendigkeit ab, die Güter </span><span class="family-courier index-1108 tp-89783 ">der andern Tochter </span><span class="family-courier index-1108 tp-89783 index-9 tp-89782 ">meines Bruders</span><span class="family-courier index-1108 tp-89783 ">, Frau von Hedemann</span><span class="family-courier ">, zu besuchen. </span><span class="family-courier cite tp-89786 ">Ueber </span><span class="family-courier cite tp-89786 index-3585 tp-89785 ">des Königs</span><span class="family-courier cite tp-89786 "> nächste Plane wissen zwar die Zeitungen viel, er selbst aber noch gar nichts.</span><span class="family-courier "> Wann Sie endlich seinen Wunsch erfüllen und </span><span class="family-courier index-6721 tp-89787 ">die Akademie</span><span class="family-courier "> mit Ihrem Rathe erfreuen (ich entgehe dieser Langeweile der Ausschüsse auf 4-5 Monaten) so werden Sie wahrscheinlich </span><span class="family-courier index-3585 tp-89789 ">den Monarchen</span><span class="family-courier "> </span><span class="family-courier overstrike-1 ">wohl</span><span class="family-courier "> den ganzen Mai, Junius und Julius in </span><span class="family-courier index-2275 tp-89788 ">Potsdam</span><span class="family-courier "> finden. Aber eine solche Wahrscheinlichkeit sieht einer Ungewissheit sehr ähnlich. Wie ist es möglich theurer Freund und College, dass Sie </span><span class="doc-1233 family-courier ">meine Empfehlung für </span><span class="doc-1233 family-courier index-3573 tp-89790 ">Hn Forster</span><span class="family-courier "> so ernst nehmen konnten, Ich ahndete ja nicht, dass Sie die Stelle ausfüllten. 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Ich freue mich zu hören dass </span><span class="family-courier index-11652 tp-89799 ">Prof Urlich</span><span class="family-courier "> </span><span class="family-courier index-14672 tp-89798 ">„Rom im Mittelalter“</span><span class="family-courier "> ausfeilen wird. </span><span class="family-courier index-3677 tp-89800 ">Bunsen</span><span class="family-courier "> ist seit 5 Tagen </span><span class="family-courier index-15 tp-89801 ">hier</span><span class="family-courier ">. Ich war diesen Abend mit ihm, </span><span class="family-courier index-3653 tp-89802 ">Rauch</span><span class="family-courier "> u </span><span class="family-courier index-536 tp-89803 ">Rumohr</span><span class="family-courier "> beim </span><span class="family-courier index-3585 tp-89804 ">Konig</span><span class="family-courier ">. 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Ein Jahr später wechselten beide nach Göttingen. 1791 trat Humboldt in den Staatsdienst ein, dem zunächst ein Studium an der Bergakademie Freiberg folgen sollte. 1792 erfolgte die Ernennung zum Assessor im preußischen Bergdepartement. Fortan bewirkte er eine Reformierung des Bergbaus, 1795 erfolgte die Beförderung zum Oberbergmann. 1795 trat er aus dem Staatsdienst aus, um unabhängig für die Planung seiner Forschungsexpeditionen zu sein. Zwischen 1799 und 1804 unternahm er gemeinsam mit seinem französischen Kollegen Bonpland eine Forschungsreise, die ihn durch Spanien und über Teneriffa nach Venezuela führte. Forschungsaufenthalte in Kuba, Ecuador und Mexiko schlossen sich an. An der südamerikanischen Küste widmete er sich Studien der Meeresströmungen. 1804 kehrte er nach Europa zurück. Die zahlreichen Entdeckungen und Erfahrungsberichte hatten ihn zu einem der populärsten Naturforscher der Zeit gemacht. Der König ernannte ihn zum königlichen Kammerherrn und erteilte eine großzügige Pension. Humboldt verlegte seinen Wohnsitz nach Paris. Unterstützt durch zahlreiche Pariser Gelehrte der Zeit konnte er seine umfangreichen Reiseberichte publizieren. Als sich die Vorarbeiten für die Gesamtpublikation 1827 dem Ende zuneigten, beorderte der König seinen Kammerherrn nach Berlin zurück. Humboldt hielt eine Vorlesung über physikalische Erdbeschreibung an der Berliner Universität, die berühmten „Kosmos-Vorlesungen“. 1829 folgte auf Einladung des russischen Zaren eine russisch-sibirische Forschungsreise. Nach der Rückkehr nahm Humboldt weiterhin Einfluss auf Wissenschaft und Kunst in Berlin. Als König Friedrich Wilhelm IV. 1842 den Orden „Pour le mérite“ für Kunst und Wissenschaft stiftete, machte er Humboldt zu dessen Kanzler und folgte den Vorschlägen des hochgeschätzten Wissenschaftlers. 1848 vermittelte Humboldt während der revolutionären Ereignisse. 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Ein Jahr später wechselten beide nach Göttingen. 1791 trat Humboldt in den Staatsdienst ein, dem zunächst ein Studium an der Bergakademie Freiberg folgen sollte. 1792 erfolgte die Ernennung zum Assessor im preußischen Bergdepartement. Fortan bewirkte er eine Reformierung des Bergbaus, 1795 erfolgte die Beförderung zum Oberbergmann. 1795 trat er aus dem Staatsdienst aus, um unabhängig für die Planung seiner Forschungsexpeditionen zu sein. Zwischen 1799 und 1804 unternahm er gemeinsam mit seinem französischen Kollegen Bonpland eine Forschungsreise, die ihn durch Spanien und über Teneriffa nach Venezuela führte. Forschungsaufenthalte in Kuba, Ecuador und Mexiko schlossen sich an. An der südamerikanischen Küste widmete er sich Studien der Meeresströmungen. 1804 kehrte er nach Europa zurück. Die zahlreichen Entdeckungen und Erfahrungsberichte hatten ihn zu einem der populärsten Naturforscher der Zeit gemacht. Der König ernannte ihn zum königlichen Kammerherrn und erteilte eine großzügige Pension. Humboldt verlegte seinen Wohnsitz nach Paris. Unterstützt durch zahlreiche Pariser Gelehrte der Zeit konnte er seine umfangreichen Reiseberichte publizieren. Als sich die Vorarbeiten für die Gesamtpublikation 1827 dem Ende zuneigten, beorderte der König seinen Kammerherrn nach Berlin zurück. Humboldt hielt eine Vorlesung über physikalische Erdbeschreibung an der Berliner Universität, die berühmten „Kosmos-Vorlesungen“. 1829 folgte auf Einladung des russischen Zaren eine russisch-sibirische Forschungsreise. Nach der Rückkehr nahm Humboldt weiterhin Einfluss auf Wissenschaft und Kunst in Berlin. Als König Friedrich Wilhelm IV. 1842 den Orden „Pour le mérite“ für Kunst und Wissenschaft stiftete, machte er Humboldt zu dessen Kanzler und folgte den Vorschlägen des hochgeschätzten Wissenschaftlers. 1848 vermittelte Humboldt während der revolutionären Ereignisse. 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Die erhaltene Korrespondenz weist auf einen besonders in den 1820er und 30er Jahren intensiven Austausch, beispielsweise in Bezug auf Bezeichnungen für Pflanzen, Tiere und Götter in verschiedenen Völkern, Sprachen und Epochen, hin. Nach Humboldts Rückkehr nach Berlin sahen sich die beiden öfters dort und besuchten gegenseitig ihre Vorlesungen. Für seine Rede „Über die Haupt-Ursachen der Temperatur-Verschiedenheit auf dem Erdkörper“ (1827) bat Humboldt Schlegel um Durchsicht des Manuskripts. 1832 trafen sie sich in Paris wieder. Der Austausch schien stets freundschaftlich-kollegial. In den 1840er Jahren änderte sich dies mit dem Disput um die Werkausgabe Friedrichs II. von Preußen. Humboldt und andere versuchten, Schlegel von der Mitarbeit fernzuhalten. 1842 war Humboldt im Bonner Anwesen Schlegels zu Gast. 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[1] Berlin, den 4 Mai 1841
Ein sehr neuer Brief von Hn von Rehfues, dessen leidenden Zustand ich sehr bedaure, und Ihre beiden schnell aufeinander folgenden geistreichen Briefe, theurer Freund, veranlassen mich diese flüchtigen Zeilen an Sie abgehen zu lassen. Die Zerstreutheit meines Lebens hat mir seit der neuen Regierung fast jede Correspondenz unmöglich gemacht. Ich muss Sie beschwören, Ihre Reiseplane nicht von den meinigen abhängig zu machen. So sehr es mich freuen würde mir mit Ihnen ein rendez-Vous am Rhein geben zu können, so ist mir diese Freude leider versagt. Ich werde keinen der Tage halten können, die ich Ihnen heute schreiben sollte. Meine Abreise, vielleicht in 7-8 Tagen, vielleicht viel spater hangt von der Ankunft meines Neffen des Gesandten v Bülow und von der Nothwendigkeit ab, die Güter der andern Tochter meines Bruders, Frau von Hedemann, zu besuchen. Ueber des Königs nächste Plane wissen zwar die Zeitungen viel, er selbst aber noch gar nichts. Wann Sie endlich seinen Wunsch erfüllen und die Akademie mit Ihrem Rathe erfreuen (ich entgehe dieser Langeweile der Ausschüsse auf 4-5 Monaten) so werden Sie wahrscheinlich den Monarchen wohl den ganzen Mai, Junius und Julius in Potsdam finden. Aber eine solche Wahrscheinlichkeit sieht einer Ungewissheit sehr ähnlich. Wie ist es möglich theurer Freund und College, dass Sie meine Empfehlung für Hn Forster so ernst nehmen konnten, Ich ahndete ja nicht, dass Sie die Stelle ausfüllten. Als Ihr Schüler und dankbarer Zuhorer in der Berliner Sing Akademie konnte ich der Universität keinen glänzenderen Lehrer, als Sie, wünschen! Sie wissen ja übrigens aus tiefer Weltkenntniss, was solche Empfehlungen bedeuten, die man die gutmüthige Schwäche hat, nicht verweigern zu dürfen. Papencordt’s Tod hat den König innig geschmerzt. Ich freue mich zu hören dass Prof Urlich „Rom im Mittelalter“ ausfeilen wird. Bunsen ist seit 5 Tagen hier. Ich war diesen Abend mit ihm, Rauch u Rumohr beim Konig. Mit alter Liebe und Verehrung
Ihr
AlHumboldt
[2] [leer]
Ein sehr neuer Brief von Hn von Rehfues, dessen leidenden Zustand ich sehr bedaure, und Ihre beiden schnell aufeinander folgenden geistreichen Briefe, theurer Freund, veranlassen mich diese flüchtigen Zeilen an Sie abgehen zu lassen. Die Zerstreutheit meines Lebens hat mir seit der neuen Regierung fast jede Correspondenz unmöglich gemacht. Ich muss Sie beschwören, Ihre Reiseplane nicht von den meinigen abhängig zu machen. So sehr es mich freuen würde mir mit Ihnen ein rendez-Vous am Rhein geben zu können, so ist mir diese Freude leider versagt. Ich werde keinen der Tage halten können, die ich Ihnen heute schreiben sollte. Meine Abreise, vielleicht in 7-8 Tagen, vielleicht viel spater hangt von der Ankunft meines Neffen des Gesandten v Bülow und von der Nothwendigkeit ab, die Güter der andern Tochter meines Bruders, Frau von Hedemann, zu besuchen. Ueber des Königs nächste Plane wissen zwar die Zeitungen viel, er selbst aber noch gar nichts. Wann Sie endlich seinen Wunsch erfüllen und die Akademie mit Ihrem Rathe erfreuen (ich entgehe dieser Langeweile der Ausschüsse auf 4-5 Monaten) so werden Sie wahrscheinlich den Monarchen wohl den ganzen Mai, Junius und Julius in Potsdam finden. Aber eine solche Wahrscheinlichkeit sieht einer Ungewissheit sehr ähnlich. Wie ist es möglich theurer Freund und College, dass Sie meine Empfehlung für Hn Forster so ernst nehmen konnten, Ich ahndete ja nicht, dass Sie die Stelle ausfüllten. Als Ihr Schüler und dankbarer Zuhorer in der Berliner Sing Akademie konnte ich der Universität keinen glänzenderen Lehrer, als Sie, wünschen! Sie wissen ja übrigens aus tiefer Weltkenntniss, was solche Empfehlungen bedeuten, die man die gutmüthige Schwäche hat, nicht verweigern zu dürfen. Papencordt’s Tod hat den König innig geschmerzt. Ich freue mich zu hören dass Prof Urlich „Rom im Mittelalter“ ausfeilen wird. Bunsen ist seit 5 Tagen hier. Ich war diesen Abend mit ihm, Rauch u Rumohr beim Konig. Mit alter Liebe und Verehrung
Ihr
AlHumboldt
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