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Ich vermuthe, daß ihr Verhältniß noch besteht. – Da <persName key="553">Hard.[enberg]</persName> auch die Aufsicht über die Akademie führt, so hat <persName key="56">Ihr Bruder</persName> Gelegenheit, ihm mit einer Zeichnung oder sonst etwas schmeichelhaftes zu erweisen.<lb/>Daß <persName key="56"><persName key="48">Ihre Brüder</persName></persName> oder wenigstens <persName key="56">der Bildhauer</persName> am 26sten Juli noch nicht in <placeName key="356">Rom</placeName> waren, ist mir nach dem letzten Briefe aus <placeName key="354">München</placeName> sehr befremdlich und ich warte mit der äußersten Ungeduld auf die Nachricht von ihrer Ankunft.<lb/>Ich wollte Ihnen <persName key="539">Cottaʼs</persName> Antwort melden, und habe sie endlich vorgestern erhalten, aber sie enthält nichts sonderliches, er entschuldigt sich mit seinem überhäuften Verlage, daß er nichts mehr unternehmen könne. Ich schreibe nun an <persName key="31">Fromman</persName>. 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Der Sommer ist hier schlecht und vermuthlich wird auch in <placeName key="356">Rom</placeName> die Hitze nicht übertrieben seyn. Tausend Grüße an <persName key="96"><persName key="44">die Kinder</persName></persName>, und viele und freundschaftliche Empfehlungen an <persName key="102">Knorring</persName>. <name key="1123" type="work"><persName key="1119">St. Martins</persName> Werke</name> will ich zu bekommen suchen, aber wie befördere ich sie nur nach <placeName key="356">Rom</placeName>?<lb/>Meinen Zweifel wegen der öffentlichen Erwähnung Ihres Aufenthalts in <placeName key="356">Rom</placeName> in einem Journal haben Sie gänzlich misverstanden. 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Eine Antwort habe ich noch nicht von ihm, indessen darf ich bey seinen überhäuften Geschäften auch nicht so bald, oder vielleicht gar nicht darauf rechnen, er hat mir vorigen Sommer ebenfalls nicht geantwortet, demungeachtet dürfen wir überzeugt seyn, daß er unsrer Bitte gemäß handeln wird. Dieß ist leider das einzige was ich in Ihren Angelegenheiten habe thun können. Was ich wegen der Bittschrift an den <anchor type="b" n="515" ana="11" xml:id="NidB3426"/>König<anchor type="e" n="515" ana="11" xml:id="NidE3426"/> gesagt nehme ich nun, da Sie mir die Nothwendigkeit davon in Ihrem letzten Briefe zeigen, gänzlich zurück. Ich kannte das <anchor type="b" n="3552" ana="12" xml:id="NidB38249"/>Gesetz<anchor type="e" n="3552" ana="12" xml:id="NidE38249"/> nicht, welches allen Preußischen Unterthanen verbietet ohne besondre Erlaubniß außer Landes zu reisen, ich glaubte es beziehe sich nur auf die in Ämtern angestellten Personen. Wenn Sie nun, wie ich nicht zweifle, die Erlaubniß erhalten, mit <anchor type="b" n="96" ana="11" xml:id="NidB3429"/><anchor type="b" n="44" ana="11" xml:id="NidB3428"/>Ihren Kindern<anchor type="e" n="44" ana="11" xml:id="NidE3428"/><anchor type="e" n="96" ana="11" xml:id="NidE3429"/> einige Jahre außer Landes zuzubringen, so ist die Hauptsache damit gewonnen, denn unterdessen wird sich <anchor type="b" n="42" ana="11" xml:id="NidB3430"/>B.[ernhardi]<anchor type="e" n="42" ana="11" xml:id="NidE3430"/> entweder zu geben, oder wieder zu verheirathen wünschen, oder durch unmäßige Lebensart seinem nichtswürdigen Leben ein Ende gemacht haben. 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class="index-383 tp-3464 ">dem Manuscripte</span> erhielt ich kurz nach Absendung des meinigen mit dem Wechsel. An <span class="index-276 tp-3425 ">Hufeland</span> hatte ich schon Ihrem Auftrage gemäß geschrieben, und zwar zu meiner Freude gerade so wie Sie es wünschen, ich hatte alle die von Ihnen erwähnten Gründe mit möglichster Wärme und Eindringlichkeit geltend gemacht. Eine Antwort habe ich noch nicht von ihm, indessen darf ich bey seinen überhäuften Geschäften auch nicht so bald, oder vielleicht gar nicht darauf rechnen, er hat mir vorigen Sommer ebenfalls nicht geantwortet, demungeachtet dürfen wir überzeugt seyn, daß er unsrer Bitte gemäß handeln wird. Dieß ist leider das einzige was ich in Ihren Angelegenheiten habe thun können. Was ich wegen der Bittschrift an den <span class="index-515 tp-3426 ">König</span> gesagt nehme ich nun, da Sie mir die Nothwendigkeit davon in Ihrem letzten Briefe zeigen, gänzlich zurück. Ich kannte das <span class="index-3552 tp-38249 ">Gesetz</span> nicht, welches allen Preußischen Unterthanen verbietet ohne besondre Erlaubniß außer Landes zu reisen, ich glaubte es beziehe sich nur auf die in Ämtern angestellten Personen. Wenn Sie nun, wie ich nicht zweifle, die Erlaubniß erhalten, mit <span class="index-96 tp-3429 index-44 tp-3428 ">Ihren Kindern</span> einige Jahre außer Landes zuzubringen, so ist die Hauptsache damit gewonnen, denn unterdessen wird sich <span class="index-42 tp-3430 ">B.[ernhardi]</span> entweder zu geben, oder wieder zu verheirathen wünschen, oder durch unmäßige Lebensart seinem nichtswürdigen Leben ein Ende gemacht haben. Widrigenfalls aber wird es dann, wenn Ihre Gesundheit gestärkt und <span class="index-96 tp-3432 index-44 tp-3431 ">Ihre Kinder</span> herangewachsen sind, leichter seyn die erfoderlichen Maßregeln zu nehmen. – <span class="index-9 tp-3433 ">H. v. H.[umboldt]</span> wird gewiß alles mögliche thun, was ihm sein Verhältniß erlaubt: theils ist seine eigne Gesinnung billig, theils hat es ihm <span class="index-222 tp-3434 ">Fr.[au] von Staël</span> vor ihrer Abreise angelegentlichst empfohlen. Wenn Sie an den <span class="index-553 tp-3468 ">Minister v. Hard.[enberg]</span> einen Weg haben finden können, wie ich fast vermuthe (vielleicht auch durch <span class="index-179 tp-3466 ">Carl von Hardenberg</span>) so wäre es sehr gut, da er die Besorgung der auswärtigen Geschäfte hat. Wenn sich <span class="index-276 tp-3436 ">Hufeland</span> mit Wärme interessirt, so hat er bey <span class="index-556 tp-3435 ">Beyme</span> etwas ausrichten können. Ich vermuthe, daß ihr Verhältniß noch besteht. – Da <span class="index-553 tp-94090 ">Hard.[enberg]</span> auch die Aufsicht über die Akademie führt, so hat <span class="index-56 tp-3458 ">Ihr Bruder</span> Gelegenheit, ihm mit einer Zeichnung oder sonst etwas schmeichelhaftes zu erweisen.<br>Daß <span class="index-56 tp-3437 index-48 tp-3438 ">Ihre Brüder</span> oder wenigstens <span class="index-56 tp-3439 ">der Bildhauer</span> am 26sten Juli noch nicht in <span class="index-356 tp-3440 ">Rom</span> waren, ist mir nach dem letzten Briefe aus <span class="index-354 tp-3441 ">München</span> sehr befremdlich und ich warte mit der äußersten Ungeduld auf die Nachricht von ihrer Ankunft.<br>Ich wollte Ihnen <span class="index-539 tp-3442 ">Cottaʼs</span> Antwort melden, und habe sie endlich vorgestern erhalten, aber sie enthält nichts sonderliches, er entschuldigt sich mit seinem überhäuften Verlage, daß er nichts mehr unternehmen könne. Ich schreibe nun an <span class="index-31 tp-3443 ">Fromman</span>. Aber über alles dieß verstreicht die Zeit. Es ist mir äußerst verdrießlich, daß meine weite Entfernung mich hindert die Sache schleuniger zu betreiben. Auch weiß ich keinen Freund in Deutschland, dem man <span class="index-383 tp-3445 ">das Manuscript</span> selbst zusenden, und seiner gewissenhaften und schnellen Besorgung des Auftrags gewiß seyn könnte. Ich habe <span class="index-383 tp-3446 ">Egidio und Isabella</span> mit neuem Vergnügen wieder gelesen und nur Kleinigkeiten in Versbau und Sprache zu ändern gefunden. Zur Vollendung von <span class="index-512 tp-3447 ">Florio und Blanscheflur</span> wünsche ich Ihnen Glück, und bewundre die Leichtigkeit womit Sie arbeiten. 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So vertheilt sich die Zeit sehr.<br><span class="index-176 tp-3452 ">Reimer</span> hat mir einen albernen Brief geschrieben (darum mag ich ihm auch <span class="index-383 tp-3453 ">Egidio und Isabella</span> nicht anbieten) das schlimmste, daß sich dabey eine Bücherrechnung von 140 rth. befindet, die ich ihm nächstens bezahlen muß. <span class="index-286 tp-3454 ">Der Schneider Wust</span> ist gestorben, und nun will <span class="index-618 tp-3455 ">seine Witwe</span> natürlich bezahlt seyn.<br>Ich habe allerlei neue Briefe aus Deutschland bekommen. <span class="index-220 tp-3457 ">Fouqué</span> hat mir <span class="index-597 tp-3477 index-596 tp-3478 index-598 tp-3476 ">2 Schauspiele</span> in <span class="index-619 tp-3475 ">einem kleinen Gedicht</span> sehr freundlich zugeeignet.<br>Der Abgang der Post hindert mich mehr zu schreiben. Auch ist von mir selbst wenig neues zu melden. Der Sommer ist hier schlecht und vermuthlich wird auch in <span class="index-356 tp-3459 ">Rom</span> die Hitze nicht übertrieben seyn. Tausend Grüße an <span class="index-96 tp-3474 index-44 tp-3473 ">die Kinder</span>, und viele und freundschaftliche Empfehlungen an <span class="index-102 tp-3471 ">Knorring</span>. <span class="index-1119 tp-7343 index-1123 tp-7348 ">St. Martins</span><span class="index-1123 tp-7348 "> Werke</span> will ich zu bekommen suchen, aber wie befördere ich sie nur nach <span class="index-356 tp-3460 ">Rom</span>?<br>Meinen Zweifel wegen der öffentlichen Erwähnung Ihres Aufenthalts in <span class="index-356 tp-3461 ">Rom</span> in einem Journal haben Sie gänzlich misverstanden. Wenn Sie mein Bedenken gegründet gefunden hätten, so würde ich <span class="index-565 tp-3463 ">den ganzen Aufsatz</span> zurückbehalten haben, den ich nun nächstens zur Einrückung in die <span class="index-94 tp-3462 ">A[llgemeine] L[iteratur] Z.[eitung]</span> befördern will.' $isaprint = true $isnewtranslation = false $statemsg = 'betamsg13' $cittitle = 'www.august-wilhelm-schlegel.de/briefedigital/briefid/92' $description = 'August Wilhelm von Schlegel an Sophie Bernhardi am 08.08.1805, Coppet, Rom' $adressatort = 'Rom <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/4050471-2">GND</a>' $absendeort = 'Coppet <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/1027948-9">GND</a>' $date = '08.08.1805' $adressat = array( (int) 4598 => array( 'ID' => '4598', 'project' => '1', 'timecreate' => '2014-02-10 10:31:52', 'timelastchg' => '2018-01-11 19:15:27', 'key' => 'AWS-ap-00fg', 'docTyp' => array( 'name' => 'Person', 'id' => '39' ), '39_name' => 'Bernhardi, Sophie', '39_namevar' => 'Tieck, Sophie (geborene) Knorring, Sophie von (verheiratete) Bernhardi, Sophie von', '39_geschlecht' => 'w', '39_gebdatum' => '1775-02-28', '39_toddatum' => '1833-09-30', '39_pdb' => 'GND', '39_lebenwirken' => 'Schriftstellerin Sophie Tieck war die Tochter des Seilermeisters Johann Ludwig Tieck und seiner Ehefrau Anna Sophie Tieck. 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An <span class="index-276 tp-3425 ">Hufeland</span> hatte ich schon Ihrem Auftrage gemäß geschrieben, und zwar zu meiner Freude gerade so wie Sie es wünschen, ich hatte alle die von Ihnen erwähnten Gründe mit möglichster Wärme und Eindringlichkeit geltend gemacht. Eine Antwort habe ich noch nicht von ihm, indessen darf ich bey seinen überhäuften Geschäften auch nicht so bald, oder vielleicht gar nicht darauf rechnen, er hat mir vorigen Sommer ebenfalls nicht geantwortet, demungeachtet dürfen wir überzeugt seyn, daß er unsrer Bitte gemäß handeln wird. Dieß ist leider das einzige was ich in Ihren Angelegenheiten habe thun können. Was ich wegen der Bittschrift an den <span class="index-515 tp-3426 ">König</span> gesagt nehme ich nun, da Sie mir die Nothwendigkeit davon in Ihrem letzten Briefe zeigen, gänzlich zurück. Ich kannte das <span class="index-3552 tp-38249 ">Gesetz</span> nicht, welches allen Preußischen Unterthanen verbietet ohne besondre Erlaubniß außer Landes zu reisen, ich glaubte es beziehe sich nur auf die in Ämtern angestellten Personen. Wenn Sie nun, wie ich nicht zweifle, die Erlaubniß erhalten, mit <span class="index-96 tp-3429 index-44 tp-3428 ">Ihren Kindern</span> einige Jahre außer Landes zuzubringen, so ist die Hauptsache damit gewonnen, denn unterdessen wird sich <span class="index-42 tp-3430 ">B.[ernhardi]</span> entweder zu geben, oder wieder zu verheirathen wünschen, oder durch unmäßige Lebensart seinem nichtswürdigen Leben ein Ende gemacht haben. Widrigenfalls aber wird es dann, wenn Ihre Gesundheit gestärkt und <span class="index-96 tp-3432 index-44 tp-3431 ">Ihre Kinder</span> herangewachsen sind, leichter seyn die erfoderlichen Maßregeln zu nehmen. – <span class="index-9 tp-3433 ">H. v. 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Es wird ein herrliches Ganzes seyn, das hauptsächlich Ihren Ruhm gründen muß.<br>Ich habe seit kurzem wieder an <span class="index-524 tp-3469 ">meiner </span><span class="index-524 tp-3469 index-356 tp-3448 ">Römischen</span><span class="index-524 tp-3469 "> Elegie</span> geschrieben, doch ist sie kaum noch zur Hälfte fertig. Diese Arbeit führt mich darauf manches Lateinische, und über Römische Geschichte und Alterthümer zu lesen. – Da <span class="index-268 tp-3470 ">August</span> jetzt nach <span class="index-171 tp-3450 ">Paris</span> in eine Pension geht, so habe ich ihm zuvor noch viel Griechische Stunden geben müssen, überhaupt des Tages 4 bis 6 Stunden unterrichtet und zwar die besten Morgenstunden. An Gesellschaft fehlt es auch nicht, der ich mich nicht ganz entziehn kann. So vertheilt sich die Zeit sehr.<br><span class="index-176 tp-3452 ">Reimer</span> hat mir einen albernen Brief geschrieben (darum mag ich ihm auch <span class="index-383 tp-3453 ">Egidio und Isabella</span> nicht anbieten) das schlimmste, daß sich dabey eine Bücherrechnung von 140 rth. befindet, die ich ihm nächstens bezahlen muß. <span class="index-286 tp-3454 ">Der Schneider Wust</span> ist gestorben, und nun will <span class="index-618 tp-3455 ">seine Witwe</span> natürlich bezahlt seyn.<br>Ich habe allerlei neue Briefe aus Deutschland bekommen. <span class="index-220 tp-3457 ">Fouqué</span> hat mir <span class="index-597 tp-3477 index-596 tp-3478 index-598 tp-3476 ">2 Schauspiele</span> in <span class="index-619 tp-3475 ">einem kleinen Gedicht</span> sehr freundlich zugeeignet.<br>Der Abgang der Post hindert mich mehr zu schreiben. Auch ist von mir selbst wenig neues zu melden. 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Hard.[enberg]<anchor type="e" n="553" ana="11" xml:id="NidE3468"/> einen Weg haben finden können, wie ich fast vermuthe (vielleicht auch durch <anchor type="b" n="179" ana="11" xml:id="NidB3466"/>Carl von Hardenberg<anchor type="e" n="179" ana="11" xml:id="NidE3466"/>) so wäre es sehr gut, da er die Besorgung der auswärtigen Geschäfte hat. Wenn sich <anchor type="b" n="276" ana="11" xml:id="NidB3436"/>Hufeland<anchor type="e" n="276" ana="11" xml:id="NidE3436"/> mit Wärme interessirt, so hat er bey <anchor type="b" n="556" ana="11" xml:id="NidB3435"/>Beyme<anchor type="e" n="556" ana="11" xml:id="NidE3435"/> etwas ausrichten können. Ich vermuthe, daß ihr Verhältniß noch besteht. – Da <anchor type="b" n="553" ana="11" xml:id="NidB94090"/>Hard.[enberg]<anchor type="e" n="553" ana="11" xml:id="NidE94090"/> auch die Aufsicht über die Akademie führt, so hat <anchor type="b" n="56" ana="11" xml:id="NidB3458"/>Ihr Bruder<anchor type="e" n="56" ana="11" xml:id="NidE3458"/> Gelegenheit, ihm mit einer Zeichnung oder sonst etwas schmeichelhaftes zu erweisen.<lb/>Daß <anchor type="b" n="56" ana="11" xml:id="NidB3437"/><anchor type="b" n="48" ana="11" xml:id="NidB3438"/>Ihre Brüder<anchor type="e" n="48" ana="11" xml:id="NidE3438"/><anchor type="e" n="56" ana="11" xml:id="NidE3437"/> oder wenigstens <anchor type="b" n="56" ana="11" xml:id="NidB3439"/>der Bildhauer<anchor type="e" n="56" ana="11" xml:id="NidE3439"/> am 26sten Juli noch nicht in <anchor type="b" n="356" ana="10" xml:id="NidB3440"/>Rom<anchor type="e" n="356" ana="10" xml:id="NidE3440"/> waren, ist mir nach dem letzten Briefe aus <anchor type="b" n="354" ana="10" xml:id="NidB3441"/>München<anchor type="e" n="354" ana="10" xml:id="NidE3441"/> sehr befremdlich und ich warte mit der äußersten Ungeduld auf die Nachricht von ihrer Ankunft.<lb/>Ich wollte Ihnen <anchor type="b" n="539" ana="11" xml:id="NidB3442"/>Cottaʼs<anchor type="e" n="539" ana="11" xml:id="NidE3442"/> Antwort melden, und habe sie endlich vorgestern erhalten, aber sie enthält nichts sonderliches, er entschuldigt sich mit seinem überhäuften Verlage, daß er nichts mehr unternehmen könne. Ich schreibe nun an <anchor type="b" n="31" ana="11" xml:id="NidB3443"/>Fromman<anchor type="e" n="31" ana="11" xml:id="NidE3443"/>. Aber über alles dieß verstreicht die Zeit. Es ist mir äußerst verdrießlich, daß meine weite Entfernung mich hindert die Sache schleuniger zu betreiben. Auch weiß ich keinen Freund in Deutschland, dem man <anchor type="b" n="383" ana="12" xml:id="NidB3445"/>das Manuscript<anchor type="e" n="383" ana="12" xml:id="NidE3445"/> selbst zusenden, und seiner gewissenhaften und schnellen Besorgung des Auftrags gewiß seyn könnte. Ich habe <anchor type="b" n="383" ana="12" xml:id="NidB3446"/>Egidio und Isabella<anchor type="e" n="383" ana="12" xml:id="NidE3446"/> mit neuem Vergnügen wieder gelesen und nur Kleinigkeiten in Versbau und Sprache zu ändern gefunden. Zur Vollendung von <anchor type="b" n="512" ana="12" xml:id="NidB3447"/>Florio und Blanscheflur<anchor type="e" n="512" ana="12" xml:id="NidE3447"/> wünsche ich Ihnen Glück, und bewundre die Leichtigkeit womit Sie arbeiten. Es wird ein herrliches Ganzes seyn, das hauptsächlich Ihren Ruhm gründen muß.<lb/>Ich habe seit kurzem wieder an <anchor type="b" n="524" ana="12" xml:id="NidB3469"/>meiner <anchor type="b" n="356" ana="10" xml:id="NidB3448"/>Römischen<anchor type="e" n="356" ana="10" xml:id="NidE3448"/> Elegie<anchor type="e" n="524" ana="12" xml:id="NidE3469"/> geschrieben, doch ist sie kaum noch zur Hälfte fertig. Diese Arbeit führt mich darauf manches Lateinische, und über Römische Geschichte und Alterthümer zu lesen. – Da <anchor type="b" n="268" ana="11" xml:id="NidB3470"/>August<anchor type="e" n="268" ana="11" xml:id="NidE3470"/> jetzt nach <anchor type="b" n="171" ana="10" xml:id="NidB3450"/>Paris<anchor type="e" n="171" ana="10" xml:id="NidE3450"/> in eine Pension geht, so habe ich ihm zuvor noch viel Griechische Stunden geben müssen, überhaupt des Tages 4 bis 6 Stunden unterrichtet und zwar die besten Morgenstunden. An Gesellschaft fehlt es auch nicht, der ich mich nicht ganz entziehn kann. So vertheilt sich die Zeit sehr.<lb/><anchor type="b" n="176" ana="11" xml:id="NidB3452"/>Reimer<anchor type="e" n="176" ana="11" xml:id="NidE3452"/> hat mir einen albernen Brief geschrieben (darum mag ich ihm auch <anchor type="b" n="383" ana="12" xml:id="NidB3453"/>Egidio und Isabella<anchor type="e" n="383" ana="12" xml:id="NidE3453"/> nicht anbieten) das schlimmste, daß sich dabey eine Bücherrechnung von 140 rth. befindet, die ich ihm nächstens bezahlen muß. <anchor type="b" n="286" ana="11" xml:id="NidB3454"/>Der Schneider Wust<anchor type="e" n="286" ana="11" xml:id="NidE3454"/> ist gestorben, und nun will <anchor type="b" n="618" ana="11" xml:id="NidB3455"/>seine Witwe<anchor type="e" n="618" ana="11" xml:id="NidE3455"/> natürlich bezahlt seyn.<lb/>Ich habe allerlei neue Briefe aus Deutschland bekommen. <anchor type="b" n="220" ana="11" xml:id="NidB3457"/>Fouqué<anchor type="e" n="220" ana="11" xml:id="NidE3457"/> hat mir <anchor type="b" n="597" ana="12" xml:id="NidB3477"/><anchor type="b" n="596" ana="12" xml:id="NidB3478"/><anchor type="b" n="598" ana="12" xml:id="NidB3476"/>2 Schauspiele<anchor type="e" n="598" ana="12" xml:id="NidE3476"/><anchor type="e" n="596" ana="12" xml:id="NidE3478"/><anchor type="e" n="597" ana="12" xml:id="NidE3477"/> in <anchor type="b" n="619" ana="12" xml:id="NidB3475"/>einem kleinen Gedicht<anchor type="e" n="619" ana="12" xml:id="NidE3475"/> sehr freundlich zugeeignet.<lb/>Der Abgang der Post hindert mich mehr zu schreiben. Auch ist von mir selbst wenig neues zu melden. Der Sommer ist hier schlecht und vermuthlich wird auch in <anchor type="b" n="356" ana="10" xml:id="NidB3459"/>Rom<anchor type="e" n="356" ana="10" xml:id="NidE3459"/> die Hitze nicht übertrieben seyn. Tausend Grüße an <anchor type="b" n="96" ana="11" xml:id="NidB3474"/><anchor type="b" n="44" ana="11" xml:id="NidB3473"/>die Kinder<anchor type="e" n="44" ana="11" xml:id="NidE3473"/><anchor type="e" n="96" ana="11" xml:id="NidE3474"/>, und viele und freundschaftliche Empfehlungen an <anchor type="b" n="102" ana="11" xml:id="NidB3471"/>Knorring<anchor type="e" n="102" ana="11" xml:id="NidE3471"/>. <anchor type="b" n="1123" ana="12" xml:id="NidB7348"/><anchor type="b" n="1119" ana="11" xml:id="NidB7343"/>St. Martins<anchor type="e" n="1119" ana="11" xml:id="NidE7343"/> Werke<anchor type="e" n="1123" ana="12" xml:id="NidE7348"/> will ich zu bekommen suchen, aber wie befördere ich sie nur nach <anchor type="b" n="356" ana="10" xml:id="NidB3460"/>Rom<anchor type="e" n="356" ana="10" xml:id="NidE3460"/>?<lb/>Meinen Zweifel wegen der öffentlichen Erwähnung Ihres Aufenthalts in <anchor type="b" n="356" ana="10" xml:id="NidB3461"/>Rom<anchor type="e" n="356" ana="10" xml:id="NidE3461"/> in einem Journal haben Sie gänzlich misverstanden. Wenn Sie mein Bedenken gegründet gefunden hätten, so würde ich <anchor type="b" n="565" ana="12" xml:id="NidB3463"/>den ganzen Aufsatz<anchor type="e" n="565" ana="12" xml:id="NidE3463"/> zurückbehalten haben, den ich nun nächstens zur Einrückung in die <anchor type="b" n="94" ana="13" xml:id="NidB3462"/>A[llgemeine] L[iteratur] Z.[eitung]<anchor type="e" n="94" ana="13" xml:id="NidE3462"/> befördern will.', '36_datengeber' => 'Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek', '36_purl' => '335976727', '36_briefid' => '335976727_AWSanSB_08081805', '36_absenderort' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '228', 'content' => 'Coppet', 'bemerkung' => 'GND:1027948-9', 'altBegriff' => '', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ) ), '36_datumvon' => '1805-08-08', '36_absender' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7125', 'content' => 'August Wilhelm von Schlegel', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Schlegel, August Wilhelm von', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7128', 'content' => 'Sophie Bernhardi', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Bernhardi, Sophie', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_leitd' => 'Krisenjahre der Frühromantik. 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Coppet d. 8 Aug 1805
Theuerste Freundin
Ihren vorletzten Brief mit dem Manuscripte erhielt ich kurz nach Absendung des meinigen mit dem Wechsel. An Hufeland hatte ich schon Ihrem Auftrage gemäß geschrieben, und zwar zu meiner Freude gerade so wie Sie es wünschen, ich hatte alle die von Ihnen erwähnten Gründe mit möglichster Wärme und Eindringlichkeit geltend gemacht. Eine Antwort habe ich noch nicht von ihm, indessen darf ich bey seinen überhäuften Geschäften auch nicht so bald, oder vielleicht gar nicht darauf rechnen, er hat mir vorigen Sommer ebenfalls nicht geantwortet, demungeachtet dürfen wir überzeugt seyn, daß er unsrer Bitte gemäß handeln wird. Dieß ist leider das einzige was ich in Ihren Angelegenheiten habe thun können. Was ich wegen der Bittschrift an den König gesagt nehme ich nun, da Sie mir die Nothwendigkeit davon in Ihrem letzten Briefe zeigen, gänzlich zurück. Ich kannte das Gesetz nicht, welches allen Preußischen Unterthanen verbietet ohne besondre Erlaubniß außer Landes zu reisen, ich glaubte es beziehe sich nur auf die in Ämtern angestellten Personen. Wenn Sie nun, wie ich nicht zweifle, die Erlaubniß erhalten, mit Ihren Kindern einige Jahre außer Landes zuzubringen, so ist die Hauptsache damit gewonnen, denn unterdessen wird sich B.[ernhardi] entweder zu geben, oder wieder zu verheirathen wünschen, oder durch unmäßige Lebensart seinem nichtswürdigen Leben ein Ende gemacht haben. Widrigenfalls aber wird es dann, wenn Ihre Gesundheit gestärkt und Ihre Kinder herangewachsen sind, leichter seyn die erfoderlichen Maßregeln zu nehmen. – H. v. H.[umboldt] wird gewiß alles mögliche thun, was ihm sein Verhältniß erlaubt: theils ist seine eigne Gesinnung billig, theils hat es ihm Fr.[au] von Staël vor ihrer Abreise angelegentlichst empfohlen. Wenn Sie an den Minister v. Hard.[enberg] einen Weg haben finden können, wie ich fast vermuthe (vielleicht auch durch Carl von Hardenberg) so wäre es sehr gut, da er die Besorgung der auswärtigen Geschäfte hat. Wenn sich Hufeland mit Wärme interessirt, so hat er bey Beyme etwas ausrichten können. Ich vermuthe, daß ihr Verhältniß noch besteht. – Da Hard.[enberg] auch die Aufsicht über die Akademie führt, so hat Ihr Bruder Gelegenheit, ihm mit einer Zeichnung oder sonst etwas schmeichelhaftes zu erweisen.
Daß Ihre Brüder oder wenigstens der Bildhauer am 26sten Juli noch nicht in Rom waren, ist mir nach dem letzten Briefe aus München sehr befremdlich und ich warte mit der äußersten Ungeduld auf die Nachricht von ihrer Ankunft.
Ich wollte Ihnen Cottaʼs Antwort melden, und habe sie endlich vorgestern erhalten, aber sie enthält nichts sonderliches, er entschuldigt sich mit seinem überhäuften Verlage, daß er nichts mehr unternehmen könne. Ich schreibe nun an Fromman. Aber über alles dieß verstreicht die Zeit. Es ist mir äußerst verdrießlich, daß meine weite Entfernung mich hindert die Sache schleuniger zu betreiben. Auch weiß ich keinen Freund in Deutschland, dem man das Manuscript selbst zusenden, und seiner gewissenhaften und schnellen Besorgung des Auftrags gewiß seyn könnte. Ich habe Egidio und Isabella mit neuem Vergnügen wieder gelesen und nur Kleinigkeiten in Versbau und Sprache zu ändern gefunden. Zur Vollendung von Florio und Blanscheflur wünsche ich Ihnen Glück, und bewundre die Leichtigkeit womit Sie arbeiten. Es wird ein herrliches Ganzes seyn, das hauptsächlich Ihren Ruhm gründen muß.
Ich habe seit kurzem wieder an meiner Römischen Elegie geschrieben, doch ist sie kaum noch zur Hälfte fertig. Diese Arbeit führt mich darauf manches Lateinische, und über Römische Geschichte und Alterthümer zu lesen. – Da August jetzt nach Paris in eine Pension geht, so habe ich ihm zuvor noch viel Griechische Stunden geben müssen, überhaupt des Tages 4 bis 6 Stunden unterrichtet und zwar die besten Morgenstunden. An Gesellschaft fehlt es auch nicht, der ich mich nicht ganz entziehn kann. So vertheilt sich die Zeit sehr.
Reimer hat mir einen albernen Brief geschrieben (darum mag ich ihm auch Egidio und Isabella nicht anbieten) das schlimmste, daß sich dabey eine Bücherrechnung von 140 rth. befindet, die ich ihm nächstens bezahlen muß. Der Schneider Wust ist gestorben, und nun will seine Witwe natürlich bezahlt seyn.
Ich habe allerlei neue Briefe aus Deutschland bekommen. Fouqué hat mir 2 Schauspiele in einem kleinen Gedicht sehr freundlich zugeeignet.
Der Abgang der Post hindert mich mehr zu schreiben. Auch ist von mir selbst wenig neues zu melden. Der Sommer ist hier schlecht und vermuthlich wird auch in Rom die Hitze nicht übertrieben seyn. Tausend Grüße an die Kinder, und viele und freundschaftliche Empfehlungen an Knorring. St. Martins Werke will ich zu bekommen suchen, aber wie befördere ich sie nur nach Rom?
Meinen Zweifel wegen der öffentlichen Erwähnung Ihres Aufenthalts in Rom in einem Journal haben Sie gänzlich misverstanden. Wenn Sie mein Bedenken gegründet gefunden hätten, so würde ich den ganzen Aufsatz zurückbehalten haben, den ich nun nächstens zur Einrückung in die A[llgemeine] L[iteratur] Z.[eitung] befördern will.
Theuerste Freundin
Ihren vorletzten Brief mit dem Manuscripte erhielt ich kurz nach Absendung des meinigen mit dem Wechsel. An Hufeland hatte ich schon Ihrem Auftrage gemäß geschrieben, und zwar zu meiner Freude gerade so wie Sie es wünschen, ich hatte alle die von Ihnen erwähnten Gründe mit möglichster Wärme und Eindringlichkeit geltend gemacht. Eine Antwort habe ich noch nicht von ihm, indessen darf ich bey seinen überhäuften Geschäften auch nicht so bald, oder vielleicht gar nicht darauf rechnen, er hat mir vorigen Sommer ebenfalls nicht geantwortet, demungeachtet dürfen wir überzeugt seyn, daß er unsrer Bitte gemäß handeln wird. Dieß ist leider das einzige was ich in Ihren Angelegenheiten habe thun können. Was ich wegen der Bittschrift an den König gesagt nehme ich nun, da Sie mir die Nothwendigkeit davon in Ihrem letzten Briefe zeigen, gänzlich zurück. Ich kannte das Gesetz nicht, welches allen Preußischen Unterthanen verbietet ohne besondre Erlaubniß außer Landes zu reisen, ich glaubte es beziehe sich nur auf die in Ämtern angestellten Personen. Wenn Sie nun, wie ich nicht zweifle, die Erlaubniß erhalten, mit Ihren Kindern einige Jahre außer Landes zuzubringen, so ist die Hauptsache damit gewonnen, denn unterdessen wird sich B.[ernhardi] entweder zu geben, oder wieder zu verheirathen wünschen, oder durch unmäßige Lebensart seinem nichtswürdigen Leben ein Ende gemacht haben. Widrigenfalls aber wird es dann, wenn Ihre Gesundheit gestärkt und Ihre Kinder herangewachsen sind, leichter seyn die erfoderlichen Maßregeln zu nehmen. – H. v. H.[umboldt] wird gewiß alles mögliche thun, was ihm sein Verhältniß erlaubt: theils ist seine eigne Gesinnung billig, theils hat es ihm Fr.[au] von Staël vor ihrer Abreise angelegentlichst empfohlen. Wenn Sie an den Minister v. Hard.[enberg] einen Weg haben finden können, wie ich fast vermuthe (vielleicht auch durch Carl von Hardenberg) so wäre es sehr gut, da er die Besorgung der auswärtigen Geschäfte hat. Wenn sich Hufeland mit Wärme interessirt, so hat er bey Beyme etwas ausrichten können. Ich vermuthe, daß ihr Verhältniß noch besteht. – Da Hard.[enberg] auch die Aufsicht über die Akademie führt, so hat Ihr Bruder Gelegenheit, ihm mit einer Zeichnung oder sonst etwas schmeichelhaftes zu erweisen.
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