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$viewFile = '/var/www/awschlegel/version-04-20/app/View/Letters/view.ctp' $dataForView = array( 'html' => '<span class="notice-25295 ">[1]</span> <span class="index-280 tp-68369 ">Genf</span> d. 25 Dec 1808<br>Nach <span class="index-766 tp-74771 ">meiner</span> unlöblichen Gewohnheit habe ich wieder eine geraume Zeit verstreichen lassen, ohne Ihnen zu schreiben, mein theuerster Freund, wiewohl <span class="doc-258 ">Ihre Sendung</span> durch <span class="index-1589 tp-74776 ">Hrn. Jakobs</span> mich an meine Schuld mahnte und sie verdoppelte. Indessen hat es nicht an guten Vorsätzen gefehlt, besonders seit <span class="index-56 tp-68371 ">Friedrich Tieck</span> hier ist, habe ich Ihnen seinen Besuch in <span class="index-354 tp-68370 ">München</span> anmelden wollen, worin mir nun <span class="index-132 tp-68373 index-48 tp-68372 ">seine Geschwister</span> zuvorgekommen sind. Ich antworte deswegen zuvörderst auf den Inhalt <span class="doc-278 ">Ihres letzten </span><span class="doc-278 overstrike-1 ">heute</span><span class="doc-278 "> erst gestern erhaltenen Briefs</span>.<br>Es versteht sich, daß <span class="index-918 tp-74777 ">das Kunstwerk</span>, welches wir seit so langer Zeit für <span class="index-30 tp-68374 ">die unvergeßlich liebenswürdige Augusta</span> im Sinn hatten, da es hauptsächlich zu einer Linderung für <span class="index-23 tp-68375 ">Carolinens</span> Gefühl bestimmt ist, auch ganz nach ihrem Wunsch und Sinn entworfen und ausgeführt werden <span class="offset-4 ">muß</span>. Will man einmal <span class="index-1937 tp-74778 ">das Denkmal</span> des geliebten verklärten Kindes nicht an der Stelle <span class="overstrike-1 notice-40803 ">xx</span> errichten, wo ihre Reste ruhen, so finde ich den Vorzug, den man <span class="index-1938 tp-74779 ">einem Gemählde</span> vor einem Werke der Sculptur giebt, ganz natürlich. Es ist mir rührend und tröstlich, daß ein Gedanke von mir zum Gegenstande des Bildes gewählt werden soll; so habe ich doch auch an dem zarten Denkmale einigermaßen Antheil.<br><span class="notice-25296 ">[2]</span> Daß Ihre Wahl dabey auf <span class="index-756 tp-68376 ">Schick</span> gefallen ist, freut mich ungemein. Hätten Sie mich zu Rath gezogen, so würde ich Ihnen unter allen jetzlebenden Mahlern in <span class="index-356 tp-68377 ">Rom</span>, ja vielleicht in Europa ihn genannt haben. Sie haben wohl gelesen was ich in <span class="index-565 tp-68379 ">einem Brief an </span><span class="index-565 tp-68379 index-137 tp-68378 ">Goethe</span> in <span class="index-94 tp-68380 ">der Allg. Lit. Zeitung</span> über ihn schrieb. Doch hatte ich <span class="index-12266 tp-74780 ">seine letzten vortrefflicheren Werke</span> noch nicht gesehen. <span class="index-9186 tp-68417 ">Sein Bildniß </span><span class="index-9186 tp-68417 index-914 tp-68418 ">der Fräulein von Humboldt</span> ist in Rom allgemein bewundert worden. Von <span class="index-1248 tp-68416 ">seinem Apoll unter den Hirten</span> macht mir <span class="index-56 tp-74781 ">Tieck</span> die einnehmendste Vorstellung; besonders durch zarte Gemüthlichkeit zeichnen sich alle seine Werke aus, vielleicht ist das Große und Strenge weniger seine Sache.<br><span class="index-56 tp-74782 ">Tieck</span> war freylich darauf geschickt, nach unserer Verabredung im vorigen Jahr, sobald Sie und <span class="index-23 tp-74783 ">Caroline</span> nach <span class="index-356 tp-74784 ">Rom</span> kämen, Hand an <span class="index-918 tp-68419 ">das Werk</span> zu legen. Indessen tritt er gern zurück, und freut sich, daß diese durch eine Verkettung von Umständen so lange verzögerte Arbeit, <span class="index-756 tp-74785 ">seinem alten Freunde</span> zufallen soll, dessen Gedeihen in der künstlerischen Laufbahn ihm fast eben so sehr am Herzen liegt als sein eignes. Schick ist sehr bescheiden, überdieß noch nicht sonderlich vom Glück und <span class="index-12267 tp-74793 ">seiner Regierung</span> begünstigt, und wird daher gewiß billige Foderungen machen.<br>Was zwischen mir und <span class="index-56 tp-74786 ">Tieck</span> vorläufig in <span class="notice-25297 ">[3]</span> Absicht auf die Kosten vorgefallen seyn mag, berichtigen wir unter uns: auf meine alte Schuld bey <span class="index-23 tp-74787 ">Carolinen</span> kann es natürlich keinen Einfluß haben. Ich werde Sorge tragen, daß die Summe von 600 <span class="notice-40804 ">rth.</span> gegen die Zeit, wo Sie in <span class="index-356 tp-74788 ">Rom</span> seyn werden, in bestimmten Terminen dort ausgezahlt werden könne, auch falls es nöthig sein sollte, einen Theil davon zu Anfange <span class="index-756 tp-74789 ">dem Mahler</span> für seine Auslagen vorzuschießen. Ich erwarte darüber Ihre näheren Aufträge, und Sie können sich auf meine Genauigkeit verlassen.<br><span class="index-56 tp-74790 ">Tieck</span> läßt Sie bestens grüßen. Er hofft nächstens in <span class="index-354 tp-74791 ">München</span> einzutreffen, sobald er noch <span class="index-447 tp-74792 ">einige kleine unternommene Arbeiten</span> hier wird zu Stande gebracht haben. <span class="index-6375 tp-68420 ">Die Büste </span><span class="index-6375 tp-68420 index-222 tp-68381 ">der Frau von Stael</span> und <span class="index-1376 tp-68421 ">die meinige</span> hat er fertig. <span class="index-477 tp-68383 ">Sein Basrelief für </span><span class="index-477 tp-68383 index-285 tp-68382 ">Neckers</span><span class="index-477 tp-68383 "> Grabmal</span> ist vortrefflich. Der Wunsch <span class="index-1749 tp-68422 ">Ihre Büste</span> zu machen, den er lange hegte, ist einer von seinen Beweggründen nach München zu gehen. Er ist überzeugt, wenn sie nur erst in Gips vorhanden ist, so werde es auch nicht an einem Liebhaber der deutschen Wissenschaft und Kunst fehlen, der sie in einer dauerhafteren Masse ausgearbeitet zu sehen wünschen möchte. Er weiß, daß Ihr Bildniß in <span class="index-356 tp-74794 ">Rom</span> interessiren wird, da <span class="index-1275 tp-74795 ">Ihre Rede über das Verhältniß der Kunst zur Natur</span> dort unter <span class="notice-25298 ">[4]</span> den Künstlern aus deutschem Geblüt ein großes Aufsehen gemacht hat, so daß, wie er versichert, alle sich Ihrer versprochenen Ankunft freuen, und mit lebhafter Erwartung darauf gespannt sind.<br><span class="doc-248 ">Dieß schrieb er mir </span><span class="doc-248 overstrike-1 notice-40805 ">xx</span><span class="doc-248 "> schon vor beträchtlicher Zeit von </span><span class="doc-248 index-356 tp-74796 ">Rom</span><span class="doc-248 "> aus</span>, zum Beweise wie wenig er Arg daraus hatte, daß Sie irgend eine Klage gegen ihn führen könnten. Was Sie darüber in <span class="doc-254 ">Ihrem Briefe vom 26sten Aug.</span> äußern, war mir ganz unerwartet; ich stelle mir vor, daß es sich auf alte Misverständnisse gründet, welche eine erneuerte Bekanntschaft zerstreuen wird. <span class="cite tp-74797 ">In vieljähriger Vertrautheit habe ich nicht leicht einen Freund redlicher bewährt gefunden als </span><span class="cite tp-74797 index-56 tp-74798 ">Friedrich Tieck</span><span class="cite tp-74797 ">.</span> Ich weiß, daß man an ihm in der Abwesenheit einen treuen Bundesgenossen hat, und daß in seine Gesinnungen sich nie die mindeste Zweydeutigkeit mischt. Auch ist mir nicht bekannt, daß er je irgend ein Verhältniß durch unvorsichtige Äußerungen oder Mangel an Verschwiegenheit gestört hätte.<br><span class="doc-1020 ">Die Einlage</span> bitte ich Sie unverzüglich zu besorgen, und daher nur zu übersenden, wenn Ihnen eine persönliche Aufwartung eben nicht gelegen seyn sollte.<br>Ihre die Akademie betreffende Sendung hat mir viel Unterhaltung gewährt. Mit großem Be<span class="notice-25299 ">[5]</span>dacht habe ich <span class="index-1607 tp-74799 ">die Verfassung der </span><span class="index-1607 tp-74799 index-5957 tp-74801 ">Akademie der Wissenschaften</span> gelesen, aber ich gestehe es, mit größerer Befriedigung <span class="index-1606 tp-74800 ">die </span><span class="index-1606 tp-74800 index-5958 tp-68423 ">der bildenden Künste</span>.<br>Das sieht schon besser aus! Man sieht doch wo u wie. Ohne ein kritischer <span class="index-10554 tp-68385 ">Oedipus</span> zu seyn, kann man spüren, daß bey <span class="index-1606 tp-74802 ">ihrem</span> Entwurf eine andere Hand im Spiele gewesen als bey <span class="index-1607 tp-74803 ">jener</span>. Bey Eröffnung des Packets fiel mir zuerst <span class="index-1463 tp-74804 ">das beygelegte Kupferblatt</span> in die Augen. Ich zerbrach mir viel den Kopf darüber, was diese angenehmen Hieroglyphen bedeuten möchten, und glaubte es müßte wenigstens das Muster zu einem Fries für eine künftige bayerische Nationalbaukunst seyn, als ich den gestickten Rockkragen darin wieder erkannte, den unzertrennlichen <span class="index-1272 tp-68425 ">Ihres Präsidenten</span>. Das heißt in der That, die Gesetze anschaulich und auf eine über alle Misverständnisse erhabene Art abfassen. Könnten Sie nicht durch Ihren Credit für uns arme correspondirende Mitglieder auch einen kleinen gestickten Rand auswirken?<br>Sogleich nach meiner Zurückkunft in <span class="index-228 tp-68386 ">Coppet</span> habe ich <span class="doc-1551 ">einen verbindlichen Brief über meine Aufnahme an </span><span class="doc-1551 index-1272 tp-68426 ">Se. Excellenz</span><span class="doc-1551 "> geschrieben</span>, aber bis jetzt noch keine Antwort erhalten. Es könnte wohl seyn daß ein so monarchischer Präsident eins und das andre was ich ganz leise anzudeuten mich vermessen, übel vermerkt hätte.<br><span class="notice-25300 ">[6]</span> Sehr merkwürdig ist mir alles gewesen, was Sie mir über <span class="index-520 tp-68427 ">die neueste Schrift </span><span class="index-520 tp-68427 index-8 tp-68387 ">meines Bruders</span> schrieben, u über den Eindruck, den sie sonst in <span class="index-354 tp-74805 ">München</span> gemacht. Sie durften nicht besorgen, daß ich von Ihrem Urtheil über den philosophischen <span class="overstrike-1 ">Buch</span><span class="overstrike-1 notice-40806 ">x</span> Theil des Buchs irgend einen übeln Gebrauch machen würde. Mein Bruder konnte wohl im voraus wissen, Sie würden nicht damit zufrieden seyn. Ich habe ihm bloß von Ihrem Interesse an der historischen Seite gesprochen. Indessen kann ich die Folgerung nicht gelten lassen, daß weil er hier nur auf wenigen Blättern von Pantheismus, Dualißmus u. s. w. gehandelt, er keine vorläufigen Untersuchungen darüber angestellt u nichts weiter im Hinterhalt habe. Mir däucht, es ist ganz etwas andres, von dem Aufkommen, Blühen, Ausarten u dem endlichen Untergang philosophischer Systeme in einem großen historischen Zusammenhange handeln, als auf den einem Bau eines Systems zu dessen Widerlegung oder Bestätigung eingehen. Ich meyne doch mein Bruder hätte zu andern Zeiten, und noch neuerdings bey <span class="index-1816 tp-74806 ">der Kritik über </span><span class="index-1816 tp-74806 index-55 tp-68389 ">Fichte</span><span class="index-1816 tp-74806 ">’s </span><span class="index-1816 tp-74806 index-801 tp-74809 index-800 tp-74808 index-799 tp-74807 ">neuere Schriften</span> (in <span class="index-1325 tp-68390 ">den </span><span class="index-1325 tp-68390 index-574 tp-68391 ">Heidelberg.</span><span class="index-1325 tp-68390 "> Jahrbüchern</span>) gezeigt, daß er auch das letztere wohl könne. Ich kann Sie versichern daß sein begeisterter Eifer für die Physik nicht im mindesten abgenommen hat. Über <span class="index-819 tp-68392 ">Jakob </span><span class="index-819 tp-68392 notice-25301 ">[7]</span><span class="index-819 tp-68392 "> Böhme</span> hatte ich seit kurzem kein Gespräch mit <span class="index-8 tp-68428 ">Friedrich</span>; so viel ich weiß, ist er ein so warmer Anhänger von ihm als je. Sollte man <span class="index-4503 tp-74810 ">die Lehre des J. Böhme</span> für etwas anderes nehmen können als die von den zwey Prinzipien, nach der Offenbarung berichtigt in Absicht auf die Abhängigkeit des bösen Prinzips, und unter der Form der Emanation kosmogonisch dargestellt?<br>Wenn das Buch über <span class="index-520 tp-68393 ">die Indische Sprache u Weisheit</span> auch nur von Einer Seite Epoche macht, so wäre es billig, daß bedeutende Stimmen dieß öffentlich anerkennten, u dieß ist, so viel ich weiß, bis jetzt nur <span class="index-12268 tp-74812 ">durch </span><span class="index-12268 tp-74812 index-197 tp-68394 ">Johannes Müller</span> geschehen. In Frankreich sind schon verschiedene sehr günstige Anzeigen erschienen, u vermuthlich wird es nächstens <span class="index-9505 tp-74811 ">übersetzt</span>. <span class="cite tp-74768 ">Wollen wir Deutschen denn immer so saumselig damit seyn, uns gegenseitig anzuerkennen?</span><br>Grüßen Sie <span class="index-1139 tp-68395 ">Baadern</span> bestens von mir, und machen Sie ihn aufmerksam auf <span class="index-1768 tp-68437 ">die Nachgelassenen Werke von </span><span class="index-1768 tp-68437 index-1119 tp-68436 family-courier ">St. Martin</span> <span class="offset-4 ">in 2 Bänden</span>. Es steht 1807 darauf, doch sind sie meines Wissens erst ganz vor kurzem in Umlauf gekommen. Sie enthalten zum Theil Selbstbekenntnisse u abgerissene Gedanken, aber auch sonst viel herrliches. Unter andern eine Abhandlung über eine Preisaufgabe <span class="index-6721 tp-68397 ">der </span><span class="index-6721 tp-68397 index-15 tp-68396 ">Berlin.</span><span class="index-6721 tp-68397 "> </span><span class="index-6721 tp-68397 notice-25302 ">[8]</span><span class="index-6721 tp-68397 "> Akademie</span>, welche sie dem Vf. zurückschickte, ohne im mindesten Unrath zu merken, wie sehr sie dadurch <span class="family-courier ">ad absurdum</span> geführt worden. Es wäre lustig, die Erbärmlichkeit der alten Berlinerey an diesem Beyspiele ins Licht zu stellen, daß nämlich eine solche Stimme dort <span class="overstrike-1 notice-40807 ">xx</span> ganz unvernommen verhallen konnte.<br>Eben da ich Ihnen von <span class="index-1414 tp-74814 ">Werners</span> Aufenthalt bey uns schreiben will, fällt es mir aufs Herz daß ich Ihren Auftrag an ihn nicht bestellt habe. Er war mir damals gänzlich entfallen. Entschuldigen Sie dieß bestens, ich weiß nicht, ob Werner noch in <span class="index-171 tp-68407 ">Paris</span> ist, er wollte nur sehr kurze Zeit dort bleiben u dann nach <span class="index-58 tp-68408 ">Weimar</span> zurückgehen. Sobald ich dahin schreibe, will ich es nachhohlen.<br>Übrigens haben wir <span class="index-1414 tp-74815 ">Wernern</span> hier alle sehr lieb gewonnen, er hat mir ein großes Zutrauen geschenkt, u mir <span class="index-12269 tp-74817 ">viele noch ungedruckte Sachen</span> mitgetheilt. <span class="cite tp-74819 ">Wiewohl sein Französisch ungefähr so herauskommt, wie wenn jemand sich auf ebnem Boden, wie ein ungeübter Seiltänzer gebehrdete, so hat er doch seiner Originalität u sogar seiner Laune darin Luft zu machen gewußt.</span> <span class="index-222 tp-74818 ">Frau von Stael</span> ist sehr von ihm eingenommen, und ganz voll von <span class="index-1742 tp-68409 ">seinem Attila</span>, den wir so eben erhalten.<br><span class="notice-25303 ">[9]</span> <span class="cite tp-74821 ">Überhaupt ist das Schloß </span><span class="cite tp-74821 index-228 tp-74820 ">Coppet</span><span class="cite tp-74821 "> oft ein Sammelplatz ausgezeichneter Menschen, es bildet sich da zuweilen eine ganz artige Deutsche Colonie.</span> Es wäre schön, wenn Sie auch einmal, etwa bey Gelegenheit Ihrer Italiänischen Reise in diesen Kreis einträten, und unser Verzeichniß mit Ihrem Namen bereicherten. Diesen Sommer war <span class="index-634 tp-68430 ">der Kronprinz von Bayern</span> mit seinen Begleitern da, <span class="index-677 tp-74826 ">der Etatsrath von Vogt</span> aus <span class="index-98 tp-68410 ">Hamburg</span>, <span class="index-337 tp-68411 ">der alte redliche Pestalozzi</span>, <span class="index-1414 tp-74822 ">Werner</span> und <span class="index-56 tp-74823 ">Friedrich Tieck</span>; vor einigen Sommern <span class="index-197 tp-74824 ">Johannes Müller</span> und <span class="index-8 tp-74825 ">mein Bruder</span>. Unter den berühmten oder die es zu seyn verdienen, will ich Ihnen gerade nicht einen halbdeutschen Dichter anrechnen: <span class="index-1021 tp-68412 ">den Dänen Oehlenschläger</span>, <span class="index-1482 tp-68413 ">dessen Aladdin</span> Ihnen vielleicht vorgekommen ist. Diese dramatische Manier ist einigermaßen für die nordischen Winternächte berechnet, wo die Sonne vier Wochen lang nicht aufgeht. Der Aladdin ist <span class="index-137 tp-74827 ">Goetheʼn</span> zugeeignet, u Goethe mag ihn auch für sich behalten, denn wir andern können ihn schwerlich genießen. Da<span class="overstrike-1 ">mit</span> Sie aber nicht glauben, daß es damit abgethan sey, so kündige ich Ihnen <span class="index-12270 tp-74828 ">einen ganzen Sack von dänisch deutschen Tragödien</span> an, den er nächstens bey <span class="index-5150 tp-68424 ">Cotta</span> ausschütten wird.<br>Bey Gelegenheit <span class="index-1021 tp-74829 ">Oehlenschlägers</span> fällt mir <span class="notice-25304 ">[10]</span> ein, mich nach <span class="index-177 tp-74830 ">Steffens</span> zu erkundigen, der ein Freund von ihm ist. Ich höre er soll sich, wovor er immer einen solchen Abscheu hatte, nun mehr im Königreich Westphalen nützlich machen. Damit wird es, fürchte ich, schlimm aussehen. Sollte er aber nicht bald einmal etwas angenehmes oder wenigstens genießbares in <span class="index-12271 tp-74831 ">Schriften</span> zu vernehmen geben?<br>Beschreiben Sie mir doch <span class="index-9 tp-74835 ">Humboldts</span> Besuch in <span class="index-354 tp-74832 ">München</span>,<span class="offset-4 "> wie er sich ausnahm,</span> zwischen <span class="index-1272 tp-74834 ">Jacobi</span>, Ihnen u <span class="index-1139 tp-74833 ">Baader</span>. Ich hätte mit dabey seyn mögen.<br>Haben Sie die Güte, mich <span class="index-544 tp-68431 ">dem Freyherrn von Aretin</span> angelegentlich zu empfehlen, und ihm zu sagen, daß ich das <span class="index-13051 tp-79280 ">mir anvertraute Manuscript von </span><span class="index-13051 tp-79280 index-194 tp-68432 ">den Niebelungen</span> heilig verwahre, „wie das Kleinoden-Kästchen <span class="index-5993 tp-68434 ">des Darius</span>“, und es nächstens zurücksenden werde. Ich bin schon sehr weit mit <span class="index-1891 tp-74837 ">der Vergleichung der Lesearten</span> vorgerückt, die mir um so wichtiger sind, da ich auch die <span class="index-1319 tp-68435 ">des </span><span class="index-1319 tp-68435 index-195 tp-74836 ">Skt. Gallischen</span><span class="index-1319 tp-68435 "> Codex</span> besitze.<br>Die neueren Hefte <span class="index-687 tp-74847 ">Ihrer Zeitschrift</span>, und was Sie mir sonst zugedacht hatten bitte ich Sie nur dem Postwagen mit einer Addresse nach <span class="index-228 tp-74838 ">Coppet</span> anzuvertrauen. Ich habe auf diese Weise jetzt mehrere Bücherpackete ohne einen Commissionär an der Schweizergränze richtig erhalten, u hoffe es wird nicht verlohren gehen und um <span class="notice-25305 ">[11]</span> so schneller ankommen. Sobald <span class="index-5297 tp-95869 ">meine Vorlesungen über dramatische Kunst</span> heraus sind, werde ich <span class="index-1434 tp-74840 ">dem Verleger</span> auftragen zwey Exemplare an Sie zu besorgen, eins für Sie selbst und eins für <span class="index-634 tp-74839 ">den Kronprinzen</span>, meinen verehrten Gönner.<br>Empfehlen Sie mich <span class="overstrike-1 ">gele</span> bey Gelegenheit <span class="index-1536 tp-68415 ">Hrn. Director Langer</span>; auch <span class="index-56 tp-74841 ">Tieck</span> bittet ihm seine Hochachtung zu bezeugen, falls er sich noch erinnert, ihn in <span class="index-171 tp-74842 ">Paris</span> gesehen zu haben. <br>Viele Grüße an <span class="index-23 tp-74843 ">Carolinen</span>. Leben Sie beyde recht wohl.<br>Der Ihrige<br>AWSchlegel<br><br><span class="index-222 tp-74773 family-courier ">je</span><span class="family-courier "> joins à cette lettre un petit mot pour me rappeller à vous j’ai révé que vous devriez venir passer l’été à </span><span class="family-courier index-228 tp-74844 ">Coppet</span><span class="family-courier "> le pays est charmant vous me guideriez dans </span><span class="family-courier index-339 tp-74845 ">ce que j’écris sur la philosophie allemande</span><span class="family-courier "> et je m’enrichirois de vos idèes – dites moi si ce rève est tout à fait </span><span class="family-courier underline-1 ">idealish</span><span class="family-courier "> </span><span class="family-courier prspreset1 ">G.</span><span class="family-courier "> St. que pensez vous du </span><span class="family-courier index-1721 tp-74774 ">valstein francois</span><span class="family-courier ">? mandez le nous –</span><br><br><span class="index-766 tp-74772 ">Nämlich</span> von <span class="index-234 tp-68403 index-1721 tp-68404 family-courier ">B. Constantʼs</span><span class="index-1721 tp-68404 "> nach franz. For</span><span class="index-1721 tp-68404 notice-41617 ">men</span><span class="index-1721 tp-68404 "> umgearbeiteter </span><span class="index-1721 tp-68404 index-1415 tp-74775 ">Wallenstein</span>, der so eben erscheint.<br><span class="notice-25306 ">[12]</span> <span class="family-courier notice-40808 ">Madame</span><span class="notice-40808 "> <br></span><span class="notice-40808 family-courier ">Monsieur</span>', 'isaprint' => false, 'isnewtranslation' => true, 'statemsg' => 'betamsg23', 'cittitle' => 'www.august-wilhelm-schlegel.de/briefedigital/briefid/2223', 'description' => 'August Wilhelm von Schlegel, Anne Louise Germaine de Staël-Holstein an Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling am 25.12.1808, Genf, München', 'adressatort' => 'München <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/4127793-4">GND</a>', 'absendeort' => 'Genf <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/4020137-5">GND</a>', 'date' => '25.12.1808', 'adressat' => array( (int) 4631 => array( 'ID' => '4631', 'project' => '1', 'timecreate' => '2014-02-20 16:33:42', 'timelastchg' => '2018-01-11 18:19:49', 'key' => 'AWS-ap-00gd', 'docTyp' => array( [maximum depth reached] ), '39_name' => 'Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph von ', '39_geschlecht' => 'm', '39_gebdatum' => '1775-01-27', '39_toddatum' => '1854-08-20', '39_pdb' => 'GND', '39_geburtsort' => array( [maximum depth reached] ), '39_sterbeort' => array( [maximum depth reached] ), '39_lebenwirken' => 'Philosoph Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling nahm bereits 1790 ein Theologiestudium in Tübingen auf und wurde während dieser Zeit ein enger Freund Friedrich Hölderlins und Georg Wilhelm Friedrich Hegels. 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Sie heiratete 1786 den schwedischen Diplomaten Erik Magnus von Staël-Holstein in Paris. Die Eheleute lebten von Anfang an getrennt. Zu ihren ersten Veröffentlichungen zählten die „Lettres sur les ecrits et le charactère de J.-J. Rousseau“, die 1788 erschienen. Neben der Tätigkeit als Schriftstellerin wurde Germaine de Staël-Holstein als einflussreiche Salonnière berühmt. Unter ihrem politischen Einfluss stand u.a. Benjamin Constant, mit dem sie eine langjährige Beziehung führte und der der Vater ihrer Tochter Albertine war. Ihr politischer Liberalismus und die Befürwortung einer konstitutionellen Monarchie führten 1792 zu ihrer Verbannung ins schweizerische Exil. Gemeinsam mit ihren Kindern bezog sie Schloss Coppet am Genfer See, das nun zum Treffpunkt Intellektueller und Künstler ganz Europas avancierte. Nur selten war der Schriftstellerin der Aufenthalt in Frankreich gestattet. Während ausgedehnter Reisen in den Folgejahren nach Deutschland (1803/04 und 1808) und Italien (1805) war sie zumeist in Begleitung ihres Freundes und Hauslehrers AWS sowie Benjamin Constants. Großen Erfolg hatte sie mit ihrem Werk „De LʼAllemagne“ (1810) sowie mit ihrem Roman „Corinne ou LʼItalie“ (1807) und politischen Schriften. Die Verfolgung durch die französische Regierung veranlasste Germaine de Staël-Holstein am 23. Mai 1812 zur Flucht über die Schweiz nach Österreich, Russland und schließlich Schweden. Anschließend hielten sie sich von 1813 bis 1814 in London auf. Nach der Rückkehr in die Schweiz heiratete de Staël-Holstein 1816 den Vater ihres jüngsten Kindes, John Rocca.', '39_quellen' => 'WBIS@http://db.saur.de/WBIS/basicSearch.jsf@D834-624-6@ extern@Roger Paulin: August Wilhelm Schlegel. Cosmopolitan of Art and Poetry. Cambridge 2016.@ extern@Briefe von und an August Wilhelm Schlegel. Ges. u. erl. d. Josef Körner. 2. Bd. Die Erläuterungen. Zürich u.a. 1930, S. 121, 138. 138-139.@ extern@Hofmann, Etienne „Staël, Germaine de“, URL: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/f/F16051.php@ Wikipedia@http://de.wikipedia.org/wiki/Anne_Louise_Germaine_de_Sta%C3%ABl@', '39_beziehung' => 'AWS machte gegen Ende des Jahres 1804 in Berlin die persönliche Bekanntschaft mit Germaine de Staël-Holstein. Als Hauslehrer ihrer Kinder gehörte er zum Coppeter Zirkel. Er begleitete Mme de Staël-Holstein auf ihren zahlreichen Reisen und war auch als ihr Berater im Hinblick auf die deutsche Literatur tätig; sein wichtiger Anteil an ihrem bedeutendsten Werk „De LʼAllemagne“ (1810) ist heute unbestritten. Auch Friedrich von Schlegel gehörte zu den zahlreichen Gästen auf Schloss Coppet. In Zeiten des politischen Umbruches begleitete AWS die Familie de Staël-Holstein durch Europa. Den Kindern Mme de Staël-Holsteins blieb AWS auch nach ihrem Tod verbunden. 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Jakobs</span> mich an meine Schuld mahnte und sie verdoppelte. Indessen hat es nicht an guten Vorsätzen gefehlt, besonders seit <span class="index-56 tp-68371 ">Friedrich Tieck</span> hier ist, habe ich Ihnen seinen Besuch in <span class="index-354 tp-68370 ">München</span> anmelden wollen, worin mir nun <span class="index-132 tp-68373 index-48 tp-68372 ">seine Geschwister</span> zuvorgekommen sind. Ich antworte deswegen zuvörderst auf den Inhalt <span class="doc-278 ">Ihres letzten </span><span class="doc-278 overstrike-1 ">heute</span><span class="doc-278 "> erst gestern erhaltenen Briefs</span>.<br>Es versteht sich, daß <span class="index-918 tp-74777 ">das Kunstwerk</span>, welches wir seit so langer Zeit für <span class="index-30 tp-68374 ">die unvergeßlich liebenswürdige Augusta</span> im Sinn hatten, da es hauptsächlich zu einer Linderung für <span class="index-23 tp-68375 ">Carolinens</span> Gefühl bestimmt ist, auch ganz nach ihrem Wunsch und Sinn entworfen und ausgeführt werden <span class="offset-4 ">muß</span>. Will man einmal <span class="index-1937 tp-74778 ">das Denkmal</span> des geliebten verklärten Kindes nicht an der Stelle <span class="overstrike-1 notice-40803 ">xx</span> errichten, wo ihre Reste ruhen, so finde ich den Vorzug, den man <span class="index-1938 tp-74779 ">einem Gemählde</span> vor einem Werke der Sculptur giebt, ganz natürlich. Es ist mir rührend und tröstlich, daß ein Gedanke von mir zum Gegenstande des Bildes gewählt werden soll; so habe ich doch auch an dem zarten Denkmale einigermaßen Antheil.<br><span class="notice-25296 ">[2]</span> Daß Ihre Wahl dabey auf <span class="index-756 tp-68376 ">Schick</span> gefallen ist, freut mich ungemein. Hätten Sie mich zu Rath gezogen, so würde ich Ihnen unter allen jetzlebenden Mahlern in <span class="index-356 tp-68377 ">Rom</span>, ja vielleicht in Europa ihn genannt haben. Sie haben wohl gelesen was ich in <span class="index-565 tp-68379 ">einem Brief an </span><span class="index-565 tp-68379 index-137 tp-68378 ">Goethe</span> in <span class="index-94 tp-68380 ">der Allg. Lit. Zeitung</span> über ihn schrieb. Doch hatte ich <span class="index-12266 tp-74780 ">seine letzten vortrefflicheren Werke</span> noch nicht gesehen. <span class="index-9186 tp-68417 ">Sein Bildniß </span><span class="index-9186 tp-68417 index-914 tp-68418 ">der Fräulein von Humboldt</span> ist in Rom allgemein bewundert worden. Von <span class="index-1248 tp-68416 ">seinem Apoll unter den Hirten</span> macht mir <span class="index-56 tp-74781 ">Tieck</span> die einnehmendste Vorstellung; besonders durch zarte Gemüthlichkeit zeichnen sich alle seine Werke aus, vielleicht ist das Große und Strenge weniger seine Sache.<br><span class="index-56 tp-74782 ">Tieck</span> war freylich darauf geschickt, nach unserer Verabredung im vorigen Jahr, sobald Sie und <span class="index-23 tp-74783 ">Caroline</span> nach <span class="index-356 tp-74784 ">Rom</span> kämen, Hand an <span class="index-918 tp-68419 ">das Werk</span> zu legen. Indessen tritt er gern zurück, und freut sich, daß diese durch eine Verkettung von Umständen so lange verzögerte Arbeit, <span class="index-756 tp-74785 ">seinem alten Freunde</span> zufallen soll, dessen Gedeihen in der künstlerischen Laufbahn ihm fast eben so sehr am Herzen liegt als sein eignes. Schick ist sehr bescheiden, überdieß noch nicht sonderlich vom Glück und <span class="index-12267 tp-74793 ">seiner Regierung</span> begünstigt, und wird daher gewiß billige Foderungen machen.<br>Was zwischen mir und <span class="index-56 tp-74786 ">Tieck</span> vorläufig in <span class="notice-25297 ">[3]</span> Absicht auf die Kosten vorgefallen seyn mag, berichtigen wir unter uns: auf meine alte Schuld bey <span class="index-23 tp-74787 ">Carolinen</span> kann es natürlich keinen Einfluß haben. Ich werde Sorge tragen, daß die Summe von 600 <span class="notice-40804 ">rth.</span> gegen die Zeit, wo Sie in <span class="index-356 tp-74788 ">Rom</span> seyn werden, in bestimmten Terminen dort ausgezahlt werden könne, auch falls es nöthig sein sollte, einen Theil davon zu Anfange <span class="index-756 tp-74789 ">dem Mahler</span> für seine Auslagen vorzuschießen. Ich erwarte darüber Ihre näheren Aufträge, und Sie können sich auf meine Genauigkeit verlassen.<br><span class="index-56 tp-74790 ">Tieck</span> läßt Sie bestens grüßen. Er hofft nächstens in <span class="index-354 tp-74791 ">München</span> einzutreffen, sobald er noch <span class="index-447 tp-74792 ">einige kleine unternommene Arbeiten</span> hier wird zu Stande gebracht haben. <span class="index-6375 tp-68420 ">Die Büste </span><span class="index-6375 tp-68420 index-222 tp-68381 ">der Frau von Stael</span> und <span class="index-1376 tp-68421 ">die meinige</span> hat er fertig. <span class="index-477 tp-68383 ">Sein Basrelief für </span><span class="index-477 tp-68383 index-285 tp-68382 ">Neckers</span><span class="index-477 tp-68383 "> Grabmal</span> ist vortrefflich. Der Wunsch <span class="index-1749 tp-68422 ">Ihre Büste</span> zu machen, den er lange hegte, ist einer von seinen Beweggründen nach München zu gehen. Er ist überzeugt, wenn sie nur erst in Gips vorhanden ist, so werde es auch nicht an einem Liebhaber der deutschen Wissenschaft und Kunst fehlen, der sie in einer dauerhafteren Masse ausgearbeitet zu sehen wünschen möchte. Er weiß, daß Ihr Bildniß in <span class="index-356 tp-74794 ">Rom</span> interessiren wird, da <span class="index-1275 tp-74795 ">Ihre Rede über das Verhältniß der Kunst zur Natur</span> dort unter <span class="notice-25298 ">[4]</span> den Künstlern aus deutschem Geblüt ein großes Aufsehen gemacht hat, so daß, wie er versichert, alle sich Ihrer versprochenen Ankunft freuen, und mit lebhafter Erwartung darauf gespannt sind.<br><span class="doc-248 ">Dieß schrieb er mir </span><span class="doc-248 overstrike-1 notice-40805 ">xx</span><span class="doc-248 "> schon vor beträchtlicher Zeit von </span><span class="doc-248 index-356 tp-74796 ">Rom</span><span class="doc-248 "> aus</span>, zum Beweise wie wenig er Arg daraus hatte, daß Sie irgend eine Klage gegen ihn führen könnten. Was Sie darüber in <span class="doc-254 ">Ihrem Briefe vom 26sten Aug.</span> äußern, war mir ganz unerwartet; ich stelle mir vor, daß es sich auf alte Misverständnisse gründet, welche eine erneuerte Bekanntschaft zerstreuen wird. <span class="cite tp-74797 ">In vieljähriger Vertrautheit habe ich nicht leicht einen Freund redlicher bewährt gefunden als </span><span class="cite tp-74797 index-56 tp-74798 ">Friedrich Tieck</span><span class="cite tp-74797 ">.</span> Ich weiß, daß man an ihm in der Abwesenheit einen treuen Bundesgenossen hat, und daß in seine Gesinnungen sich nie die mindeste Zweydeutigkeit mischt. Auch ist mir nicht bekannt, daß er je irgend ein Verhältniß durch unvorsichtige Äußerungen oder Mangel an Verschwiegenheit gestört hätte.<br><span class="doc-1020 ">Die Einlage</span> bitte ich Sie unverzüglich zu besorgen, und daher nur zu übersenden, wenn Ihnen eine persönliche Aufwartung eben nicht gelegen seyn sollte.<br>Ihre die Akademie betreffende Sendung hat mir viel Unterhaltung gewährt. Mit großem Be<span class="notice-25299 ">[5]</span>dacht habe ich <span class="index-1607 tp-74799 ">die Verfassung der </span><span class="index-1607 tp-74799 index-5957 tp-74801 ">Akademie der Wissenschaften</span> gelesen, aber ich gestehe es, mit größerer Befriedigung <span class="index-1606 tp-74800 ">die </span><span class="index-1606 tp-74800 index-5958 tp-68423 ">der bildenden Künste</span>.<br>Das sieht schon besser aus! Man sieht doch wo u wie. Ohne ein kritischer <span class="index-10554 tp-68385 ">Oedipus</span> zu seyn, kann man spüren, daß bey <span class="index-1606 tp-74802 ">ihrem</span> Entwurf eine andere Hand im Spiele gewesen als bey <span class="index-1607 tp-74803 ">jener</span>. Bey Eröffnung des Packets fiel mir zuerst <span class="index-1463 tp-74804 ">das beygelegte Kupferblatt</span> in die Augen. Ich zerbrach mir viel den Kopf darüber, was diese angenehmen Hieroglyphen bedeuten möchten, und glaubte es müßte wenigstens das Muster zu einem Fries für eine künftige bayerische Nationalbaukunst seyn, als ich den gestickten Rockkragen darin wieder erkannte, den unzertrennlichen <span class="index-1272 tp-68425 ">Ihres Präsidenten</span>. Das heißt in der That, die Gesetze anschaulich und auf eine über alle Misverständnisse erhabene Art abfassen. Könnten Sie nicht durch Ihren Credit für uns arme correspondirende Mitglieder auch einen kleinen gestickten Rand auswirken?<br>Sogleich nach meiner Zurückkunft in <span class="index-228 tp-68386 ">Coppet</span> habe ich <span class="doc-1551 ">einen verbindlichen Brief über meine Aufnahme an </span><span class="doc-1551 index-1272 tp-68426 ">Se. Excellenz</span><span class="doc-1551 "> geschrieben</span>, aber bis jetzt noch keine Antwort erhalten. Es könnte wohl seyn daß ein so monarchischer Präsident eins und das andre was ich ganz leise anzudeuten mich vermessen, übel vermerkt hätte.<br><span class="notice-25300 ">[6]</span> Sehr merkwürdig ist mir alles gewesen, was Sie mir über <span class="index-520 tp-68427 ">die neueste Schrift </span><span class="index-520 tp-68427 index-8 tp-68387 ">meines Bruders</span> schrieben, u über den Eindruck, den sie sonst in <span class="index-354 tp-74805 ">München</span> gemacht. Sie durften nicht besorgen, daß ich von Ihrem Urtheil über den philosophischen <span class="overstrike-1 ">Buch</span><span class="overstrike-1 notice-40806 ">x</span> Theil des Buchs irgend einen übeln Gebrauch machen würde. Mein Bruder konnte wohl im voraus wissen, Sie würden nicht damit zufrieden seyn. Ich habe ihm bloß von Ihrem Interesse an der historischen Seite gesprochen. Indessen kann ich die Folgerung nicht gelten lassen, daß weil er hier nur auf wenigen Blättern von Pantheismus, Dualißmus u. s. w. gehandelt, er keine vorläufigen Untersuchungen darüber angestellt u nichts weiter im Hinterhalt habe. Mir däucht, es ist ganz etwas andres, von dem Aufkommen, Blühen, Ausarten u dem endlichen Untergang philosophischer Systeme in einem großen historischen Zusammenhange handeln, als auf den einem Bau eines Systems zu dessen Widerlegung oder Bestätigung eingehen. Ich meyne doch mein Bruder hätte zu andern Zeiten, und noch neuerdings bey <span class="index-1816 tp-74806 ">der Kritik über </span><span class="index-1816 tp-74806 index-55 tp-68389 ">Fichte</span><span class="index-1816 tp-74806 ">’s </span><span class="index-1816 tp-74806 index-801 tp-74809 index-800 tp-74808 index-799 tp-74807 ">neuere Schriften</span> (in <span class="index-1325 tp-68390 ">den </span><span class="index-1325 tp-68390 index-574 tp-68391 ">Heidelberg.</span><span class="index-1325 tp-68390 "> Jahrbüchern</span>) gezeigt, daß er auch das letztere wohl könne. Ich kann Sie versichern daß sein begeisterter Eifer für die Physik nicht im mindesten abgenommen hat. Über <span class="index-819 tp-68392 ">Jakob </span><span class="index-819 tp-68392 notice-25301 ">[7]</span><span class="index-819 tp-68392 "> Böhme</span> hatte ich seit kurzem kein Gespräch mit <span class="index-8 tp-68428 ">Friedrich</span>; so viel ich weiß, ist er ein so warmer Anhänger von ihm als je. Sollte man <span class="index-4503 tp-74810 ">die Lehre des J. Böhme</span> für etwas anderes nehmen können als die von den zwey Prinzipien, nach der Offenbarung berichtigt in Absicht auf die Abhängigkeit des bösen Prinzips, und unter der Form der Emanation kosmogonisch dargestellt?<br>Wenn das Buch über <span class="index-520 tp-68393 ">die Indische Sprache u Weisheit</span> auch nur von Einer Seite Epoche macht, so wäre es billig, daß bedeutende Stimmen dieß öffentlich anerkennten, u dieß ist, so viel ich weiß, bis jetzt nur <span class="index-12268 tp-74812 ">durch </span><span class="index-12268 tp-74812 index-197 tp-68394 ">Johannes Müller</span> geschehen. In Frankreich sind schon verschiedene sehr günstige Anzeigen erschienen, u vermuthlich wird es nächstens <span class="index-9505 tp-74811 ">übersetzt</span>. <span class="cite tp-74768 ">Wollen wir Deutschen denn immer so saumselig damit seyn, uns gegenseitig anzuerkennen?</span><br>Grüßen Sie <span class="index-1139 tp-68395 ">Baadern</span> bestens von mir, und machen Sie ihn aufmerksam auf <span class="index-1768 tp-68437 ">die Nachgelassenen Werke von </span><span class="index-1768 tp-68437 index-1119 tp-68436 family-courier ">St. Martin</span> <span class="offset-4 ">in 2 Bänden</span>. Es steht 1807 darauf, doch sind sie meines Wissens erst ganz vor kurzem in Umlauf gekommen. Sie enthalten zum Theil Selbstbekenntnisse u abgerissene Gedanken, aber auch sonst viel herrliches. Unter andern eine Abhandlung über eine Preisaufgabe <span class="index-6721 tp-68397 ">der </span><span class="index-6721 tp-68397 index-15 tp-68396 ">Berlin.</span><span class="index-6721 tp-68397 "> </span><span class="index-6721 tp-68397 notice-25302 ">[8]</span><span class="index-6721 tp-68397 "> Akademie</span>, welche sie dem Vf. zurückschickte, ohne im mindesten Unrath zu merken, wie sehr sie dadurch <span class="family-courier ">ad absurdum</span> geführt worden. Es wäre lustig, die Erbärmlichkeit der alten Berlinerey an diesem Beyspiele ins Licht zu stellen, daß nämlich eine solche Stimme dort <span class="overstrike-1 notice-40807 ">xx</span> ganz unvernommen verhallen konnte.<br>Eben da ich Ihnen von <span class="index-1414 tp-74814 ">Werners</span> Aufenthalt bey uns schreiben will, fällt es mir aufs Herz daß ich Ihren Auftrag an ihn nicht bestellt habe. Er war mir damals gänzlich entfallen. Entschuldigen Sie dieß bestens, ich weiß nicht, ob Werner noch in <span class="index-171 tp-68407 ">Paris</span> ist, er wollte nur sehr kurze Zeit dort bleiben u dann nach <span class="index-58 tp-68408 ">Weimar</span> zurückgehen. Sobald ich dahin schreibe, will ich es nachhohlen.<br>Übrigens haben wir <span class="index-1414 tp-74815 ">Wernern</span> hier alle sehr lieb gewonnen, er hat mir ein großes Zutrauen geschenkt, u mir <span class="index-12269 tp-74817 ">viele noch ungedruckte Sachen</span> mitgetheilt. <span class="cite tp-74819 ">Wiewohl sein Französisch ungefähr so herauskommt, wie wenn jemand sich auf ebnem Boden, wie ein ungeübter Seiltänzer gebehrdete, so hat er doch seiner Originalität u sogar seiner Laune darin Luft zu machen gewußt.</span> <span class="index-222 tp-74818 ">Frau von Stael</span> ist sehr von ihm eingenommen, und ganz voll von <span class="index-1742 tp-68409 ">seinem Attila</span>, den wir so eben erhalten.<br><span class="notice-25303 ">[9]</span> <span class="cite tp-74821 ">Überhaupt ist das Schloß </span><span class="cite tp-74821 index-228 tp-74820 ">Coppet</span><span class="cite tp-74821 "> oft ein Sammelplatz ausgezeichneter Menschen, es bildet sich da zuweilen eine ganz artige Deutsche Colonie.</span> Es wäre schön, wenn Sie auch einmal, etwa bey Gelegenheit Ihrer Italiänischen Reise in diesen Kreis einträten, und unser Verzeichniß mit Ihrem Namen bereicherten. Diesen Sommer war <span class="index-634 tp-68430 ">der Kronprinz von Bayern</span> mit seinen Begleitern da, <span class="index-677 tp-74826 ">der Etatsrath von Vogt</span> aus <span class="index-98 tp-68410 ">Hamburg</span>, <span class="index-337 tp-68411 ">der alte redliche Pestalozzi</span>, <span class="index-1414 tp-74822 ">Werner</span> und <span class="index-56 tp-74823 ">Friedrich Tieck</span>; vor einigen Sommern <span class="index-197 tp-74824 ">Johannes Müller</span> und <span class="index-8 tp-74825 ">mein Bruder</span>. Unter den berühmten oder die es zu seyn verdienen, will ich Ihnen gerade nicht einen halbdeutschen Dichter anrechnen: <span class="index-1021 tp-68412 ">den Dänen Oehlenschläger</span>, <span class="index-1482 tp-68413 ">dessen Aladdin</span> Ihnen vielleicht vorgekommen ist. Diese dramatische Manier ist einigermaßen für die nordischen Winternächte berechnet, wo die Sonne vier Wochen lang nicht aufgeht. Der Aladdin ist <span class="index-137 tp-74827 ">Goetheʼn</span> zugeeignet, u Goethe mag ihn auch für sich behalten, denn wir andern können ihn schwerlich genießen. Da<span class="overstrike-1 ">mit</span> Sie aber nicht glauben, daß es damit abgethan sey, so kündige ich Ihnen <span class="index-12270 tp-74828 ">einen ganzen Sack von dänisch deutschen Tragödien</span> an, den er nächstens bey <span class="index-5150 tp-68424 ">Cotta</span> ausschütten wird.<br>Bey Gelegenheit <span class="index-1021 tp-74829 ">Oehlenschlägers</span> fällt mir <span class="notice-25304 ">[10]</span> ein, mich nach <span class="index-177 tp-74830 ">Steffens</span> zu erkundigen, der ein Freund von ihm ist. Ich höre er soll sich, wovor er immer einen solchen Abscheu hatte, nun mehr im Königreich Westphalen nützlich machen. Damit wird es, fürchte ich, schlimm aussehen. Sollte er aber nicht bald einmal etwas angenehmes oder wenigstens genießbares in <span class="index-12271 tp-74831 ">Schriften</span> zu vernehmen geben?<br>Beschreiben Sie mir doch <span class="index-9 tp-74835 ">Humboldts</span> Besuch in <span class="index-354 tp-74832 ">München</span>,<span class="offset-4 "> wie er sich ausnahm,</span> zwischen <span class="index-1272 tp-74834 ">Jacobi</span>, Ihnen u <span class="index-1139 tp-74833 ">Baader</span>. Ich hätte mit dabey seyn mögen.<br>Haben Sie die Güte, mich <span class="index-544 tp-68431 ">dem Freyherrn von Aretin</span> angelegentlich zu empfehlen, und ihm zu sagen, daß ich das <span class="index-13051 tp-79280 ">mir anvertraute Manuscript von </span><span class="index-13051 tp-79280 index-194 tp-68432 ">den Niebelungen</span> heilig verwahre, „wie das Kleinoden-Kästchen <span class="index-5993 tp-68434 ">des Darius</span>“, und es nächstens zurücksenden werde. Ich bin schon sehr weit mit <span class="index-1891 tp-74837 ">der Vergleichung der Lesearten</span> vorgerückt, die mir um so wichtiger sind, da ich auch die <span class="index-1319 tp-68435 ">des </span><span class="index-1319 tp-68435 index-195 tp-74836 ">Skt. Gallischen</span><span class="index-1319 tp-68435 "> Codex</span> besitze.<br>Die neueren Hefte <span class="index-687 tp-74847 ">Ihrer Zeitschrift</span>, und was Sie mir sonst zugedacht hatten bitte ich Sie nur dem Postwagen mit einer Addresse nach <span class="index-228 tp-74838 ">Coppet</span> anzuvertrauen. Ich habe auf diese Weise jetzt mehrere Bücherpackete ohne einen Commissionär an der Schweizergränze richtig erhalten, u hoffe es wird nicht verlohren gehen und um <span class="notice-25305 ">[11]</span> so schneller ankommen. Sobald <span class="index-5297 tp-95869 ">meine Vorlesungen über dramatische Kunst</span> heraus sind, werde ich <span class="index-1434 tp-74840 ">dem Verleger</span> auftragen zwey Exemplare an Sie zu besorgen, eins für Sie selbst und eins für <span class="index-634 tp-74839 ">den Kronprinzen</span>, meinen verehrten Gönner.<br>Empfehlen Sie mich <span class="overstrike-1 ">gele</span> bey Gelegenheit <span class="index-1536 tp-68415 ">Hrn. Director Langer</span>; auch <span class="index-56 tp-74841 ">Tieck</span> bittet ihm seine Hochachtung zu bezeugen, falls er sich noch erinnert, ihn in <span class="index-171 tp-74842 ">Paris</span> gesehen zu haben. <br>Viele Grüße an <span class="index-23 tp-74843 ">Carolinen</span>. Leben Sie beyde recht wohl.<br>Der Ihrige<br>AWSchlegel<br><br><span class="index-222 tp-74773 family-courier ">je</span><span class="family-courier "> joins à cette lettre un petit mot pour me rappeller à vous j’ai révé que vous devriez venir passer l’été à </span><span class="family-courier index-228 tp-74844 ">Coppet</span><span class="family-courier "> le pays est charmant vous me guideriez dans </span><span class="family-courier index-339 tp-74845 ">ce que j’écris sur la philosophie allemande</span><span class="family-courier "> et je m’enrichirois de vos idèes – dites moi si ce rève est tout à fait </span><span class="family-courier underline-1 ">idealish</span><span class="family-courier "> </span><span class="family-courier prspreset1 ">G.</span><span class="family-courier "> St. que pensez vous du </span><span class="family-courier index-1721 tp-74774 ">valstein francois</span><span class="family-courier ">? mandez le nous –</span><br><br><span class="index-766 tp-74772 ">Nämlich</span> von <span class="index-234 tp-68403 index-1721 tp-68404 family-courier ">B. Constantʼs</span><span class="index-1721 tp-68404 "> nach franz. For</span><span class="index-1721 tp-68404 notice-41617 ">men</span><span class="index-1721 tp-68404 "> umgearbeiteter </span><span class="index-1721 tp-68404 index-1415 tp-74775 ">Wallenstein</span>, der so eben erscheint.<br><span class="notice-25306 ">[12]</span> <span class="family-courier notice-40808 ">Madame</span><span class="notice-40808 "> <br></span><span class="notice-40808 family-courier ">Monsieur</span>', '36_xml' => '<p><milestone unit="start" n="25295"/>[1]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25295"/> <placeName key="280">Genf</placeName> d. 25 Dec 1808<lb/>Nach <persName key="766">meiner</persName> unlöblichen Gewohnheit habe ich wieder eine geraume Zeit verstreichen lassen, ohne Ihnen zu schreiben, mein theuerster Freund, wiewohl <ref target="fud://258">Ihre Sendung</ref> durch <persName key="1589">Hrn. Jakobs</persName> mich an meine Schuld mahnte und sie verdoppelte. Indessen hat es nicht an guten Vorsätzen gefehlt, besonders seit <persName key="56">Friedrich Tieck</persName> hier ist, habe ich Ihnen seinen Besuch in <placeName key="354">München</placeName> anmelden wollen, worin mir nun <persName key="132"><persName key="48">seine Geschwister</persName></persName> zuvorgekommen sind. Ich antworte deswegen zuvörderst auf den Inhalt <ref target="fud://278">Ihres letzten <hi rend="overstrike:1">heute</hi> erst gestern erhaltenen Briefs</ref>.<lb/>Es versteht sich, daß <name key="918" type="work">das Kunstwerk</name>, welches wir seit so langer Zeit für <persName key="30">die unvergeßlich liebenswürdige Augusta</persName> im Sinn hatten, da es hauptsächlich zu einer Linderung für <persName key="23">Carolinens</persName> Gefühl bestimmt ist, auch ganz nach ihrem Wunsch und Sinn entworfen und ausgeführt werden <hi rend="offset:4">muß</hi>. Will man einmal <name key="1937" type="work">das Denkmal</name> des geliebten verklärten Kindes nicht an der Stelle <hi rend="overstrike:1"><milestone unit="start" n="40803"/>xx</hi><note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Nicht entzifferte Streichung</title></note><milestone unit="end" n="40803"/><hi rend="overstrike:1"></hi> errichten, wo ihre Reste ruhen, so finde ich den Vorzug, den man <name key="1938" type="work">einem Gemählde</name> vor einem Werke der Sculptur giebt, ganz natürlich. Es ist mir rührend und tröstlich, daß ein Gedanke von mir zum Gegenstande des Bildes gewählt werden soll; so habe ich doch auch an dem zarten Denkmale einigermaßen Antheil.<lb/><milestone unit="start" n="25296"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25296"/> Daß Ihre Wahl dabey auf <persName key="756">Schick</persName> gefallen ist, freut mich ungemein. Hätten Sie mich zu Rath gezogen, so würde ich Ihnen unter allen jetzlebenden Mahlern in <placeName key="356">Rom</placeName>, ja vielleicht in Europa ihn genannt haben. Sie haben wohl gelesen was ich in <name key="565" type="work">einem Brief an <persName key="137">Goethe</persName></name> in <name key="94" type="periodical">der Allg. Lit. Zeitung</name> über ihn schrieb. Doch hatte ich <name key="12266" type="work">seine letzten vortrefflicheren Werke</name> noch nicht gesehen. <name key="9186" type="work">Sein Bildniß <persName key="914">der Fräulein von Humboldt</persName></name> ist in Rom allgemein bewundert worden. Von <name key="1248" type="work">seinem Apoll unter den Hirten</name> macht mir <persName key="56">Tieck</persName> die einnehmendste Vorstellung; besonders durch zarte Gemüthlichkeit zeichnen sich alle seine Werke aus, vielleicht ist das Große und Strenge weniger seine Sache.<lb/><persName key="56">Tieck</persName> war freylich darauf geschickt, nach unserer Verabredung im vorigen Jahr, sobald Sie und <persName key="23">Caroline</persName> nach <placeName key="356">Rom</placeName> kämen, Hand an <name key="918" type="work">das Werk</name> zu legen. Indessen tritt er gern zurück, und freut sich, daß diese durch eine Verkettung von Umständen so lange verzögerte Arbeit, <persName key="756">seinem alten Freunde</persName> zufallen soll, dessen Gedeihen in der künstlerischen Laufbahn ihm fast eben so sehr am Herzen liegt als sein eignes. Schick ist sehr bescheiden, überdieß noch nicht sonderlich vom Glück und <persName key="12267">seiner Regierung</persName> begünstigt, und wird daher gewiß billige Foderungen machen.<lb/>Was zwischen mir und <persName key="56">Tieck</persName> vorläufig in <milestone unit="start" n="25297"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25297"/> Absicht auf die Kosten vorgefallen seyn mag, berichtigen wir unter uns: auf meine alte Schuld bey <persName key="23">Carolinen</persName> kann es natürlich keinen Einfluß haben. Ich werde Sorge tragen, daß die Summe von 600 <milestone unit="start" n="40804"/>rth.<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="40804"/> gegen die Zeit, wo Sie in <placeName key="356">Rom</placeName> seyn werden, in bestimmten Terminen dort ausgezahlt werden könne, auch falls es nöthig sein sollte, einen Theil davon zu Anfange <persName key="756">dem Mahler</persName> für seine Auslagen vorzuschießen. Ich erwarte darüber Ihre näheren Aufträge, und Sie können sich auf meine Genauigkeit verlassen.<lb/><persName key="56">Tieck</persName> läßt Sie bestens grüßen. Er hofft nächstens in <placeName key="354">München</placeName> einzutreffen, sobald er noch <name key="447" type="work">einige kleine unternommene Arbeiten</name> hier wird zu Stande gebracht haben. <name key="6375" type="work">Die Büste <persName key="222">der Frau von Stael</persName></name> und <name key="1376" type="work">die meinige</name> hat er fertig. <name key="477" type="work">Sein Basrelief für <persName key="285">Neckers</persName> Grabmal</name> ist vortrefflich. Der Wunsch <name key="1749" type="work">Ihre Büste</name> zu machen, den er lange hegte, ist einer von seinen Beweggründen nach München zu gehen. Er ist überzeugt, wenn sie nur erst in Gips vorhanden ist, so werde es auch nicht an einem Liebhaber der deutschen Wissenschaft und Kunst fehlen, der sie in einer dauerhafteren Masse ausgearbeitet zu sehen wünschen möchte. Er weiß, daß Ihr Bildniß in <placeName key="356">Rom</placeName> interessiren wird, da <name key="1275" type="work">Ihre Rede über das Verhältniß der Kunst zur Natur</name> dort unter <milestone unit="start" n="25298"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25298"/> den Künstlern aus deutschem Geblüt ein großes Aufsehen gemacht hat, so daß, wie er versichert, alle sich Ihrer versprochenen Ankunft freuen, und mit lebhafter Erwartung darauf gespannt sind.<lb/><ref target="fud://248">Dieß schrieb er mir <hi rend="overstrike:1"><milestone unit="start" n="40805"/>xx</ref></hi><note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Nicht entzifferte Streichung</title></note><milestone unit="end" n="40805"/><ref target="fud://248"><hi rend="overstrike:1"></hi> schon vor beträchtlicher Zeit von <placeName key="356">Rom</placeName> aus</ref>, zum Beweise wie wenig er Arg daraus hatte, daß Sie irgend eine Klage gegen ihn führen könnten. Was Sie darüber in <ref target="fud://254">Ihrem Briefe vom 26sten Aug.</ref> äußern, war mir ganz unerwartet; ich stelle mir vor, daß es sich auf alte Misverständnisse gründet, welche eine erneuerte Bekanntschaft zerstreuen wird. In vieljähriger Vertrautheit habe ich nicht leicht einen Freund redlicher bewährt gefunden als <persName key="56">Friedrich Tieck</persName>. Ich weiß, daß man an ihm in der Abwesenheit einen treuen Bundesgenossen hat, und daß in seine Gesinnungen sich nie die mindeste Zweydeutigkeit mischt. Auch ist mir nicht bekannt, daß er je irgend ein Verhältniß durch unvorsichtige Äußerungen oder Mangel an Verschwiegenheit gestört hätte.<lb/><ref target="fud://1020">Die Einlage</ref> bitte ich Sie unverzüglich zu besorgen, und daher nur zu übersenden, wenn Ihnen eine persönliche Aufwartung eben nicht gelegen seyn sollte.<lb/>Ihre die Akademie betreffende Sendung hat mir viel Unterhaltung gewährt. 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Ich zerbrach mir viel den Kopf darüber, was diese angenehmen Hieroglyphen bedeuten möchten, und glaubte es müßte wenigstens das Muster zu einem Fries für eine künftige bayerische Nationalbaukunst seyn, als ich den gestickten Rockkragen darin wieder erkannte, den unzertrennlichen <persName key="1272">Ihres Präsidenten</persName>. Das heißt in der That, die Gesetze anschaulich und auf eine über alle Misverständnisse erhabene Art abfassen. Könnten Sie nicht durch Ihren Credit für uns arme correspondirende Mitglieder auch einen kleinen gestickten Rand auswirken?<lb/>Sogleich nach meiner Zurückkunft in <placeName key="228">Coppet</placeName> habe ich <ref target="fud://1551">einen verbindlichen Brief über meine Aufnahme an <persName key="1272">Se. Excellenz</persName> geschrieben</ref>, aber bis jetzt noch keine Antwort erhalten. Es könnte wohl seyn daß ein so monarchischer Präsident eins und das andre was ich ganz leise anzudeuten mich vermessen, übel vermerkt hätte.<lb/><milestone unit="start" n="25300"/>[6]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25300"/> Sehr merkwürdig ist mir alles gewesen, was Sie mir über <name key="520" type="work">die neueste Schrift <persName key="8">meines Bruders</persName></name> schrieben, u über den Eindruck, den sie sonst in <placeName key="354">München</placeName> gemacht. Sie durften nicht besorgen, daß ich von Ihrem Urtheil über den philosophischen <hi rend="overstrike:1">Buch<milestone unit="start" n="40806"/>x</hi><note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Nicht entzifferte Streichung</title></note><milestone unit="end" n="40806"/><hi rend="overstrike:1"></hi> Theil des Buchs irgend einen übeln Gebrauch machen würde. Mein Bruder konnte wohl im voraus wissen, Sie würden nicht damit zufrieden seyn. Ich habe ihm bloß von Ihrem Interesse an der historischen Seite gesprochen. Indessen kann ich die Folgerung nicht gelten lassen, daß weil er hier nur auf wenigen Blättern von Pantheismus, Dualißmus u. s. w. gehandelt, er keine vorläufigen Untersuchungen darüber angestellt u nichts weiter im Hinterhalt habe. Mir däucht, es ist ganz etwas andres, von dem Aufkommen, Blühen, Ausarten u dem endlichen Untergang philosophischer Systeme in einem großen historischen Zusammenhange handeln, als auf den einem Bau eines Systems zu dessen Widerlegung oder Bestätigung eingehen. Ich meyne doch mein Bruder hätte zu andern Zeiten, und noch neuerdings bey <name key="1816" type="work">der Kritik über <persName key="55">Fichte</persName>’s <name key="801" type="work"><name key="800" type="work"><name key="799" type="work">neuere Schriften</name></name></name></name> (in <name key="1325" type="periodical">den <placeName key="574">Heidelberg.</placeName> Jahrbüchern</name>) gezeigt, daß er auch das letztere wohl könne. Ich kann Sie versichern daß sein begeisterter Eifer für die Physik nicht im mindesten abgenommen hat. Über <persName key="819">Jakob <milestone unit="start" n="25301"/>[7]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25301"/> Böhme</persName> hatte ich seit kurzem kein Gespräch mit <persName key="8">Friedrich</persName>; so viel ich weiß, ist er ein so warmer Anhänger von ihm als je. Sollte man <name key="4503" type="work">die Lehre des J. Böhme</name> für etwas anderes nehmen können als die von den zwey Prinzipien, nach der Offenbarung berichtigt in Absicht auf die Abhängigkeit des bösen Prinzips, und unter der Form der Emanation kosmogonisch dargestellt?<lb/>Wenn das Buch über <name key="520" type="work">die Indische Sprache u Weisheit</name> auch nur von Einer Seite Epoche macht, so wäre es billig, daß bedeutende Stimmen dieß öffentlich anerkennten, u dieß ist, so viel ich weiß, bis jetzt nur <name key="12268" type="work">durch <persName key="197">Johannes Müller</persName></name> geschehen. In Frankreich sind schon verschiedene sehr günstige Anzeigen erschienen, u vermuthlich wird es nächstens <name key="9505" type="work">übersetzt</name>. Wollen wir Deutschen denn immer so saumselig damit seyn, uns gegenseitig anzuerkennen?<lb/>Grüßen Sie <persName key="1139">Baadern</persName> bestens von mir, und machen Sie ihn aufmerksam auf <name key="1768" type="work">die Nachgelassenen Werke von <persName key="1119"><hi rend="family:Courier">St. Martin</hi></persName></name> <hi rend="offset:4">in 2 Bänden</hi>. Es steht 1807 darauf, doch sind sie meines Wissens erst ganz vor kurzem in Umlauf gekommen. Sie enthalten zum Theil Selbstbekenntnisse u abgerissene Gedanken, aber auch sonst viel herrliches. Unter andern eine Abhandlung über eine Preisaufgabe <orgName key="6721">der <placeName key="15">Berlin.</placeName> <milestone unit="start" n="25302"/>[8]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25302"/> Akademie</orgName>, welche sie dem Vf. zurückschickte, ohne im mindesten Unrath zu merken, wie sehr sie dadurch <hi rend="family:Courier">ad absurdum</hi> geführt worden. Es wäre lustig, die Erbärmlichkeit der alten Berlinerey an diesem Beyspiele ins Licht zu stellen, daß nämlich eine solche Stimme dort <hi rend="overstrike:1"><milestone unit="start" n="40807"/>xx</hi><note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Nicht entzifferte Streichung</title></note><milestone unit="end" n="40807"/><hi rend="overstrike:1"></hi> ganz unvernommen verhallen konnte.<lb/>Eben da ich Ihnen von <persName key="1414">Werners</persName> Aufenthalt bey uns schreiben will, fällt es mir aufs Herz daß ich Ihren Auftrag an ihn nicht bestellt habe. Er war mir damals gänzlich entfallen. Entschuldigen Sie dieß bestens, ich weiß nicht, ob Werner noch in <placeName key="171">Paris</placeName> ist, er wollte nur sehr kurze Zeit dort bleiben u dann nach <placeName key="58">Weimar</placeName> zurückgehen. Sobald ich dahin schreibe, will ich es nachhohlen.<lb/>Übrigens haben wir <persName key="1414">Wernern</persName> hier alle sehr lieb gewonnen, er hat mir ein großes Zutrauen geschenkt, u mir <name key="12269" type="work">viele noch ungedruckte Sachen</name> mitgetheilt. Wiewohl sein Französisch ungefähr so herauskommt, wie wenn jemand sich auf ebnem Boden, wie ein ungeübter Seiltänzer gebehrdete, so hat er doch seiner Originalität u sogar seiner Laune darin Luft zu machen gewußt. <persName key="222">Frau von Stael</persName> ist sehr von ihm eingenommen, und ganz voll von <name key="1742" type="work">seinem Attila</name>, den wir so eben erhalten.<lb/><milestone unit="start" n="25303"/>[9]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25303"/> Überhaupt ist das Schloß <placeName key="228">Coppet</placeName> oft ein Sammelplatz ausgezeichneter Menschen, es bildet sich da zuweilen eine ganz artige Deutsche Colonie. Es wäre schön, wenn Sie auch einmal, etwa bey Gelegenheit Ihrer Italiänischen Reise in diesen Kreis einträten, und unser Verzeichniß mit Ihrem Namen bereicherten. Diesen Sommer war <persName key="634">der Kronprinz von Bayern</persName> mit seinen Begleitern da, <persName key="677">der Etatsrath von Vogt</persName> aus <placeName key="98">Hamburg</placeName>, <persName key="337">der alte redliche Pestalozzi</persName>, <persName key="1414">Werner</persName> und <persName key="56">Friedrich Tieck</persName>; vor einigen Sommern <persName key="197">Johannes Müller</persName> und <persName key="8">mein Bruder</persName>. Unter den berühmten oder die es zu seyn verdienen, will ich Ihnen gerade nicht einen halbdeutschen Dichter anrechnen: <persName key="1021">den Dänen Oehlenschläger</persName>, <name key="1482" type="work">dessen Aladdin</name> Ihnen vielleicht vorgekommen ist. Diese dramatische Manier ist einigermaßen für die nordischen Winternächte berechnet, wo die Sonne vier Wochen lang nicht aufgeht. Der Aladdin ist <persName key="137">Goetheʼn</persName> zugeeignet, u Goethe mag ihn auch für sich behalten, denn wir andern können ihn schwerlich genießen. Da<hi rend="overstrike:1">mit</hi> Sie aber nicht glauben, daß es damit abgethan sey, so kündige ich Ihnen <name key="12270" type="work">einen ganzen Sack von dänisch deutschen Tragödien</name> an, den er nächstens bey <orgName key="5150">Cotta</orgName> ausschütten wird.<lb/>Bey Gelegenheit <persName key="1021">Oehlenschlägers</persName> fällt mir <milestone unit="start" n="25304"/>[10]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25304"/> ein, mich nach <persName key="177">Steffens</persName> zu erkundigen, der ein Freund von ihm ist. Ich höre er soll sich, wovor er immer einen solchen Abscheu hatte, nun mehr im Königreich Westphalen nützlich machen. Damit wird es, fürchte ich, schlimm aussehen. Sollte er aber nicht bald einmal etwas angenehmes oder wenigstens genießbares in <name key="12271" type="work">Schriften</name> zu vernehmen geben?<lb/>Beschreiben Sie mir doch <persName key="9">Humboldts</persName> Besuch in <placeName key="354">München</placeName>,<hi rend="offset:4"> wie er sich ausnahm,</hi> zwischen <persName key="1272">Jacobi</persName>, Ihnen u <persName key="1139">Baader</persName>. Ich hätte mit dabey seyn mögen.<lb/>Haben Sie die Güte, mich <persName key="544">dem Freyherrn von Aretin</persName> angelegentlich zu empfehlen, und ihm zu sagen, daß ich das <name key="13051" type="work">mir anvertraute Manuscript von <name key="194" type="work">den Niebelungen</name></name> heilig verwahre, „wie das Kleinoden-Kästchen <persName key="5993">des Darius</persName>“, und es nächstens zurücksenden werde. Ich bin schon sehr weit mit <name key="1891" type="work">der Vergleichung der Lesearten</name> vorgerückt, die mir um so wichtiger sind, da ich auch die <name key="1319" type="work">des <placeName key="195">Skt. Gallischen</placeName> Codex</name> besitze.<lb/>Die neueren Hefte <name key="687" type="periodical">Ihrer Zeitschrift</name>, und was Sie mir sonst zugedacht hatten bitte ich Sie nur dem Postwagen mit einer Addresse nach <placeName key="228">Coppet</placeName> anzuvertrauen. Ich habe auf diese Weise jetzt mehrere Bücherpackete ohne einen Commissionär an der Schweizergränze richtig erhalten, u hoffe es wird nicht verlohren gehen und um <milestone unit="start" n="25305"/>[11]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25305"/> so schneller ankommen. Sobald <name key="5297" type="work">meine Vorlesungen über dramatische Kunst</name> heraus sind, werde ich <orgName key="1434">dem Verleger</orgName> auftragen zwey Exemplare an Sie zu besorgen, eins für Sie selbst und eins für <persName key="634">den Kronprinzen</persName>, meinen verehrten Gönner.<lb/>Empfehlen Sie mich <hi rend="overstrike:1">gele</hi> bey Gelegenheit <persName key="1536">Hrn. Director Langer</persName>; auch <persName key="56">Tieck</persName> bittet ihm seine Hochachtung zu bezeugen, falls er sich noch erinnert, ihn in <placeName key="171">Paris</placeName> gesehen zu haben. <lb/>Viele Grüße an <persName key="23">Carolinen</persName>. Leben Sie beyde recht wohl.<lb/>Der Ihrige<lb/>AWSchlegel<lb/><lb/><hi rend="family:Courier"><persName key="222">je</persName> joins à cette lettre un petit mot pour me rappeller à vous j’ai révé que vous devriez venir passer l’été à <placeName key="228">Coppet</placeName> le pays est charmant vous me guideriez dans <name key="339" type="work">ce que j’écris sur la philosophie allemande</name> et je m’enrichirois de vos idèes – dites moi si ce rève est tout à fait </hi><hi rend="family:Courier;underline:1">idealish</hi><hi rend="family:Courier"> </hi><hi rend="family:Courier" rendition="#PRSPreset1">G.</hi><hi rend="family:Courier"> St. que pensez vous du <name key="1721" type="work">valstein francois</name>? mandez le nous –</hi><lb/><lb/><persName key="766">Nämlich</persName> von <name key="1721" type="work"><persName key="234"><hi rend="family:Courier">B. Constantʼs</hi></persName> nach franz. For<milestone unit="start" n="41617"/>men<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Unsichere Lesung</title></note><milestone unit="end" n="41617"/> umgearbeiteter <name key="1415" type="work">Wallenstein</name></name>, der so eben erscheint.<lb/><milestone unit="start" n="25306"/>[12]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25306"/> <milestone unit="start" n="40808"/><hi rend="family:Courier">Madame</hi> <lb/><hi rend="family:Courier">Monsieur</hi><note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Notitz des Empfängers</title></note><milestone unit="end" n="40808"/></p>', '36_xml_standoff' => '<milestone unit="start" n="25295"/>[1]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25295"/> <anchor type="b" n="280" ana="10" xml:id="NidB68369"/>Genf<anchor type="e" n="280" ana="10" xml:id="NidE68369"/> d. 25 Dec 1808<lb/>Nach <anchor type="b" n="766" ana="11" xml:id="NidB74771"/>meiner<anchor type="e" n="766" ana="11" xml:id="NidE74771"/> unlöblichen Gewohnheit habe ich wieder eine geraume Zeit verstreichen lassen, ohne Ihnen zu schreiben, mein theuerster Freund, wiewohl <ref target="fud://258">Ihre Sendung</ref> durch <anchor type="b" n="1589" ana="11" xml:id="NidB74776"/>Hrn. Jakobs<anchor type="e" n="1589" ana="11" xml:id="NidE74776"/> mich an meine Schuld mahnte und sie verdoppelte. Indessen hat es nicht an guten Vorsätzen gefehlt, besonders seit <anchor type="b" n="56" ana="11" xml:id="NidB68371"/>Friedrich Tieck<anchor type="e" n="56" ana="11" xml:id="NidE68371"/> hier ist, habe ich Ihnen seinen Besuch in <anchor type="b" n="354" ana="10" xml:id="NidB68370"/>München<anchor type="e" n="354" ana="10" xml:id="NidE68370"/> anmelden wollen, worin mir nun <anchor type="b" n="132" ana="11" xml:id="NidB68373"/><anchor type="b" n="48" ana="11" xml:id="NidB68372"/>seine Geschwister<anchor type="e" n="48" ana="11" xml:id="NidE68372"/><anchor type="e" n="132" ana="11" xml:id="NidE68373"/> zuvorgekommen sind. Ich antworte deswegen zuvörderst auf den Inhalt <ref target="fud://278">Ihres letzten <hi rend="overstrike:1">heute</hi> erst gestern erhaltenen Briefs</ref>.<lb/>Es versteht sich, daß <anchor type="b" n="918" ana="12" xml:id="NidB74777"/>das Kunstwerk<anchor type="e" n="918" ana="12" xml:id="NidE74777"/>, welches wir seit so langer Zeit für <anchor type="b" n="30" ana="11" xml:id="NidB68374"/>die unvergeßlich liebenswürdige Augusta<anchor type="e" n="30" ana="11" xml:id="NidE68374"/> im Sinn hatten, da es hauptsächlich zu einer Linderung für <anchor type="b" n="23" ana="11" xml:id="NidB68375"/>Carolinens<anchor type="e" n="23" ana="11" xml:id="NidE68375"/> Gefühl bestimmt ist, auch ganz nach ihrem Wunsch und Sinn entworfen und ausgeführt werden <hi rend="offset:4">muß</hi>. Will man einmal <anchor type="b" n="1937" ana="12" xml:id="NidB74778"/>das Denkmal<anchor type="e" n="1937" ana="12" xml:id="NidE74778"/> des geliebten verklärten Kindes nicht an der Stelle <hi rend="overstrike:1"><milestone unit="start" n="40803"/>xx<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Nicht entzifferte Streichung</title></note><milestone unit="end" n="40803"/></hi> errichten, wo ihre Reste ruhen, so finde ich den Vorzug, den man <anchor type="b" n="1938" ana="12" xml:id="NidB74779"/>einem Gemählde<anchor type="e" n="1938" ana="12" xml:id="NidE74779"/> vor einem Werke der Sculptur giebt, ganz natürlich. Es ist mir rührend und tröstlich, daß ein Gedanke von mir zum Gegenstande des Bildes gewählt werden soll; so habe ich doch auch an dem zarten Denkmale einigermaßen Antheil.<lb/><milestone unit="start" n="25296"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25296"/> Daß Ihre Wahl dabey auf <anchor type="b" n="756" ana="11" xml:id="NidB68376"/>Schick<anchor type="e" n="756" ana="11" xml:id="NidE68376"/> gefallen ist, freut mich ungemein. Hätten Sie mich zu Rath gezogen, so würde ich Ihnen unter allen jetzlebenden Mahlern in <anchor type="b" n="356" ana="10" xml:id="NidB68377"/>Rom<anchor type="e" n="356" ana="10" xml:id="NidE68377"/>, ja vielleicht in Europa ihn genannt haben. Sie haben wohl gelesen was ich in <anchor type="b" n="565" ana="12" xml:id="NidB68379"/>einem Brief an <anchor type="b" n="137" ana="11" xml:id="NidB68378"/>Goethe<anchor type="e" n="137" ana="11" xml:id="NidE68378"/><anchor type="e" n="565" ana="12" xml:id="NidE68379"/> in <anchor type="b" n="94" ana="13" xml:id="NidB68380"/>der Allg. Lit. Zeitung<anchor type="e" n="94" ana="13" xml:id="NidE68380"/> über ihn schrieb. Doch hatte ich <anchor type="b" n="12266" ana="12" xml:id="NidB74780"/>seine letzten vortrefflicheren Werke<anchor type="e" n="12266" ana="12" xml:id="NidE74780"/> noch nicht gesehen. <anchor type="b" n="9186" ana="12" xml:id="NidB68417"/>Sein Bildniß <anchor type="b" n="914" ana="11" xml:id="NidB68418"/>der Fräulein von Humboldt<anchor type="e" n="914" ana="11" xml:id="NidE68418"/><anchor type="e" n="9186" ana="12" xml:id="NidE68417"/> ist in Rom allgemein bewundert worden. Von <anchor type="b" n="1248" ana="12" xml:id="NidB68416"/>seinem Apoll unter den Hirten<anchor type="e" n="1248" ana="12" xml:id="NidE68416"/> macht mir <anchor type="b" n="56" ana="11" xml:id="NidB74781"/>Tieck<anchor type="e" n="56" ana="11" xml:id="NidE74781"/> die einnehmendste Vorstellung; besonders durch zarte Gemüthlichkeit zeichnen sich alle seine Werke aus, vielleicht ist das Große und Strenge weniger seine Sache.<lb/><anchor type="b" n="56" ana="11" xml:id="NidB74782"/>Tieck<anchor type="e" n="56" ana="11" xml:id="NidE74782"/> war freylich darauf geschickt, nach unserer Verabredung im vorigen Jahr, sobald Sie und <anchor type="b" n="23" ana="11" xml:id="NidB74783"/>Caroline<anchor type="e" n="23" ana="11" xml:id="NidE74783"/> nach <anchor type="b" n="356" ana="10" xml:id="NidB74784"/>Rom<anchor type="e" n="356" ana="10" xml:id="NidE74784"/> kämen, Hand an <anchor type="b" n="918" ana="12" xml:id="NidB68419"/>das Werk<anchor type="e" n="918" ana="12" xml:id="NidE68419"/> zu legen. Indessen tritt er gern zurück, und freut sich, daß diese durch eine Verkettung von Umständen so lange verzögerte Arbeit, <anchor type="b" n="756" ana="11" xml:id="NidB74785"/>seinem alten Freunde<anchor type="e" n="756" ana="11" xml:id="NidE74785"/> zufallen soll, dessen Gedeihen in der künstlerischen Laufbahn ihm fast eben so sehr am Herzen liegt als sein eignes. Schick ist sehr bescheiden, überdieß noch nicht sonderlich vom Glück und <anchor type="b" n="12267" ana="11" xml:id="NidB74793"/>seiner Regierung<anchor type="e" n="12267" ana="11" xml:id="NidE74793"/> begünstigt, und wird daher gewiß billige Foderungen machen.<lb/>Was zwischen mir und <anchor type="b" n="56" ana="11" xml:id="NidB74786"/>Tieck<anchor type="e" n="56" ana="11" xml:id="NidE74786"/> vorläufig in <milestone unit="start" n="25297"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25297"/> Absicht auf die Kosten vorgefallen seyn mag, berichtigen wir unter uns: auf meine alte Schuld bey <anchor type="b" n="23" ana="11" xml:id="NidB74787"/>Carolinen<anchor type="e" n="23" ana="11" xml:id="NidE74787"/> kann es natürlich keinen Einfluß haben. Ich werde Sorge tragen, daß die Summe von 600 <milestone unit="start" n="40804"/>rth.<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="40804"/> gegen die Zeit, wo Sie in <anchor type="b" n="356" ana="10" xml:id="NidB74788"/>Rom<anchor type="e" n="356" ana="10" xml:id="NidE74788"/> seyn werden, in bestimmten Terminen dort ausgezahlt werden könne, auch falls es nöthig sein sollte, einen Theil davon zu Anfange <anchor type="b" n="756" ana="11" xml:id="NidB74789"/>dem Mahler<anchor type="e" n="756" ana="11" xml:id="NidE74789"/> für seine Auslagen vorzuschießen. Ich erwarte darüber Ihre näheren Aufträge, und Sie können sich auf meine Genauigkeit verlassen.<lb/><anchor type="b" n="56" ana="11" xml:id="NidB74790"/>Tieck<anchor type="e" n="56" ana="11" xml:id="NidE74790"/> läßt Sie bestens grüßen. Er hofft nächstens in <anchor type="b" n="354" ana="10" xml:id="NidB74791"/>München<anchor type="e" n="354" ana="10" xml:id="NidE74791"/> einzutreffen, sobald er noch <anchor type="b" n="447" ana="12" xml:id="NidB74792"/>einige kleine unternommene Arbeiten<anchor type="e" n="447" ana="12" xml:id="NidE74792"/> hier wird zu Stande gebracht haben. <anchor type="b" n="6375" ana="12" xml:id="NidB68420"/>Die Büste <anchor type="b" n="222" ana="11" xml:id="NidB68381"/>der Frau von Stael<anchor type="e" n="222" ana="11" xml:id="NidE68381"/><anchor type="e" n="6375" ana="12" xml:id="NidE68420"/> und <anchor type="b" n="1376" ana="12" xml:id="NidB68421"/>die meinige<anchor type="e" n="1376" ana="12" xml:id="NidE68421"/> hat er fertig. <anchor type="b" n="477" ana="12" xml:id="NidB68383"/>Sein Basrelief für <anchor type="b" n="285" ana="11" xml:id="NidB68382"/>Neckers<anchor type="e" n="285" ana="11" xml:id="NidE68382"/> Grabmal<anchor type="e" n="477" ana="12" xml:id="NidE68383"/> ist vortrefflich. Der Wunsch <anchor type="b" n="1749" ana="12" xml:id="NidB68422"/>Ihre Büste<anchor type="e" n="1749" ana="12" xml:id="NidE68422"/> zu machen, den er lange hegte, ist einer von seinen Beweggründen nach München zu gehen. Er ist überzeugt, wenn sie nur erst in Gips vorhanden ist, so werde es auch nicht an einem Liebhaber der deutschen Wissenschaft und Kunst fehlen, der sie in einer dauerhafteren Masse ausgearbeitet zu sehen wünschen möchte. Er weiß, daß Ihr Bildniß in <anchor type="b" n="356" ana="10" xml:id="NidB74794"/>Rom<anchor type="e" n="356" ana="10" xml:id="NidE74794"/> interessiren wird, da <anchor type="b" n="1275" ana="12" xml:id="NidB74795"/>Ihre Rede über das Verhältniß der Kunst zur Natur<anchor type="e" n="1275" ana="12" xml:id="NidE74795"/> dort unter <milestone unit="start" n="25298"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25298"/> den Künstlern aus deutschem Geblüt ein großes Aufsehen gemacht hat, so daß, wie er versichert, alle sich Ihrer versprochenen Ankunft freuen, und mit lebhafter Erwartung darauf gespannt sind.<lb/><ref target="fud://248">Dieß schrieb er mir <hi rend="overstrike:1"><milestone unit="start" n="40805"/>xx<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Nicht entzifferte Streichung</title></note><milestone unit="end" n="40805"/></hi> schon vor beträchtlicher Zeit von <anchor type="b" n="356" ana="10" xml:id="NidB74796"/>Rom<anchor type="e" n="356" ana="10" xml:id="NidE74796"/> aus</ref>, zum Beweise wie wenig er Arg daraus hatte, daß Sie irgend eine Klage gegen ihn führen könnten. Was Sie darüber in <ref target="fud://254">Ihrem Briefe vom 26sten Aug.</ref> äußern, war mir ganz unerwartet; ich stelle mir vor, daß es sich auf alte Misverständnisse gründet, welche eine erneuerte Bekanntschaft zerstreuen wird. <anchor type="b" n="9059" ana="16" xml:id="NidB74797"/>In vieljähriger Vertrautheit habe ich nicht leicht einen Freund redlicher bewährt gefunden als <anchor type="b" n="56" ana="11" xml:id="NidB74798"/>Friedrich Tieck<anchor type="e" n="56" ana="11" xml:id="NidE74798"/>.<anchor type="e" n="9059" ana="16" xml:id="NidE74797"/> Ich weiß, daß man an ihm in der Abwesenheit einen treuen Bundesgenossen hat, und daß in seine Gesinnungen sich nie die mindeste Zweydeutigkeit mischt. Auch ist mir nicht bekannt, daß er je irgend ein Verhältniß durch unvorsichtige Äußerungen oder Mangel an Verschwiegenheit gestört hätte.<lb/><ref target="fud://1020">Die Einlage</ref> bitte ich Sie unverzüglich zu besorgen, und daher nur zu übersenden, wenn Ihnen eine persönliche Aufwartung eben nicht gelegen seyn sollte.<lb/>Ihre die Akademie betreffende Sendung hat mir viel Unterhaltung gewährt. Mit großem Be<milestone unit="start" n="25299"/>[5]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25299"/>dacht habe ich <anchor type="b" n="1607" ana="12" xml:id="NidB74799"/>die Verfassung der <anchor type="b" n="5957" ana="15" xml:id="NidB74801"/>Akademie der Wissenschaften<anchor type="e" n="5957" ana="15" xml:id="NidE74801"/><anchor type="e" n="1607" ana="12" xml:id="NidE74799"/> gelesen, aber ich gestehe es, mit größerer Befriedigung <anchor type="b" n="1606" ana="12" xml:id="NidB74800"/>die <anchor type="b" n="5958" ana="15" xml:id="NidB68423"/>der bildenden Künste<anchor type="e" n="5958" ana="15" xml:id="NidE68423"/><anchor type="e" n="1606" ana="12" xml:id="NidE74800"/>.<lb/>Das sieht schon besser aus! Man sieht doch wo u wie. Ohne ein kritischer <anchor type="b" n="10554" ana="11" xml:id="NidB68385"/>Oedipus<anchor type="e" n="10554" ana="11" xml:id="NidE68385"/> zu seyn, kann man spüren, daß bey <anchor type="b" n="1606" ana="12" xml:id="NidB74802"/>ihrem<anchor type="e" n="1606" ana="12" xml:id="NidE74802"/> Entwurf eine andere Hand im Spiele gewesen als bey <anchor type="b" n="1607" ana="12" xml:id="NidB74803"/>jener<anchor type="e" n="1607" ana="12" xml:id="NidE74803"/>. Bey Eröffnung des Packets fiel mir zuerst <anchor type="b" n="1463" ana="12" xml:id="NidB74804"/>das beygelegte Kupferblatt<anchor type="e" n="1463" ana="12" xml:id="NidE74804"/> in die Augen. Ich zerbrach mir viel den Kopf darüber, was diese angenehmen Hieroglyphen bedeuten möchten, und glaubte es müßte wenigstens das Muster zu einem Fries für eine künftige bayerische Nationalbaukunst seyn, als ich den gestickten Rockkragen darin wieder erkannte, den unzertrennlichen <anchor type="b" n="1272" ana="11" xml:id="NidB68425"/>Ihres Präsidenten<anchor type="e" n="1272" ana="11" xml:id="NidE68425"/>. Das heißt in der That, die Gesetze anschaulich und auf eine über alle Misverständnisse erhabene Art abfassen. Könnten Sie nicht durch Ihren Credit für uns arme correspondirende Mitglieder auch einen kleinen gestickten Rand auswirken?<lb/>Sogleich nach meiner Zurückkunft in <anchor type="b" n="228" ana="10" xml:id="NidB68386"/>Coppet<anchor type="e" n="228" ana="10" xml:id="NidE68386"/> habe ich <ref target="fud://1551">einen verbindlichen Brief über meine Aufnahme an <anchor type="b" n="1272" ana="11" xml:id="NidB68426"/>Se. Excellenz<anchor type="e" n="1272" ana="11" xml:id="NidE68426"/> geschrieben</ref>, aber bis jetzt noch keine Antwort erhalten. Es könnte wohl seyn daß ein so monarchischer Präsident eins und das andre was ich ganz leise anzudeuten mich vermessen, übel vermerkt hätte.<lb/><milestone unit="start" n="25300"/>[6]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25300"/><note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25296"/> Sehr merkwürdig ist mir alles gewesen, was Sie mir über <anchor type="b" n="520" ana="12" xml:id="NidB68427"/>die neueste Schrift <anchor type="b" n="8" ana="11" xml:id="NidB68387"/>meines Bruders<anchor type="e" n="8" ana="11" xml:id="NidE68387"/><anchor type="e" n="520" ana="12" xml:id="NidE68427"/> schrieben, u über den Eindruck, den sie sonst in <anchor type="b" n="354" ana="10" xml:id="NidB74805"/>München<anchor type="e" n="354" ana="10" xml:id="NidE74805"/> gemacht. Sie durften nicht besorgen, daß ich von Ihrem Urtheil über den philosophischen <hi rend="overstrike:1">Buch<milestone unit="start" n="40806"/>x<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Nicht entzifferte Streichung</title></note><milestone unit="end" n="40806"/></hi> Theil des Buchs irgend einen übeln Gebrauch machen würde. Mein Bruder konnte wohl im voraus wissen, Sie würden nicht damit zufrieden seyn. Ich habe ihm bloß von Ihrem Interesse an der historischen Seite gesprochen. Indessen kann ich die Folgerung nicht gelten lassen, daß weil er hier nur auf wenigen Blättern von Pantheismus, Dualißmus u. s. w. gehandelt, er keine vorläufigen Untersuchungen darüber angestellt u nichts weiter im Hinterhalt habe. Mir däucht, es ist ganz etwas andres, von dem Aufkommen, Blühen, Ausarten u dem endlichen Untergang philosophischer Systeme in einem großen historischen Zusammenhange handeln, als auf den einem Bau eines Systems zu dessen Widerlegung oder Bestätigung eingehen. Ich meyne doch mein Bruder hätte zu andern Zeiten, und noch neuerdings bey <anchor type="b" n="1816" ana="12" xml:id="NidB74806"/>der Kritik über <anchor type="b" n="55" ana="11" xml:id="NidB68389"/>Fichte<anchor type="e" n="55" ana="11" xml:id="NidE68389"/>’s <anchor type="b" n="801" ana="12" xml:id="NidB74809"/><anchor type="b" n="800" ana="12" xml:id="NidB74808"/><anchor type="b" n="799" ana="12" xml:id="NidB74807"/>neuere Schriften<anchor type="e" n="799" ana="12" xml:id="NidE74807"/><anchor type="e" n="800" ana="12" xml:id="NidE74808"/><anchor type="e" n="801" ana="12" xml:id="NidE74809"/><anchor type="e" n="1816" ana="12" xml:id="NidE74806"/> (in <anchor type="b" n="1325" ana="13" xml:id="NidB68390"/>den <anchor type="b" n="574" ana="10" xml:id="NidB68391"/>Heidelberg.<anchor type="e" n="574" ana="10" xml:id="NidE68391"/> Jahrbüchern<anchor type="e" n="1325" ana="13" xml:id="NidE68390"/>) gezeigt, daß er auch das letztere wohl könne. Ich kann Sie versichern daß sein begeisterter Eifer für die Physik nicht im mindesten abgenommen hat. Über <anchor type="b" n="819" ana="11" xml:id="NidB68392"/>Jakob <milestone unit="start" n="25301"/>[7]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25301"/> Böhme<anchor type="e" n="819" ana="11" xml:id="NidE68392"/> hatte ich seit kurzem kein Gespräch mit <anchor type="b" n="8" ana="11" xml:id="NidB68428"/>Friedrich<anchor type="e" n="8" ana="11" xml:id="NidE68428"/>; so viel ich weiß, ist er ein so warmer Anhänger von ihm als je. Sollte man <anchor type="b" n="4503" ana="12" xml:id="NidB74810"/>die Lehre des J. Böhme<anchor type="e" n="4503" ana="12" xml:id="NidE74810"/> für etwas anderes nehmen können als die von den zwey Prinzipien, nach der Offenbarung berichtigt in Absicht auf die Abhängigkeit des bösen Prinzips, und unter der Form der Emanation kosmogonisch dargestellt?<lb/>Wenn das Buch über <anchor type="b" n="520" ana="12" xml:id="NidB68393"/>die Indische Sprache u Weisheit<anchor type="e" n="520" ana="12" xml:id="NidE68393"/> auch nur von Einer Seite Epoche macht, so wäre es billig, daß bedeutende Stimmen dieß öffentlich anerkennten, u dieß ist, so viel ich weiß, bis jetzt nur <anchor type="b" n="12268" ana="12" xml:id="NidB74812"/>durch <anchor type="b" n="197" ana="11" xml:id="NidB68394"/>Johannes Müller<anchor type="e" n="197" ana="11" xml:id="NidE68394"/><anchor type="e" n="12268" ana="12" xml:id="NidE74812"/> geschehen. In Frankreich sind schon verschiedene sehr günstige Anzeigen erschienen, u vermuthlich wird es nächstens <anchor type="b" n="9505" ana="12" xml:id="NidB74811"/>übersetzt<anchor type="e" n="9505" ana="12" xml:id="NidE74811"/>. <anchor type="b" n="9059" ana="16" xml:id="NidB74768"/>Wollen wir Deutschen denn immer so saumselig damit seyn, uns gegenseitig anzuerkennen?<anchor type="e" n="9059" ana="16" xml:id="NidE74768"/><lb/>Grüßen Sie <anchor type="b" n="1139" ana="11" xml:id="NidB68395"/>Baadern<anchor type="e" n="1139" ana="11" xml:id="NidE68395"/> bestens von mir, und machen Sie ihn aufmerksam auf <anchor type="b" n="1768" ana="12" xml:id="NidB68437"/>die Nachgelassenen Werke von <anchor type="b" n="1119" ana="11" xml:id="NidB68436"/><hi rend="family:Courier">St. Martin</hi><anchor type="e" n="1119" ana="11" xml:id="NidE68436"/><anchor type="e" n="1768" ana="12" xml:id="NidE68437"/> <hi rend="offset:4">in 2 Bänden</hi>. Es steht 1807 darauf, doch sind sie meines Wissens erst ganz vor kurzem in Umlauf gekommen. Sie enthalten zum Theil Selbstbekenntnisse u abgerissene Gedanken, aber auch sonst viel herrliches. Unter andern eine Abhandlung über eine Preisaufgabe <anchor type="b" n="6721" ana="15" xml:id="NidB68397"/>der <anchor type="b" n="15" ana="10" xml:id="NidB68396"/>Berlin.<anchor type="e" n="15" ana="10" xml:id="NidE68396"/> <milestone unit="start" n="25302"/>[8]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25302"/> Akademie<anchor type="e" n="6721" ana="15" xml:id="NidE68397"/>, welche sie dem Vf. zurückschickte, ohne im mindesten Unrath zu merken, wie sehr sie dadurch <hi rend="family:Courier">ad absurdum</hi> geführt worden. Es wäre lustig, die Erbärmlichkeit der alten Berlinerey an diesem Beyspiele ins Licht zu stellen, daß nämlich eine solche Stimme dort <hi rend="overstrike:1"><milestone unit="start" n="40807"/>xx<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Nicht entzifferte Streichung</title></note><milestone unit="end" n="40807"/></hi> ganz unvernommen verhallen konnte.<lb/>Eben da ich Ihnen von <anchor type="b" n="1414" ana="11" xml:id="NidB74814"/>Werners<anchor type="e" n="1414" ana="11" xml:id="NidE74814"/> Aufenthalt bey uns schreiben will, fällt es mir aufs Herz daß ich Ihren Auftrag an ihn nicht bestellt habe. Er war mir damals gänzlich entfallen. Entschuldigen Sie dieß bestens, ich weiß nicht, ob Werner noch in <anchor type="b" n="171" ana="10" xml:id="NidB68407"/>Paris<anchor type="e" n="171" ana="10" xml:id="NidE68407"/> ist, er wollte nur sehr kurze Zeit dort bleiben u dann nach <anchor type="b" n="58" ana="10" xml:id="NidB68408"/>Weimar<anchor type="e" n="58" ana="10" xml:id="NidE68408"/> zurückgehen. Sobald ich dahin schreibe, will ich es nachhohlen.<lb/>Übrigens haben wir <anchor type="b" n="1414" ana="11" xml:id="NidB74815"/>Wernern<anchor type="e" n="1414" ana="11" xml:id="NidE74815"/> hier alle sehr lieb gewonnen, er hat mir ein großes Zutrauen geschenkt, u mir <anchor type="b" n="12269" ana="12" xml:id="NidB74817"/>viele noch ungedruckte Sachen<anchor type="e" n="12269" ana="12" xml:id="NidE74817"/> mitgetheilt. <anchor type="b" n="9059" ana="16" xml:id="NidB74819"/>Wiewohl sein Französisch ungefähr so herauskommt, wie wenn jemand sich auf ebnem Boden, wie ein ungeübter Seiltänzer gebehrdete, so hat er doch seiner Originalität u sogar seiner Laune darin Luft zu machen gewußt.<anchor type="e" n="9059" ana="16" xml:id="NidE74819"/> <anchor type="b" n="222" ana="11" xml:id="NidB74818"/>Frau von Stael<anchor type="e" n="222" ana="11" xml:id="NidE74818"/> ist sehr von ihm eingenommen, und ganz voll von <anchor type="b" n="1742" ana="12" xml:id="NidB68409"/>seinem Attila<anchor type="e" n="1742" ana="12" xml:id="NidE68409"/>, den wir so eben erhalten.<lb/><milestone unit="start" n="25303"/>[9]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25303"/><note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25300"/> <anchor type="b" n="9059" ana="16" xml:id="NidB74821"/>Überhaupt ist das Schloß <anchor type="b" n="228" ana="10" xml:id="NidB74820"/>Coppet<anchor type="e" n="228" ana="10" xml:id="NidE74820"/> oft ein Sammelplatz ausgezeichneter Menschen, es bildet sich da zuweilen eine ganz artige Deutsche Colonie.<anchor type="e" n="9059" ana="16" xml:id="NidE74821"/> Es wäre schön, wenn Sie auch einmal, etwa bey Gelegenheit Ihrer Italiänischen Reise in diesen Kreis einträten, und unser Verzeichniß mit Ihrem Namen bereicherten. Diesen Sommer war <anchor type="b" n="634" ana="11" xml:id="NidB68430"/>der Kronprinz von Bayern<anchor type="e" n="634" ana="11" xml:id="NidE68430"/> mit seinen Begleitern da, <anchor type="b" n="677" ana="11" xml:id="NidB74826"/>der Etatsrath von Vogt<anchor type="e" n="677" ana="11" xml:id="NidE74826"/> aus <anchor type="b" n="98" ana="10" xml:id="NidB68410"/>Hamburg<anchor type="e" n="98" ana="10" xml:id="NidE68410"/>, <anchor type="b" n="337" ana="11" xml:id="NidB68411"/>der alte redliche Pestalozzi<anchor type="e" n="337" ana="11" xml:id="NidE68411"/><anchor type="e" n="9059" ana="16" xml:id="NidE74768"/>, <anchor type="b" n="1414" ana="11" xml:id="NidB74822"/>Werner<anchor type="e" n="1414" ana="11" xml:id="NidE74822"/> und <anchor type="b" n="56" ana="11" xml:id="NidB74823"/>Friedrich Tieck<anchor type="e" n="56" ana="11" xml:id="NidE74823"/>; vor einigen Sommern <anchor type="b" n="197" ana="11" xml:id="NidB74824"/>Johannes Müller<anchor type="e" n="197" ana="11" xml:id="NidE74824"/> und <anchor type="b" n="8" ana="11" xml:id="NidB74825"/>mein Bruder<anchor type="e" n="8" ana="11" xml:id="NidE74825"/>. Unter den berühmten oder die es zu seyn verdienen, will ich Ihnen gerade nicht einen halbdeutschen Dichter anrechnen: <anchor type="b" n="1021" ana="11" xml:id="NidB68412"/>den Dänen Oehlenschläger<anchor type="e" n="1021" ana="11" xml:id="NidE68412"/>, <anchor type="b" n="1482" ana="12" xml:id="NidB68413"/>dessen Aladdin<anchor type="e" n="1482" ana="12" xml:id="NidE68413"/> Ihnen vielleicht vorgekommen ist. Diese dramatische Manier ist einigermaßen für die nordischen Winternächte berechnet, wo die Sonne vier Wochen lang nicht aufgeht. Der Aladdin ist <anchor type="b" n="137" ana="11" xml:id="NidB74827"/>Goetheʼn<anchor type="e" n="137" ana="11" xml:id="NidE74827"/> zugeeignet, u Goethe mag ihn auch für sich behalten, denn wir andern können ihn schwerlich genießen. Da<hi rend="overstrike:1">mit</hi> Sie aber nicht glauben, daß es damit abgethan sey, so kündige ich Ihnen <anchor type="b" n="12270" ana="12" xml:id="NidB74828"/>einen ganzen Sack von dänisch deutschen Tragödien<anchor type="e" n="12270" ana="12" xml:id="NidE74828"/> an, den er nächstens bey <anchor type="b" n="5150" ana="15" xml:id="NidB68424"/>Cotta<anchor type="e" n="5150" ana="15" xml:id="NidE68424"/> ausschütten wird.<lb/>Bey Gelegenheit <anchor type="b" n="1021" ana="11" xml:id="NidB74829"/>Oehlenschlägers<anchor type="e" n="1021" ana="11" xml:id="NidE74829"/> fällt mir <milestone unit="start" n="25304"/>[10]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25304"/> ein, mich nach <anchor type="b" n="177" ana="11" xml:id="NidB74830"/>Steffens<anchor type="e" n="177" ana="11" xml:id="NidE74830"/> zu erkundigen, der ein Freund von ihm ist. Ich höre er soll sich, wovor er immer einen solchen Abscheu hatte, nun mehr im Königreich Westphalen nützlich machen. Damit wird es, fürchte ich, schlimm aussehen. Sollte er aber nicht bald einmal etwas angenehmes oder wenigstens genießbares in <anchor type="b" n="12271" ana="12" xml:id="NidB74831"/>Schriften<anchor type="e" n="12271" ana="12" xml:id="NidE74831"/> zu vernehmen geben?<lb/>Beschreiben Sie mir doch <anchor type="b" n="9" ana="11" xml:id="NidB74835"/>Humboldts<anchor type="e" n="9" ana="11" xml:id="NidE74835"/> Besuch in <anchor type="b" n="354" ana="10" xml:id="NidB74832"/>München<anchor type="e" n="354" ana="10" xml:id="NidE74832"/>,<hi rend="offset:4"> wie er sich ausnahm,</hi> zwischen <anchor type="b" n="1272" ana="11" xml:id="NidB74834"/>Jacobi<anchor type="e" n="1272" ana="11" xml:id="NidE74834"/>, Ihnen u <anchor type="b" n="1139" ana="11" xml:id="NidB74833"/>Baader<anchor type="e" n="1139" ana="11" xml:id="NidE74833"/>. Ich hätte mit dabey seyn mögen.<lb/>Haben Sie die Güte, mich <anchor type="b" n="544" ana="11" xml:id="NidB68431"/>dem Freyherrn von Aretin<anchor type="e" n="544" ana="11" xml:id="NidE68431"/> angelegentlich zu empfehlen, und ihm zu sagen, daß ich das <anchor type="b" n="13051" ana="12" xml:id="NidB79280"/>mir anvertraute Manuscript von <anchor type="b" n="194" ana="12" xml:id="NidB68432"/>den Niebelungen<anchor type="e" n="194" ana="12" xml:id="NidE68432"/><anchor type="e" n="13051" ana="12" xml:id="NidE79280"/> heilig verwahre, „wie das Kleinoden-Kästchen <anchor type="b" n="5993" ana="11" xml:id="NidB68434"/>des Darius<anchor type="e" n="5993" ana="11" xml:id="NidE68434"/>“, und es nächstens zurücksenden werde. Ich bin schon sehr weit mit <anchor type="b" n="1891" ana="12" xml:id="NidB74837"/>der Vergleichung der Lesearten<anchor type="e" n="1891" ana="12" xml:id="NidE74837"/> vorgerückt, die mir um so wichtiger sind, da ich auch die <anchor type="b" n="1319" ana="12" xml:id="NidB68435"/>des <anchor type="b" n="195" ana="10" xml:id="NidB74836"/>Skt. Gallischen<anchor type="e" n="195" ana="10" xml:id="NidE74836"/> Codex<anchor type="e" n="1319" ana="12" xml:id="NidE68435"/> besitze.<lb/>Die neueren Hefte <anchor type="b" n="687" ana="13" xml:id="NidB74847"/>Ihrer Zeitschrift<anchor type="e" n="687" ana="13" xml:id="NidE74847"/><anchor type="e" n="228" ana="10" xml:id="NidE74820"/>, und was Sie mir sonst zugedacht hatten bitte ich Sie nur dem Postwagen mit einer Addresse nach <anchor type="b" n="228" ana="10" xml:id="NidB74838"/>Coppet<anchor type="e" n="228" ana="10" xml:id="NidE74838"/> anzuvertrauen. Ich habe auf diese Weise jetzt mehrere Bücherpackete ohne einen Commissionär an der Schweizergränze richtig erhalten, u hoffe es wird nicht verlohren gehen und um <milestone unit="start" n="25305"/>[11]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25305"/> so schneller ankommen. Sobald <anchor type="b" n="5297" ana="12" xml:id="NidB95869"/>meine Vorlesungen über dramatische Kunst<anchor type="e" n="5297" ana="12" xml:id="NidE95869"/> heraus sind, werde ich <anchor type="b" n="1434" ana="15" xml:id="NidB74840"/>dem Verleger<anchor type="e" n="1434" ana="15" xml:id="NidE74840"/> auftragen zwey Exemplare an Sie zu besorgen, eins für Sie selbst und eins für <anchor type="b" n="634" ana="11" xml:id="NidB74839"/>den Kronprinzen<anchor type="e" n="634" ana="11" xml:id="NidE74839"/>, meinen verehrten Gönner.<lb/>Empfehlen Sie mich <hi rend="overstrike:1">gele</hi> bey Gelegenheit <anchor type="b" n="1536" ana="11" xml:id="NidB68415"/>Hrn. Director Langer<anchor type="e" n="1536" ana="11" xml:id="NidE68415"/><anchor type="e" n="356" ana="10" xml:id="NidE74796"/>; auch <anchor type="b" n="56" ana="11" xml:id="NidB74841"/>Tieck<anchor type="e" n="56" ana="11" xml:id="NidE74841"/> bittet ihm seine Hochachtung zu bezeugen, falls er sich noch erinnert, ihn in <anchor type="b" n="171" ana="10" xml:id="NidB74842"/>Paris<anchor type="e" n="171" ana="10" xml:id="NidE74842"/> gesehen zu haben. <lb/>Viele Grüße an <anchor type="b" n="23" ana="11" xml:id="NidB74843"/>Carolinen<anchor type="e" n="23" ana="11" xml:id="NidE74843"/>. Leben Sie beyde recht wohl.<lb/>Der Ihrige<lb/>AWSchlegel<lb/><lb/><hi rend="family:Courier"><anchor type="b" n="222" ana="11" xml:id="NidB74773"/>je<anchor type="e" n="222" ana="11" xml:id="NidE74773"/> joins à cette lettre un petit mot pour me rappeller à vous j’ai révé que vous devriez venir passer l’été à <anchor type="b" n="228" ana="10" xml:id="NidB74844"/>Coppet<anchor type="e" n="228" ana="10" xml:id="NidE74844"/> le pays est charmant vous me guideriez dans <anchor type="b" n="339" ana="12" xml:id="NidB74845"/>ce que j’écris sur la philosophie allemande<anchor type="e" n="339" ana="12" xml:id="NidE74845"/> et je m’enrichirois de vos idèes – dites moi si ce rève est tout à fait </hi><hi rend="family:Courier;underline:1">idealish</hi><hi rend="family:Courier"> </hi><hi rend="family:Courier" rendition="#PRSPreset1">G.</hi><hi rend="family:Courier"> St. que pensez vous du <anchor type="b" n="1721" ana="12" xml:id="NidB74774"/>valstein francois<anchor type="e" n="1721" ana="12" xml:id="NidE74774"/>? mandez le nous –</hi><lb/><lb/><anchor type="b" n="766" ana="11" xml:id="NidB74772"/>Nämlich<anchor type="e" n="766" ana="11" xml:id="NidE74772"/> von <anchor type="b" n="1721" ana="12" xml:id="NidB68404"/><anchor type="b" n="234" ana="11" xml:id="NidB68403"/><hi rend="family:Courier">B. Constantʼs</hi><anchor type="e" n="234" ana="11" xml:id="NidE68403"/> nach franz. 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durch <span class="index-1589 tp-74776 ">Hrn. Jakobs</span> mich an meine Schuld mahnte und sie verdoppelte. Indessen hat es nicht an guten Vorsätzen gefehlt, besonders seit <span class="index-56 tp-68371 ">Friedrich Tieck</span> hier ist, habe ich Ihnen seinen Besuch in <span class="index-354 tp-68370 ">München</span> anmelden wollen, worin mir nun <span class="index-132 tp-68373 index-48 tp-68372 ">seine Geschwister</span> zuvorgekommen sind. Ich antworte deswegen zuvörderst auf den Inhalt <span class="doc-278 ">Ihres letzten </span><span class="doc-278 overstrike-1 ">heute</span><span class="doc-278 "> erst gestern erhaltenen Briefs</span>.<br>Es versteht sich, daß <span class="index-918 tp-74777 ">das Kunstwerk</span>, welches wir seit so langer Zeit für <span class="index-30 tp-68374 ">die unvergeßlich liebenswürdige Augusta</span> im Sinn hatten, da es hauptsächlich zu einer Linderung für <span class="index-23 tp-68375 ">Carolinens</span> Gefühl bestimmt ist, auch ganz nach ihrem Wunsch und Sinn entworfen und ausgeführt werden <span class="offset-4 ">muß</span>. Will man einmal <span class="index-1937 tp-74778 ">das Denkmal</span> des geliebten verklärten Kindes nicht an der Stelle <span class="overstrike-1 notice-40803 ">xx</span> errichten, wo ihre Reste ruhen, so finde ich den Vorzug, den man <span class="index-1938 tp-74779 ">einem Gemählde</span> vor einem Werke der Sculptur giebt, ganz natürlich. Es ist mir rührend und tröstlich, daß ein Gedanke von mir zum Gegenstande des Bildes gewählt werden soll; so habe ich doch auch an dem zarten Denkmale einigermaßen Antheil.<br><span class="notice-25296 ">[2]</span> Daß Ihre Wahl dabey auf <span class="index-756 tp-68376 ">Schick</span> gefallen ist, freut mich ungemein. Hätten Sie mich zu Rath gezogen, so würde ich Ihnen unter allen jetzlebenden Mahlern in <span class="index-356 tp-68377 ">Rom</span>, ja vielleicht in Europa ihn genannt haben. Sie haben wohl gelesen was ich in <span class="index-565 tp-68379 ">einem Brief an </span><span class="index-565 tp-68379 index-137 tp-68378 ">Goethe</span> in <span class="index-94 tp-68380 ">der Allg. Lit. Zeitung</span> über ihn schrieb. Doch hatte ich <span class="index-12266 tp-74780 ">seine letzten vortrefflicheren Werke</span> noch nicht gesehen. <span class="index-9186 tp-68417 ">Sein Bildniß </span><span class="index-9186 tp-68417 index-914 tp-68418 ">der Fräulein von Humboldt</span> ist in Rom allgemein bewundert worden. Von <span class="index-1248 tp-68416 ">seinem Apoll unter den Hirten</span> macht mir <span class="index-56 tp-74781 ">Tieck</span> die einnehmendste Vorstellung; besonders durch zarte Gemüthlichkeit zeichnen sich alle seine Werke aus, vielleicht ist das Große und Strenge weniger seine Sache.<br><span class="index-56 tp-74782 ">Tieck</span> war freylich darauf geschickt, nach unserer Verabredung im vorigen Jahr, sobald Sie und <span class="index-23 tp-74783 ">Caroline</span> nach <span class="index-356 tp-74784 ">Rom</span> kämen, Hand an <span class="index-918 tp-68419 ">das Werk</span> zu legen. Indessen tritt er gern zurück, und freut sich, daß diese durch eine Verkettung von Umständen so lange verzögerte Arbeit, <span class="index-756 tp-74785 ">seinem alten Freunde</span> zufallen soll, dessen Gedeihen in der künstlerischen Laufbahn ihm fast eben so sehr am Herzen liegt als sein eignes. Schick ist sehr bescheiden, überdieß noch nicht sonderlich vom Glück und <span class="index-12267 tp-74793 ">seiner Regierung</span> begünstigt, und wird daher gewiß billige Foderungen machen.<br>Was zwischen mir und <span class="index-56 tp-74786 ">Tieck</span> vorläufig in <span class="notice-25297 ">[3]</span> Absicht auf die Kosten vorgefallen seyn mag, berichtigen wir unter uns: auf meine alte Schuld bey <span class="index-23 tp-74787 ">Carolinen</span> kann es natürlich keinen Einfluß haben. Ich werde Sorge tragen, daß die Summe von 600 <span class="notice-40804 ">rth.</span> gegen die Zeit, wo Sie in <span class="index-356 tp-74788 ">Rom</span> seyn werden, in bestimmten Terminen dort ausgezahlt werden könne, auch falls es nöthig sein sollte, einen Theil davon zu Anfange <span class="index-756 tp-74789 ">dem Mahler</span> für seine Auslagen vorzuschießen. Ich erwarte darüber Ihre näheren Aufträge, und Sie können sich auf meine Genauigkeit verlassen.<br><span class="index-56 tp-74790 ">Tieck</span> läßt Sie bestens grüßen. Er hofft nächstens in <span class="index-354 tp-74791 ">München</span> einzutreffen, sobald er noch <span class="index-447 tp-74792 ">einige kleine unternommene Arbeiten</span> hier wird zu Stande gebracht haben. <span class="index-6375 tp-68420 ">Die Büste </span><span class="index-6375 tp-68420 index-222 tp-68381 ">der Frau von Stael</span> und <span class="index-1376 tp-68421 ">die meinige</span> hat er fertig. <span class="index-477 tp-68383 ">Sein Basrelief für </span><span class="index-477 tp-68383 index-285 tp-68382 ">Neckers</span><span class="index-477 tp-68383 "> Grabmal</span> ist vortrefflich. Der Wunsch <span class="index-1749 tp-68422 ">Ihre Büste</span> zu machen, den er lange hegte, ist einer von seinen Beweggründen nach München zu gehen. Er ist überzeugt, wenn sie nur erst in Gips vorhanden ist, so werde es auch nicht an einem Liebhaber der deutschen Wissenschaft und Kunst fehlen, der sie in einer dauerhafteren Masse ausgearbeitet zu sehen wünschen möchte. Er weiß, daß Ihr Bildniß in <span class="index-356 tp-74794 ">Rom</span> interessiren wird, da <span class="index-1275 tp-74795 ">Ihre Rede über das Verhältniß der Kunst zur Natur</span> dort unter <span class="notice-25298 ">[4]</span> den Künstlern aus deutschem Geblüt ein großes Aufsehen gemacht hat, so daß, wie er versichert, alle sich Ihrer versprochenen Ankunft freuen, und mit lebhafter Erwartung darauf gespannt sind.<br><span class="doc-248 ">Dieß schrieb er mir </span><span class="doc-248 overstrike-1 notice-40805 ">xx</span><span class="doc-248 "> schon vor beträchtlicher Zeit von </span><span class="doc-248 index-356 tp-74796 ">Rom</span><span class="doc-248 "> aus</span>, zum Beweise wie wenig er Arg daraus hatte, daß Sie irgend eine Klage gegen ihn führen könnten. Was Sie darüber in <span class="doc-254 ">Ihrem Briefe vom 26sten Aug.</span> äußern, war mir ganz unerwartet; ich stelle mir vor, daß es sich auf alte Misverständnisse gründet, welche eine erneuerte Bekanntschaft zerstreuen wird. <span class="cite tp-74797 ">In vieljähriger Vertrautheit habe ich nicht leicht einen Freund redlicher bewährt gefunden als </span><span class="cite tp-74797 index-56 tp-74798 ">Friedrich Tieck</span><span class="cite tp-74797 ">.</span> Ich weiß, daß man an ihm in der Abwesenheit einen treuen Bundesgenossen hat, und daß in seine Gesinnungen sich nie die mindeste Zweydeutigkeit mischt. Auch ist mir nicht bekannt, daß er je irgend ein Verhältniß durch unvorsichtige Äußerungen oder Mangel an Verschwiegenheit gestört hätte.<br><span class="doc-1020 ">Die Einlage</span> bitte ich Sie unverzüglich zu besorgen, und daher nur zu übersenden, wenn Ihnen eine persönliche Aufwartung eben nicht gelegen seyn sollte.<br>Ihre die Akademie betreffende Sendung hat mir viel Unterhaltung gewährt. Mit großem Be<span class="notice-25299 ">[5]</span>dacht habe ich <span class="index-1607 tp-74799 ">die Verfassung der </span><span class="index-1607 tp-74799 index-5957 tp-74801 ">Akademie der Wissenschaften</span> gelesen, aber ich gestehe es, mit größerer Befriedigung <span class="index-1606 tp-74800 ">die </span><span class="index-1606 tp-74800 index-5958 tp-68423 ">der bildenden Künste</span>.<br>Das sieht schon besser aus! Man sieht doch wo u wie. Ohne ein kritischer <span class="index-10554 tp-68385 ">Oedipus</span> zu seyn, kann man spüren, daß bey <span class="index-1606 tp-74802 ">ihrem</span> Entwurf eine andere Hand im Spiele gewesen als bey <span class="index-1607 tp-74803 ">jener</span>. Bey Eröffnung des Packets fiel mir zuerst <span class="index-1463 tp-74804 ">das beygelegte Kupferblatt</span> in die Augen. Ich zerbrach mir viel den Kopf darüber, was diese angenehmen Hieroglyphen bedeuten möchten, und glaubte es müßte wenigstens das Muster zu einem Fries für eine künftige bayerische Nationalbaukunst seyn, als ich den gestickten Rockkragen darin wieder erkannte, den unzertrennlichen <span class="index-1272 tp-68425 ">Ihres Präsidenten</span>. Das heißt in der That, die Gesetze anschaulich und auf eine über alle Misverständnisse erhabene Art abfassen. Könnten Sie nicht durch Ihren Credit für uns arme correspondirende Mitglieder auch einen kleinen gestickten Rand auswirken?<br>Sogleich nach meiner Zurückkunft in <span class="index-228 tp-68386 ">Coppet</span> habe ich <span class="doc-1551 ">einen verbindlichen Brief über meine Aufnahme an </span><span class="doc-1551 index-1272 tp-68426 ">Se. Excellenz</span><span class="doc-1551 "> geschrieben</span>, aber bis jetzt noch keine Antwort erhalten. Es könnte wohl seyn daß ein so monarchischer Präsident eins und das andre was ich ganz leise anzudeuten mich vermessen, übel vermerkt hätte.<br><span class="notice-25300 ">[6]</span> Sehr merkwürdig ist mir alles gewesen, was Sie mir über <span class="index-520 tp-68427 ">die neueste Schrift </span><span class="index-520 tp-68427 index-8 tp-68387 ">meines Bruders</span> schrieben, u über den Eindruck, den sie sonst in <span class="index-354 tp-74805 ">München</span> gemacht. Sie durften nicht besorgen, daß ich von Ihrem Urtheil über den philosophischen <span class="overstrike-1 ">Buch</span><span class="overstrike-1 notice-40806 ">x</span> Theil des Buchs irgend einen übeln Gebrauch machen würde. Mein Bruder konnte wohl im voraus wissen, Sie würden nicht damit zufrieden seyn. Ich habe ihm bloß von Ihrem Interesse an der historischen Seite gesprochen. Indessen kann ich die Folgerung nicht gelten lassen, daß weil er hier nur auf wenigen Blättern von Pantheismus, Dualißmus u. s. w. gehandelt, er keine vorläufigen Untersuchungen darüber angestellt u nichts weiter im Hinterhalt habe. Mir däucht, es ist ganz etwas andres, von dem Aufkommen, Blühen, Ausarten u dem endlichen Untergang philosophischer Systeme in einem großen historischen Zusammenhange handeln, als auf den einem Bau eines Systems zu dessen Widerlegung oder Bestätigung eingehen. Ich meyne doch mein Bruder hätte zu andern Zeiten, und noch neuerdings bey <span class="index-1816 tp-74806 ">der Kritik über </span><span class="index-1816 tp-74806 index-55 tp-68389 ">Fichte</span><span class="index-1816 tp-74806 ">’s </span><span class="index-1816 tp-74806 index-801 tp-74809 index-800 tp-74808 index-799 tp-74807 ">neuere Schriften</span> (in <span class="index-1325 tp-68390 ">den </span><span class="index-1325 tp-68390 index-574 tp-68391 ">Heidelberg.</span><span class="index-1325 tp-68390 "> Jahrbüchern</span>) gezeigt, daß er auch das letztere wohl könne. Ich kann Sie versichern daß sein begeisterter Eifer für die Physik nicht im mindesten abgenommen hat. Über <span class="index-819 tp-68392 ">Jakob </span><span class="index-819 tp-68392 notice-25301 ">[7]</span><span class="index-819 tp-68392 "> Böhme</span> hatte ich seit kurzem kein Gespräch mit <span class="index-8 tp-68428 ">Friedrich</span>; so viel ich weiß, ist er ein so warmer Anhänger von ihm als je. Sollte man <span class="index-4503 tp-74810 ">die Lehre des J. Böhme</span> für etwas anderes nehmen können als die von den zwey Prinzipien, nach der Offenbarung berichtigt in Absicht auf die Abhängigkeit des bösen Prinzips, und unter der Form der Emanation kosmogonisch dargestellt?<br>Wenn das Buch über <span class="index-520 tp-68393 ">die Indische Sprache u Weisheit</span> auch nur von Einer Seite Epoche macht, so wäre es billig, daß bedeutende Stimmen dieß öffentlich anerkennten, u dieß ist, so viel ich weiß, bis jetzt nur <span class="index-12268 tp-74812 ">durch </span><span class="index-12268 tp-74812 index-197 tp-68394 ">Johannes Müller</span> geschehen. In Frankreich sind schon verschiedene sehr günstige Anzeigen erschienen, u vermuthlich wird es nächstens <span class="index-9505 tp-74811 ">übersetzt</span>. <span class="cite tp-74768 ">Wollen wir Deutschen denn immer so saumselig damit seyn, uns gegenseitig anzuerkennen?</span><br>Grüßen Sie <span class="index-1139 tp-68395 ">Baadern</span> bestens von mir, und machen Sie ihn aufmerksam auf <span class="index-1768 tp-68437 ">die Nachgelassenen Werke von </span><span class="index-1768 tp-68437 index-1119 tp-68436 family-courier ">St. Martin</span> <span class="offset-4 ">in 2 Bänden</span>. Es steht 1807 darauf, doch sind sie meines Wissens erst ganz vor kurzem in Umlauf gekommen. Sie enthalten zum Theil Selbstbekenntnisse u abgerissene Gedanken, aber auch sonst viel herrliches. Unter andern eine Abhandlung über eine Preisaufgabe <span class="index-6721 tp-68397 ">der </span><span class="index-6721 tp-68397 index-15 tp-68396 ">Berlin.</span><span class="index-6721 tp-68397 "> </span><span class="index-6721 tp-68397 notice-25302 ">[8]</span><span class="index-6721 tp-68397 "> Akademie</span>, welche sie dem Vf. zurückschickte, ohne im mindesten Unrath zu merken, wie sehr sie dadurch <span class="family-courier ">ad absurdum</span> geführt worden. Es wäre lustig, die Erbärmlichkeit der alten Berlinerey an diesem Beyspiele ins Licht zu stellen, daß nämlich eine solche Stimme dort <span class="overstrike-1 notice-40807 ">xx</span> ganz unvernommen verhallen konnte.<br>Eben da ich Ihnen von <span class="index-1414 tp-74814 ">Werners</span> Aufenthalt bey uns schreiben will, fällt es mir aufs Herz daß ich Ihren Auftrag an ihn nicht bestellt habe. Er war mir damals gänzlich entfallen. Entschuldigen Sie dieß bestens, ich weiß nicht, ob Werner noch in <span class="index-171 tp-68407 ">Paris</span> ist, er wollte nur sehr kurze Zeit dort bleiben u dann nach <span class="index-58 tp-68408 ">Weimar</span> zurückgehen. Sobald ich dahin schreibe, will ich es nachhohlen.<br>Übrigens haben wir <span class="index-1414 tp-74815 ">Wernern</span> hier alle sehr lieb gewonnen, er hat mir ein großes Zutrauen geschenkt, u mir <span class="index-12269 tp-74817 ">viele noch ungedruckte Sachen</span> mitgetheilt. <span class="cite tp-74819 ">Wiewohl sein Französisch ungefähr so herauskommt, wie wenn jemand sich auf ebnem Boden, wie ein ungeübter Seiltänzer gebehrdete, so hat er doch seiner Originalität u sogar seiner Laune darin Luft zu machen gewußt.</span> <span class="index-222 tp-74818 ">Frau von Stael</span> ist sehr von ihm eingenommen, und ganz voll von <span class="index-1742 tp-68409 ">seinem Attila</span>, den wir so eben erhalten.<br><span class="notice-25303 ">[9]</span> <span class="cite tp-74821 ">Überhaupt ist das Schloß </span><span class="cite tp-74821 index-228 tp-74820 ">Coppet</span><span class="cite tp-74821 "> oft ein Sammelplatz ausgezeichneter Menschen, es bildet sich da zuweilen eine ganz artige Deutsche Colonie.</span> Es wäre schön, wenn Sie auch einmal, etwa bey Gelegenheit Ihrer Italiänischen Reise in diesen Kreis einträten, und unser Verzeichniß mit Ihrem Namen bereicherten. Diesen Sommer war <span class="index-634 tp-68430 ">der Kronprinz von Bayern</span> mit seinen Begleitern da, <span class="index-677 tp-74826 ">der Etatsrath von Vogt</span> aus <span class="index-98 tp-68410 ">Hamburg</span>, <span class="index-337 tp-68411 ">der alte redliche Pestalozzi</span>, <span class="index-1414 tp-74822 ">Werner</span> und <span class="index-56 tp-74823 ">Friedrich Tieck</span>; vor einigen Sommern <span class="index-197 tp-74824 ">Johannes Müller</span> und <span class="index-8 tp-74825 ">mein Bruder</span>. Unter den berühmten oder die es zu seyn verdienen, will ich Ihnen gerade nicht einen halbdeutschen Dichter anrechnen: <span class="index-1021 tp-68412 ">den Dänen Oehlenschläger</span>, <span class="index-1482 tp-68413 ">dessen Aladdin</span> Ihnen vielleicht vorgekommen ist. Diese dramatische Manier ist einigermaßen für die nordischen Winternächte berechnet, wo die Sonne vier Wochen lang nicht aufgeht. Der Aladdin ist <span class="index-137 tp-74827 ">Goetheʼn</span> zugeeignet, u Goethe mag ihn auch für sich behalten, denn wir andern können ihn schwerlich genießen. Da<span class="overstrike-1 ">mit</span> Sie aber nicht glauben, daß es damit abgethan sey, so kündige ich Ihnen <span class="index-12270 tp-74828 ">einen ganzen Sack von dänisch deutschen Tragödien</span> an, den er nächstens bey <span class="index-5150 tp-68424 ">Cotta</span> ausschütten wird.<br>Bey Gelegenheit <span class="index-1021 tp-74829 ">Oehlenschlägers</span> fällt mir <span class="notice-25304 ">[10]</span> ein, mich nach <span class="index-177 tp-74830 ">Steffens</span> zu erkundigen, der ein Freund von ihm ist. Ich höre er soll sich, wovor er immer einen solchen Abscheu hatte, nun mehr im Königreich Westphalen nützlich machen. Damit wird es, fürchte ich, schlimm aussehen. Sollte er aber nicht bald einmal etwas angenehmes oder wenigstens genießbares in <span class="index-12271 tp-74831 ">Schriften</span> zu vernehmen geben?<br>Beschreiben Sie mir doch <span class="index-9 tp-74835 ">Humboldts</span> Besuch in <span class="index-354 tp-74832 ">München</span>,<span class="offset-4 "> wie er sich ausnahm,</span> zwischen <span class="index-1272 tp-74834 ">Jacobi</span>, Ihnen u <span class="index-1139 tp-74833 ">Baader</span>. Ich hätte mit dabey seyn mögen.<br>Haben Sie die Güte, mich <span class="index-544 tp-68431 ">dem Freyherrn von Aretin</span> angelegentlich zu empfehlen, und ihm zu sagen, daß ich das <span class="index-13051 tp-79280 ">mir anvertraute Manuscript von </span><span class="index-13051 tp-79280 index-194 tp-68432 ">den Niebelungen</span> heilig verwahre, „wie das Kleinoden-Kästchen <span class="index-5993 tp-68434 ">des Darius</span>“, und es nächstens zurücksenden werde. Ich bin schon sehr weit mit <span class="index-1891 tp-74837 ">der Vergleichung der Lesearten</span> vorgerückt, die mir um so wichtiger sind, da ich auch die <span class="index-1319 tp-68435 ">des </span><span class="index-1319 tp-68435 index-195 tp-74836 ">Skt. Gallischen</span><span class="index-1319 tp-68435 "> Codex</span> besitze.<br>Die neueren Hefte <span class="index-687 tp-74847 ">Ihrer Zeitschrift</span>, und was Sie mir sonst zugedacht hatten bitte ich Sie nur dem Postwagen mit einer Addresse nach <span class="index-228 tp-74838 ">Coppet</span> anzuvertrauen. Ich habe auf diese Weise jetzt mehrere Bücherpackete ohne einen Commissionär an der Schweizergränze richtig erhalten, u hoffe es wird nicht verlohren gehen und um <span class="notice-25305 ">[11]</span> so schneller ankommen. Sobald <span class="index-5297 tp-95869 ">meine Vorlesungen über dramatische Kunst</span> heraus sind, werde ich <span class="index-1434 tp-74840 ">dem Verleger</span> auftragen zwey Exemplare an Sie zu besorgen, eins für Sie selbst und eins für <span class="index-634 tp-74839 ">den Kronprinzen</span>, meinen verehrten Gönner.<br>Empfehlen Sie mich <span class="overstrike-1 ">gele</span> bey Gelegenheit <span class="index-1536 tp-68415 ">Hrn. Director Langer</span>; auch <span class="index-56 tp-74841 ">Tieck</span> bittet ihm seine Hochachtung zu bezeugen, falls er sich noch erinnert, ihn in <span class="index-171 tp-74842 ">Paris</span> gesehen zu haben. <br>Viele Grüße an <span class="index-23 tp-74843 ">Carolinen</span>. Leben Sie beyde recht wohl.<br>Der Ihrige<br>AWSchlegel<br><br><span class="index-222 tp-74773 family-courier ">je</span><span class="family-courier "> joins à cette lettre un petit mot pour me rappeller à vous j’ai révé que vous devriez venir passer l’été à </span><span class="family-courier index-228 tp-74844 ">Coppet</span><span class="family-courier "> le pays est charmant vous me guideriez dans </span><span class="family-courier index-339 tp-74845 ">ce que j’écris sur la philosophie allemande</span><span class="family-courier "> et je m’enrichirois de vos idèes – dites moi si ce rève est tout à fait </span><span class="family-courier underline-1 ">idealish</span><span class="family-courier "> </span><span class="family-courier prspreset1 ">G.</span><span class="family-courier "> St. que pensez vous du </span><span class="family-courier index-1721 tp-74774 ">valstein francois</span><span class="family-courier ">? mandez le nous –</span><br><br><span class="index-766 tp-74772 ">Nämlich</span> von <span class="index-234 tp-68403 index-1721 tp-68404 family-courier ">B. Constantʼs</span><span class="index-1721 tp-68404 "> nach franz. For</span><span class="index-1721 tp-68404 notice-41617 ">men</span><span class="index-1721 tp-68404 "> umgearbeiteter </span><span class="index-1721 tp-68404 index-1415 tp-74775 ">Wallenstein</span>, der so eben erscheint.<br><span class="notice-25306 ">[12]</span> <span class="family-courier notice-40808 ">Madame</span><span class="notice-40808 "> <br></span><span class="notice-40808 family-courier ">Monsieur</span>' $isaprint = false $isnewtranslation = true $statemsg = 'betamsg23' $cittitle = 'www.august-wilhelm-schlegel.de/briefedigital/briefid/2223' $description = 'August Wilhelm von Schlegel, Anne Louise Germaine de Staël-Holstein an Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling am 25.12.1808, Genf, München' $adressatort = 'München <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/4127793-4">GND</a>' $absendeort = 'Genf <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/4020137-5">GND</a>' $date = '25.12.1808' $adressat = array( (int) 4631 => array( 'ID' => '4631', 'project' => '1', 'timecreate' => '2014-02-20 16:33:42', 'timelastchg' => '2018-01-11 18:19:49', 'key' => 'AWS-ap-00gd', 'docTyp' => array( 'name' => 'Person', 'id' => '39' ), '39_name' => 'Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph von ', '39_geschlecht' => 'm', '39_gebdatum' => '1775-01-27', '39_toddatum' => '1854-08-20', '39_pdb' => 'GND', '39_geburtsort' => array( 'ID' => '10192', 'content' => 'Leonberg (Landkreis Böblingen)', 'bemerkung' => 'GND:4035369-2', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ), '39_sterbeort' => array( 'ID' => '10193', 'content' => 'Bad Ragaz', 'bemerkung' => 'GND:4103547-1', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ), '39_lebenwirken' => 'Philosoph Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling nahm bereits 1790 ein Theologiestudium in Tübingen auf und wurde während dieser Zeit ein enger Freund Friedrich Hölderlins und Georg Wilhelm Friedrich Hegels. Erste Veröffentlichungen Schellings auf dem Gebiet der Theologie und Philosophie, in denen er sich u.a. mit Kant und Fichte auseinandersetzte, folgten. 1795 zog Schelling nach Stuttgart, wo er als Hofmeister der Barone Riedesel angestellt wurde. Diese begleite Schelling 1796 zum Studium in Leipzig. Dort widmete er sich naturwissenschaftlichen Studien. 1798 machte er die Bekanntschaft der Frühromantiker um die Brüder Schlegel. Mit Unterstützung Goethes wurde Schelling 1798 eine Professur in Jena vermittelt. Von 1803 bis 1806 lehrte er in Würzburg. Anschließend lebte Schelling in München, wo er in den bayerischen Staatsdienst eintrat und Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften wurde. Nach dem Tod seiner ersten Frau Caroline (1809) vermählte sich Schelling 1812 mit Pauline Gotter. Seit 1820 lebte die Familie in Erlangen. Sieben Jahre später erfolgten Schellings Ernennung zum Präsidenten der Akademie der Wissenschaften in München, die Berufung als ordentlicher Professor der Universität München und seine Anstellung als Hauslehrer des bayerischen Kronprinzen. 1841 wurde er an die Universität von Berlin berufen.', '39_beziehung' => 'Schelling machte die Bekanntschaft der Brüder Schlegel 1798 in Dresden. Er war regelmäßiger Gast der Schlegels in Jena. Zwischen Caroline Schlegel, der Gattin Schlegels, und Schelling entwickelte sich eine Liebesbeziehung. 1803 heiratete Schelling schließlich Caroline Schlegel, nachdem diese sich von AWS hatte scheiden lassen.', '39_werke' => 'Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph: System des transzendentalen Idealismus. 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Sie heiratete 1786 den schwedischen Diplomaten Erik Magnus von Staël-Holstein in Paris. Die Eheleute lebten von Anfang an getrennt. Zu ihren ersten Veröffentlichungen zählten die „Lettres sur les ecrits et le charactère de J.-J. Rousseau“, die 1788 erschienen. Neben der Tätigkeit als Schriftstellerin wurde Germaine de Staël-Holstein als einflussreiche Salonnière berühmt. Unter ihrem politischen Einfluss stand u.a. Benjamin Constant, mit dem sie eine langjährige Beziehung führte und der der Vater ihrer Tochter Albertine war. Ihr politischer Liberalismus und die Befürwortung einer konstitutionellen Monarchie führten 1792 zu ihrer Verbannung ins schweizerische Exil. Gemeinsam mit ihren Kindern bezog sie Schloss Coppet am Genfer See, das nun zum Treffpunkt Intellektueller und Künstler ganz Europas avancierte. Nur selten war der Schriftstellerin der Aufenthalt in Frankreich gestattet. Während ausgedehnter Reisen in den Folgejahren nach Deutschland (1803/04 und 1808) und Italien (1805) war sie zumeist in Begleitung ihres Freundes und Hauslehrers AWS sowie Benjamin Constants. Großen Erfolg hatte sie mit ihrem Werk „De LʼAllemagne“ (1810) sowie mit ihrem Roman „Corinne ou LʼItalie“ (1807) und politischen Schriften. Die Verfolgung durch die französische Regierung veranlasste Germaine de Staël-Holstein am 23. Mai 1812 zur Flucht über die Schweiz nach Österreich, Russland und schließlich Schweden. Anschließend hielten sie sich von 1813 bis 1814 in London auf. Nach der Rückkehr in die Schweiz heiratete de Staël-Holstein 1816 den Vater ihres jüngsten Kindes, John Rocca.', '39_quellen' => 'WBIS@http://db.saur.de/WBIS/basicSearch.jsf@D834-624-6@ extern@Roger Paulin: August Wilhelm Schlegel. Cosmopolitan of Art and Poetry. Cambridge 2016.@ extern@Briefe von und an August Wilhelm Schlegel. Ges. u. erl. d. Josef Körner. 2. Bd. Die Erläuterungen. Zürich u.a. 1930, S. 121, 138. 138-139.@ extern@Hofmann, Etienne „Staël, Germaine de“, URL: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/f/F16051.php@ Wikipedia@http://de.wikipedia.org/wiki/Anne_Louise_Germaine_de_Sta%C3%ABl@', '39_beziehung' => 'AWS machte gegen Ende des Jahres 1804 in Berlin die persönliche Bekanntschaft mit Germaine de Staël-Holstein. Als Hauslehrer ihrer Kinder gehörte er zum Coppeter Zirkel. Er begleitete Mme de Staël-Holstein auf ihren zahlreichen Reisen und war auch als ihr Berater im Hinblick auf die deutsche Literatur tätig; sein wichtiger Anteil an ihrem bedeutendsten Werk „De LʼAllemagne“ (1810) ist heute unbestritten. Auch Friedrich von Schlegel gehörte zu den zahlreichen Gästen auf Schloss Coppet. In Zeiten des politischen Umbruches begleitete AWS die Familie de Staël-Holstein durch Europa. Den Kindern Mme de Staël-Holsteins blieb AWS auch nach ihrem Tod verbunden. 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Jakobs</span> mich an meine Schuld mahnte und sie verdoppelte. Indessen hat es nicht an guten Vorsätzen gefehlt, besonders seit <span class="index-56 tp-68371 ">Friedrich Tieck</span> hier ist, habe ich Ihnen seinen Besuch in <span class="index-354 tp-68370 ">München</span> anmelden wollen, worin mir nun <span class="index-132 tp-68373 index-48 tp-68372 ">seine Geschwister</span> zuvorgekommen sind. Ich antworte deswegen zuvörderst auf den Inhalt <span class="doc-278 ">Ihres letzten </span><span class="doc-278 overstrike-1 ">heute</span><span class="doc-278 "> erst gestern erhaltenen Briefs</span>.<br>Es versteht sich, daß <span class="index-918 tp-74777 ">das Kunstwerk</span>, welches wir seit so langer Zeit für <span class="index-30 tp-68374 ">die unvergeßlich liebenswürdige Augusta</span> im Sinn hatten, da es hauptsächlich zu einer Linderung für <span class="index-23 tp-68375 ">Carolinens</span> Gefühl bestimmt ist, auch ganz nach ihrem Wunsch und Sinn entworfen und ausgeführt werden <span class="offset-4 ">muß</span>. Will man einmal <span class="index-1937 tp-74778 ">das Denkmal</span> des geliebten verklärten Kindes nicht an der Stelle <span class="overstrike-1 notice-40803 ">xx</span> errichten, wo ihre Reste ruhen, so finde ich den Vorzug, den man <span class="index-1938 tp-74779 ">einem Gemählde</span> vor einem Werke der Sculptur giebt, ganz natürlich. Es ist mir rührend und tröstlich, daß ein Gedanke von mir zum Gegenstande des Bildes gewählt werden soll; so habe ich doch auch an dem zarten Denkmale einigermaßen Antheil.<br><span class="notice-25296 ">[2]</span> Daß Ihre Wahl dabey auf <span class="index-756 tp-68376 ">Schick</span> gefallen ist, freut mich ungemein. Hätten Sie mich zu Rath gezogen, so würde ich Ihnen unter allen jetzlebenden Mahlern in <span class="index-356 tp-68377 ">Rom</span>, ja vielleicht in Europa ihn genannt haben. Sie haben wohl gelesen was ich in <span class="index-565 tp-68379 ">einem Brief an </span><span class="index-565 tp-68379 index-137 tp-68378 ">Goethe</span> in <span class="index-94 tp-68380 ">der Allg. Lit. Zeitung</span> über ihn schrieb. Doch hatte ich <span class="index-12266 tp-74780 ">seine letzten vortrefflicheren Werke</span> noch nicht gesehen. <span class="index-9186 tp-68417 ">Sein Bildniß </span><span class="index-9186 tp-68417 index-914 tp-68418 ">der Fräulein von Humboldt</span> ist in Rom allgemein bewundert worden. Von <span class="index-1248 tp-68416 ">seinem Apoll unter den Hirten</span> macht mir <span class="index-56 tp-74781 ">Tieck</span> die einnehmendste Vorstellung; besonders durch zarte Gemüthlichkeit zeichnen sich alle seine Werke aus, vielleicht ist das Große und Strenge weniger seine Sache.<br><span class="index-56 tp-74782 ">Tieck</span> war freylich darauf geschickt, nach unserer Verabredung im vorigen Jahr, sobald Sie und <span class="index-23 tp-74783 ">Caroline</span> nach <span class="index-356 tp-74784 ">Rom</span> kämen, Hand an <span class="index-918 tp-68419 ">das Werk</span> zu legen. Indessen tritt er gern zurück, und freut sich, daß diese durch eine Verkettung von Umständen so lange verzögerte Arbeit, <span class="index-756 tp-74785 ">seinem alten Freunde</span> zufallen soll, dessen Gedeihen in der künstlerischen Laufbahn ihm fast eben so sehr am Herzen liegt als sein eignes. Schick ist sehr bescheiden, überdieß noch nicht sonderlich vom Glück und <span class="index-12267 tp-74793 ">seiner Regierung</span> begünstigt, und wird daher gewiß billige Foderungen machen.<br>Was zwischen mir und <span class="index-56 tp-74786 ">Tieck</span> vorläufig in <span class="notice-25297 ">[3]</span> Absicht auf die Kosten vorgefallen seyn mag, berichtigen wir unter uns: auf meine alte Schuld bey <span class="index-23 tp-74787 ">Carolinen</span> kann es natürlich keinen Einfluß haben. Ich werde Sorge tragen, daß die Summe von 600 <span class="notice-40804 ">rth.</span> gegen die Zeit, wo Sie in <span class="index-356 tp-74788 ">Rom</span> seyn werden, in bestimmten Terminen dort ausgezahlt werden könne, auch falls es nöthig sein sollte, einen Theil davon zu Anfange <span class="index-756 tp-74789 ">dem Mahler</span> für seine Auslagen vorzuschießen. Ich erwarte darüber Ihre näheren Aufträge, und Sie können sich auf meine Genauigkeit verlassen.<br><span class="index-56 tp-74790 ">Tieck</span> läßt Sie bestens grüßen. Er hofft nächstens in <span class="index-354 tp-74791 ">München</span> einzutreffen, sobald er noch <span class="index-447 tp-74792 ">einige kleine unternommene Arbeiten</span> hier wird zu Stande gebracht haben. <span class="index-6375 tp-68420 ">Die Büste </span><span class="index-6375 tp-68420 index-222 tp-68381 ">der Frau von Stael</span> und <span class="index-1376 tp-68421 ">die meinige</span> hat er fertig. <span class="index-477 tp-68383 ">Sein Basrelief für </span><span class="index-477 tp-68383 index-285 tp-68382 ">Neckers</span><span class="index-477 tp-68383 "> Grabmal</span> ist vortrefflich. Der Wunsch <span class="index-1749 tp-68422 ">Ihre Büste</span> zu machen, den er lange hegte, ist einer von seinen Beweggründen nach München zu gehen. Er ist überzeugt, wenn sie nur erst in Gips vorhanden ist, so werde es auch nicht an einem Liebhaber der deutschen Wissenschaft und Kunst fehlen, der sie in einer dauerhafteren Masse ausgearbeitet zu sehen wünschen möchte. Er weiß, daß Ihr Bildniß in <span class="index-356 tp-74794 ">Rom</span> interessiren wird, da <span class="index-1275 tp-74795 ">Ihre Rede über das Verhältniß der Kunst zur Natur</span> dort unter <span class="notice-25298 ">[4]</span> den Künstlern aus deutschem Geblüt ein großes Aufsehen gemacht hat, so daß, wie er versichert, alle sich Ihrer versprochenen Ankunft freuen, und mit lebhafter Erwartung darauf gespannt sind.<br><span class="doc-248 ">Dieß schrieb er mir </span><span class="doc-248 overstrike-1 notice-40805 ">xx</span><span class="doc-248 "> schon vor beträchtlicher Zeit von </span><span class="doc-248 index-356 tp-74796 ">Rom</span><span class="doc-248 "> aus</span>, zum Beweise wie wenig er Arg daraus hatte, daß Sie irgend eine Klage gegen ihn führen könnten. Was Sie darüber in <span class="doc-254 ">Ihrem Briefe vom 26sten Aug.</span> äußern, war mir ganz unerwartet; ich stelle mir vor, daß es sich auf alte Misverständnisse gründet, welche eine erneuerte Bekanntschaft zerstreuen wird. <span class="cite tp-74797 ">In vieljähriger Vertrautheit habe ich nicht leicht einen Freund redlicher bewährt gefunden als </span><span class="cite tp-74797 index-56 tp-74798 ">Friedrich Tieck</span><span class="cite tp-74797 ">.</span> Ich weiß, daß man an ihm in der Abwesenheit einen treuen Bundesgenossen hat, und daß in seine Gesinnungen sich nie die mindeste Zweydeutigkeit mischt. Auch ist mir nicht bekannt, daß er je irgend ein Verhältniß durch unvorsichtige Äußerungen oder Mangel an Verschwiegenheit gestört hätte.<br><span class="doc-1020 ">Die Einlage</span> bitte ich Sie unverzüglich zu besorgen, und daher nur zu übersenden, wenn Ihnen eine persönliche Aufwartung eben nicht gelegen seyn sollte.<br>Ihre die Akademie betreffende Sendung hat mir viel Unterhaltung gewährt. Mit großem Be<span class="notice-25299 ">[5]</span>dacht habe ich <span class="index-1607 tp-74799 ">die Verfassung der </span><span class="index-1607 tp-74799 index-5957 tp-74801 ">Akademie der Wissenschaften</span> gelesen, aber ich gestehe es, mit größerer Befriedigung <span class="index-1606 tp-74800 ">die </span><span class="index-1606 tp-74800 index-5958 tp-68423 ">der bildenden Künste</span>.<br>Das sieht schon besser aus! Man sieht doch wo u wie. Ohne ein kritischer <span class="index-10554 tp-68385 ">Oedipus</span> zu seyn, kann man spüren, daß bey <span class="index-1606 tp-74802 ">ihrem</span> Entwurf eine andere Hand im Spiele gewesen als bey <span class="index-1607 tp-74803 ">jener</span>. Bey Eröffnung des Packets fiel mir zuerst <span class="index-1463 tp-74804 ">das beygelegte Kupferblatt</span> in die Augen. Ich zerbrach mir viel den Kopf darüber, was diese angenehmen Hieroglyphen bedeuten möchten, und glaubte es müßte wenigstens das Muster zu einem Fries für eine künftige bayerische Nationalbaukunst seyn, als ich den gestickten Rockkragen darin wieder erkannte, den unzertrennlichen <span class="index-1272 tp-68425 ">Ihres Präsidenten</span>. Das heißt in der That, die Gesetze anschaulich und auf eine über alle Misverständnisse erhabene Art abfassen. Könnten Sie nicht durch Ihren Credit für uns arme correspondirende Mitglieder auch einen kleinen gestickten Rand auswirken?<br>Sogleich nach meiner Zurückkunft in <span class="index-228 tp-68386 ">Coppet</span> habe ich <span class="doc-1551 ">einen verbindlichen Brief über meine Aufnahme an </span><span class="doc-1551 index-1272 tp-68426 ">Se. Excellenz</span><span class="doc-1551 "> geschrieben</span>, aber bis jetzt noch keine Antwort erhalten. Es könnte wohl seyn daß ein so monarchischer Präsident eins und das andre was ich ganz leise anzudeuten mich vermessen, übel vermerkt hätte.<br><span class="notice-25300 ">[6]</span> Sehr merkwürdig ist mir alles gewesen, was Sie mir über <span class="index-520 tp-68427 ">die neueste Schrift </span><span class="index-520 tp-68427 index-8 tp-68387 ">meines Bruders</span> schrieben, u über den Eindruck, den sie sonst in <span class="index-354 tp-74805 ">München</span> gemacht. Sie durften nicht besorgen, daß ich von Ihrem Urtheil über den philosophischen <span class="overstrike-1 ">Buch</span><span class="overstrike-1 notice-40806 ">x</span> Theil des Buchs irgend einen übeln Gebrauch machen würde. Mein Bruder konnte wohl im voraus wissen, Sie würden nicht damit zufrieden seyn. Ich habe ihm bloß von Ihrem Interesse an der historischen Seite gesprochen. Indessen kann ich die Folgerung nicht gelten lassen, daß weil er hier nur auf wenigen Blättern von Pantheismus, Dualißmus u. s. w. gehandelt, er keine vorläufigen Untersuchungen darüber angestellt u nichts weiter im Hinterhalt habe. Mir däucht, es ist ganz etwas andres, von dem Aufkommen, Blühen, Ausarten u dem endlichen Untergang philosophischer Systeme in einem großen historischen Zusammenhange handeln, als auf den einem Bau eines Systems zu dessen Widerlegung oder Bestätigung eingehen. Ich meyne doch mein Bruder hätte zu andern Zeiten, und noch neuerdings bey <span class="index-1816 tp-74806 ">der Kritik über </span><span class="index-1816 tp-74806 index-55 tp-68389 ">Fichte</span><span class="index-1816 tp-74806 ">’s </span><span class="index-1816 tp-74806 index-801 tp-74809 index-800 tp-74808 index-799 tp-74807 ">neuere Schriften</span> (in <span class="index-1325 tp-68390 ">den </span><span class="index-1325 tp-68390 index-574 tp-68391 ">Heidelberg.</span><span class="index-1325 tp-68390 "> Jahrbüchern</span>) gezeigt, daß er auch das letztere wohl könne. Ich kann Sie versichern daß sein begeisterter Eifer für die Physik nicht im mindesten abgenommen hat. Über <span class="index-819 tp-68392 ">Jakob </span><span class="index-819 tp-68392 notice-25301 ">[7]</span><span class="index-819 tp-68392 "> Böhme</span> hatte ich seit kurzem kein Gespräch mit <span class="index-8 tp-68428 ">Friedrich</span>; so viel ich weiß, ist er ein so warmer Anhänger von ihm als je. Sollte man <span class="index-4503 tp-74810 ">die Lehre des J. Böhme</span> für etwas anderes nehmen können als die von den zwey Prinzipien, nach der Offenbarung berichtigt in Absicht auf die Abhängigkeit des bösen Prinzips, und unter der Form der Emanation kosmogonisch dargestellt?<br>Wenn das Buch über <span class="index-520 tp-68393 ">die Indische Sprache u Weisheit</span> auch nur von Einer Seite Epoche macht, so wäre es billig, daß bedeutende Stimmen dieß öffentlich anerkennten, u dieß ist, so viel ich weiß, bis jetzt nur <span class="index-12268 tp-74812 ">durch </span><span class="index-12268 tp-74812 index-197 tp-68394 ">Johannes Müller</span> geschehen. In Frankreich sind schon verschiedene sehr günstige Anzeigen erschienen, u vermuthlich wird es nächstens <span class="index-9505 tp-74811 ">übersetzt</span>. <span class="cite tp-74768 ">Wollen wir Deutschen denn immer so saumselig damit seyn, uns gegenseitig anzuerkennen?</span><br>Grüßen Sie <span class="index-1139 tp-68395 ">Baadern</span> bestens von mir, und machen Sie ihn aufmerksam auf <span class="index-1768 tp-68437 ">die Nachgelassenen Werke von </span><span class="index-1768 tp-68437 index-1119 tp-68436 family-courier ">St. Martin</span> <span class="offset-4 ">in 2 Bänden</span>. Es steht 1807 darauf, doch sind sie meines Wissens erst ganz vor kurzem in Umlauf gekommen. Sie enthalten zum Theil Selbstbekenntnisse u abgerissene Gedanken, aber auch sonst viel herrliches. Unter andern eine Abhandlung über eine Preisaufgabe <span class="index-6721 tp-68397 ">der </span><span class="index-6721 tp-68397 index-15 tp-68396 ">Berlin.</span><span class="index-6721 tp-68397 "> </span><span class="index-6721 tp-68397 notice-25302 ">[8]</span><span class="index-6721 tp-68397 "> Akademie</span>, welche sie dem Vf. zurückschickte, ohne im mindesten Unrath zu merken, wie sehr sie dadurch <span class="family-courier ">ad absurdum</span> geführt worden. Es wäre lustig, die Erbärmlichkeit der alten Berlinerey an diesem Beyspiele ins Licht zu stellen, daß nämlich eine solche Stimme dort <span class="overstrike-1 notice-40807 ">xx</span> ganz unvernommen verhallen konnte.<br>Eben da ich Ihnen von <span class="index-1414 tp-74814 ">Werners</span> Aufenthalt bey uns schreiben will, fällt es mir aufs Herz daß ich Ihren Auftrag an ihn nicht bestellt habe. Er war mir damals gänzlich entfallen. Entschuldigen Sie dieß bestens, ich weiß nicht, ob Werner noch in <span class="index-171 tp-68407 ">Paris</span> ist, er wollte nur sehr kurze Zeit dort bleiben u dann nach <span class="index-58 tp-68408 ">Weimar</span> zurückgehen. Sobald ich dahin schreibe, will ich es nachhohlen.<br>Übrigens haben wir <span class="index-1414 tp-74815 ">Wernern</span> hier alle sehr lieb gewonnen, er hat mir ein großes Zutrauen geschenkt, u mir <span class="index-12269 tp-74817 ">viele noch ungedruckte Sachen</span> mitgetheilt. <span class="cite tp-74819 ">Wiewohl sein Französisch ungefähr so herauskommt, wie wenn jemand sich auf ebnem Boden, wie ein ungeübter Seiltänzer gebehrdete, so hat er doch seiner Originalität u sogar seiner Laune darin Luft zu machen gewußt.</span> <span class="index-222 tp-74818 ">Frau von Stael</span> ist sehr von ihm eingenommen, und ganz voll von <span class="index-1742 tp-68409 ">seinem Attila</span>, den wir so eben erhalten.<br><span class="notice-25303 ">[9]</span> <span class="cite tp-74821 ">Überhaupt ist das Schloß </span><span class="cite tp-74821 index-228 tp-74820 ">Coppet</span><span class="cite tp-74821 "> oft ein Sammelplatz ausgezeichneter Menschen, es bildet sich da zuweilen eine ganz artige Deutsche Colonie.</span> Es wäre schön, wenn Sie auch einmal, etwa bey Gelegenheit Ihrer Italiänischen Reise in diesen Kreis einträten, und unser Verzeichniß mit Ihrem Namen bereicherten. Diesen Sommer war <span class="index-634 tp-68430 ">der Kronprinz von Bayern</span> mit seinen Begleitern da, <span class="index-677 tp-74826 ">der Etatsrath von Vogt</span> aus <span class="index-98 tp-68410 ">Hamburg</span>, <span class="index-337 tp-68411 ">der alte redliche Pestalozzi</span>, <span class="index-1414 tp-74822 ">Werner</span> und <span class="index-56 tp-74823 ">Friedrich Tieck</span>; vor einigen Sommern <span class="index-197 tp-74824 ">Johannes Müller</span> und <span class="index-8 tp-74825 ">mein Bruder</span>. Unter den berühmten oder die es zu seyn verdienen, will ich Ihnen gerade nicht einen halbdeutschen Dichter anrechnen: <span class="index-1021 tp-68412 ">den Dänen Oehlenschläger</span>, <span class="index-1482 tp-68413 ">dessen Aladdin</span> Ihnen vielleicht vorgekommen ist. Diese dramatische Manier ist einigermaßen für die nordischen Winternächte berechnet, wo die Sonne vier Wochen lang nicht aufgeht. Der Aladdin ist <span class="index-137 tp-74827 ">Goetheʼn</span> zugeeignet, u Goethe mag ihn auch für sich behalten, denn wir andern können ihn schwerlich genießen. Da<span class="overstrike-1 ">mit</span> Sie aber nicht glauben, daß es damit abgethan sey, so kündige ich Ihnen <span class="index-12270 tp-74828 ">einen ganzen Sack von dänisch deutschen Tragödien</span> an, den er nächstens bey <span class="index-5150 tp-68424 ">Cotta</span> ausschütten wird.<br>Bey Gelegenheit <span class="index-1021 tp-74829 ">Oehlenschlägers</span> fällt mir <span class="notice-25304 ">[10]</span> ein, mich nach <span class="index-177 tp-74830 ">Steffens</span> zu erkundigen, der ein Freund von ihm ist. Ich höre er soll sich, wovor er immer einen solchen Abscheu hatte, nun mehr im Königreich Westphalen nützlich machen. Damit wird es, fürchte ich, schlimm aussehen. Sollte er aber nicht bald einmal etwas angenehmes oder wenigstens genießbares in <span class="index-12271 tp-74831 ">Schriften</span> zu vernehmen geben?<br>Beschreiben Sie mir doch <span class="index-9 tp-74835 ">Humboldts</span> Besuch in <span class="index-354 tp-74832 ">München</span>,<span class="offset-4 "> wie er sich ausnahm,</span> zwischen <span class="index-1272 tp-74834 ">Jacobi</span>, Ihnen u <span class="index-1139 tp-74833 ">Baader</span>. Ich hätte mit dabey seyn mögen.<br>Haben Sie die Güte, mich <span class="index-544 tp-68431 ">dem Freyherrn von Aretin</span> angelegentlich zu empfehlen, und ihm zu sagen, daß ich das <span class="index-13051 tp-79280 ">mir anvertraute Manuscript von </span><span class="index-13051 tp-79280 index-194 tp-68432 ">den Niebelungen</span> heilig verwahre, „wie das Kleinoden-Kästchen <span class="index-5993 tp-68434 ">des Darius</span>“, und es nächstens zurücksenden werde. Ich bin schon sehr weit mit <span class="index-1891 tp-74837 ">der Vergleichung der Lesearten</span> vorgerückt, die mir um so wichtiger sind, da ich auch die <span class="index-1319 tp-68435 ">des </span><span class="index-1319 tp-68435 index-195 tp-74836 ">Skt. Gallischen</span><span class="index-1319 tp-68435 "> Codex</span> besitze.<br>Die neueren Hefte <span class="index-687 tp-74847 ">Ihrer Zeitschrift</span>, und was Sie mir sonst zugedacht hatten bitte ich Sie nur dem Postwagen mit einer Addresse nach <span class="index-228 tp-74838 ">Coppet</span> anzuvertrauen. Ich habe auf diese Weise jetzt mehrere Bücherpackete ohne einen Commissionär an der Schweizergränze richtig erhalten, u hoffe es wird nicht verlohren gehen und um <span class="notice-25305 ">[11]</span> so schneller ankommen. Sobald <span class="index-5297 tp-95869 ">meine Vorlesungen über dramatische Kunst</span> heraus sind, werde ich <span class="index-1434 tp-74840 ">dem Verleger</span> auftragen zwey Exemplare an Sie zu besorgen, eins für Sie selbst und eins für <span class="index-634 tp-74839 ">den Kronprinzen</span>, meinen verehrten Gönner.<br>Empfehlen Sie mich <span class="overstrike-1 ">gele</span> bey Gelegenheit <span class="index-1536 tp-68415 ">Hrn. Director Langer</span>; auch <span class="index-56 tp-74841 ">Tieck</span> bittet ihm seine Hochachtung zu bezeugen, falls er sich noch erinnert, ihn in <span class="index-171 tp-74842 ">Paris</span> gesehen zu haben. <br>Viele Grüße an <span class="index-23 tp-74843 ">Carolinen</span>. Leben Sie beyde recht wohl.<br>Der Ihrige<br>AWSchlegel<br><br><span class="index-222 tp-74773 family-courier ">je</span><span class="family-courier "> joins à cette lettre un petit mot pour me rappeller à vous j’ai révé que vous devriez venir passer l’été à </span><span class="family-courier index-228 tp-74844 ">Coppet</span><span class="family-courier "> le pays est charmant vous me guideriez dans </span><span class="family-courier index-339 tp-74845 ">ce que j’écris sur la philosophie allemande</span><span class="family-courier "> et je m’enrichirois de vos idèes – dites moi si ce rève est tout à fait </span><span class="family-courier underline-1 ">idealish</span><span class="family-courier "> </span><span class="family-courier prspreset1 ">G.</span><span class="family-courier "> St. que pensez vous du </span><span class="family-courier index-1721 tp-74774 ">valstein francois</span><span class="family-courier ">? mandez le nous –</span><br><br><span class="index-766 tp-74772 ">Nämlich</span> von <span class="index-234 tp-68403 index-1721 tp-68404 family-courier ">B. Constantʼs</span><span class="index-1721 tp-68404 "> nach franz. For</span><span class="index-1721 tp-68404 notice-41617 ">men</span><span class="index-1721 tp-68404 "> umgearbeiteter </span><span class="index-1721 tp-68404 index-1415 tp-74775 ">Wallenstein</span>, der so eben erscheint.<br><span class="notice-25306 ">[12]</span> <span class="family-courier notice-40808 ">Madame</span><span class="notice-40808 "> <br></span><span class="notice-40808 family-courier ">Monsieur</span>', '36_xml' => '<p><milestone unit="start" n="25295"/>[1]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25295"/> <placeName key="280">Genf</placeName> d. 25 Dec 1808<lb/>Nach <persName key="766">meiner</persName> unlöblichen Gewohnheit habe ich wieder eine geraume Zeit verstreichen lassen, ohne Ihnen zu schreiben, mein theuerster Freund, wiewohl <ref target="fud://258">Ihre Sendung</ref> durch <persName key="1589">Hrn. Jakobs</persName> mich an meine Schuld mahnte und sie verdoppelte. Indessen hat es nicht an guten Vorsätzen gefehlt, besonders seit <persName key="56">Friedrich Tieck</persName> hier ist, habe ich Ihnen seinen Besuch in <placeName key="354">München</placeName> anmelden wollen, worin mir nun <persName key="132"><persName key="48">seine Geschwister</persName></persName> zuvorgekommen sind. Ich antworte deswegen zuvörderst auf den Inhalt <ref target="fud://278">Ihres letzten <hi rend="overstrike:1">heute</hi> erst gestern erhaltenen Briefs</ref>.<lb/>Es versteht sich, daß <name key="918" type="work">das Kunstwerk</name>, welches wir seit so langer Zeit für <persName key="30">die unvergeßlich liebenswürdige Augusta</persName> im Sinn hatten, da es hauptsächlich zu einer Linderung für <persName key="23">Carolinens</persName> Gefühl bestimmt ist, auch ganz nach ihrem Wunsch und Sinn entworfen und ausgeführt werden <hi rend="offset:4">muß</hi>. 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Schick ist sehr bescheiden, überdieß noch nicht sonderlich vom Glück und <persName key="12267">seiner Regierung</persName> begünstigt, und wird daher gewiß billige Foderungen machen.<lb/>Was zwischen mir und <persName key="56">Tieck</persName> vorläufig in <milestone unit="start" n="25297"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25297"/> Absicht auf die Kosten vorgefallen seyn mag, berichtigen wir unter uns: auf meine alte Schuld bey <persName key="23">Carolinen</persName> kann es natürlich keinen Einfluß haben. Ich werde Sorge tragen, daß die Summe von 600 <milestone unit="start" n="40804"/>rth.<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="40804"/> gegen die Zeit, wo Sie in <placeName key="356">Rom</placeName> seyn werden, in bestimmten Terminen dort ausgezahlt werden könne, auch falls es nöthig sein sollte, einen Theil davon zu Anfange <persName key="756">dem Mahler</persName> für seine Auslagen vorzuschießen. Ich erwarte darüber Ihre näheren Aufträge, und Sie können sich auf meine Genauigkeit verlassen.<lb/><persName key="56">Tieck</persName> läßt Sie bestens grüßen. Er hofft nächstens in <placeName key="354">München</placeName> einzutreffen, sobald er noch <name key="447" type="work">einige kleine unternommene Arbeiten</name> hier wird zu Stande gebracht haben. <name key="6375" type="work">Die Büste <persName key="222">der Frau von Stael</persName></name> und <name key="1376" type="work">die meinige</name> hat er fertig. <name key="477" type="work">Sein Basrelief für <persName key="285">Neckers</persName> Grabmal</name> ist vortrefflich. Der Wunsch <name key="1749" type="work">Ihre Büste</name> zu machen, den er lange hegte, ist einer von seinen Beweggründen nach München zu gehen. Er ist überzeugt, wenn sie nur erst in Gips vorhanden ist, so werde es auch nicht an einem Liebhaber der deutschen Wissenschaft und Kunst fehlen, der sie in einer dauerhafteren Masse ausgearbeitet zu sehen wünschen möchte. Er weiß, daß Ihr Bildniß in <placeName key="356">Rom</placeName> interessiren wird, da <name key="1275" type="work">Ihre Rede über das Verhältniß der Kunst zur Natur</name> dort unter <milestone unit="start" n="25298"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25298"/> den Künstlern aus deutschem Geblüt ein großes Aufsehen gemacht hat, so daß, wie er versichert, alle sich Ihrer versprochenen Ankunft freuen, und mit lebhafter Erwartung darauf gespannt sind.<lb/><ref target="fud://248">Dieß schrieb er mir <hi rend="overstrike:1"><milestone unit="start" n="40805"/>xx</ref></hi><note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Nicht entzifferte Streichung</title></note><milestone unit="end" n="40805"/><ref target="fud://248"><hi rend="overstrike:1"></hi> schon vor beträchtlicher Zeit von <placeName key="356">Rom</placeName> aus</ref>, zum Beweise wie wenig er Arg daraus hatte, daß Sie irgend eine Klage gegen ihn führen könnten. Was Sie darüber in <ref target="fud://254">Ihrem Briefe vom 26sten Aug.</ref> äußern, war mir ganz unerwartet; ich stelle mir vor, daß es sich auf alte Misverständnisse gründet, welche eine erneuerte Bekanntschaft zerstreuen wird. In vieljähriger Vertrautheit habe ich nicht leicht einen Freund redlicher bewährt gefunden als <persName key="56">Friedrich Tieck</persName>. Ich weiß, daß man an ihm in der Abwesenheit einen treuen Bundesgenossen hat, und daß in seine Gesinnungen sich nie die mindeste Zweydeutigkeit mischt. Auch ist mir nicht bekannt, daß er je irgend ein Verhältniß durch unvorsichtige Äußerungen oder Mangel an Verschwiegenheit gestört hätte.<lb/><ref target="fud://1020">Die Einlage</ref> bitte ich Sie unverzüglich zu besorgen, und daher nur zu übersenden, wenn Ihnen eine persönliche Aufwartung eben nicht gelegen seyn sollte.<lb/>Ihre die Akademie betreffende Sendung hat mir viel Unterhaltung gewährt. Mit großem Be<milestone unit="start" n="25299"/>[5]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25299"/>dacht habe ich <name key="1607" type="work">die Verfassung der <orgName key="5957">Akademie der Wissenschaften</orgName></name> gelesen, aber ich gestehe es, mit größerer Befriedigung <name key="1606" type="work">die <orgName key="5958">der bildenden Künste</orgName></name>.<lb/>Das sieht schon besser aus! Man sieht doch wo u wie. Ohne ein kritischer <persName key="10554">Oedipus</persName> zu seyn, kann man spüren, daß bey <name key="1606" type="work">ihrem</name> Entwurf eine andere Hand im Spiele gewesen als bey <name key="1607" type="work">jener</name>. Bey Eröffnung des Packets fiel mir zuerst <name key="1463" type="work">das beygelegte Kupferblatt</name> in die Augen. Ich zerbrach mir viel den Kopf darüber, was diese angenehmen Hieroglyphen bedeuten möchten, und glaubte es müßte wenigstens das Muster zu einem Fries für eine künftige bayerische Nationalbaukunst seyn, als ich den gestickten Rockkragen darin wieder erkannte, den unzertrennlichen <persName key="1272">Ihres Präsidenten</persName>. Das heißt in der That, die Gesetze anschaulich und auf eine über alle Misverständnisse erhabene Art abfassen. Könnten Sie nicht durch Ihren Credit für uns arme correspondirende Mitglieder auch einen kleinen gestickten Rand auswirken?<lb/>Sogleich nach meiner Zurückkunft in <placeName key="228">Coppet</placeName> habe ich <ref target="fud://1551">einen verbindlichen Brief über meine Aufnahme an <persName key="1272">Se. Excellenz</persName> geschrieben</ref>, aber bis jetzt noch keine Antwort erhalten. Es könnte wohl seyn daß ein so monarchischer Präsident eins und das andre was ich ganz leise anzudeuten mich vermessen, übel vermerkt hätte.<lb/><milestone unit="start" n="25300"/>[6]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25300"/> Sehr merkwürdig ist mir alles gewesen, was Sie mir über <name key="520" type="work">die neueste Schrift <persName key="8">meines Bruders</persName></name> schrieben, u über den Eindruck, den sie sonst in <placeName key="354">München</placeName> gemacht. Sie durften nicht besorgen, daß ich von Ihrem Urtheil über den philosophischen <hi rend="overstrike:1">Buch<milestone unit="start" n="40806"/>x</hi><note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Nicht entzifferte Streichung</title></note><milestone unit="end" n="40806"/><hi rend="overstrike:1"></hi> Theil des Buchs irgend einen übeln Gebrauch machen würde. Mein Bruder konnte wohl im voraus wissen, Sie würden nicht damit zufrieden seyn. Ich habe ihm bloß von Ihrem Interesse an der historischen Seite gesprochen. Indessen kann ich die Folgerung nicht gelten lassen, daß weil er hier nur auf wenigen Blättern von Pantheismus, Dualißmus u. s. w. gehandelt, er keine vorläufigen Untersuchungen darüber angestellt u nichts weiter im Hinterhalt habe. Mir däucht, es ist ganz etwas andres, von dem Aufkommen, Blühen, Ausarten u dem endlichen Untergang philosophischer Systeme in einem großen historischen Zusammenhange handeln, als auf den einem Bau eines Systems zu dessen Widerlegung oder Bestätigung eingehen. Ich meyne doch mein Bruder hätte zu andern Zeiten, und noch neuerdings bey <name key="1816" type="work">der Kritik über <persName key="55">Fichte</persName>’s <name key="801" type="work"><name key="800" type="work"><name key="799" type="work">neuere Schriften</name></name></name></name> (in <name key="1325" type="periodical">den <placeName key="574">Heidelberg.</placeName> Jahrbüchern</name>) gezeigt, daß er auch das letztere wohl könne. Ich kann Sie versichern daß sein begeisterter Eifer für die Physik nicht im mindesten abgenommen hat. Über <persName key="819">Jakob <milestone unit="start" n="25301"/>[7]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25301"/> Böhme</persName> hatte ich seit kurzem kein Gespräch mit <persName key="8">Friedrich</persName>; so viel ich weiß, ist er ein so warmer Anhänger von ihm als je. Sollte man <name key="4503" type="work">die Lehre des J. Böhme</name> für etwas anderes nehmen können als die von den zwey Prinzipien, nach der Offenbarung berichtigt in Absicht auf die Abhängigkeit des bösen Prinzips, und unter der Form der Emanation kosmogonisch dargestellt?<lb/>Wenn das Buch über <name key="520" type="work">die Indische Sprache u Weisheit</name> auch nur von Einer Seite Epoche macht, so wäre es billig, daß bedeutende Stimmen dieß öffentlich anerkennten, u dieß ist, so viel ich weiß, bis jetzt nur <name key="12268" type="work">durch <persName key="197">Johannes Müller</persName></name> geschehen. In Frankreich sind schon verschiedene sehr günstige Anzeigen erschienen, u vermuthlich wird es nächstens <name key="9505" type="work">übersetzt</name>. Wollen wir Deutschen denn immer so saumselig damit seyn, uns gegenseitig anzuerkennen?<lb/>Grüßen Sie <persName key="1139">Baadern</persName> bestens von mir, und machen Sie ihn aufmerksam auf <name key="1768" type="work">die Nachgelassenen Werke von <persName key="1119"><hi rend="family:Courier">St. Martin</hi></persName></name> <hi rend="offset:4">in 2 Bänden</hi>. Es steht 1807 darauf, doch sind sie meines Wissens erst ganz vor kurzem in Umlauf gekommen. Sie enthalten zum Theil Selbstbekenntnisse u abgerissene Gedanken, aber auch sonst viel herrliches. Unter andern eine Abhandlung über eine Preisaufgabe <orgName key="6721">der <placeName key="15">Berlin.</placeName> <milestone unit="start" n="25302"/>[8]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25302"/> Akademie</orgName>, welche sie dem Vf. zurückschickte, ohne im mindesten Unrath zu merken, wie sehr sie dadurch <hi rend="family:Courier">ad absurdum</hi> geführt worden. Es wäre lustig, die Erbärmlichkeit der alten Berlinerey an diesem Beyspiele ins Licht zu stellen, daß nämlich eine solche Stimme dort <hi rend="overstrike:1"><milestone unit="start" n="40807"/>xx</hi><note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Nicht entzifferte Streichung</title></note><milestone unit="end" n="40807"/><hi rend="overstrike:1"></hi> ganz unvernommen verhallen konnte.<lb/>Eben da ich Ihnen von <persName key="1414">Werners</persName> Aufenthalt bey uns schreiben will, fällt es mir aufs Herz daß ich Ihren Auftrag an ihn nicht bestellt habe. Er war mir damals gänzlich entfallen. Entschuldigen Sie dieß bestens, ich weiß nicht, ob Werner noch in <placeName key="171">Paris</placeName> ist, er wollte nur sehr kurze Zeit dort bleiben u dann nach <placeName key="58">Weimar</placeName> zurückgehen. Sobald ich dahin schreibe, will ich es nachhohlen.<lb/>Übrigens haben wir <persName key="1414">Wernern</persName> hier alle sehr lieb gewonnen, er hat mir ein großes Zutrauen geschenkt, u mir <name key="12269" type="work">viele noch ungedruckte Sachen</name> mitgetheilt. Wiewohl sein Französisch ungefähr so herauskommt, wie wenn jemand sich auf ebnem Boden, wie ein ungeübter Seiltänzer gebehrdete, so hat er doch seiner Originalität u sogar seiner Laune darin Luft zu machen gewußt. <persName key="222">Frau von Stael</persName> ist sehr von ihm eingenommen, und ganz voll von <name key="1742" type="work">seinem Attila</name>, den wir so eben erhalten.<lb/><milestone unit="start" n="25303"/>[9]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25303"/> Überhaupt ist das Schloß <placeName key="228">Coppet</placeName> oft ein Sammelplatz ausgezeichneter Menschen, es bildet sich da zuweilen eine ganz artige Deutsche Colonie. Es wäre schön, wenn Sie auch einmal, etwa bey Gelegenheit Ihrer Italiänischen Reise in diesen Kreis einträten, und unser Verzeichniß mit Ihrem Namen bereicherten. Diesen Sommer war <persName key="634">der Kronprinz von Bayern</persName> mit seinen Begleitern da, <persName key="677">der Etatsrath von Vogt</persName> aus <placeName key="98">Hamburg</placeName>, <persName key="337">der alte redliche Pestalozzi</persName>, <persName key="1414">Werner</persName> und <persName key="56">Friedrich Tieck</persName>; vor einigen Sommern <persName key="197">Johannes Müller</persName> und <persName key="8">mein Bruder</persName>. Unter den berühmten oder die es zu seyn verdienen, will ich Ihnen gerade nicht einen halbdeutschen Dichter anrechnen: <persName key="1021">den Dänen Oehlenschläger</persName>, <name key="1482" type="work">dessen Aladdin</name> Ihnen vielleicht vorgekommen ist. Diese dramatische Manier ist einigermaßen für die nordischen Winternächte berechnet, wo die Sonne vier Wochen lang nicht aufgeht. Der Aladdin ist <persName key="137">Goetheʼn</persName> zugeeignet, u Goethe mag ihn auch für sich behalten, denn wir andern können ihn schwerlich genießen. Da<hi rend="overstrike:1">mit</hi> Sie aber nicht glauben, daß es damit abgethan sey, so kündige ich Ihnen <name key="12270" type="work">einen ganzen Sack von dänisch deutschen Tragödien</name> an, den er nächstens bey <orgName key="5150">Cotta</orgName> ausschütten wird.<lb/>Bey Gelegenheit <persName key="1021">Oehlenschlägers</persName> fällt mir <milestone unit="start" n="25304"/>[10]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25304"/> ein, mich nach <persName key="177">Steffens</persName> zu erkundigen, der ein Freund von ihm ist. Ich höre er soll sich, wovor er immer einen solchen Abscheu hatte, nun mehr im Königreich Westphalen nützlich machen. Damit wird es, fürchte ich, schlimm aussehen. Sollte er aber nicht bald einmal etwas angenehmes oder wenigstens genießbares in <name key="12271" type="work">Schriften</name> zu vernehmen geben?<lb/>Beschreiben Sie mir doch <persName key="9">Humboldts</persName> Besuch in <placeName key="354">München</placeName>,<hi rend="offset:4"> wie er sich ausnahm,</hi> zwischen <persName key="1272">Jacobi</persName>, Ihnen u <persName key="1139">Baader</persName>. Ich hätte mit dabey seyn mögen.<lb/>Haben Sie die Güte, mich <persName key="544">dem Freyherrn von Aretin</persName> angelegentlich zu empfehlen, und ihm zu sagen, daß ich das <name key="13051" type="work">mir anvertraute Manuscript von <name key="194" type="work">den Niebelungen</name></name> heilig verwahre, „wie das Kleinoden-Kästchen <persName key="5993">des Darius</persName>“, und es nächstens zurücksenden werde. Ich bin schon sehr weit mit <name key="1891" type="work">der Vergleichung der Lesearten</name> vorgerückt, die mir um so wichtiger sind, da ich auch die <name key="1319" type="work">des <placeName key="195">Skt. Gallischen</placeName> Codex</name> besitze.<lb/>Die neueren Hefte <name key="687" type="periodical">Ihrer Zeitschrift</name>, und was Sie mir sonst zugedacht hatten bitte ich Sie nur dem Postwagen mit einer Addresse nach <placeName key="228">Coppet</placeName> anzuvertrauen. Ich habe auf diese Weise jetzt mehrere Bücherpackete ohne einen Commissionär an der Schweizergränze richtig erhalten, u hoffe es wird nicht verlohren gehen und um <milestone unit="start" n="25305"/>[11]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25305"/> so schneller ankommen. Sobald <name key="5297" type="work">meine Vorlesungen über dramatische Kunst</name> heraus sind, werde ich <orgName key="1434">dem Verleger</orgName> auftragen zwey Exemplare an Sie zu besorgen, eins für Sie selbst und eins für <persName key="634">den Kronprinzen</persName>, meinen verehrten Gönner.<lb/>Empfehlen Sie mich <hi rend="overstrike:1">gele</hi> bey Gelegenheit <persName key="1536">Hrn. Director Langer</persName>; auch <persName key="56">Tieck</persName> bittet ihm seine Hochachtung zu bezeugen, falls er sich noch erinnert, ihn in <placeName key="171">Paris</placeName> gesehen zu haben. <lb/>Viele Grüße an <persName key="23">Carolinen</persName>. Leben Sie beyde recht wohl.<lb/>Der Ihrige<lb/>AWSchlegel<lb/><lb/><hi rend="family:Courier"><persName key="222">je</persName> joins à cette lettre un petit mot pour me rappeller à vous j’ai révé que vous devriez venir passer l’été à <placeName key="228">Coppet</placeName> le pays est charmant vous me guideriez dans <name key="339" type="work">ce que j’écris sur la philosophie allemande</name> et je m’enrichirois de vos idèes – dites moi si ce rève est tout à fait </hi><hi rend="family:Courier;underline:1">idealish</hi><hi rend="family:Courier"> </hi><hi rend="family:Courier" rendition="#PRSPreset1">G.</hi><hi rend="family:Courier"> St. que pensez vous du <name key="1721" type="work">valstein francois</name>? mandez le nous –</hi><lb/><lb/><persName key="766">Nämlich</persName> von <name key="1721" type="work"><persName key="234"><hi rend="family:Courier">B. Constantʼs</hi></persName> nach franz. For<milestone unit="start" n="41617"/>men<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Unsichere Lesung</title></note><milestone unit="end" n="41617"/> umgearbeiteter <name key="1415" type="work">Wallenstein</name></name>, der so eben erscheint.<lb/><milestone unit="start" n="25306"/>[12]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25306"/> <milestone unit="start" n="40808"/><hi rend="family:Courier">Madame</hi> <lb/><hi rend="family:Courier">Monsieur</hi><note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Notitz des Empfängers</title></note><milestone unit="end" n="40808"/></p>', '36_xml_standoff' => '<milestone unit="start" n="25295"/>[1]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25295"/> <anchor type="b" n="280" ana="10" xml:id="NidB68369"/>Genf<anchor type="e" n="280" ana="10" xml:id="NidE68369"/> d. 25 Dec 1808<lb/>Nach <anchor type="b" n="766" ana="11" xml:id="NidB74771"/>meiner<anchor type="e" n="766" ana="11" xml:id="NidE74771"/> unlöblichen Gewohnheit habe ich wieder eine geraume Zeit verstreichen lassen, ohne Ihnen zu schreiben, mein theuerster Freund, wiewohl <ref target="fud://258">Ihre Sendung</ref> durch <anchor type="b" n="1589" ana="11" xml:id="NidB74776"/>Hrn. Jakobs<anchor type="e" n="1589" ana="11" xml:id="NidE74776"/> mich an meine Schuld mahnte und sie verdoppelte. Indessen hat es nicht an guten Vorsätzen gefehlt, besonders seit <anchor type="b" n="56" ana="11" xml:id="NidB68371"/>Friedrich Tieck<anchor type="e" n="56" ana="11" xml:id="NidE68371"/> hier ist, habe ich Ihnen seinen Besuch in <anchor type="b" n="354" ana="10" xml:id="NidB68370"/>München<anchor type="e" n="354" ana="10" xml:id="NidE68370"/> anmelden wollen, worin mir nun <anchor type="b" n="132" ana="11" xml:id="NidB68373"/><anchor type="b" n="48" ana="11" xml:id="NidB68372"/>seine Geschwister<anchor type="e" n="48" ana="11" xml:id="NidE68372"/><anchor type="e" n="132" ana="11" xml:id="NidE68373"/> zuvorgekommen sind. Ich antworte deswegen zuvörderst auf den Inhalt <ref target="fud://278">Ihres letzten <hi rend="overstrike:1">heute</hi> erst gestern erhaltenen Briefs</ref>.<lb/>Es versteht sich, daß <anchor type="b" n="918" ana="12" xml:id="NidB74777"/>das Kunstwerk<anchor type="e" n="918" ana="12" xml:id="NidE74777"/>, welches wir seit so langer Zeit für <anchor type="b" n="30" ana="11" xml:id="NidB68374"/>die unvergeßlich liebenswürdige Augusta<anchor type="e" n="30" ana="11" xml:id="NidE68374"/> im Sinn hatten, da es hauptsächlich zu einer Linderung für <anchor type="b" n="23" ana="11" xml:id="NidB68375"/>Carolinens<anchor type="e" n="23" ana="11" xml:id="NidE68375"/> Gefühl bestimmt ist, auch ganz nach ihrem Wunsch und Sinn entworfen und ausgeführt werden <hi rend="offset:4">muß</hi>. Will man einmal <anchor type="b" n="1937" ana="12" xml:id="NidB74778"/>das Denkmal<anchor type="e" n="1937" ana="12" xml:id="NidE74778"/> des geliebten verklärten Kindes nicht an der Stelle <hi rend="overstrike:1"><milestone unit="start" n="40803"/>xx<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Nicht entzifferte Streichung</title></note><milestone unit="end" n="40803"/></hi> errichten, wo ihre Reste ruhen, so finde ich den Vorzug, den man <anchor type="b" n="1938" ana="12" xml:id="NidB74779"/>einem Gemählde<anchor type="e" n="1938" ana="12" xml:id="NidE74779"/> vor einem Werke der Sculptur giebt, ganz natürlich. Es ist mir rührend und tröstlich, daß ein Gedanke von mir zum Gegenstande des Bildes gewählt werden soll; so habe ich doch auch an dem zarten Denkmale einigermaßen Antheil.<lb/><milestone unit="start" n="25296"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25296"/> Daß Ihre Wahl dabey auf <anchor type="b" n="756" ana="11" xml:id="NidB68376"/>Schick<anchor type="e" n="756" ana="11" xml:id="NidE68376"/> gefallen ist, freut mich ungemein. Hätten Sie mich zu Rath gezogen, so würde ich Ihnen unter allen jetzlebenden Mahlern in <anchor type="b" n="356" ana="10" xml:id="NidB68377"/>Rom<anchor type="e" n="356" ana="10" xml:id="NidE68377"/>, ja vielleicht in Europa ihn genannt haben. Sie haben wohl gelesen was ich in <anchor type="b" n="565" ana="12" xml:id="NidB68379"/>einem Brief an <anchor type="b" n="137" ana="11" xml:id="NidB68378"/>Goethe<anchor type="e" n="137" ana="11" xml:id="NidE68378"/><anchor type="e" n="565" ana="12" xml:id="NidE68379"/> in <anchor type="b" n="94" ana="13" xml:id="NidB68380"/>der Allg. Lit. Zeitung<anchor type="e" n="94" ana="13" xml:id="NidE68380"/> über ihn schrieb. Doch hatte ich <anchor type="b" n="12266" ana="12" xml:id="NidB74780"/>seine letzten vortrefflicheren Werke<anchor type="e" n="12266" ana="12" xml:id="NidE74780"/> noch nicht gesehen. <anchor type="b" n="9186" ana="12" xml:id="NidB68417"/>Sein Bildniß <anchor type="b" n="914" ana="11" xml:id="NidB68418"/>der Fräulein von Humboldt<anchor type="e" n="914" ana="11" xml:id="NidE68418"/><anchor type="e" n="9186" ana="12" xml:id="NidE68417"/> ist in Rom allgemein bewundert worden. Von <anchor type="b" n="1248" ana="12" xml:id="NidB68416"/>seinem Apoll unter den Hirten<anchor type="e" n="1248" ana="12" xml:id="NidE68416"/> macht mir <anchor type="b" n="56" ana="11" xml:id="NidB74781"/>Tieck<anchor type="e" n="56" ana="11" xml:id="NidE74781"/> die einnehmendste Vorstellung; besonders durch zarte Gemüthlichkeit zeichnen sich alle seine Werke aus, vielleicht ist das Große und Strenge weniger seine Sache.<lb/><anchor type="b" n="56" ana="11" xml:id="NidB74782"/>Tieck<anchor type="e" n="56" ana="11" xml:id="NidE74782"/> war freylich darauf geschickt, nach unserer Verabredung im vorigen Jahr, sobald Sie und <anchor type="b" n="23" ana="11" xml:id="NidB74783"/>Caroline<anchor type="e" n="23" ana="11" xml:id="NidE74783"/> nach <anchor type="b" n="356" ana="10" xml:id="NidB74784"/>Rom<anchor type="e" n="356" ana="10" xml:id="NidE74784"/> kämen, Hand an <anchor type="b" n="918" ana="12" xml:id="NidB68419"/>das Werk<anchor type="e" n="918" ana="12" xml:id="NidE68419"/> zu legen. Indessen tritt er gern zurück, und freut sich, daß diese durch eine Verkettung von Umständen so lange verzögerte Arbeit, <anchor type="b" n="756" ana="11" xml:id="NidB74785"/>seinem alten Freunde<anchor type="e" n="756" ana="11" xml:id="NidE74785"/> zufallen soll, dessen Gedeihen in der künstlerischen Laufbahn ihm fast eben so sehr am Herzen liegt als sein eignes. Schick ist sehr bescheiden, überdieß noch nicht sonderlich vom Glück und <anchor type="b" n="12267" ana="11" xml:id="NidB74793"/>seiner Regierung<anchor type="e" n="12267" ana="11" xml:id="NidE74793"/> begünstigt, und wird daher gewiß billige Foderungen machen.<lb/>Was zwischen mir und <anchor type="b" n="56" ana="11" xml:id="NidB74786"/>Tieck<anchor type="e" n="56" ana="11" xml:id="NidE74786"/> vorläufig in <milestone unit="start" n="25297"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25297"/> Absicht auf die Kosten vorgefallen seyn mag, berichtigen wir unter uns: auf meine alte Schuld bey <anchor type="b" n="23" ana="11" xml:id="NidB74787"/>Carolinen<anchor type="e" n="23" ana="11" xml:id="NidE74787"/> kann es natürlich keinen Einfluß haben. Ich werde Sorge tragen, daß die Summe von 600 <milestone unit="start" n="40804"/>rth.<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="40804"/> gegen die Zeit, wo Sie in <anchor type="b" n="356" ana="10" xml:id="NidB74788"/>Rom<anchor type="e" n="356" ana="10" xml:id="NidE74788"/> seyn werden, in bestimmten Terminen dort ausgezahlt werden könne, auch falls es nöthig sein sollte, einen Theil davon zu Anfange <anchor type="b" n="756" ana="11" xml:id="NidB74789"/>dem Mahler<anchor type="e" n="756" ana="11" xml:id="NidE74789"/> für seine Auslagen vorzuschießen. Ich erwarte darüber Ihre näheren Aufträge, und Sie können sich auf meine Genauigkeit verlassen.<lb/><anchor type="b" n="56" ana="11" xml:id="NidB74790"/>Tieck<anchor type="e" n="56" ana="11" xml:id="NidE74790"/> läßt Sie bestens grüßen. Er hofft nächstens in <anchor type="b" n="354" ana="10" xml:id="NidB74791"/>München<anchor type="e" n="354" ana="10" xml:id="NidE74791"/> einzutreffen, sobald er noch <anchor type="b" n="447" ana="12" xml:id="NidB74792"/>einige kleine unternommene Arbeiten<anchor type="e" n="447" ana="12" xml:id="NidE74792"/> hier wird zu Stande gebracht haben. <anchor type="b" n="6375" ana="12" xml:id="NidB68420"/>Die Büste <anchor type="b" n="222" ana="11" xml:id="NidB68381"/>der Frau von Stael<anchor type="e" n="222" ana="11" xml:id="NidE68381"/><anchor type="e" n="6375" ana="12" xml:id="NidE68420"/> und <anchor type="b" n="1376" ana="12" xml:id="NidB68421"/>die meinige<anchor type="e" n="1376" ana="12" xml:id="NidE68421"/> hat er fertig. <anchor type="b" n="477" ana="12" xml:id="NidB68383"/>Sein Basrelief für <anchor type="b" n="285" ana="11" xml:id="NidB68382"/>Neckers<anchor type="e" n="285" ana="11" xml:id="NidE68382"/> Grabmal<anchor type="e" n="477" ana="12" xml:id="NidE68383"/> ist vortrefflich. Der Wunsch <anchor type="b" n="1749" ana="12" xml:id="NidB68422"/>Ihre Büste<anchor type="e" n="1749" ana="12" xml:id="NidE68422"/> zu machen, den er lange hegte, ist einer von seinen Beweggründen nach München zu gehen. Er ist überzeugt, wenn sie nur erst in Gips vorhanden ist, so werde es auch nicht an einem Liebhaber der deutschen Wissenschaft und Kunst fehlen, der sie in einer dauerhafteren Masse ausgearbeitet zu sehen wünschen möchte. Er weiß, daß Ihr Bildniß in <anchor type="b" n="356" ana="10" xml:id="NidB74794"/>Rom<anchor type="e" n="356" ana="10" xml:id="NidE74794"/> interessiren wird, da <anchor type="b" n="1275" ana="12" xml:id="NidB74795"/>Ihre Rede über das Verhältniß der Kunst zur Natur<anchor type="e" n="1275" ana="12" xml:id="NidE74795"/> dort unter <milestone unit="start" n="25298"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25298"/> den Künstlern aus deutschem Geblüt ein großes Aufsehen gemacht hat, so daß, wie er versichert, alle sich Ihrer versprochenen Ankunft freuen, und mit lebhafter Erwartung darauf gespannt sind.<lb/><ref target="fud://248">Dieß schrieb er mir <hi rend="overstrike:1"><milestone unit="start" n="40805"/>xx<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Nicht entzifferte Streichung</title></note><milestone unit="end" n="40805"/></hi> schon vor beträchtlicher Zeit von <anchor type="b" n="356" ana="10" xml:id="NidB74796"/>Rom<anchor type="e" n="356" ana="10" xml:id="NidE74796"/> aus</ref>, zum Beweise wie wenig er Arg daraus hatte, daß Sie irgend eine Klage gegen ihn führen könnten. Was Sie darüber in <ref target="fud://254">Ihrem Briefe vom 26sten Aug.</ref> äußern, war mir ganz unerwartet; ich stelle mir vor, daß es sich auf alte Misverständnisse gründet, welche eine erneuerte Bekanntschaft zerstreuen wird. <anchor type="b" n="9059" ana="16" xml:id="NidB74797"/>In vieljähriger Vertrautheit habe ich nicht leicht einen Freund redlicher bewährt gefunden als <anchor type="b" n="56" ana="11" xml:id="NidB74798"/>Friedrich Tieck<anchor type="e" n="56" ana="11" xml:id="NidE74798"/>.<anchor type="e" n="9059" ana="16" xml:id="NidE74797"/> Ich weiß, daß man an ihm in der Abwesenheit einen treuen Bundesgenossen hat, und daß in seine Gesinnungen sich nie die mindeste Zweydeutigkeit mischt. Auch ist mir nicht bekannt, daß er je irgend ein Verhältniß durch unvorsichtige Äußerungen oder Mangel an Verschwiegenheit gestört hätte.<lb/><ref target="fud://1020">Die Einlage</ref> bitte ich Sie unverzüglich zu besorgen, und daher nur zu übersenden, wenn Ihnen eine persönliche Aufwartung eben nicht gelegen seyn sollte.<lb/>Ihre die Akademie betreffende Sendung hat mir viel Unterhaltung gewährt. Mit großem Be<milestone unit="start" n="25299"/>[5]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25299"/>dacht habe ich <anchor type="b" n="1607" ana="12" xml:id="NidB74799"/>die Verfassung der <anchor type="b" n="5957" ana="15" xml:id="NidB74801"/>Akademie der Wissenschaften<anchor type="e" n="5957" ana="15" xml:id="NidE74801"/><anchor type="e" n="1607" ana="12" xml:id="NidE74799"/> gelesen, aber ich gestehe es, mit größerer Befriedigung <anchor type="b" n="1606" ana="12" xml:id="NidB74800"/>die <anchor type="b" n="5958" ana="15" xml:id="NidB68423"/>der bildenden Künste<anchor type="e" n="5958" ana="15" xml:id="NidE68423"/><anchor type="e" n="1606" ana="12" xml:id="NidE74800"/>.<lb/>Das sieht schon besser aus! Man sieht doch wo u wie. Ohne ein kritischer <anchor type="b" n="10554" ana="11" xml:id="NidB68385"/>Oedipus<anchor type="e" n="10554" ana="11" xml:id="NidE68385"/> zu seyn, kann man spüren, daß bey <anchor type="b" n="1606" ana="12" xml:id="NidB74802"/>ihrem<anchor type="e" n="1606" ana="12" xml:id="NidE74802"/> Entwurf eine andere Hand im Spiele gewesen als bey <anchor type="b" n="1607" ana="12" xml:id="NidB74803"/>jener<anchor type="e" n="1607" ana="12" xml:id="NidE74803"/>. Bey Eröffnung des Packets fiel mir zuerst <anchor type="b" n="1463" ana="12" xml:id="NidB74804"/>das beygelegte Kupferblatt<anchor type="e" n="1463" ana="12" xml:id="NidE74804"/> in die Augen. Ich zerbrach mir viel den Kopf darüber, was diese angenehmen Hieroglyphen bedeuten möchten, und glaubte es müßte wenigstens das Muster zu einem Fries für eine künftige bayerische Nationalbaukunst seyn, als ich den gestickten Rockkragen darin wieder erkannte, den unzertrennlichen <anchor type="b" n="1272" ana="11" xml:id="NidB68425"/>Ihres Präsidenten<anchor type="e" n="1272" ana="11" xml:id="NidE68425"/>. Das heißt in der That, die Gesetze anschaulich und auf eine über alle Misverständnisse erhabene Art abfassen. Könnten Sie nicht durch Ihren Credit für uns arme correspondirende Mitglieder auch einen kleinen gestickten Rand auswirken?<lb/>Sogleich nach meiner Zurückkunft in <anchor type="b" n="228" ana="10" xml:id="NidB68386"/>Coppet<anchor type="e" n="228" ana="10" xml:id="NidE68386"/> habe ich <ref target="fud://1551">einen verbindlichen Brief über meine Aufnahme an <anchor type="b" n="1272" ana="11" xml:id="NidB68426"/>Se. Excellenz<anchor type="e" n="1272" ana="11" xml:id="NidE68426"/> geschrieben</ref>, aber bis jetzt noch keine Antwort erhalten. Es könnte wohl seyn daß ein so monarchischer Präsident eins und das andre was ich ganz leise anzudeuten mich vermessen, übel vermerkt hätte.<lb/><milestone unit="start" n="25300"/>[6]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25300"/><note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25296"/> Sehr merkwürdig ist mir alles gewesen, was Sie mir über <anchor type="b" n="520" ana="12" xml:id="NidB68427"/>die neueste Schrift <anchor type="b" n="8" ana="11" xml:id="NidB68387"/>meines Bruders<anchor type="e" n="8" ana="11" xml:id="NidE68387"/><anchor type="e" n="520" ana="12" xml:id="NidE68427"/> schrieben, u über den Eindruck, den sie sonst in <anchor type="b" n="354" ana="10" xml:id="NidB74805"/>München<anchor type="e" n="354" ana="10" xml:id="NidE74805"/> gemacht. Sie durften nicht besorgen, daß ich von Ihrem Urtheil über den philosophischen <hi rend="overstrike:1">Buch<milestone unit="start" n="40806"/>x<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Nicht entzifferte Streichung</title></note><milestone unit="end" n="40806"/></hi> Theil des Buchs irgend einen übeln Gebrauch machen würde. Mein Bruder konnte wohl im voraus wissen, Sie würden nicht damit zufrieden seyn. Ich habe ihm bloß von Ihrem Interesse an der historischen Seite gesprochen. Indessen kann ich die Folgerung nicht gelten lassen, daß weil er hier nur auf wenigen Blättern von Pantheismus, Dualißmus u. s. w. gehandelt, er keine vorläufigen Untersuchungen darüber angestellt u nichts weiter im Hinterhalt habe. Mir däucht, es ist ganz etwas andres, von dem Aufkommen, Blühen, Ausarten u dem endlichen Untergang philosophischer Systeme in einem großen historischen Zusammenhange handeln, als auf den einem Bau eines Systems zu dessen Widerlegung oder Bestätigung eingehen. Ich meyne doch mein Bruder hätte zu andern Zeiten, und noch neuerdings bey <anchor type="b" n="1816" ana="12" xml:id="NidB74806"/>der Kritik über <anchor type="b" n="55" ana="11" xml:id="NidB68389"/>Fichte<anchor type="e" n="55" ana="11" xml:id="NidE68389"/>’s <anchor type="b" n="801" ana="12" xml:id="NidB74809"/><anchor type="b" n="800" ana="12" xml:id="NidB74808"/><anchor type="b" n="799" ana="12" xml:id="NidB74807"/>neuere Schriften<anchor type="e" n="799" ana="12" xml:id="NidE74807"/><anchor type="e" n="800" ana="12" xml:id="NidE74808"/><anchor type="e" n="801" ana="12" xml:id="NidE74809"/><anchor type="e" n="1816" ana="12" xml:id="NidE74806"/> (in <anchor type="b" n="1325" ana="13" xml:id="NidB68390"/>den <anchor type="b" n="574" ana="10" xml:id="NidB68391"/>Heidelberg.<anchor type="e" n="574" ana="10" xml:id="NidE68391"/> Jahrbüchern<anchor type="e" n="1325" ana="13" xml:id="NidE68390"/>) gezeigt, daß er auch das letztere wohl könne. Ich kann Sie versichern daß sein begeisterter Eifer für die Physik nicht im mindesten abgenommen hat. Über <anchor type="b" n="819" ana="11" xml:id="NidB68392"/>Jakob <milestone unit="start" n="25301"/>[7]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25301"/> Böhme<anchor type="e" n="819" ana="11" xml:id="NidE68392"/> hatte ich seit kurzem kein Gespräch mit <anchor type="b" n="8" ana="11" xml:id="NidB68428"/>Friedrich<anchor type="e" n="8" ana="11" xml:id="NidE68428"/>; so viel ich weiß, ist er ein so warmer Anhänger von ihm als je. Sollte man <anchor type="b" n="4503" ana="12" xml:id="NidB74810"/>die Lehre des J. Böhme<anchor type="e" n="4503" ana="12" xml:id="NidE74810"/> für etwas anderes nehmen können als die von den zwey Prinzipien, nach der Offenbarung berichtigt in Absicht auf die Abhängigkeit des bösen Prinzips, und unter der Form der Emanation kosmogonisch dargestellt?<lb/>Wenn das Buch über <anchor type="b" n="520" ana="12" xml:id="NidB68393"/>die Indische Sprache u Weisheit<anchor type="e" n="520" ana="12" xml:id="NidE68393"/> auch nur von Einer Seite Epoche macht, so wäre es billig, daß bedeutende Stimmen dieß öffentlich anerkennten, u dieß ist, so viel ich weiß, bis jetzt nur <anchor type="b" n="12268" ana="12" xml:id="NidB74812"/>durch <anchor type="b" n="197" ana="11" xml:id="NidB68394"/>Johannes Müller<anchor type="e" n="197" ana="11" xml:id="NidE68394"/><anchor type="e" n="12268" ana="12" xml:id="NidE74812"/> geschehen. In Frankreich sind schon verschiedene sehr günstige Anzeigen erschienen, u vermuthlich wird es nächstens <anchor type="b" n="9505" ana="12" xml:id="NidB74811"/>übersetzt<anchor type="e" n="9505" ana="12" xml:id="NidE74811"/>. <anchor type="b" n="9059" ana="16" xml:id="NidB74768"/>Wollen wir Deutschen denn immer so saumselig damit seyn, uns gegenseitig anzuerkennen?<anchor type="e" n="9059" ana="16" xml:id="NidE74768"/><lb/>Grüßen Sie <anchor type="b" n="1139" ana="11" xml:id="NidB68395"/>Baadern<anchor type="e" n="1139" ana="11" xml:id="NidE68395"/> bestens von mir, und machen Sie ihn aufmerksam auf <anchor type="b" n="1768" ana="12" xml:id="NidB68437"/>die Nachgelassenen Werke von <anchor type="b" n="1119" ana="11" xml:id="NidB68436"/><hi rend="family:Courier">St. Martin</hi><anchor type="e" n="1119" ana="11" xml:id="NidE68436"/><anchor type="e" n="1768" ana="12" xml:id="NidE68437"/> <hi rend="offset:4">in 2 Bänden</hi>. Es steht 1807 darauf, doch sind sie meines Wissens erst ganz vor kurzem in Umlauf gekommen. Sie enthalten zum Theil Selbstbekenntnisse u abgerissene Gedanken, aber auch sonst viel herrliches. Unter andern eine Abhandlung über eine Preisaufgabe <anchor type="b" n="6721" ana="15" xml:id="NidB68397"/>der <anchor type="b" n="15" ana="10" xml:id="NidB68396"/>Berlin.<anchor type="e" n="15" ana="10" xml:id="NidE68396"/> <milestone unit="start" n="25302"/>[8]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25302"/> Akademie<anchor type="e" n="6721" ana="15" xml:id="NidE68397"/>, welche sie dem Vf. zurückschickte, ohne im mindesten Unrath zu merken, wie sehr sie dadurch <hi rend="family:Courier">ad absurdum</hi> geführt worden. Es wäre lustig, die Erbärmlichkeit der alten Berlinerey an diesem Beyspiele ins Licht zu stellen, daß nämlich eine solche Stimme dort <hi rend="overstrike:1"><milestone unit="start" n="40807"/>xx<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Nicht entzifferte Streichung</title></note><milestone unit="end" n="40807"/></hi> ganz unvernommen verhallen konnte.<lb/>Eben da ich Ihnen von <anchor type="b" n="1414" ana="11" xml:id="NidB74814"/>Werners<anchor type="e" n="1414" ana="11" xml:id="NidE74814"/> Aufenthalt bey uns schreiben will, fällt es mir aufs Herz daß ich Ihren Auftrag an ihn nicht bestellt habe. Er war mir damals gänzlich entfallen. Entschuldigen Sie dieß bestens, ich weiß nicht, ob Werner noch in <anchor type="b" n="171" ana="10" xml:id="NidB68407"/>Paris<anchor type="e" n="171" ana="10" xml:id="NidE68407"/> ist, er wollte nur sehr kurze Zeit dort bleiben u dann nach <anchor type="b" n="58" ana="10" xml:id="NidB68408"/>Weimar<anchor type="e" n="58" ana="10" xml:id="NidE68408"/> zurückgehen. Sobald ich dahin schreibe, will ich es nachhohlen.<lb/>Übrigens haben wir <anchor type="b" n="1414" ana="11" xml:id="NidB74815"/>Wernern<anchor type="e" n="1414" ana="11" xml:id="NidE74815"/> hier alle sehr lieb gewonnen, er hat mir ein großes Zutrauen geschenkt, u mir <anchor type="b" n="12269" ana="12" xml:id="NidB74817"/>viele noch ungedruckte Sachen<anchor type="e" n="12269" ana="12" xml:id="NidE74817"/> mitgetheilt. <anchor type="b" n="9059" ana="16" xml:id="NidB74819"/>Wiewohl sein Französisch ungefähr so herauskommt, wie wenn jemand sich auf ebnem Boden, wie ein ungeübter Seiltänzer gebehrdete, so hat er doch seiner Originalität u sogar seiner Laune darin Luft zu machen gewußt.<anchor type="e" n="9059" ana="16" xml:id="NidE74819"/> <anchor type="b" n="222" ana="11" xml:id="NidB74818"/>Frau von Stael<anchor type="e" n="222" ana="11" xml:id="NidE74818"/> ist sehr von ihm eingenommen, und ganz voll von <anchor type="b" n="1742" ana="12" xml:id="NidB68409"/>seinem Attila<anchor type="e" n="1742" ana="12" xml:id="NidE68409"/>, den wir so eben erhalten.<lb/><milestone unit="start" n="25303"/>[9]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25303"/><note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25300"/> <anchor type="b" n="9059" ana="16" xml:id="NidB74821"/>Überhaupt ist das Schloß <anchor type="b" n="228" ana="10" xml:id="NidB74820"/>Coppet<anchor type="e" n="228" ana="10" xml:id="NidE74820"/> oft ein Sammelplatz ausgezeichneter Menschen, es bildet sich da zuweilen eine ganz artige Deutsche Colonie.<anchor type="e" n="9059" ana="16" xml:id="NidE74821"/> Es wäre schön, wenn Sie auch einmal, etwa bey Gelegenheit Ihrer Italiänischen Reise in diesen Kreis einträten, und unser Verzeichniß mit Ihrem Namen bereicherten. Diesen Sommer war <anchor type="b" n="634" ana="11" xml:id="NidB68430"/>der Kronprinz von Bayern<anchor type="e" n="634" ana="11" xml:id="NidE68430"/> mit seinen Begleitern da, <anchor type="b" n="677" ana="11" xml:id="NidB74826"/>der Etatsrath von Vogt<anchor type="e" n="677" ana="11" xml:id="NidE74826"/> aus <anchor type="b" n="98" ana="10" xml:id="NidB68410"/>Hamburg<anchor type="e" n="98" ana="10" xml:id="NidE68410"/>, <anchor type="b" n="337" ana="11" xml:id="NidB68411"/>der alte redliche Pestalozzi<anchor type="e" n="337" ana="11" xml:id="NidE68411"/><anchor type="e" n="9059" ana="16" xml:id="NidE74768"/>, <anchor type="b" n="1414" ana="11" xml:id="NidB74822"/>Werner<anchor type="e" n="1414" ana="11" xml:id="NidE74822"/> und <anchor type="b" n="56" ana="11" xml:id="NidB74823"/>Friedrich Tieck<anchor type="e" n="56" ana="11" xml:id="NidE74823"/>; vor einigen Sommern <anchor type="b" n="197" ana="11" xml:id="NidB74824"/>Johannes Müller<anchor type="e" n="197" ana="11" xml:id="NidE74824"/> und <anchor type="b" n="8" ana="11" xml:id="NidB74825"/>mein Bruder<anchor type="e" n="8" ana="11" xml:id="NidE74825"/>. Unter den berühmten oder die es zu seyn verdienen, will ich Ihnen gerade nicht einen halbdeutschen Dichter anrechnen: <anchor type="b" n="1021" ana="11" xml:id="NidB68412"/>den Dänen Oehlenschläger<anchor type="e" n="1021" ana="11" xml:id="NidE68412"/>, <anchor type="b" n="1482" ana="12" xml:id="NidB68413"/>dessen Aladdin<anchor type="e" n="1482" ana="12" xml:id="NidE68413"/> Ihnen vielleicht vorgekommen ist. Diese dramatische Manier ist einigermaßen für die nordischen Winternächte berechnet, wo die Sonne vier Wochen lang nicht aufgeht. Der Aladdin ist <anchor type="b" n="137" ana="11" xml:id="NidB74827"/>Goetheʼn<anchor type="e" n="137" ana="11" xml:id="NidE74827"/> zugeeignet, u Goethe mag ihn auch für sich behalten, denn wir andern können ihn schwerlich genießen. Da<hi rend="overstrike:1">mit</hi> Sie aber nicht glauben, daß es damit abgethan sey, so kündige ich Ihnen <anchor type="b" n="12270" ana="12" xml:id="NidB74828"/>einen ganzen Sack von dänisch deutschen Tragödien<anchor type="e" n="12270" ana="12" xml:id="NidE74828"/> an, den er nächstens bey <anchor type="b" n="5150" ana="15" xml:id="NidB68424"/>Cotta<anchor type="e" n="5150" ana="15" xml:id="NidE68424"/> ausschütten wird.<lb/>Bey Gelegenheit <anchor type="b" n="1021" ana="11" xml:id="NidB74829"/>Oehlenschlägers<anchor type="e" n="1021" ana="11" xml:id="NidE74829"/> fällt mir <milestone unit="start" n="25304"/>[10]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25304"/> ein, mich nach <anchor type="b" n="177" ana="11" xml:id="NidB74830"/>Steffens<anchor type="e" n="177" ana="11" xml:id="NidE74830"/> zu erkundigen, der ein Freund von ihm ist. Ich höre er soll sich, wovor er immer einen solchen Abscheu hatte, nun mehr im Königreich Westphalen nützlich machen. Damit wird es, fürchte ich, schlimm aussehen. Sollte er aber nicht bald einmal etwas angenehmes oder wenigstens genießbares in <anchor type="b" n="12271" ana="12" xml:id="NidB74831"/>Schriften<anchor type="e" n="12271" ana="12" xml:id="NidE74831"/> zu vernehmen geben?<lb/>Beschreiben Sie mir doch <anchor type="b" n="9" ana="11" xml:id="NidB74835"/>Humboldts<anchor type="e" n="9" ana="11" xml:id="NidE74835"/> Besuch in <anchor type="b" n="354" ana="10" xml:id="NidB74832"/>München<anchor type="e" n="354" ana="10" xml:id="NidE74832"/>,<hi rend="offset:4"> wie er sich ausnahm,</hi> zwischen <anchor type="b" n="1272" ana="11" xml:id="NidB74834"/>Jacobi<anchor type="e" n="1272" ana="11" xml:id="NidE74834"/>, Ihnen u <anchor type="b" n="1139" ana="11" xml:id="NidB74833"/>Baader<anchor type="e" n="1139" ana="11" xml:id="NidE74833"/>. Ich hätte mit dabey seyn mögen.<lb/>Haben Sie die Güte, mich <anchor type="b" n="544" ana="11" xml:id="NidB68431"/>dem Freyherrn von Aretin<anchor type="e" n="544" ana="11" xml:id="NidE68431"/> angelegentlich zu empfehlen, und ihm zu sagen, daß ich das <anchor type="b" n="13051" ana="12" xml:id="NidB79280"/>mir anvertraute Manuscript von <anchor type="b" n="194" ana="12" xml:id="NidB68432"/>den Niebelungen<anchor type="e" n="194" ana="12" xml:id="NidE68432"/><anchor type="e" n="13051" ana="12" xml:id="NidE79280"/> heilig verwahre, „wie das Kleinoden-Kästchen <anchor type="b" n="5993" ana="11" xml:id="NidB68434"/>des Darius<anchor type="e" n="5993" ana="11" xml:id="NidE68434"/>“, und es nächstens zurücksenden werde. Ich bin schon sehr weit mit <anchor type="b" n="1891" ana="12" xml:id="NidB74837"/>der Vergleichung der Lesearten<anchor type="e" n="1891" ana="12" xml:id="NidE74837"/> vorgerückt, die mir um so wichtiger sind, da ich auch die <anchor type="b" n="1319" ana="12" xml:id="NidB68435"/>des <anchor type="b" n="195" ana="10" xml:id="NidB74836"/>Skt. Gallischen<anchor type="e" n="195" ana="10" xml:id="NidE74836"/> Codex<anchor type="e" n="1319" ana="12" xml:id="NidE68435"/> besitze.<lb/>Die neueren Hefte <anchor type="b" n="687" ana="13" xml:id="NidB74847"/>Ihrer Zeitschrift<anchor type="e" n="687" ana="13" xml:id="NidE74847"/><anchor type="e" n="228" ana="10" xml:id="NidE74820"/>, und was Sie mir sonst zugedacht hatten bitte ich Sie nur dem Postwagen mit einer Addresse nach <anchor type="b" n="228" ana="10" xml:id="NidB74838"/>Coppet<anchor type="e" n="228" ana="10" xml:id="NidE74838"/> anzuvertrauen. Ich habe auf diese Weise jetzt mehrere Bücherpackete ohne einen Commissionär an der Schweizergränze richtig erhalten, u hoffe es wird nicht verlohren gehen und um <milestone unit="start" n="25305"/>[11]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25305"/> so schneller ankommen. Sobald <anchor type="b" n="5297" ana="12" xml:id="NidB95869"/>meine Vorlesungen über dramatische Kunst<anchor type="e" n="5297" ana="12" xml:id="NidE95869"/> heraus sind, werde ich <anchor type="b" n="1434" ana="15" xml:id="NidB74840"/>dem Verleger<anchor type="e" n="1434" ana="15" xml:id="NidE74840"/> auftragen zwey Exemplare an Sie zu besorgen, eins für Sie selbst und eins für <anchor type="b" n="634" ana="11" xml:id="NidB74839"/>den Kronprinzen<anchor type="e" n="634" ana="11" xml:id="NidE74839"/>, meinen verehrten Gönner.<lb/>Empfehlen Sie mich <hi rend="overstrike:1">gele</hi> bey Gelegenheit <anchor type="b" n="1536" ana="11" xml:id="NidB68415"/>Hrn. Director Langer<anchor type="e" n="1536" ana="11" xml:id="NidE68415"/><anchor type="e" n="356" ana="10" xml:id="NidE74796"/>; auch <anchor type="b" n="56" ana="11" xml:id="NidB74841"/>Tieck<anchor type="e" n="56" ana="11" xml:id="NidE74841"/> bittet ihm seine Hochachtung zu bezeugen, falls er sich noch erinnert, ihn in <anchor type="b" n="171" ana="10" xml:id="NidB74842"/>Paris<anchor type="e" n="171" ana="10" xml:id="NidE74842"/> gesehen zu haben. <lb/>Viele Grüße an <anchor type="b" n="23" ana="11" xml:id="NidB74843"/>Carolinen<anchor type="e" n="23" ana="11" xml:id="NidE74843"/>. Leben Sie beyde recht wohl.<lb/>Der Ihrige<lb/>AWSchlegel<lb/><lb/><hi rend="family:Courier"><anchor type="b" n="222" ana="11" xml:id="NidB74773"/>je<anchor type="e" n="222" ana="11" xml:id="NidE74773"/> joins à cette lettre un petit mot pour me rappeller à vous j’ai révé que vous devriez venir passer l’été à <anchor type="b" n="228" ana="10" xml:id="NidB74844"/>Coppet<anchor type="e" n="228" ana="10" xml:id="NidE74844"/> le pays est charmant vous me guideriez dans <anchor type="b" n="339" ana="12" xml:id="NidB74845"/>ce que j’écris sur la philosophie allemande<anchor type="e" n="339" ana="12" xml:id="NidE74845"/> et je m’enrichirois de vos idèes – dites moi si ce rève est tout à fait </hi><hi rend="family:Courier;underline:1">idealish</hi><hi rend="family:Courier"> </hi><hi rend="family:Courier" rendition="#PRSPreset1">G.</hi><hi rend="family:Courier"> St. que pensez vous du <anchor type="b" n="1721" ana="12" xml:id="NidB74774"/>valstein francois<anchor type="e" n="1721" ana="12" xml:id="NidE74774"/>? mandez le nous –</hi><lb/><lb/><anchor type="b" n="766" ana="11" xml:id="NidB74772"/>Nämlich<anchor type="e" n="766" ana="11" xml:id="NidE74772"/> von <anchor type="b" n="1721" ana="12" xml:id="NidB68404"/><anchor type="b" n="234" ana="11" xml:id="NidB68403"/><hi rend="family:Courier">B. 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[1] Genf d. 25 Dec 1808
Nach meiner unlöblichen Gewohnheit habe ich wieder eine geraume Zeit verstreichen lassen, ohne Ihnen zu schreiben, mein theuerster Freund, wiewohl Ihre Sendung durch Hrn. Jakobs mich an meine Schuld mahnte und sie verdoppelte. Indessen hat es nicht an guten Vorsätzen gefehlt, besonders seit Friedrich Tieck hier ist, habe ich Ihnen seinen Besuch in München anmelden wollen, worin mir nun seine Geschwister zuvorgekommen sind. Ich antworte deswegen zuvörderst auf den Inhalt Ihres letzten heute erst gestern erhaltenen Briefs.
Es versteht sich, daß das Kunstwerk, welches wir seit so langer Zeit für die unvergeßlich liebenswürdige Augusta im Sinn hatten, da es hauptsächlich zu einer Linderung für Carolinens Gefühl bestimmt ist, auch ganz nach ihrem Wunsch und Sinn entworfen und ausgeführt werden muß. Will man einmal das Denkmal des geliebten verklärten Kindes nicht an der Stelle xx errichten, wo ihre Reste ruhen, so finde ich den Vorzug, den man einem Gemählde vor einem Werke der Sculptur giebt, ganz natürlich. Es ist mir rührend und tröstlich, daß ein Gedanke von mir zum Gegenstande des Bildes gewählt werden soll; so habe ich doch auch an dem zarten Denkmale einigermaßen Antheil.
[2] Daß Ihre Wahl dabey auf Schick gefallen ist, freut mich ungemein. Hätten Sie mich zu Rath gezogen, so würde ich Ihnen unter allen jetzlebenden Mahlern in Rom, ja vielleicht in Europa ihn genannt haben. Sie haben wohl gelesen was ich in einem Brief an Goethe in der Allg. Lit. Zeitung über ihn schrieb. Doch hatte ich seine letzten vortrefflicheren Werke noch nicht gesehen. Sein Bildniß der Fräulein von Humboldt ist in Rom allgemein bewundert worden. Von seinem Apoll unter den Hirten macht mir Tieck die einnehmendste Vorstellung; besonders durch zarte Gemüthlichkeit zeichnen sich alle seine Werke aus, vielleicht ist das Große und Strenge weniger seine Sache.
Tieck war freylich darauf geschickt, nach unserer Verabredung im vorigen Jahr, sobald Sie und Caroline nach Rom kämen, Hand an das Werk zu legen. Indessen tritt er gern zurück, und freut sich, daß diese durch eine Verkettung von Umständen so lange verzögerte Arbeit, seinem alten Freunde zufallen soll, dessen Gedeihen in der künstlerischen Laufbahn ihm fast eben so sehr am Herzen liegt als sein eignes. Schick ist sehr bescheiden, überdieß noch nicht sonderlich vom Glück und seiner Regierung begünstigt, und wird daher gewiß billige Foderungen machen.
Was zwischen mir und Tieck vorläufig in [3] Absicht auf die Kosten vorgefallen seyn mag, berichtigen wir unter uns: auf meine alte Schuld bey Carolinen kann es natürlich keinen Einfluß haben. Ich werde Sorge tragen, daß die Summe von 600 rth. gegen die Zeit, wo Sie in Rom seyn werden, in bestimmten Terminen dort ausgezahlt werden könne, auch falls es nöthig sein sollte, einen Theil davon zu Anfange dem Mahler für seine Auslagen vorzuschießen. Ich erwarte darüber Ihre näheren Aufträge, und Sie können sich auf meine Genauigkeit verlassen.
Tieck läßt Sie bestens grüßen. Er hofft nächstens in München einzutreffen, sobald er noch einige kleine unternommene Arbeiten hier wird zu Stande gebracht haben. Die Büste der Frau von Stael und die meinige hat er fertig. Sein Basrelief für Neckers Grabmal ist vortrefflich. Der Wunsch Ihre Büste zu machen, den er lange hegte, ist einer von seinen Beweggründen nach München zu gehen. Er ist überzeugt, wenn sie nur erst in Gips vorhanden ist, so werde es auch nicht an einem Liebhaber der deutschen Wissenschaft und Kunst fehlen, der sie in einer dauerhafteren Masse ausgearbeitet zu sehen wünschen möchte. Er weiß, daß Ihr Bildniß in Rom interessiren wird, da Ihre Rede über das Verhältniß der Kunst zur Natur dort unter [4] den Künstlern aus deutschem Geblüt ein großes Aufsehen gemacht hat, so daß, wie er versichert, alle sich Ihrer versprochenen Ankunft freuen, und mit lebhafter Erwartung darauf gespannt sind.
Dieß schrieb er mir xx schon vor beträchtlicher Zeit von Rom aus, zum Beweise wie wenig er Arg daraus hatte, daß Sie irgend eine Klage gegen ihn führen könnten. Was Sie darüber in Ihrem Briefe vom 26sten Aug. äußern, war mir ganz unerwartet; ich stelle mir vor, daß es sich auf alte Misverständnisse gründet, welche eine erneuerte Bekanntschaft zerstreuen wird. In vieljähriger Vertrautheit habe ich nicht leicht einen Freund redlicher bewährt gefunden als Friedrich Tieck. Ich weiß, daß man an ihm in der Abwesenheit einen treuen Bundesgenossen hat, und daß in seine Gesinnungen sich nie die mindeste Zweydeutigkeit mischt. Auch ist mir nicht bekannt, daß er je irgend ein Verhältniß durch unvorsichtige Äußerungen oder Mangel an Verschwiegenheit gestört hätte.
Die Einlage bitte ich Sie unverzüglich zu besorgen, und daher nur zu übersenden, wenn Ihnen eine persönliche Aufwartung eben nicht gelegen seyn sollte.
Ihre die Akademie betreffende Sendung hat mir viel Unterhaltung gewährt. Mit großem Be[5]dacht habe ich die Verfassung der Akademie der Wissenschaften gelesen, aber ich gestehe es, mit größerer Befriedigung die der bildenden Künste.
Das sieht schon besser aus! Man sieht doch wo u wie. Ohne ein kritischer Oedipus zu seyn, kann man spüren, daß bey ihrem Entwurf eine andere Hand im Spiele gewesen als bey jener. Bey Eröffnung des Packets fiel mir zuerst das beygelegte Kupferblatt in die Augen. Ich zerbrach mir viel den Kopf darüber, was diese angenehmen Hieroglyphen bedeuten möchten, und glaubte es müßte wenigstens das Muster zu einem Fries für eine künftige bayerische Nationalbaukunst seyn, als ich den gestickten Rockkragen darin wieder erkannte, den unzertrennlichen Ihres Präsidenten. Das heißt in der That, die Gesetze anschaulich und auf eine über alle Misverständnisse erhabene Art abfassen. Könnten Sie nicht durch Ihren Credit für uns arme correspondirende Mitglieder auch einen kleinen gestickten Rand auswirken?
Sogleich nach meiner Zurückkunft in Coppet habe ich einen verbindlichen Brief über meine Aufnahme an Se. Excellenz geschrieben, aber bis jetzt noch keine Antwort erhalten. Es könnte wohl seyn daß ein so monarchischer Präsident eins und das andre was ich ganz leise anzudeuten mich vermessen, übel vermerkt hätte.
[6] Sehr merkwürdig ist mir alles gewesen, was Sie mir über die neueste Schrift meines Bruders schrieben, u über den Eindruck, den sie sonst in München gemacht. Sie durften nicht besorgen, daß ich von Ihrem Urtheil über den philosophischen Buchx Theil des Buchs irgend einen übeln Gebrauch machen würde. Mein Bruder konnte wohl im voraus wissen, Sie würden nicht damit zufrieden seyn. Ich habe ihm bloß von Ihrem Interesse an der historischen Seite gesprochen. Indessen kann ich die Folgerung nicht gelten lassen, daß weil er hier nur auf wenigen Blättern von Pantheismus, Dualißmus u. s. w. gehandelt, er keine vorläufigen Untersuchungen darüber angestellt u nichts weiter im Hinterhalt habe. Mir däucht, es ist ganz etwas andres, von dem Aufkommen, Blühen, Ausarten u dem endlichen Untergang philosophischer Systeme in einem großen historischen Zusammenhange handeln, als auf den einem Bau eines Systems zu dessen Widerlegung oder Bestätigung eingehen. Ich meyne doch mein Bruder hätte zu andern Zeiten, und noch neuerdings bey der Kritik über Fichte’s neuere Schriften (in den Heidelberg. Jahrbüchern) gezeigt, daß er auch das letztere wohl könne. Ich kann Sie versichern daß sein begeisterter Eifer für die Physik nicht im mindesten abgenommen hat. Über Jakob [7] Böhme hatte ich seit kurzem kein Gespräch mit Friedrich; so viel ich weiß, ist er ein so warmer Anhänger von ihm als je. Sollte man die Lehre des J. Böhme für etwas anderes nehmen können als die von den zwey Prinzipien, nach der Offenbarung berichtigt in Absicht auf die Abhängigkeit des bösen Prinzips, und unter der Form der Emanation kosmogonisch dargestellt?
Wenn das Buch über die Indische Sprache u Weisheit auch nur von Einer Seite Epoche macht, so wäre es billig, daß bedeutende Stimmen dieß öffentlich anerkennten, u dieß ist, so viel ich weiß, bis jetzt nur durch Johannes Müller geschehen. In Frankreich sind schon verschiedene sehr günstige Anzeigen erschienen, u vermuthlich wird es nächstens übersetzt. Wollen wir Deutschen denn immer so saumselig damit seyn, uns gegenseitig anzuerkennen?
Grüßen Sie Baadern bestens von mir, und machen Sie ihn aufmerksam auf die Nachgelassenen Werke von St. Martin in 2 Bänden. Es steht 1807 darauf, doch sind sie meines Wissens erst ganz vor kurzem in Umlauf gekommen. Sie enthalten zum Theil Selbstbekenntnisse u abgerissene Gedanken, aber auch sonst viel herrliches. Unter andern eine Abhandlung über eine Preisaufgabe der Berlin. [8] Akademie, welche sie dem Vf. zurückschickte, ohne im mindesten Unrath zu merken, wie sehr sie dadurch ad absurdum geführt worden. Es wäre lustig, die Erbärmlichkeit der alten Berlinerey an diesem Beyspiele ins Licht zu stellen, daß nämlich eine solche Stimme dort xx ganz unvernommen verhallen konnte.
Eben da ich Ihnen von Werners Aufenthalt bey uns schreiben will, fällt es mir aufs Herz daß ich Ihren Auftrag an ihn nicht bestellt habe. Er war mir damals gänzlich entfallen. Entschuldigen Sie dieß bestens, ich weiß nicht, ob Werner noch in Paris ist, er wollte nur sehr kurze Zeit dort bleiben u dann nach Weimar zurückgehen. Sobald ich dahin schreibe, will ich es nachhohlen.
Übrigens haben wir Wernern hier alle sehr lieb gewonnen, er hat mir ein großes Zutrauen geschenkt, u mir viele noch ungedruckte Sachen mitgetheilt. Wiewohl sein Französisch ungefähr so herauskommt, wie wenn jemand sich auf ebnem Boden, wie ein ungeübter Seiltänzer gebehrdete, so hat er doch seiner Originalität u sogar seiner Laune darin Luft zu machen gewußt. Frau von Stael ist sehr von ihm eingenommen, und ganz voll von seinem Attila, den wir so eben erhalten.
[9] Überhaupt ist das Schloß Coppet oft ein Sammelplatz ausgezeichneter Menschen, es bildet sich da zuweilen eine ganz artige Deutsche Colonie. Es wäre schön, wenn Sie auch einmal, etwa bey Gelegenheit Ihrer Italiänischen Reise in diesen Kreis einträten, und unser Verzeichniß mit Ihrem Namen bereicherten. Diesen Sommer war der Kronprinz von Bayern mit seinen Begleitern da, der Etatsrath von Vogt aus Hamburg, der alte redliche Pestalozzi, Werner und Friedrich Tieck; vor einigen Sommern Johannes Müller und mein Bruder. Unter den berühmten oder die es zu seyn verdienen, will ich Ihnen gerade nicht einen halbdeutschen Dichter anrechnen: den Dänen Oehlenschläger, dessen Aladdin Ihnen vielleicht vorgekommen ist. Diese dramatische Manier ist einigermaßen für die nordischen Winternächte berechnet, wo die Sonne vier Wochen lang nicht aufgeht. Der Aladdin ist Goetheʼn zugeeignet, u Goethe mag ihn auch für sich behalten, denn wir andern können ihn schwerlich genießen. Damit Sie aber nicht glauben, daß es damit abgethan sey, so kündige ich Ihnen einen ganzen Sack von dänisch deutschen Tragödien an, den er nächstens bey Cotta ausschütten wird.
Bey Gelegenheit Oehlenschlägers fällt mir [10] ein, mich nach Steffens zu erkundigen, der ein Freund von ihm ist. Ich höre er soll sich, wovor er immer einen solchen Abscheu hatte, nun mehr im Königreich Westphalen nützlich machen. Damit wird es, fürchte ich, schlimm aussehen. Sollte er aber nicht bald einmal etwas angenehmes oder wenigstens genießbares in Schriften zu vernehmen geben?
Beschreiben Sie mir doch Humboldts Besuch in München, wie er sich ausnahm, zwischen Jacobi, Ihnen u Baader. Ich hätte mit dabey seyn mögen.
Haben Sie die Güte, mich dem Freyherrn von Aretin angelegentlich zu empfehlen, und ihm zu sagen, daß ich das mir anvertraute Manuscript von den Niebelungen heilig verwahre, „wie das Kleinoden-Kästchen des Darius“, und es nächstens zurücksenden werde. Ich bin schon sehr weit mit der Vergleichung der Lesearten vorgerückt, die mir um so wichtiger sind, da ich auch die des Skt. Gallischen Codex besitze.
Die neueren Hefte Ihrer Zeitschrift, und was Sie mir sonst zugedacht hatten bitte ich Sie nur dem Postwagen mit einer Addresse nach Coppet anzuvertrauen. Ich habe auf diese Weise jetzt mehrere Bücherpackete ohne einen Commissionär an der Schweizergränze richtig erhalten, u hoffe es wird nicht verlohren gehen und um [11] so schneller ankommen. Sobald meine Vorlesungen über dramatische Kunst heraus sind, werde ich dem Verleger auftragen zwey Exemplare an Sie zu besorgen, eins für Sie selbst und eins für den Kronprinzen, meinen verehrten Gönner.
Empfehlen Sie mich gele bey Gelegenheit Hrn. Director Langer; auch Tieck bittet ihm seine Hochachtung zu bezeugen, falls er sich noch erinnert, ihn in Paris gesehen zu haben.
Viele Grüße an Carolinen. Leben Sie beyde recht wohl.
Der Ihrige
AWSchlegel
je joins à cette lettre un petit mot pour me rappeller à vous j’ai révé que vous devriez venir passer l’été à Coppet le pays est charmant vous me guideriez dans ce que j’écris sur la philosophie allemande et je m’enrichirois de vos idèes – dites moi si ce rève est tout à fait idealish G. St. que pensez vous du valstein francois? mandez le nous –
Nämlich von B. Constantʼs nach franz. Formen umgearbeiteter Wallenstein, der so eben erscheint.
[12] Madame
Monsieur
Nach meiner unlöblichen Gewohnheit habe ich wieder eine geraume Zeit verstreichen lassen, ohne Ihnen zu schreiben, mein theuerster Freund, wiewohl Ihre Sendung durch Hrn. Jakobs mich an meine Schuld mahnte und sie verdoppelte. Indessen hat es nicht an guten Vorsätzen gefehlt, besonders seit Friedrich Tieck hier ist, habe ich Ihnen seinen Besuch in München anmelden wollen, worin mir nun seine Geschwister zuvorgekommen sind. Ich antworte deswegen zuvörderst auf den Inhalt Ihres letzten heute erst gestern erhaltenen Briefs.
Es versteht sich, daß das Kunstwerk, welches wir seit so langer Zeit für die unvergeßlich liebenswürdige Augusta im Sinn hatten, da es hauptsächlich zu einer Linderung für Carolinens Gefühl bestimmt ist, auch ganz nach ihrem Wunsch und Sinn entworfen und ausgeführt werden muß. Will man einmal das Denkmal des geliebten verklärten Kindes nicht an der Stelle xx errichten, wo ihre Reste ruhen, so finde ich den Vorzug, den man einem Gemählde vor einem Werke der Sculptur giebt, ganz natürlich. Es ist mir rührend und tröstlich, daß ein Gedanke von mir zum Gegenstande des Bildes gewählt werden soll; so habe ich doch auch an dem zarten Denkmale einigermaßen Antheil.
[2] Daß Ihre Wahl dabey auf Schick gefallen ist, freut mich ungemein. Hätten Sie mich zu Rath gezogen, so würde ich Ihnen unter allen jetzlebenden Mahlern in Rom, ja vielleicht in Europa ihn genannt haben. Sie haben wohl gelesen was ich in einem Brief an Goethe in der Allg. Lit. Zeitung über ihn schrieb. Doch hatte ich seine letzten vortrefflicheren Werke noch nicht gesehen. Sein Bildniß der Fräulein von Humboldt ist in Rom allgemein bewundert worden. Von seinem Apoll unter den Hirten macht mir Tieck die einnehmendste Vorstellung; besonders durch zarte Gemüthlichkeit zeichnen sich alle seine Werke aus, vielleicht ist das Große und Strenge weniger seine Sache.
Tieck war freylich darauf geschickt, nach unserer Verabredung im vorigen Jahr, sobald Sie und Caroline nach Rom kämen, Hand an das Werk zu legen. Indessen tritt er gern zurück, und freut sich, daß diese durch eine Verkettung von Umständen so lange verzögerte Arbeit, seinem alten Freunde zufallen soll, dessen Gedeihen in der künstlerischen Laufbahn ihm fast eben so sehr am Herzen liegt als sein eignes. Schick ist sehr bescheiden, überdieß noch nicht sonderlich vom Glück und seiner Regierung begünstigt, und wird daher gewiß billige Foderungen machen.
Was zwischen mir und Tieck vorläufig in [3] Absicht auf die Kosten vorgefallen seyn mag, berichtigen wir unter uns: auf meine alte Schuld bey Carolinen kann es natürlich keinen Einfluß haben. Ich werde Sorge tragen, daß die Summe von 600 rth. gegen die Zeit, wo Sie in Rom seyn werden, in bestimmten Terminen dort ausgezahlt werden könne, auch falls es nöthig sein sollte, einen Theil davon zu Anfange dem Mahler für seine Auslagen vorzuschießen. Ich erwarte darüber Ihre näheren Aufträge, und Sie können sich auf meine Genauigkeit verlassen.
Tieck läßt Sie bestens grüßen. Er hofft nächstens in München einzutreffen, sobald er noch einige kleine unternommene Arbeiten hier wird zu Stande gebracht haben. Die Büste der Frau von Stael und die meinige hat er fertig. Sein Basrelief für Neckers Grabmal ist vortrefflich. Der Wunsch Ihre Büste zu machen, den er lange hegte, ist einer von seinen Beweggründen nach München zu gehen. Er ist überzeugt, wenn sie nur erst in Gips vorhanden ist, so werde es auch nicht an einem Liebhaber der deutschen Wissenschaft und Kunst fehlen, der sie in einer dauerhafteren Masse ausgearbeitet zu sehen wünschen möchte. Er weiß, daß Ihr Bildniß in Rom interessiren wird, da Ihre Rede über das Verhältniß der Kunst zur Natur dort unter [4] den Künstlern aus deutschem Geblüt ein großes Aufsehen gemacht hat, so daß, wie er versichert, alle sich Ihrer versprochenen Ankunft freuen, und mit lebhafter Erwartung darauf gespannt sind.
Dieß schrieb er mir xx schon vor beträchtlicher Zeit von Rom aus, zum Beweise wie wenig er Arg daraus hatte, daß Sie irgend eine Klage gegen ihn führen könnten. Was Sie darüber in Ihrem Briefe vom 26sten Aug. äußern, war mir ganz unerwartet; ich stelle mir vor, daß es sich auf alte Misverständnisse gründet, welche eine erneuerte Bekanntschaft zerstreuen wird. In vieljähriger Vertrautheit habe ich nicht leicht einen Freund redlicher bewährt gefunden als Friedrich Tieck. Ich weiß, daß man an ihm in der Abwesenheit einen treuen Bundesgenossen hat, und daß in seine Gesinnungen sich nie die mindeste Zweydeutigkeit mischt. Auch ist mir nicht bekannt, daß er je irgend ein Verhältniß durch unvorsichtige Äußerungen oder Mangel an Verschwiegenheit gestört hätte.
Die Einlage bitte ich Sie unverzüglich zu besorgen, und daher nur zu übersenden, wenn Ihnen eine persönliche Aufwartung eben nicht gelegen seyn sollte.
Ihre die Akademie betreffende Sendung hat mir viel Unterhaltung gewährt. Mit großem Be[5]dacht habe ich die Verfassung der Akademie der Wissenschaften gelesen, aber ich gestehe es, mit größerer Befriedigung die der bildenden Künste.
Das sieht schon besser aus! Man sieht doch wo u wie. Ohne ein kritischer Oedipus zu seyn, kann man spüren, daß bey ihrem Entwurf eine andere Hand im Spiele gewesen als bey jener. Bey Eröffnung des Packets fiel mir zuerst das beygelegte Kupferblatt in die Augen. Ich zerbrach mir viel den Kopf darüber, was diese angenehmen Hieroglyphen bedeuten möchten, und glaubte es müßte wenigstens das Muster zu einem Fries für eine künftige bayerische Nationalbaukunst seyn, als ich den gestickten Rockkragen darin wieder erkannte, den unzertrennlichen Ihres Präsidenten. Das heißt in der That, die Gesetze anschaulich und auf eine über alle Misverständnisse erhabene Art abfassen. Könnten Sie nicht durch Ihren Credit für uns arme correspondirende Mitglieder auch einen kleinen gestickten Rand auswirken?
Sogleich nach meiner Zurückkunft in Coppet habe ich einen verbindlichen Brief über meine Aufnahme an Se. Excellenz geschrieben, aber bis jetzt noch keine Antwort erhalten. Es könnte wohl seyn daß ein so monarchischer Präsident eins und das andre was ich ganz leise anzudeuten mich vermessen, übel vermerkt hätte.
[6] Sehr merkwürdig ist mir alles gewesen, was Sie mir über die neueste Schrift meines Bruders schrieben, u über den Eindruck, den sie sonst in München gemacht. Sie durften nicht besorgen, daß ich von Ihrem Urtheil über den philosophischen Buchx Theil des Buchs irgend einen übeln Gebrauch machen würde. Mein Bruder konnte wohl im voraus wissen, Sie würden nicht damit zufrieden seyn. Ich habe ihm bloß von Ihrem Interesse an der historischen Seite gesprochen. Indessen kann ich die Folgerung nicht gelten lassen, daß weil er hier nur auf wenigen Blättern von Pantheismus, Dualißmus u. s. w. gehandelt, er keine vorläufigen Untersuchungen darüber angestellt u nichts weiter im Hinterhalt habe. Mir däucht, es ist ganz etwas andres, von dem Aufkommen, Blühen, Ausarten u dem endlichen Untergang philosophischer Systeme in einem großen historischen Zusammenhange handeln, als auf den einem Bau eines Systems zu dessen Widerlegung oder Bestätigung eingehen. Ich meyne doch mein Bruder hätte zu andern Zeiten, und noch neuerdings bey der Kritik über Fichte’s neuere Schriften (in den Heidelberg. Jahrbüchern) gezeigt, daß er auch das letztere wohl könne. Ich kann Sie versichern daß sein begeisterter Eifer für die Physik nicht im mindesten abgenommen hat. Über Jakob [7] Böhme hatte ich seit kurzem kein Gespräch mit Friedrich; so viel ich weiß, ist er ein so warmer Anhänger von ihm als je. Sollte man die Lehre des J. Böhme für etwas anderes nehmen können als die von den zwey Prinzipien, nach der Offenbarung berichtigt in Absicht auf die Abhängigkeit des bösen Prinzips, und unter der Form der Emanation kosmogonisch dargestellt?
Wenn das Buch über die Indische Sprache u Weisheit auch nur von Einer Seite Epoche macht, so wäre es billig, daß bedeutende Stimmen dieß öffentlich anerkennten, u dieß ist, so viel ich weiß, bis jetzt nur durch Johannes Müller geschehen. In Frankreich sind schon verschiedene sehr günstige Anzeigen erschienen, u vermuthlich wird es nächstens übersetzt. Wollen wir Deutschen denn immer so saumselig damit seyn, uns gegenseitig anzuerkennen?
Grüßen Sie Baadern bestens von mir, und machen Sie ihn aufmerksam auf die Nachgelassenen Werke von St. Martin in 2 Bänden. Es steht 1807 darauf, doch sind sie meines Wissens erst ganz vor kurzem in Umlauf gekommen. Sie enthalten zum Theil Selbstbekenntnisse u abgerissene Gedanken, aber auch sonst viel herrliches. Unter andern eine Abhandlung über eine Preisaufgabe der Berlin. [8] Akademie, welche sie dem Vf. zurückschickte, ohne im mindesten Unrath zu merken, wie sehr sie dadurch ad absurdum geführt worden. Es wäre lustig, die Erbärmlichkeit der alten Berlinerey an diesem Beyspiele ins Licht zu stellen, daß nämlich eine solche Stimme dort xx ganz unvernommen verhallen konnte.
Eben da ich Ihnen von Werners Aufenthalt bey uns schreiben will, fällt es mir aufs Herz daß ich Ihren Auftrag an ihn nicht bestellt habe. Er war mir damals gänzlich entfallen. Entschuldigen Sie dieß bestens, ich weiß nicht, ob Werner noch in Paris ist, er wollte nur sehr kurze Zeit dort bleiben u dann nach Weimar zurückgehen. Sobald ich dahin schreibe, will ich es nachhohlen.
Übrigens haben wir Wernern hier alle sehr lieb gewonnen, er hat mir ein großes Zutrauen geschenkt, u mir viele noch ungedruckte Sachen mitgetheilt. Wiewohl sein Französisch ungefähr so herauskommt, wie wenn jemand sich auf ebnem Boden, wie ein ungeübter Seiltänzer gebehrdete, so hat er doch seiner Originalität u sogar seiner Laune darin Luft zu machen gewußt. Frau von Stael ist sehr von ihm eingenommen, und ganz voll von seinem Attila, den wir so eben erhalten.
[9] Überhaupt ist das Schloß Coppet oft ein Sammelplatz ausgezeichneter Menschen, es bildet sich da zuweilen eine ganz artige Deutsche Colonie. Es wäre schön, wenn Sie auch einmal, etwa bey Gelegenheit Ihrer Italiänischen Reise in diesen Kreis einträten, und unser Verzeichniß mit Ihrem Namen bereicherten. Diesen Sommer war der Kronprinz von Bayern mit seinen Begleitern da, der Etatsrath von Vogt aus Hamburg, der alte redliche Pestalozzi, Werner und Friedrich Tieck; vor einigen Sommern Johannes Müller und mein Bruder. Unter den berühmten oder die es zu seyn verdienen, will ich Ihnen gerade nicht einen halbdeutschen Dichter anrechnen: den Dänen Oehlenschläger, dessen Aladdin Ihnen vielleicht vorgekommen ist. Diese dramatische Manier ist einigermaßen für die nordischen Winternächte berechnet, wo die Sonne vier Wochen lang nicht aufgeht. Der Aladdin ist Goetheʼn zugeeignet, u Goethe mag ihn auch für sich behalten, denn wir andern können ihn schwerlich genießen. Damit Sie aber nicht glauben, daß es damit abgethan sey, so kündige ich Ihnen einen ganzen Sack von dänisch deutschen Tragödien an, den er nächstens bey Cotta ausschütten wird.
Bey Gelegenheit Oehlenschlägers fällt mir [10] ein, mich nach Steffens zu erkundigen, der ein Freund von ihm ist. Ich höre er soll sich, wovor er immer einen solchen Abscheu hatte, nun mehr im Königreich Westphalen nützlich machen. Damit wird es, fürchte ich, schlimm aussehen. Sollte er aber nicht bald einmal etwas angenehmes oder wenigstens genießbares in Schriften zu vernehmen geben?
Beschreiben Sie mir doch Humboldts Besuch in München, wie er sich ausnahm, zwischen Jacobi, Ihnen u Baader. Ich hätte mit dabey seyn mögen.
Haben Sie die Güte, mich dem Freyherrn von Aretin angelegentlich zu empfehlen, und ihm zu sagen, daß ich das mir anvertraute Manuscript von den Niebelungen heilig verwahre, „wie das Kleinoden-Kästchen des Darius“, und es nächstens zurücksenden werde. Ich bin schon sehr weit mit der Vergleichung der Lesearten vorgerückt, die mir um so wichtiger sind, da ich auch die des Skt. Gallischen Codex besitze.
Die neueren Hefte Ihrer Zeitschrift, und was Sie mir sonst zugedacht hatten bitte ich Sie nur dem Postwagen mit einer Addresse nach Coppet anzuvertrauen. Ich habe auf diese Weise jetzt mehrere Bücherpackete ohne einen Commissionär an der Schweizergränze richtig erhalten, u hoffe es wird nicht verlohren gehen und um [11] so schneller ankommen. Sobald meine Vorlesungen über dramatische Kunst heraus sind, werde ich dem Verleger auftragen zwey Exemplare an Sie zu besorgen, eins für Sie selbst und eins für den Kronprinzen, meinen verehrten Gönner.
Empfehlen Sie mich gele bey Gelegenheit Hrn. Director Langer; auch Tieck bittet ihm seine Hochachtung zu bezeugen, falls er sich noch erinnert, ihn in Paris gesehen zu haben.
Viele Grüße an Carolinen. Leben Sie beyde recht wohl.
Der Ihrige
AWSchlegel
je joins à cette lettre un petit mot pour me rappeller à vous j’ai révé que vous devriez venir passer l’été à Coppet le pays est charmant vous me guideriez dans ce que j’écris sur la philosophie allemande et je m’enrichirois de vos idèes – dites moi si ce rève est tout à fait idealish G. St. que pensez vous du valstein francois? mandez le nous –
Nämlich von B. Constantʼs nach franz. Formen umgearbeiteter Wallenstein, der so eben erscheint.
[12] Madame
Monsieur
· Beiliegender Brief von/an A.W. Schlegel , 24.12.1808
· München, Bayerisches Hauptstaatsarchiv (Geheimes Hausarchiv)
· NL Kg Ludwig I I A 40 IV
· München, Bayerisches Hauptstaatsarchiv (Geheimes Hausarchiv)
· NL Kg Ludwig I I A 40 IV