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Wohlgeb. habe ich die Ehre beyliegend ein Exemplar <span class="index-3369 tp-18472 ">einer von mir verfaßten Schrift</span> zu übersenden, die vor mehr als einem Monat hier erschienen ist. Ihr nächster Zweck war, die öffentliche Meynung in diesem Lande zu leiten; ich wünsche sie aber auch in Deutschland, Holland, den Niederlanden und wo möglich in Frankreich selbst verbreitet zu sehen, und die Umstände scheinen mir dieß möglich zu machen. Wenn Sie selbst eine neue Auflage davon unternehmen wollten, so wäre es mir am liebsten. Finden Sie aber dieß Ihren Verhältnissen nicht angemessen, so haben Sie die Güte den Verlag irgend einem andern Buchhändler zu übergeben, dem Sie eine gute und <span class="weight-bold ">schleunige</span> Besorgung zutraun; sey es nun in <span class="index-98 tp-43035 ">Hamburg</span> selbst oder in <span class="index-15 tp-18466 ">Berlin</span>, etwa <span class="index-176 tp-18467 ">HE. Reimer</span>. Doch scheint mir Hamburg für die Verbreitung nach Westen am günstigsten gelegen. Ich mache keine andre Bedingung als die eines baldigen, saubern und genauen Abdrucks. Das Eigenthum der Schrift ist mein: ich habe sie einem hiesigen Buchhändler zu einer ersten Auflage von 1000 Exemplaren umsonst überlassen, und er hat sowohl mit dieser beynahe schon ganz abgesetzten Auflage als mit der schwedischen Übersetzung einen bedeutenden Gewinn gemacht. Es ist nicht nöthig einen Druckort auf den Titel zu setzen, die Zeitangabe des Jahrs und Monats der ersten Erscheinung muß aber beybehalten werden. Bald wird es kein Verdienst mehr seyn, diese Dinge öffentlich zu sagen; ich habe diese Schrift in einem Zeitpunkte entworfen, als die Aussichten für Europa dunkler als je waren. Mein Name thut nichts zur Sache, und ist nicht gerade nöthig, seinen Feinden gerichtliche Beweise in die Hände zu geben. Übrigens bin ich hier als Verfasser der Schrift schon allgemein bekannt, und werde es auch bald in England und Rußland seyn. Wenn Sie es rathsam und vortheilhaft finden eine Übersetzung ins Deutsche drucken zu lassen, so mögen Sie selbige nach eignem Gutbefind veranstalten.<br>Es ist jetzt die Zeit erschienen, wo freygesinnte Männer ihre Stimme laut erheben können und müssen, um den öffentlichen Geist zu wecken und zu stärken. Nächstens gedenke ich <span class="index-3370 tp-18474 ">eine Schrift in deutscher Sprache </span><span class="index-3370 tp-18474 weight-bold ">über die Herstellung Deutschlands</span> herauszugeben. 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Ab 1793 war er in der Hamburger B. G. Hoffmannschen Buchhandlung tätig. Perthes unterhielt seit 1796 eine eigene Sortimentsbuchhandlung in Hamburg, bei der ab 1799 Johann Heinrich Besser als Teilhaber beitrat. Friedrich Christoph Perthes nutzte den Kontakt zu bekannten Schriftstellern und Gelehrten der Zeit, um das Verlagsprogramm auszubauen. Ab 1810 fungierte Perthes als Verleger und Herausgeber des „Vaterländischen Museums“. Aufgrund der Besetzung Hamburgs durch napoleonische Truppen floh Perthes 1813 aus der Stadt. Nachdem er wieder nach Hamburg zurückgekehrt war, zog Perthes 1822 nach Gotha, um dort seinen Verlag „Friedrich Perthes“ zu etablieren, der sich auf die Bereiche Geschichte und Theologie konzentrierte. 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Doch scheint mir Hamburg für die Verbreitung nach Westen am günstigsten gelegen. Ich mache keine andre Bedingung als die eines baldigen, saubern und genauen Abdrucks. Das Eigenthum der Schrift ist mein: ich habe sie einem hiesigen Buchhändler zu einer ersten Auflage von 1000 Exemplaren umsonst überlassen, und er hat sowohl mit dieser beynahe schon ganz abgesetzten Auflage als mit der schwedischen Übersetzung einen bedeutenden Gewinn gemacht. Es ist nicht nöthig einen Druckort auf den Titel zu setzen, die Zeitangabe des Jahrs und Monats der ersten Erscheinung muß aber beybehalten werden. Bald wird es kein Verdienst mehr seyn, diese Dinge öffentlich zu sagen; ich habe diese Schrift in einem Zeitpunkte entworfen, als die Aussichten für Europa dunkler als je waren. Mein Name thut nichts zur Sache, und ist nicht gerade nöthig, seinen Feinden gerichtliche Beweise in die Hände zu geben. 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Stockholm d. 29 März 1813
Hochgeehrtester Herr!
Ew. Wohlgeb. habe ich die Ehre beyliegend ein Exemplar einer von mir verfaßten Schrift zu übersenden, die vor mehr als einem Monat hier erschienen ist. Ihr nächster Zweck war, die öffentliche Meynung in diesem Lande zu leiten; ich wünsche sie aber auch in Deutschland, Holland, den Niederlanden und wo möglich in Frankreich selbst verbreitet zu sehen, und die Umstände scheinen mir dieß möglich zu machen. Wenn Sie selbst eine neue Auflage davon unternehmen wollten, so wäre es mir am liebsten. Finden Sie aber dieß Ihren Verhältnissen nicht angemessen, so haben Sie die Güte den Verlag irgend einem andern Buchhändler zu übergeben, dem Sie eine gute und schleunige Besorgung zutraun; sey es nun in Hamburg selbst oder in Berlin, etwa HE. Reimer. Doch scheint mir Hamburg für die Verbreitung nach Westen am günstigsten gelegen. Ich mache keine andre Bedingung als die eines baldigen, saubern und genauen Abdrucks. Das Eigenthum der Schrift ist mein: ich habe sie einem hiesigen Buchhändler zu einer ersten Auflage von 1000 Exemplaren umsonst überlassen, und er hat sowohl mit dieser beynahe schon ganz abgesetzten Auflage als mit der schwedischen Übersetzung einen bedeutenden Gewinn gemacht. Es ist nicht nöthig einen Druckort auf den Titel zu setzen, die Zeitangabe des Jahrs und Monats der ersten Erscheinung muß aber beybehalten werden. Bald wird es kein Verdienst mehr seyn, diese Dinge öffentlich zu sagen; ich habe diese Schrift in einem Zeitpunkte entworfen, als die Aussichten für Europa dunkler als je waren. Mein Name thut nichts zur Sache, und ist nicht gerade nöthig, seinen Feinden gerichtliche Beweise in die Hände zu geben. Übrigens bin ich hier als Verfasser der Schrift schon allgemein bekannt, und werde es auch bald in England und Rußland seyn. Wenn Sie es rathsam und vortheilhaft finden eine Übersetzung ins Deutsche drucken zu lassen, so mögen Sie selbige nach eignem Gutbefind veranstalten.
Es ist jetzt die Zeit erschienen, wo freygesinnte Männer ihre Stimme laut erheben können und müssen, um den öffentlichen Geist zu wecken und zu stärken. Nächstens gedenke ich eine Schrift in deutscher Sprache über die Herstellung Deutschlands herauszugeben. Wenn Sie geneigt sind, solche zu verlegen, so melden Sie mir es auf demselben Wege, wodurch Sie diesen Brief empfangen, nämlich durch Einschluß an das hiesige Cabinet.
Ich bitte um gefällige Besorgung der Einlagen.
Frau von Stael hätte wohl Lust, ihr in Frankreich unterdrücktes Werk über Deutschland, in Deutschland drucken zu lassen. Was meynen Sie zu dieser Unternehmung? Ließe sie sich unter den jetzigen Umständen, da nun auch der Verkehr mit England frey ist, wohl im Großen veranstalten? Dieß müßte freylich geschehen. Der parisische Buchhändler hatte wenigstens 10,000 Exemplare fertig gedruckt, als Alles weggenommen und vernichtet ward. Die Verfasserin muß also natürlich darauf bedacht seyn, die sehr beträchtliche Entschädigung, die sie dem Buchhändler zugestanden hat, ersetzt zu bekommen. Ihre Absicht war bisher das Werk in England erscheinen zu lassen. Könnte sich nicht allenfalls ein deutscher und ein englischer Verleger dazu vereinigen?*)
Leben Sie recht wohl und glücklich. Möge die Freyheit und der Wohlstand Hamburgs durch das Ereigniß des 18ten Märzs auf immer gesichert seyn! Bald habe ich vielleicht das Vergnügen, Sie persönlich zu besuchen, denn ich werde höchst wahrscheinlich in kurzem nach Deutschland abgehn.
Mit ausgezeichneter Hochachtung
Ew. Wohlgeb.
ergebenster
A. W. Schlegel
*) Der Druck würde sehr leicht seyn, weil er nach einem gedruckten Exemplar vorgenommen werden kann.
Hochgeehrtester Herr!
Ew. Wohlgeb. habe ich die Ehre beyliegend ein Exemplar einer von mir verfaßten Schrift zu übersenden, die vor mehr als einem Monat hier erschienen ist. Ihr nächster Zweck war, die öffentliche Meynung in diesem Lande zu leiten; ich wünsche sie aber auch in Deutschland, Holland, den Niederlanden und wo möglich in Frankreich selbst verbreitet zu sehen, und die Umstände scheinen mir dieß möglich zu machen. Wenn Sie selbst eine neue Auflage davon unternehmen wollten, so wäre es mir am liebsten. Finden Sie aber dieß Ihren Verhältnissen nicht angemessen, so haben Sie die Güte den Verlag irgend einem andern Buchhändler zu übergeben, dem Sie eine gute und schleunige Besorgung zutraun; sey es nun in Hamburg selbst oder in Berlin, etwa HE. Reimer. Doch scheint mir Hamburg für die Verbreitung nach Westen am günstigsten gelegen. Ich mache keine andre Bedingung als die eines baldigen, saubern und genauen Abdrucks. Das Eigenthum der Schrift ist mein: ich habe sie einem hiesigen Buchhändler zu einer ersten Auflage von 1000 Exemplaren umsonst überlassen, und er hat sowohl mit dieser beynahe schon ganz abgesetzten Auflage als mit der schwedischen Übersetzung einen bedeutenden Gewinn gemacht. Es ist nicht nöthig einen Druckort auf den Titel zu setzen, die Zeitangabe des Jahrs und Monats der ersten Erscheinung muß aber beybehalten werden. Bald wird es kein Verdienst mehr seyn, diese Dinge öffentlich zu sagen; ich habe diese Schrift in einem Zeitpunkte entworfen, als die Aussichten für Europa dunkler als je waren. Mein Name thut nichts zur Sache, und ist nicht gerade nöthig, seinen Feinden gerichtliche Beweise in die Hände zu geben. Übrigens bin ich hier als Verfasser der Schrift schon allgemein bekannt, und werde es auch bald in England und Rußland seyn. Wenn Sie es rathsam und vortheilhaft finden eine Übersetzung ins Deutsche drucken zu lassen, so mögen Sie selbige nach eignem Gutbefind veranstalten.
Es ist jetzt die Zeit erschienen, wo freygesinnte Männer ihre Stimme laut erheben können und müssen, um den öffentlichen Geist zu wecken und zu stärken. Nächstens gedenke ich eine Schrift in deutscher Sprache über die Herstellung Deutschlands herauszugeben. Wenn Sie geneigt sind, solche zu verlegen, so melden Sie mir es auf demselben Wege, wodurch Sie diesen Brief empfangen, nämlich durch Einschluß an das hiesige Cabinet.
Ich bitte um gefällige Besorgung der Einlagen.
Frau von Stael hätte wohl Lust, ihr in Frankreich unterdrücktes Werk über Deutschland, in Deutschland drucken zu lassen. Was meynen Sie zu dieser Unternehmung? Ließe sie sich unter den jetzigen Umständen, da nun auch der Verkehr mit England frey ist, wohl im Großen veranstalten? Dieß müßte freylich geschehen. Der parisische Buchhändler hatte wenigstens 10,000 Exemplare fertig gedruckt, als Alles weggenommen und vernichtet ward. Die Verfasserin muß also natürlich darauf bedacht seyn, die sehr beträchtliche Entschädigung, die sie dem Buchhändler zugestanden hat, ersetzt zu bekommen. Ihre Absicht war bisher das Werk in England erscheinen zu lassen. Könnte sich nicht allenfalls ein deutscher und ein englischer Verleger dazu vereinigen?*)
Leben Sie recht wohl und glücklich. Möge die Freyheit und der Wohlstand Hamburgs durch das Ereigniß des 18ten Märzs auf immer gesichert seyn! Bald habe ich vielleicht das Vergnügen, Sie persönlich zu besuchen, denn ich werde höchst wahrscheinlich in kurzem nach Deutschland abgehn.
Mit ausgezeichneter Hochachtung
Ew. Wohlgeb.
ergebenster
A. W. Schlegel
*) Der Druck würde sehr leicht seyn, weil er nach einem gedruckten Exemplar vorgenommen werden kann.