• August Wilhelm von Schlegel to Anne Louise Germaine de Staël-Holstein

  • Place of Dispatch: Coppet · Place of Destination: Unknown · Date: [1804]
Edition Status: Single collated printed full text without registry labelling not including a registry
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Anne Louise Germaine de Staël-Holstein
  • Place of Dispatch: Coppet
  • Place of Destination: Unknown
  • Date: [1804]
  • Notations: Datum erschlossen. Aus rechtlichen Gründen wird vorerst die deutsche Übersetzung angezeigt.
    Printed Text
  • Bibliography: Pange, Pauline de: August Wilhelm Schlegel und Frau von Staël. Eine schicksalhafte Begegnung. Nach unveröffentlichten Briefen erzählt von Pauline Gräfin de Pange. Dt. Ausg. von Willy Grabert. Hamburg 1940, S. 88.
  • Incipit: „Ich beanspruche keine Schonung – sonst wäre ich lange nicht mehr bei Ihnen. Wenn Sie wüßten, wie wenig mich diese kleinen [...]“
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Ich beanspruche keine Schonung – sonst wäre ich lange nicht mehr bei Ihnen. Wenn Sie wüßten, wie wenig mich diese kleinen gesellschaftlichen Kränkungen berühren! Ich erlaube mir, Ihnen zu bemerken, daß, wenn man von lebenden und toten Sprachen spricht, man das bildhaft meint; ich habe nie geglaubt, daß darin eine persönliche Beleidigung gegen den von mir hochverehrten Herrn Necker läge. Die Vorzüge einer Sprache vor einer anderen, Fehler oder gute Eigenschaften in ihrem Aufbau – das alles sind abstrakte Fragen, die nichts mit der Tüchtigkeit der Schriftsteller zu tun haben. Aus Ihrer Art, diese Dinge zu behandeln, könnte man höchstens schließen, daß Sie sich diese Dinge nie überlegt haben und daß ich daher Unrecht hatte, eine Auseinandersetzung aufs Tapet zu bringen, die vertiefte Kenntnisse in einer Reihe von Sprachen voraussetzt.
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Ich beanspruche keine Schonung – sonst wäre ich lange nicht mehr bei Ihnen. Wenn Sie wüßten, wie wenig mich diese kleinen gesellschaftlichen Kränkungen berühren! Ich erlaube mir, Ihnen zu bemerken, daß, wenn man von lebenden und toten Sprachen spricht, man das bildhaft meint; ich habe nie geglaubt, daß darin eine persönliche Beleidigung gegen den von mir hochverehrten Herrn Necker läge. Die Vorzüge einer Sprache vor einer anderen, Fehler oder gute Eigenschaften in ihrem Aufbau – das alles sind abstrakte Fragen, die nichts mit der Tüchtigkeit der Schriftsteller zu tun haben. Aus Ihrer Art, diese Dinge zu behandeln, könnte man höchstens schließen, daß Sie sich diese Dinge nie überlegt haben und daß ich daher Unrecht hatte, eine Auseinandersetzung aufs Tapet zu bringen, die vertiefte Kenntnisse in einer Reihe von Sprachen voraussetzt.
· Original , [1804]
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