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Griechisch. </span><br>Steil zu meist mir steinern versteigender Gott<br>Apollon ist. Der bleiern hackrige Wort-<br>klump bricht hervor mit Weh des Zahns, des Lesenden Lohn.<br>Knirschend anfangs zu kaun bemüht das Gedicht,<br>Ihm hängt es im Leim klebend Kiesel-<br>steine des Buchbinders wie. –<br>Aber von Zahngrimmen Schmerz<br>Eilend freier geübt schon,<br>Braust im geflügelten Hirne<br>Bald des Hellenen schönere Sylbenwuth.<br>––––––––––<br><span class="weight-bold ">Altdeutsch. </span><br>Es gehen zwei Butzemänner im Reich herum<br>Mit der kleinen Kilikeia, mit der großen Kumkum.<br>Der eine klimpert um den Brei herum<br>Bidibum auf der Trumm, Bidibum, bidibum.<br>Der andre schaut sich nach den Fräulein um<br>Mit der kleinen Kilikeia mit der großen Kumkum. <span class="family-times ">|</span><br>Sie drehen sich beide recht artig herum<br>Bidibum Bidibum.<br>Gute Nacht Butzemänner, dreht euch weiter um,<br>Mit der kleinen Kilikeia, mit der großen Kumkum.<br>Wer hat dieß feine Liedlein gemacht? –<br>Es kamen entlang drei Enten den Bach,<br>Die haben dieß feine Liedlein u s w.<br>––––––––––<br><span class="weight-bold ">III Spanisch. </span><br>An dem Quell der Langenweile<br>Lag die Dichtkunst hingegossen,<br>Ihre Kinder die Vokale<br>Brachten große Wasserblumen<br>Aus den Blumen Funken wurden<br>Kleine Lichter funkelnd kamen,<br>Die zu Wasser bald erloschen<br>Als Romanzen Thalwärts eilen,<br>Die nun fließen und nun funkeln<br>Auf des Klanges leichten Spuren. <span class="family-times ">|</span><br>––––––––––<br>IV. Das klare Geheimniß.<br>Vielseitigkeit wird auf des Lebens Gipfeln nur<br>Gefunden, wo des reinen Daseyns heitres Nichts,<br>In zarter Redensarten klarem Schein verhüllt,<br>Auf schwankem Seil der Bildung hin und wieder spielt.<br>So redʼ und bilde Dich, gebildet rede fort!<br>Doch was in Kunst, in Reden, Handeln Du beginnst<br>Es sey Dir niemals ungebildet voller Ernst.<br>––––––––––<br>Liebster Bruder,<br>ich schicke Dir hier einige Späße, denn da das Wetter schon sehr schlecht zu werden anfängt, so darf man das Lachen nicht ganz verlernen. Schreib mir nun wie Sie Dir gefallen; bei dem <span class="weight-bold ">Griechisch</span> hatte ich den ersten Chor in Schützens Niobe vor Augen.<br>Vor allen Dingen aber sei ja recht fleißig am Mittelalter. Was giebst Du? – <span class="weight-bold ">Walther</span> oder den heil. <span class="weight-bold ">Anno</span> – u doch auch Minnelieder? Der Walther wäre aber gewiß noch schöner als der Anno. – Könntest Du nicht auch, einiges aus Deinem LitterHeft über das Mittelalter als<span class="weight-bold "> litterarische Umrisse</span> auswählen? – Du willst einmal etwas Ganzes über Geschichte der Poesie liefern. Aber das geschieht doch so bald nicht, u Du nimmst Dir also eigentlich nichts dadurch vorweg Thu es, wenn es nicht mit wichtigeren Zwecken streitet. Vor allem aber schreib mir ja recht bald u recht ausführlich. Herzlich freuen soll es mich, wenn die <span class="weight-bold ">Zwerge</span> Dir einen Augenblick Deutscher guter Laune gewähren. – Meine Frau grüßt herzlich. Friedrich<br><br>Hast Du gedichtet, so schick mir ja eine Abschrift.' $isaprint = true $isnewtranslation = false $statemsg = 'betamsg15' $cittitle = '' $description = 'Friedrich von Schlegel an August Wilhelm von Schlegel am Anfang November 1807, Köln' $adressatort = 'Unknown' $absendeort = 'Köln <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/4031483-2">GND</a>' $date = 'Anfang November 1807' $adressat = array() $adrCitation = 'August Wilhelm von Schlegel' $absender = array( (int) 4644 => array( 'ID' => '4644', 'project' => '1', 'timecreate' => '2014-02-27 12:53:20', 'timelastchg' => '2018-01-11 18:20:59', 'key' => 'AWS-ap-00gq', 'docTyp' => array( 'name' => 'Person', 'id' => '39' ), '39_dbid' => '118607987', '39_name' => 'Schlegel, Friedrich von', '39_namevar' => 'Schlegel, Karl Friedrich Wilhelm von Schlegel, Carl Wilhelm Friedrich von Schlegel, Friedrich v. 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Aus finanziellen Nöten wohnte Schlegel in Dresden bei seiner Schwester Charlotte. 1796 ging er gemeinsam mit seinem Bruder nach Jena. Mit der Herausgabe des „Athenaeum“ seit dem Jahr 1798 begründete Schlegel zusammen mit seinem Bruder August Wilhelm das wichtigste Publikationsorgan der Frühromantik. Neben literaturtheoretischen und -kritischen Schriften publizierte er den Roman „Lucinde“ (1799) und hielt nach seiner Habilitation (1800) Vorlesungen über Transzendentalphilosophie. Nach dem Zerfall des Jenaer Kreises zog Schlegel mit seiner Freundin Dorothea nach Paris. Dort begründete er die Zeitschrift „Europa“ und begann das Studium des Sanskrit. 1804 heiratete er Dorothea Veit und zog nach Köln, um dort Privatvorlesungen zu halten. Seine und Dorotheas Konversion zum Katholizismus sowie die Veröffentlichung seiner Schrift „Über die Sprache und Weisheit der Indier“ (1808) waren entscheidende Wendepunkte im Leben Friedrich von Schlegels. Seit 1808 wohnte Schlegel in Wien und arbeitete als Hofsekretär. Daneben hielt er Vorlesungen zur Ästhetik und Philosophie. 1812 erschien die von Schlegel herausgegebene Zeitschrift „Deutsches Museum“, seit 1820 die „Concordia“. Schlegel nahm 1814 als Beobachter am Wiener Kongress teil und wirkte von 1815 bis 1818 als Legationsrat im Frankfurter Bundestag im Auftrag Österreichs. Geldnöte zwangen Dorothea 1818, sich zeitweise in Obhut ihrer Söhne nach Rom zu begeben. Schlegel selbst kehrte nach Wien zurück. Nachdem er in Wien seine Vorlesungen zur „Philosophie des Lebens“ (1827) und zur „Philosophie der Geschichte“ (1828) gehalten hatte, reiste er 1828 nach Dresden, wo er „Vorlesungen über die Philosophie der Sprache und des Wortes“ vorbereitete. 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Aus finanziellen Nöten wohnte Schlegel in Dresden bei seiner Schwester Charlotte. 1796 ging er gemeinsam mit seinem Bruder nach Jena. Mit der Herausgabe des „Athenaeum“ seit dem Jahr 1798 begründete Schlegel zusammen mit seinem Bruder August Wilhelm das wichtigste Publikationsorgan der Frühromantik. Neben literaturtheoretischen und -kritischen Schriften publizierte er den Roman „Lucinde“ (1799) und hielt nach seiner Habilitation (1800) Vorlesungen über Transzendentalphilosophie. Nach dem Zerfall des Jenaer Kreises zog Schlegel mit seiner Freundin Dorothea nach Paris. Dort begründete er die Zeitschrift „Europa“ und begann das Studium des Sanskrit. 1804 heiratete er Dorothea Veit und zog nach Köln, um dort Privatvorlesungen zu halten. Seine und Dorotheas Konversion zum Katholizismus sowie die Veröffentlichung seiner Schrift „Über die Sprache und Weisheit der Indier“ (1808) waren entscheidende Wendepunkte im Leben Friedrich von Schlegels. Seit 1808 wohnte Schlegel in Wien und arbeitete als Hofsekretär. Daneben hielt er Vorlesungen zur Ästhetik und Philosophie. 1812 erschien die von Schlegel herausgegebene Zeitschrift „Deutsches Museum“, seit 1820 die „Concordia“. Schlegel nahm 1814 als Beobachter am Wiener Kongress teil und wirkte von 1815 bis 1818 als Legationsrat im Frankfurter Bundestag im Auftrag Österreichs. Geldnöte zwangen Dorothea 1818, sich zeitweise in Obhut ihrer Söhne nach Rom zu begeben. Schlegel selbst kehrte nach Wien zurück. Nachdem er in Wien seine Vorlesungen zur „Philosophie des Lebens“ (1827) und zur „Philosophie der Geschichte“ (1828) gehalten hatte, reiste er 1828 nach Dresden, wo er „Vorlesungen über die Philosophie der Sprache und des Wortes“ vorbereitete. 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Proben der neuesten Poesie.
I. Griechisch.
Steil zu meist mir steinern versteigender Gott
Apollon ist. Der bleiern hackrige Wort-
klump bricht hervor mit Weh des Zahns, des Lesenden Lohn.
Knirschend anfangs zu kaun bemüht das Gedicht,
Ihm hängt es im Leim klebend Kiesel-
steine des Buchbinders wie. –
Aber von Zahngrimmen Schmerz
Eilend freier geübt schon,
Braust im geflügelten Hirne
Bald des Hellenen schönere Sylbenwuth.
––––––––––
Altdeutsch.
Es gehen zwei Butzemänner im Reich herum
Mit der kleinen Kilikeia, mit der großen Kumkum.
Der eine klimpert um den Brei herum
Bidibum auf der Trumm, Bidibum, bidibum.
Der andre schaut sich nach den Fräulein um
Mit der kleinen Kilikeia mit der großen Kumkum. |
Sie drehen sich beide recht artig herum
Bidibum Bidibum.
Gute Nacht Butzemänner, dreht euch weiter um,
Mit der kleinen Kilikeia, mit der großen Kumkum.
Wer hat dieß feine Liedlein gemacht? –
Es kamen entlang drei Enten den Bach,
Die haben dieß feine Liedlein u s w.
––––––––––
III Spanisch.
An dem Quell der Langenweile
Lag die Dichtkunst hingegossen,
Ihre Kinder die Vokale
Brachten große Wasserblumen
Aus den Blumen Funken wurden
Kleine Lichter funkelnd kamen,
Die zu Wasser bald erloschen
Als Romanzen Thalwärts eilen,
Die nun fließen und nun funkeln
Auf des Klanges leichten Spuren. |
––––––––––
IV. Das klare Geheimniß.
Vielseitigkeit wird auf des Lebens Gipfeln nur
Gefunden, wo des reinen Daseyns heitres Nichts,
In zarter Redensarten klarem Schein verhüllt,
Auf schwankem Seil der Bildung hin und wieder spielt.
So redʼ und bilde Dich, gebildet rede fort!
Doch was in Kunst, in Reden, Handeln Du beginnst
Es sey Dir niemals ungebildet voller Ernst.
––––––––––
Liebster Bruder,
ich schicke Dir hier einige Späße, denn da das Wetter schon sehr schlecht zu werden anfängt, so darf man das Lachen nicht ganz verlernen. Schreib mir nun wie Sie Dir gefallen; bei dem Griechisch hatte ich den ersten Chor in Schützens Niobe vor Augen.
Vor allen Dingen aber sei ja recht fleißig am Mittelalter. Was giebst Du? – Walther oder den heil. Anno – u doch auch Minnelieder? Der Walther wäre aber gewiß noch schöner als der Anno. – Könntest Du nicht auch, einiges aus Deinem LitterHeft über das Mittelalter als litterarische Umrisse auswählen? – Du willst einmal etwas Ganzes über Geschichte der Poesie liefern. Aber das geschieht doch so bald nicht, u Du nimmst Dir also eigentlich nichts dadurch vorweg Thu es, wenn es nicht mit wichtigeren Zwecken streitet. Vor allem aber schreib mir ja recht bald u recht ausführlich. Herzlich freuen soll es mich, wenn die Zwerge Dir einen Augenblick Deutscher guter Laune gewähren. – Meine Frau grüßt herzlich. Friedrich
Hast Du gedichtet, so schick mir ja eine Abschrift.
I. Griechisch.
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III Spanisch.
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