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M., au risque de se tromper.</hi>“ Ich kann die heiligste Versicherung geben, daß von dem ersten Augenblicke an, wo der König sich mit <anchor type="b" n="3919" ana="12" xml:id="NidB45642"/>der Herausgabe<anchor type="e" n="3919" ana="12" xml:id="NidE45642"/> beschäftigt hat, Er auf das bestimmteste gewollt hat, daß Sie und kein anderer <anchor type="b" n="3982" ana="12" xml:id="NidB45641"/>die Introduction<anchor type="e" n="3982" ana="12" xml:id="NidE45641"/> verfasse. <anchor type="b" n="3942" ana="11" xml:id="NidB21210"/>Der Herr Staatsminister Eichhorn<anchor type="e" n="3942" ana="11" xml:id="NidE21210"/>, welcher von dem Schritte, den ich jetzt auf Befehl des Königs thue, unterrichtet und Ihnen sehr zugethan ist, wird Ihnen dieselbe Versicherung geben; ja es wird mir leicht seyn, dahin zu wirken, daß die Versicherung in einem förmlichen Antrage durch des Königs Unterschrift bekräftigt werde. Wenn <anchor type="b" n="6721" ana="15" xml:id="NidB45643"/>die Akademie<anchor type="e" n="6721" ana="15" xml:id="NidE45643"/> Sie schon im <ref target="fud://1236">ersten Schreiben (30. April 1841)</ref> zur Abfassung der Introduction auffoderte, so that sie es nur, weil sie den Wunsch des Königs kannte. Es war nie „<hi rend="slant:italic">une anticipation des intentions du Roi</hi>“; man durfte nicht anbieten, was vom Könige unveränderlich gewünscht ward.<lb/>Ich bitte Sie nun, mein theurer Freund, recht dringend, mir freundlich, annehmend und bestimmt zu antworten. Ich höre allerdings mit Schmerz, daß Sie seit einiger Zeit eine größere Sorgfalt auf Ihre Diät zu wenden haben, daß Sie sogar zur indischen vegetabilischen Nahrung sich verdammen, aber ein Geist, wie der Ihrige, erhält sich in jugendlicher Frische. Beginnen Sie die Arbeit in derselben Woche, Sie werden dem Könige eine Freude, die Erfüllung einer Hoffnung nicht versagen. Die Arbeit wächst dann nach und nach unter Ihren Händen an, aber auch die kürzeste wird dankbar aufgenommen werden.<lb/>Mit alter Freundschaft und Verehrung<lb/>Ihr<lb/>gehorsamster<lb/><hi rend="weight:bold">A. von Humboldt</hi><lb/><anchor type="b" n="15" ana="10" xml:id="NidB21211"/>Berlin<anchor type="e" n="15" ana="10" xml:id="NidE21211"/>, 17. 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(Oder). Ein Jahr später wechselten beide nach Göttingen. 1791 trat Humboldt in den Staatsdienst ein, dem zunächst ein Studium an der Bergakademie Freiberg folgen sollte. 1792 erfolgte die Ernennung zum Assessor im preußischen Bergdepartement. Fortan bewirkte er eine Reformierung des Bergbaus, 1795 erfolgte die Beförderung zum Oberbergmann. 1795 trat er aus dem Staatsdienst aus, um unabhängig für die Planung seiner Forschungsexpeditionen zu sein. Zwischen 1799 und 1804 unternahm er gemeinsam mit seinem französischen Kollegen Bonpland eine Forschungsreise, die ihn durch Spanien und über Teneriffa nach Venezuela führte. Forschungsaufenthalte in Kuba, Ecuador und Mexiko schlossen sich an. An der südamerikanischen Küste widmete er sich Studien der Meeresströmungen. 1804 kehrte er nach Europa zurück. Die zahlreichen Entdeckungen und Erfahrungsberichte hatten ihn zu einem der populärsten Naturforscher der Zeit gemacht. Der König ernannte ihn zum königlichen Kammerherrn und erteilte eine großzügige Pension. Humboldt verlegte seinen Wohnsitz nach Paris. Unterstützt durch zahlreiche Pariser Gelehrte der Zeit konnte er seine umfangreichen Reiseberichte publizieren. Als sich die Vorarbeiten für die Gesamtpublikation 1827 dem Ende zuneigten, beorderte der König seinen Kammerherrn nach Berlin zurück. Humboldt hielt eine Vorlesung über physikalische Erdbeschreibung an der Berliner Universität, die berühmten „Kosmos-Vorlesungen“. 1829 folgte auf Einladung des russischen Zaren eine russisch-sibirische Forschungsreise. Nach der Rückkehr nahm Humboldt weiterhin Einfluss auf Wissenschaft und Kunst in Berlin. Als König Friedrich Wilhelm IV. 1842 den Orden „Pour le mérite“ für Kunst und Wissenschaft stiftete, machte er Humboldt zu dessen Kanzler und folgte den Vorschlägen des hochgeschätzten Wissenschaftlers. 1848 vermittelte Humboldt während der revolutionären Ereignisse. 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Wenn ich heute, mein theurer Freund und College, Sie von hier aus mit meiner hieroglyphischen kleinen Schrift belästige, so geschieht es auf den ausdrücklichen Befehl des Königs, der Ihrer oft und immer mit der höchsten Achtung gedenkt. Eben weil ich Ihnen im Namen Sr. Maj. schreibe, werde ich sehr lakonisch seyn, und nicht ein Wörtchen von der dankbaren Erinnerung einmischen, die mir die Stunden Ihres geistreichen Umganges in Ihrem wohnlichen, gastfreundlichen Hause gewährt haben.
Sie erklären unter dem 12ten Januar d. J. während meiner langen Abwesenheit in Paris „que vous nʼambitionnez nullement dʼécrire lʼIntroduction aux Œuvres de Frédéric le Grand, que vous croyez cette tâche au-dessus de vos forces actuelles, et que vous nommer au Roi, serait une sollicitation que vous devez désavouer, que lorsque le choix du Roi tomberait spontanément sur vous, il sera temps dʼexposer à S. M. vos excuses fondées sur votre âge avancé.“ Dem Könige ist diese betrübende Erklärung zwar nicht selbst vorgelegt, aber er kennt Ihre Besorgniß, den Ausdruck Ihres Ablehnens, und befiehlt mir, Ihnen zu sagen, mein theurer Freund, wie er nicht von dem Entschlusse abgehen könne „daß Sie und kein anderer die Einleitung verfasse, weil er Sie durch Ihre tiefe Kenntniß der französischen Sprache, durch ihr litterarisches Talent, durch Ihr Gefühl der Schicklichkeit, durch die Anmuth Ihres Styls in den vielen Sprachen, worin Sie nicht geschwiegen haben“, allein zu jener Arbeit geeignet glaube. Er verlangt ja nur eine kurze Erläuterung über die Unvollkommenheiten der älteren Ausgabe, keine Discussion über das litterarische Verdienst, keine Lobrede, da die Werke selbst das Denkmal wären zum längst begründeten Ruhm des Herrschers.
Indem ich Ihnen diesen dringenden Wunsch des Königs eröffne, muß ich einen Zweifel heben, der in Ihrem Schreiben vom 29sten October vorigen Jahres mit dem Ihnen eigenthümlichen Zartgefühl ausgedrückt ist: Vous semblez supposer lʼapprobation royale, mais lʼordre du Cabinet nʼen dit rien, et le Roi ne mʼen a pas parlé. Il sera plus convenable dʼattendre respectueusement les ordres du Roi que de vouloir anticiper les intentions de S. M., au risque de se tromper.“ Ich kann die heiligste Versicherung geben, daß von dem ersten Augenblicke an, wo der König sich mit der Herausgabe beschäftigt hat, Er auf das bestimmteste gewollt hat, daß Sie und kein anderer die Introduction verfasse. Der Herr Staatsminister Eichhorn, welcher von dem Schritte, den ich jetzt auf Befehl des Königs thue, unterrichtet und Ihnen sehr zugethan ist, wird Ihnen dieselbe Versicherung geben; ja es wird mir leicht seyn, dahin zu wirken, daß die Versicherung in einem förmlichen Antrage durch des Königs Unterschrift bekräftigt werde. Wenn die Akademie Sie schon im ersten Schreiben (30. April 1841) zur Abfassung der Introduction auffoderte, so that sie es nur, weil sie den Wunsch des Königs kannte. Es war nie „une anticipation des intentions du Roi“; man durfte nicht anbieten, was vom Könige unveränderlich gewünscht ward.
Ich bitte Sie nun, mein theurer Freund, recht dringend, mir freundlich, annehmend und bestimmt zu antworten. Ich höre allerdings mit Schmerz, daß Sie seit einiger Zeit eine größere Sorgfalt auf Ihre Diät zu wenden haben, daß Sie sogar zur indischen vegetabilischen Nahrung sich verdammen, aber ein Geist, wie der Ihrige, erhält sich in jugendlicher Frische. Beginnen Sie die Arbeit in derselben Woche, Sie werden dem Könige eine Freude, die Erfüllung einer Hoffnung nicht versagen. Die Arbeit wächst dann nach und nach unter Ihren Händen an, aber auch die kürzeste wird dankbar aufgenommen werden.
Mit alter Freundschaft und Verehrung
Ihr
gehorsamster
A. von Humboldt
Berlin, 17. April 1843
Sie erklären unter dem 12ten Januar d. J. während meiner langen Abwesenheit in Paris „que vous nʼambitionnez nullement dʼécrire lʼIntroduction aux Œuvres de Frédéric le Grand, que vous croyez cette tâche au-dessus de vos forces actuelles, et que vous nommer au Roi, serait une sollicitation que vous devez désavouer, que lorsque le choix du Roi tomberait spontanément sur vous, il sera temps dʼexposer à S. M. vos excuses fondées sur votre âge avancé.“ Dem Könige ist diese betrübende Erklärung zwar nicht selbst vorgelegt, aber er kennt Ihre Besorgniß, den Ausdruck Ihres Ablehnens, und befiehlt mir, Ihnen zu sagen, mein theurer Freund, wie er nicht von dem Entschlusse abgehen könne „daß Sie und kein anderer die Einleitung verfasse, weil er Sie durch Ihre tiefe Kenntniß der französischen Sprache, durch ihr litterarisches Talent, durch Ihr Gefühl der Schicklichkeit, durch die Anmuth Ihres Styls in den vielen Sprachen, worin Sie nicht geschwiegen haben“, allein zu jener Arbeit geeignet glaube. Er verlangt ja nur eine kurze Erläuterung über die Unvollkommenheiten der älteren Ausgabe, keine Discussion über das litterarische Verdienst, keine Lobrede, da die Werke selbst das Denkmal wären zum längst begründeten Ruhm des Herrschers.
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Berlin, 17. April 1843