• August Wilhelm von Schlegel to Ludwig Tieck

  • Place of Dispatch: Berlin · Place of Destination: Unknown · Date: 13.04.1801
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Ludwig Tieck
  • Place of Dispatch: Berlin
  • Place of Destination: Unknown
  • Date: 13.04.1801
    Printed Text
  • Bibliography: Ludwig Tieck und die Brüder Schlegel. Briefe. Hg. v. Edgar Lohner auf der Grundlage der von Henry Lüdeke besorgten Edition. München 1972, S. 59.
  • Incipit: „[1] B[erlin], den 13. April 1801
    Liebster Freund, erst vor einigen Tagen erfahre ich zu meinem größten Schrecken die Nachricht von der [...]“
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-611-37187
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XX,Bd.7,Nr.66(11)
  • Number of Pages: 1 S., hs. m. Adresse
  • Format: 22,6 x 18,9 cm
[1] B[erlin], den 13. April 1801
Liebster Freund, erst vor einigen Tagen erfahre ich zu meinem größten Schrecken die Nachricht von der Krankheit meiner Schwester, durch den Landschaftzeichner Veit, der mir aber auch zugleich den Anfang der Besserung als gewiß meldete; nachher hörte ich von Bernhardiʼs, daß ihr es schon gewußt. Ich bin nun nicht eher ruhig, als bis die erste Nachricht von euch kommt, und ich hoffe ihr werdet sie keinen Posttag aufschieben. An die Schwester und Ernst mag ich jetzt nicht schreiben – sage ihnen alles liebe und herzliche von mir.
Hier ist ein Brief von Friedrich, der seit deiner Abreise angekommen. Es versteht sich, daß es bey deinem Logiren in unsrem Hause bleibt, wenn Caroline alsdann schon in Jena zurück ist – du hast mir dein Wort darauf gegeben.
Der Schreck wegen der Romanze wird wohl vergeblich seyn, deine Schwester hat sie mit dem Camaldulenser einpacken sehen. Hier ist sie also natürlicher Weise nicht. Wäre sie wirklich verloren, das wäre sehr schlimm, aber in der That nicht meine Schuld – ich habe dich genug getrieben, sie abzuschreiben oder abschreiben zu lassen. Den Camaldulenser schick doch baldigst. Die Gedichte von Karl Hardenberg müssen sich auch unter deinen Papieren finden, hier sind sie nicht.
Mein Bamberger Gesangbuch hast du mitgenommen, du könntest es mit nach Jena nehmen allenfalls, und dort lassen. Der eine Band von Calderone ist hier geblieben – das thut wohl nichts, du hast gewiß an dem andern genug. Ich habe von dir den folio Shakspeare und einen Band von dem Steevensschen. Ich besorge sie vielleicht auf die Messe an Frommann, daß der sie dir mit Gelegenheit schickt. Viele Grüße an deine liebe Frau und Dorothea. Schreibe bald und dichte.
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[1] B[erlin], den 13. April 1801
Liebster Freund, erst vor einigen Tagen erfahre ich zu meinem größten Schrecken die Nachricht von der Krankheit meiner Schwester, durch den Landschaftzeichner Veit, der mir aber auch zugleich den Anfang der Besserung als gewiß meldete; nachher hörte ich von Bernhardiʼs, daß ihr es schon gewußt. Ich bin nun nicht eher ruhig, als bis die erste Nachricht von euch kommt, und ich hoffe ihr werdet sie keinen Posttag aufschieben. An die Schwester und Ernst mag ich jetzt nicht schreiben – sage ihnen alles liebe und herzliche von mir.
Hier ist ein Brief von Friedrich, der seit deiner Abreise angekommen. Es versteht sich, daß es bey deinem Logiren in unsrem Hause bleibt, wenn Caroline alsdann schon in Jena zurück ist – du hast mir dein Wort darauf gegeben.
Der Schreck wegen der Romanze wird wohl vergeblich seyn, deine Schwester hat sie mit dem Camaldulenser einpacken sehen. Hier ist sie also natürlicher Weise nicht. Wäre sie wirklich verloren, das wäre sehr schlimm, aber in der That nicht meine Schuld – ich habe dich genug getrieben, sie abzuschreiben oder abschreiben zu lassen. Den Camaldulenser schick doch baldigst. Die Gedichte von Karl Hardenberg müssen sich auch unter deinen Papieren finden, hier sind sie nicht.
Mein Bamberger Gesangbuch hast du mitgenommen, du könntest es mit nach Jena nehmen allenfalls, und dort lassen. Der eine Band von Calderone ist hier geblieben – das thut wohl nichts, du hast gewiß an dem andern genug. Ich habe von dir den folio Shakspeare und einen Band von dem Steevensschen. Ich besorge sie vielleicht auf die Messe an Frommann, daß der sie dir mit Gelegenheit schickt. Viele Grüße an deine liebe Frau und Dorothea. Schreibe bald und dichte.
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