• August Wilhelm von Schlegel an Ludwig Tieck

  • Absendeort: Bonn · Empfangsort: Unbekannt · Datum: 11.07.1837
Editionsstatus: Einmal kollationierter Druckvolltext mit Registerauszeichnung
    Briefkopfdaten
  • Absender: August Wilhelm von Schlegel
  • Empfänger: Ludwig Tieck
  • Absendeort: Bonn
  • Empfangsort: Unbekannt
  • Datum: 11.07.1837
    Druck
  • Bibliographische Angabe: Ludwig Tieck und die Brüder Schlegel. Briefe. Hg. v. Edgar Lohner auf der Grundlage der von Henry Lüdeke besorgten Edition. München 1972, S. 218.
  • Incipit: „[1] Bonn den 11ten Julius 1837
    Geliebter Freund und Bruder!
    Diese Zeilen überbringt dir ein junger Geistlicher aus Genf, Herr Vernet, Enkel des [...]“
    Handschrift
  • Datengeber: Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften Berlin
  • Signatur: NL W. Menzel, Nr. 804
  • Blatt-/Seitenzahl: 1 S., hs. m. U.
[1] Bonn den 11ten Julius 1837
Geliebter Freund und Bruder!
Diese Zeilen überbringt dir ein junger Geistlicher aus Genf, Herr Vernet, Enkel des berühmten Physikers Pictet, und Bruder der Baronin von Staël, der Witwe meines verewigten Freundes. Aber seine Persönlichkeit empfiehlt ihn genugsam, auch ohne die Erwähnung einer so ausgezeichneten Verwandtschaft.
Er macht eine gelehrte und litterarische Reise durch Deutschland, und würde glauben, es nur unvollständig gesehen zu haben, wenn er nicht Dresden besucht und deine Rede vernommen hätte. Gewähre ihm eine freundliche Aufnahme, ich werde es als einen Beweis deiner Freundschaft betrachten. Er legt sich mit Eifer auf die deutsche Sprache durch Lesen und Hören. Ich habe mich, wie natürlich, immer auf Französisch mit ihm unterhalten; aber ich zweifle nicht, er wird im Stande sein, ein deutsches Gespräch zu führen, und du wirst ihm Gelegenheit geben, die Anmuth zu bewundern, welche unsre Sprache in deinem Munde hat. Durch ihn hoffe ich erwünschte Nachricht von deinem Befinden zu erhalten.
Lebe recht wohl, geliebter Freund! Mit unveränderlicher Treue und Liebe
dein alter
A. W. von Schlegel.
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[1] Bonn den 11ten Julius 1837
Geliebter Freund und Bruder!
Diese Zeilen überbringt dir ein junger Geistlicher aus Genf, Herr Vernet, Enkel des berühmten Physikers Pictet, und Bruder der Baronin von Staël, der Witwe meines verewigten Freundes. Aber seine Persönlichkeit empfiehlt ihn genugsam, auch ohne die Erwähnung einer so ausgezeichneten Verwandtschaft.
Er macht eine gelehrte und litterarische Reise durch Deutschland, und würde glauben, es nur unvollständig gesehen zu haben, wenn er nicht Dresden besucht und deine Rede vernommen hätte. Gewähre ihm eine freundliche Aufnahme, ich werde es als einen Beweis deiner Freundschaft betrachten. Er legt sich mit Eifer auf die deutsche Sprache durch Lesen und Hören. Ich habe mich, wie natürlich, immer auf Französisch mit ihm unterhalten; aber ich zweifle nicht, er wird im Stande sein, ein deutsches Gespräch zu führen, und du wirst ihm Gelegenheit geben, die Anmuth zu bewundern, welche unsre Sprache in deinem Munde hat. Durch ihn hoffe ich erwünschte Nachricht von deinem Befinden zu erhalten.
Lebe recht wohl, geliebter Freund! Mit unveränderlicher Treue und Liebe
dein alter
A. W. von Schlegel.
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