• Franz Bopp to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Berlin · Place of Destination: Unknown · Date: [September 1821]
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Franz Bopp
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Berlin
  • Place of Destination: Unknown
  • Date: [September 1821]
  • Notations: Datum sowie Absendeort erschlossen.
    Printed Text
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: 362642923
  • Bibliography: Lefmann, S.: Franz Bopp, sein Leben und seine Wissenschaft. Erste Hälfte. Berlin 1891, S. 92‒93.
  • Incipit: „[1] [Berlin, Sept. 1821.]
    Verehrtester Herr und Freund!
    Es war mir recht angenehm durch unseren Freund Windischmann ein Exemplar Ihres Indischen Specimen zu [...]“
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-611-38972
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.3,Nr.70
  • Number of Pages: 3 S. auf Doppelbl., hs. m. U. u. Adresse
  • Format: 25,4 x 21,9 cm
[1] [Berlin, Sept. 1821.]
Verehrtester Herr und Freund!
Es war mir recht angenehm durch unseren Freund Windischmann ein Exemplar Ihres Indischen Specimen zu erhalten, welches ich oft mit Vergnügen zur Hand nehme. Genehmigen Sie meinen schönsten Dank! Ich muß Ihnen gestehen, daß es mir eine sehr erfreuliche Ueberraschung gewesen, als ich vor Ostern hier ankam, auf der Bibliothek dieses Specimen zu finden. So schnell hätte ich mir die Vollendung der Typen nicht vorgestellt, obwohl ich Ihnen nicht die Langsamkeit von Chezy zutrauen konnte. Die Form ist allerliebst, ich erfahre zwar durch Humboldt, der dieser Tage wieder hier angekommen, daß Sie noch vieles haben ändern lassen. Mir ist nur weniges aufgefallen, was ich anders gewünscht hätte z. B...... Dieses ist beynahe alles was ich auszusetzen wüßte, [2] im Ganzen finde ich die Buchstaben den schönsten Handschriften vollkommen entsprechend.
Was mir Humboldt mitgetheilt in Bezug auf die Werke, die Sie herausgeben wollen, hat mich sehr erfreut, besonders was eine von Ihnen beschlossene Ausgabe des Ramayana betrifft, wozu ich an Ihrer Stelle gleich nach Vollendung des Bhagavad-gita schreiten würde. So sehr mir der Hitopadesa immer interessanter wird je öfter ich ihn lese, wegen der ihm eigenen Fülle und Tiefe der Gedanken, so glaube ich doch, es wäre gut vor der Hand eine neue Ausgabe noch zu verschieben. Die Freunde der Sanskrit-Litteratur müssen Ihnen den größten Dank wissen, wegen des Eifers, womit Sie Sich deren Förderung angelegen seyn lassen, und ich bin stolz auf einen so tüchtigen Mitarbeiter in einem bis jetzt noch seltenen Fache. Vielleicht werden wir auch nun bald einer gemeinschaftlichen Regierung angehören, indem mir vor einigen Tagen eine außerordenliche Professur an hiesiger Universität angeboten wurde. Es kommt nun darauf an, ob mich die Bayrische Regierung entlassen wird, was ich wünsche, denn ich finde hier einen besseren Wirkungskreis als ich auf einer Bayr. Universität erwarten kann, und es zieht mich überhaupt die Art an, wie die Preußische Regierung die Wissenschaften begünstigt. [3] Die Bedingungen, welche man mir macht, finde ich für einen Anfang ganz annehmbar; man bietet mir nämlich 800 Rthl. Gehalt nebst 200 jährlicher außerordentlicher Remuneration. Sehr gern hätte ich Sie diesen Sommer besucht, wenn ich es hätte möglich machen können an den Rhein zu reisen; für jetzt bleibt mir nichts anders übrig als hier den Entschluß der Bayr. Regierung abzuwarten. In jedem Falle hoffe ich das Glück zu haben, Sie in künftigen Herbstferien zu sehen.
Leben Sie recht wohl und erhalten Sie mir Ihre Freundschaft und Gewogenheit.
Mit größter Hochachtung und Freundschaft
lhr ergebenster
F. Bopp.
Meine Adresse:
Letzte Strasse No. 28.

Windischmann und seine Familie bitte ich Sie mir vielmal zu grüßen.

[4] Sr. Hochwohlgeb.
Dem Herrn Professor
A. W. von Schlegel
in
Bonn
[1] [Berlin, Sept. 1821.]
Verehrtester Herr und Freund!
Es war mir recht angenehm durch unseren Freund Windischmann ein Exemplar Ihres Indischen Specimen zu erhalten, welches ich oft mit Vergnügen zur Hand nehme. Genehmigen Sie meinen schönsten Dank! Ich muß Ihnen gestehen, daß es mir eine sehr erfreuliche Ueberraschung gewesen, als ich vor Ostern hier ankam, auf der Bibliothek dieses Specimen zu finden. So schnell hätte ich mir die Vollendung der Typen nicht vorgestellt, obwohl ich Ihnen nicht die Langsamkeit von Chezy zutrauen konnte. Die Form ist allerliebst, ich erfahre zwar durch Humboldt, der dieser Tage wieder hier angekommen, daß Sie noch vieles haben ändern lassen. Mir ist nur weniges aufgefallen, was ich anders gewünscht hätte z. B...... Dieses ist beynahe alles was ich auszusetzen wüßte, [2] im Ganzen finde ich die Buchstaben den schönsten Handschriften vollkommen entsprechend.
Was mir Humboldt mitgetheilt in Bezug auf die Werke, die Sie herausgeben wollen, hat mich sehr erfreut, besonders was eine von Ihnen beschlossene Ausgabe des Ramayana betrifft, wozu ich an Ihrer Stelle gleich nach Vollendung des Bhagavad-gita schreiten würde. So sehr mir der Hitopadesa immer interessanter wird je öfter ich ihn lese, wegen der ihm eigenen Fülle und Tiefe der Gedanken, so glaube ich doch, es wäre gut vor der Hand eine neue Ausgabe noch zu verschieben. Die Freunde der Sanskrit-Litteratur müssen Ihnen den größten Dank wissen, wegen des Eifers, womit Sie Sich deren Förderung angelegen seyn lassen, und ich bin stolz auf einen so tüchtigen Mitarbeiter in einem bis jetzt noch seltenen Fache. Vielleicht werden wir auch nun bald einer gemeinschaftlichen Regierung angehören, indem mir vor einigen Tagen eine außerordenliche Professur an hiesiger Universität angeboten wurde. Es kommt nun darauf an, ob mich die Bayrische Regierung entlassen wird, was ich wünsche, denn ich finde hier einen besseren Wirkungskreis als ich auf einer Bayr. Universität erwarten kann, und es zieht mich überhaupt die Art an, wie die Preußische Regierung die Wissenschaften begünstigt. [3] Die Bedingungen, welche man mir macht, finde ich für einen Anfang ganz annehmbar; man bietet mir nämlich 800 Rthl. Gehalt nebst 200 jährlicher außerordentlicher Remuneration. Sehr gern hätte ich Sie diesen Sommer besucht, wenn ich es hätte möglich machen können an den Rhein zu reisen; für jetzt bleibt mir nichts anders übrig als hier den Entschluß der Bayr. Regierung abzuwarten. In jedem Falle hoffe ich das Glück zu haben, Sie in künftigen Herbstferien zu sehen.
Leben Sie recht wohl und erhalten Sie mir Ihre Freundschaft und Gewogenheit.
Mit größter Hochachtung und Freundschaft
lhr ergebenster
F. Bopp.
Meine Adresse:
Letzte Strasse No. 28.

Windischmann und seine Familie bitte ich Sie mir vielmal zu grüßen.

[4] Sr. Hochwohlgeb.
Dem Herrn Professor
A. W. von Schlegel
in
Bonn
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