• Heinrich Carl Abraham Eichstaedt to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Jena · Place of Destination: Unknown · Date: 07.03.1808
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Heinrich Carl Abraham Eichstaedt
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Jena
  • Place of Destination: Unknown
  • Date: 07.03.1808
    Printed Text
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: 335976727
  • Bibliography: Krisenjahre der Frühromantik. Briefe aus dem Schlegelkreis. Hg. v. Josef Körner. Bd. 1. Der Texte erste Hälfte. 1791‒1808. Bern u.a. ²1969, S. 514‒515.
  • Incipit: „[1] Jena, 7 März 1808
    Mit großer Freude erbrach ich heut Ihren gütigen Brief, mein verehrtester Freund, und in der gewissen Hoffnung, [...]“
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: APP2712-Bd-4
  • Classification Number: Mscr.Dresd.App.2712,A,13,17
  • Number of Pages: 3 S. auf Doppelbl., hs. u. U.
  • Format: 23,4 x 18,5 cm
[1] Jena, 7 März 1808
Mit großer Freude erbrach ich heut Ihren gütigen Brief, mein verehrtester Freund, und in der gewissen Hoffnung, darin einige der versprochenen Beyträge für unsere A.[llgemeine] L.[iteratur] Z.[eitung] zu finden. Meine Hoffnung ward nur zum Theil erfüllt. Ich danke Ihnen herzlich für die Überraschung, welche Sie mir mit der Recension des Prometheus gemacht haben: aber ich darf nicht verhehlen, daß mit dieser Überraschung zugleich einige Verlegenheit verbunden ist. Schon die Recension des Dichtergartens hat zu Misdeutungen Anlaß gegeben, weil Sie einige Producte Ihres Hrn Bruders beurtheilt haben: diese Recension würde, als Selbstrecension, noch schlimmer gedeutet und der Zeitung zum Nachtheil gewandt werden. „Von der unverständigen Menge“, werden Sie sagen, und ich gebe Ihnen Recht, indem ich selbst an jenen Deutungen gar nicht Antheil nehme: allein die Verständigen im Volke machen ja nur immer den kleinsten Theil aus, und leider kann eine Zeitung, wenn sie sich [2] erhalten will, sich auf diese nicht also einschränken, daß sie nicht auch von dem großen Theil der Leser und Käufer, sofern derselbe eine Meinung zu fassen veranlaßt wird, einige Notiz nehmen sollte. – Mein Vorschlag daher in Bezug auf diese Recension ist dieser: Sie haben die Güte, die Herrn Herausgeber des Prometheus zu veranlassen, uns bald 1 Exemplar des Journals (durch BuchhändlerGelegenheit nach Leipzig) zukommen zu lassen (welches wir sonst erst in der Messe würden erhalten können), und erlauben, daß dann die Beyträge, welche Sie und Ihr Hr. Bruder geliefert haben, von einem andern Rec[ensenten] (gelingt mir mein Wunsch, von Goethe selbst,) beurtheilt werden. Daß Sie, obwohl Theilnehmer an der Zeitschrift, von den übrigen Aufsätzen sprechen, kann kein Bedenken haben. Die Recension soll alsdann recht bald abgedruckt, und dabey bemerklich gemacht werden, daß sie von zwey Recensenten herrührt. Ich wünsche sehr, daß dieser Vorschlag Ihnen gefalle.
[3] Ihr Hr. Bruder hat schon vor mehreren Wochen eine Anweisung auf uns dem hiesigen Kaufmann Schirmer zugeschickt welche sofort honorirt worden ist. Laut beyliegendem Rechnungsauszug sind wir Ihnen noch 3 Thaler 4 Groschen 4 Pfennige schuldig.
Ich freue mich sehr auf Ihre baldige Ankunft in unsrer Gegend, wo sich so Manches wird besprechen lassen; nicht minder erfreut mich das gütige Versprechen, unsre A.[llgemeine] L.[iteratur] Z.[eitung] künftigen Sommer mit mehrern Beyträgen zu zieren.
Für Ihre französische Schrift glaube ich schon im vorigen Briefe gedankt zu haben. Ich habe sie mit großem Genusse und vieler Belehrung gelesen. Goethe hat versprochen sie zu recensiren: ich habe ihn schon zweymal erinnert. Die dritte Erinnerung möge von Ihnen selbst kommen! Sie wird gewiß am wirksamsten seyn.
Die Zeit ist mir heut so beschränkt, daß ich diese flüchtigen Zeilen kaum wieder durchlesen kann, wenn ich den Brief noch zur Post bringen will. Mit nächstem mehr!
Hochachtungsvoll
Eichstädt
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[1] Jena, 7 März 1808
Mit großer Freude erbrach ich heut Ihren gütigen Brief, mein verehrtester Freund, und in der gewissen Hoffnung, darin einige der versprochenen Beyträge für unsere A.[llgemeine] L.[iteratur] Z.[eitung] zu finden. Meine Hoffnung ward nur zum Theil erfüllt. Ich danke Ihnen herzlich für die Überraschung, welche Sie mir mit der Recension des Prometheus gemacht haben: aber ich darf nicht verhehlen, daß mit dieser Überraschung zugleich einige Verlegenheit verbunden ist. Schon die Recension des Dichtergartens hat zu Misdeutungen Anlaß gegeben, weil Sie einige Producte Ihres Hrn Bruders beurtheilt haben: diese Recension würde, als Selbstrecension, noch schlimmer gedeutet und der Zeitung zum Nachtheil gewandt werden. „Von der unverständigen Menge“, werden Sie sagen, und ich gebe Ihnen Recht, indem ich selbst an jenen Deutungen gar nicht Antheil nehme: allein die Verständigen im Volke machen ja nur immer den kleinsten Theil aus, und leider kann eine Zeitung, wenn sie sich [2] erhalten will, sich auf diese nicht also einschränken, daß sie nicht auch von dem großen Theil der Leser und Käufer, sofern derselbe eine Meinung zu fassen veranlaßt wird, einige Notiz nehmen sollte. – Mein Vorschlag daher in Bezug auf diese Recension ist dieser: Sie haben die Güte, die Herrn Herausgeber des Prometheus zu veranlassen, uns bald 1 Exemplar des Journals (durch BuchhändlerGelegenheit nach Leipzig) zukommen zu lassen (welches wir sonst erst in der Messe würden erhalten können), und erlauben, daß dann die Beyträge, welche Sie und Ihr Hr. Bruder geliefert haben, von einem andern Rec[ensenten] (gelingt mir mein Wunsch, von Goethe selbst,) beurtheilt werden. Daß Sie, obwohl Theilnehmer an der Zeitschrift, von den übrigen Aufsätzen sprechen, kann kein Bedenken haben. Die Recension soll alsdann recht bald abgedruckt, und dabey bemerklich gemacht werden, daß sie von zwey Recensenten herrührt. Ich wünsche sehr, daß dieser Vorschlag Ihnen gefalle.
[3] Ihr Hr. Bruder hat schon vor mehreren Wochen eine Anweisung auf uns dem hiesigen Kaufmann Schirmer zugeschickt welche sofort honorirt worden ist. Laut beyliegendem Rechnungsauszug sind wir Ihnen noch 3 Thaler 4 Groschen 4 Pfennige schuldig.
Ich freue mich sehr auf Ihre baldige Ankunft in unsrer Gegend, wo sich so Manches wird besprechen lassen; nicht minder erfreut mich das gütige Versprechen, unsre A.[llgemeine] L.[iteratur] Z.[eitung] künftigen Sommer mit mehrern Beyträgen zu zieren.
Für Ihre französische Schrift glaube ich schon im vorigen Briefe gedankt zu haben. Ich habe sie mit großem Genusse und vieler Belehrung gelesen. Goethe hat versprochen sie zu recensiren: ich habe ihn schon zweymal erinnert. Die dritte Erinnerung möge von Ihnen selbst kommen! Sie wird gewiß am wirksamsten seyn.
Die Zeit ist mir heut so beschränkt, daß ich diese flüchtigen Zeilen kaum wieder durchlesen kann, wenn ich den Brief noch zur Post bringen will. Mit nächstem mehr!
Hochachtungsvoll
Eichstädt
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