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    Mohr & Zimmer (Heidelberg) , Johann Georg Zimmer , Jakob Christian Benjamin Mohr to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Heidelberg · Place of Destination: Coppet · Date: 06.04.1811
Edition Status: Single collated printed full text without registry labelling not including a registry
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Mohr & Zimmer (Heidelberg), Johann Georg Zimmer, Jakob Christian Benjamin Mohr
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Heidelberg
  • Place of Destination: Coppet
  • Date: 06.04.1811
    Printed Text
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: 383716241
  • Bibliography: Jenisch, Erich (Hg.): August Wilhelm Schlegels Briefwechsel mit seinen Heidelberger Verlegern. Festschrift zur Jahrhundert-Feier des Verlags Carl Winters Universitätsbuchhandlung in Heidelberg 1822‒1922. Heidelberg 1922, S. 82‒84.
  • Incipit: „Heidelberg, den 6. Aprill 1811.
    Herrn Prof[essor] A W Schlegel in Coppet.
    Wohlgebohrner, Hochzuverehrender Herr Professor!
    Mit herzlicher Freude haben wir aus Ihrem gütigen [...]“
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-611-34977
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.16,Nr.27
  • Number of Pages: 3 S. auf Doppelbl., hs. m. U. u. Adresse
  • Format: 25,6 x 20,7 cm
Heidelberg, den 6. Aprill 1811.
Herrn Prof[essor] A W Schlegel in Coppet.
Wohlgebohrner, Hochzuverehrender Herr Professor!
Mit herzlicher Freude haben wir aus Ihrem gütigen Schreiben vom 3 März die wohlwollenden Gesinnungen erkannt, die bey unsern Verbindungen mit Männern die mit Ihnen unsere Verehrung theilen, stets unser Stolz seyn werden.
Die Stimmung beym Schreiben unsers vorigen Briefes war wohl Schuld, daß Ew Wohlgebohren denselben etwas mißverstanden, und Ihr Wohlwollen hat die Sorge für uns verdoppelt. Außer dem allgemeinen Druck, der unbeschreiblich hart auf dem deutschen Buchhandel liegt und bey der Aussicht in die Zukunft noch viel drohender u[nd] zerstöhrender erscheint, da die Unterwerfung von Nord Deutschland unter die franz[ösischen] Buchhandlungsgesetze uns wenigstens ¼ alles Absatzes entziehen muß, war es noch der besondere Umstand, daß wir plötzlich einen seither genossenen Vorschuß zurück bezahlen mußten, der uns auf den Ihnen mit getheilten Entschluß führte, u[nd] dem wir im Allgemeinen treu bleiben werden. Wir sind gerade von Ihrer freundschaftlichen Gesinnung gegen uns überzeugt, daß Sie von dem Inhalt unsers Briefes, wie er von Ihnen genommen, gegen Ihre Freunde nur den vorsichtigsten Gebrauch gemacht haben, u[nd] sind deswegen ruhig. ‒ Es war nicht unsere Absicht u[nd] konnte es nicht seyn, Ihre Gedichte einem andern Buchhändler zum Verlage an zu bieten, sondern einen begüterten Privatmann zu veranlassen, das Werk mit uns auf gemeinschaftliche Kosten zu verlegen. Wir haben jetzt dafür Rath geschafft und dem Druck steht nichts im Wege; er wird daher, da wir keine Einwendung von Ihnen besorgen, nächstens beginnen, und wir ersuchen Sie uns auch das M[anuscri]pt zum ersten Theil zu senden. Kommt das Werk nun freylich nicht mehr zur Oster Messe, was ohnehin nicht möglich gewesen wäre, so erscheint es doch im Laufe des Sommers.
–––––
Wegen der 2ten Auflage Ihrer Vorlesungen bitten wir Sie die Hauptpunkte eines Contrakts selbst auf zu setzen, wornach wir ihn alsdann ausfertigen wollen.
–––––
Ungemein leid thut es uns Ew Hochwohlgeb[ohren] zu Ihrer Schrift über die Nibelungen einen andern Verleger suchen lassen zu müssen, denn wir dürfen Ihnen gestehen, daß wir eifersüchtig auf jede neue Verbindung sind in die Sie mit Buchhandlungen zu treten veranlaßt sind. Vielleicht dauert die augenblickliche Crisis nicht so lange, als wir fürchten. Erlauben Sie uns wenigstens die Bitte, daß Sie doch bey keiner Ihrer nächsten literarischen Unternehmungen uns vorbey gehen möchten.
Ihres Herrn Bruders Schrift über Indien ist in den ersten Jahren nach ihrer Erscheinung sehr stark gekauft worden, nachher ist der Absatz zwar nie ganz unterbrochen, allein doch im Ganzen nicht so lebhaft gewesen, wie der Ihrer Vorlesungen.
Einliegend empfangen Sie einen Brief von der Frau von Chesy u[nd] einen von Herrn Cons[istorial] Rath Heftig [?] in Strasburg, woraus Sie ersehen, daß die Oberländischen Programme fast gar nicht mehr zu haben sind.
Mit Sehnsucht sehen wir den versprochnen Beyträgen für die Jahrbücher entgegen u[nd] verharren in innigster Verehrung
Ew Wohlgeboren
ergebenste Diener
Mohr u. Zimmer.
Heidelberg, den 6. Aprill 1811.
Herrn Prof[essor] A W Schlegel in Coppet.
Wohlgebohrner, Hochzuverehrender Herr Professor!
Mit herzlicher Freude haben wir aus Ihrem gütigen Schreiben vom 3 März die wohlwollenden Gesinnungen erkannt, die bey unsern Verbindungen mit Männern die mit Ihnen unsere Verehrung theilen, stets unser Stolz seyn werden.
Die Stimmung beym Schreiben unsers vorigen Briefes war wohl Schuld, daß Ew Wohlgebohren denselben etwas mißverstanden, und Ihr Wohlwollen hat die Sorge für uns verdoppelt. Außer dem allgemeinen Druck, der unbeschreiblich hart auf dem deutschen Buchhandel liegt und bey der Aussicht in die Zukunft noch viel drohender u[nd] zerstöhrender erscheint, da die Unterwerfung von Nord Deutschland unter die franz[ösischen] Buchhandlungsgesetze uns wenigstens ¼ alles Absatzes entziehen muß, war es noch der besondere Umstand, daß wir plötzlich einen seither genossenen Vorschuß zurück bezahlen mußten, der uns auf den Ihnen mit getheilten Entschluß führte, u[nd] dem wir im Allgemeinen treu bleiben werden. Wir sind gerade von Ihrer freundschaftlichen Gesinnung gegen uns überzeugt, daß Sie von dem Inhalt unsers Briefes, wie er von Ihnen genommen, gegen Ihre Freunde nur den vorsichtigsten Gebrauch gemacht haben, u[nd] sind deswegen ruhig. ‒ Es war nicht unsere Absicht u[nd] konnte es nicht seyn, Ihre Gedichte einem andern Buchhändler zum Verlage an zu bieten, sondern einen begüterten Privatmann zu veranlassen, das Werk mit uns auf gemeinschaftliche Kosten zu verlegen. Wir haben jetzt dafür Rath geschafft und dem Druck steht nichts im Wege; er wird daher, da wir keine Einwendung von Ihnen besorgen, nächstens beginnen, und wir ersuchen Sie uns auch das M[anuscri]pt zum ersten Theil zu senden. Kommt das Werk nun freylich nicht mehr zur Oster Messe, was ohnehin nicht möglich gewesen wäre, so erscheint es doch im Laufe des Sommers.
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Wegen der 2ten Auflage Ihrer Vorlesungen bitten wir Sie die Hauptpunkte eines Contrakts selbst auf zu setzen, wornach wir ihn alsdann ausfertigen wollen.
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Ungemein leid thut es uns Ew Hochwohlgeb[ohren] zu Ihrer Schrift über die Nibelungen einen andern Verleger suchen lassen zu müssen, denn wir dürfen Ihnen gestehen, daß wir eifersüchtig auf jede neue Verbindung sind in die Sie mit Buchhandlungen zu treten veranlaßt sind. Vielleicht dauert die augenblickliche Crisis nicht so lange, als wir fürchten. Erlauben Sie uns wenigstens die Bitte, daß Sie doch bey keiner Ihrer nächsten literarischen Unternehmungen uns vorbey gehen möchten.
Ihres Herrn Bruders Schrift über Indien ist in den ersten Jahren nach ihrer Erscheinung sehr stark gekauft worden, nachher ist der Absatz zwar nie ganz unterbrochen, allein doch im Ganzen nicht so lebhaft gewesen, wie der Ihrer Vorlesungen.
Einliegend empfangen Sie einen Brief von der Frau von Chesy u[nd] einen von Herrn Cons[istorial] Rath Heftig [?] in Strasburg, woraus Sie ersehen, daß die Oberländischen Programme fast gar nicht mehr zu haben sind.
Mit Sehnsucht sehen wir den versprochnen Beyträgen für die Jahrbücher entgegen u[nd] verharren in innigster Verehrung
Ew Wohlgeboren
ergebenste Diener
Mohr u. Zimmer.
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