• August Wilhelm von Schlegel to Mohr & Winter (Heidelberg) , Jakob Christian Benjamin Mohr , Christian Friedrich Winter

  • Place of Dispatch: Paris · Place of Destination: Heidelberg · Date: 24.02.1817
Edition Status: Single collated printed full text without registry labelling not including a registry
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Mohr & Winter (Heidelberg), Jakob Christian Benjamin Mohr, Christian Friedrich Winter
  • Place of Dispatch: Paris
  • Place of Destination: Heidelberg
  • Date: 24.02.1817
  • Notations: Empfangsort erschlossen. Die Handschrift ist nicht vollständig.
    Printed Text
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: 383716241
  • Bibliography: Jenisch, Erich (Hg.): August Wilhelm Schlegels Briefwechsel mit seinen Heidelberger Verlegern. Festschrift zur Jahrhundert-Feier des Verlags Carl Winters Universitätsbuchhandlung in Heidelberg 1822‒1922. Heidelberg 1922, S. 136‒139.
  • Weitere Drucke: Thienemann, Theodor: Briefe aus der Goethezeit. Aus dem Goethe-Zimmer der Ungarischen Akademie der Wissenschaften. In: Ungarische Rundschau für historische und soziale Wissenschaften 2 (1913), S. 854‒856.
  • Incipit: „Paris d[en] 24ten Febr[uar] 1817.
    Ew. Wohlgebohren,
    bitte ich gütigst zu entschuldigen daß ich so lange mit einer Antwort im Rückstande geblieben bin. [...]“
    Manuscript
  • Provider: Bibliothek der Ungarischen Akademie der Wissenschaften Budapest
  • Classification Number: K 116/62
Paris d[en] 24ten Febr[uar] 1817.
Ew. Wohlgebohren,
bitte ich gütigst zu entschuldigen daß ich so lange mit einer Antwort im Rückstande geblieben bin. Ich habe mir oft vorgenommen, Ihnen zu schreiben, aber unter so manchen Beschäftigungen und Zerstreuungen, welche der hiesige Aufenthalt mit sich führt, ist es immer von einer Woche zur anderen verschoben worden, u[nd] ich hoffe um so eher Ihre Nachsicht, da ich eigentlich nichts dringendes zu schreiben hatte. Vor einigen Tagen habe ich die Probebogen von der neuen Ausgabe meiner Vorlesungen erhalten. Es muß im französischen Postwesen eine Aenderung gemacht seyn, daß nämlich gedruckte Sachen eben so theures Porto bezahlen als Briefe von gleichem Gewicht. Die sieben Bogen haben mir 11 Franken Postgeld gekostet. Ich erinnere dieß nur für die Zukunft. Es war mir wichtig die Probebogen zu sehen, aber die Recension von H[er]rn Müller so viel Verdienst sie auch an sich haben mag, hätte ich bis zu meiner Rückkehr in der Schweiz entrathen können. ‒ Meine Beurtheilung des Niebuhrschen Werkes, deren Absendung mir Ew. Wohlgeb[ohren] längst meldeten, habe ich niemals erhalten. Vermuthlich ist sie an der Gränze liegen geblieben. Nun ist es zu spät, um einen neuen Versuch zu machen, u[nd] ich bitte, die besonders abgezogenen Exemplare, wenn Ew. Wohlgeb[ohren] deren noch haben, mit der nächsten Büchersendung nach Coppet zu fördern.
Ich habe die erste Ausgabe meiner Vorlesungen nicht hier, um eine Vergleichung zwischen den Druck beyder anstellen zu können. Doch die Sorgfalt für das Aeußere bleibt Ew. Wohlgeb[ohren] ganz überlassen. Nur kann ich nicht umhin, genaue Correktur auf das dringendste zu empfehlen. Es haben sich ein paar kleine Druckfehler in die neue Vorrede, u[nd] einer sogar in den Titel eingeschlichen. Ich bemerke sie auf einem besonderen Blättchen. Sollten Ew. Wohlgeb[ohren] in irgend einem Fall Kartons nöthig finden, so bitte ich immer Doppelblätter zu nehmen, da einzelne Blätter sich nur unbequem einsetzen lassen. Ich setze voraus, Ew. Wohlgebohren werden das Buch nur geheftet u[nd] die drey Bände zusammen ausgeben.
Ich sehe mit Vergnügen, daß die Heidelb[erger] Jahrbücher fortgehen. Wer wird sich in Zukunft der Herausgabe unterziehen, da H[er]r Prof[essor] Wilken, wie ich höre, nach Berlin geht, oder vielleicht schon dahin abgegangen ist? Im nächsten Frühling werde ich Ihnen gewiß wieder Beyträge liefern. Unter andern wünsche ich die neue Ausgabe von H[er]rn von Humboldts Monumens Américains anzuzeigen.
Ew. Wohlgeb[ohren] haben schon vorausgesetzt, daß Frau v. Staël auf Ihren letzten Vorschlag nicht eingegangen ist. Ein Buch in Commission zu geben, entschließt man sich meistens nur dann, wann es beträchtliche Auslagen fodert und nur einen langsamen Absatz verspricht; hier aber findet gerade das Gegenteil Statt. Frau von Staël wird sich wohl auf Verträge mit einem französischen Buchhändler beschränken, u[nd] dem letzten die Verbreitung des Buches in Deutschland u[nd] im Norden überlassen.
Die beyliegend verzeichneten Bücher bitte ich Ew. Wohlgeb[ohren] so fern sie nicht in Heidelberg vorräthig sind, mit Leipziger Meßgelegenheit kommen zu lassen, u[nd] mir alsdann nebst dem, was etwa sonst für mich eingelaufen, oder was die Ostermesse an Fortsetzungen geliefert, auf die wohlfeilste Weise nach Coppet zu fördern. Ich werde vermuthlich bis gegen die Mitte Aprils hier bleiben, u[nd] also kann eine Antwort von Ew. Wohlgeb[ohren] mich noch bequem hier erreichen. Alle etwaigen Vorschläge für die Zukunft und sonstige Geschäfte verspare ich bis zu meiner Rückkehr in der Schweiz.
Mit ausgezeichneter Hochachtung
Ew. Wohlgeb[ohren]
ergebenster
A. W. v. Schlegel.
(Rue Royal No. 6.)

Meine Vorlesungen sind vortrefflich ins Englische übersetzt worden, und jetzt kündigt man mir eine Italienische Uebersetzung an.
Sollte wohl irgend ein deutscher Buchhändler geneigt seyn mein Bildniß im Kupferstich in Verlag zu nehmen? Ich könnte ein wohlgeratenes Oelgemälde dazu herleihen, der Stich würde durch einen hiesigen Kupferstecher am besten und zu einem billigen Preise unter den Augen des Mahlers besorgt werden.
Paris d[en] 24ten Febr[uar] 1817.
Ew. Wohlgebohren,
bitte ich gütigst zu entschuldigen daß ich so lange mit einer Antwort im Rückstande geblieben bin. Ich habe mir oft vorgenommen, Ihnen zu schreiben, aber unter so manchen Beschäftigungen und Zerstreuungen, welche der hiesige Aufenthalt mit sich führt, ist es immer von einer Woche zur anderen verschoben worden, u[nd] ich hoffe um so eher Ihre Nachsicht, da ich eigentlich nichts dringendes zu schreiben hatte. Vor einigen Tagen habe ich die Probebogen von der neuen Ausgabe meiner Vorlesungen erhalten. Es muß im französischen Postwesen eine Aenderung gemacht seyn, daß nämlich gedruckte Sachen eben so theures Porto bezahlen als Briefe von gleichem Gewicht. Die sieben Bogen haben mir 11 Franken Postgeld gekostet. Ich erinnere dieß nur für die Zukunft. Es war mir wichtig die Probebogen zu sehen, aber die Recension von H[er]rn Müller so viel Verdienst sie auch an sich haben mag, hätte ich bis zu meiner Rückkehr in der Schweiz entrathen können. ‒ Meine Beurtheilung des Niebuhrschen Werkes, deren Absendung mir Ew. Wohlgeb[ohren] längst meldeten, habe ich niemals erhalten. Vermuthlich ist sie an der Gränze liegen geblieben. Nun ist es zu spät, um einen neuen Versuch zu machen, u[nd] ich bitte, die besonders abgezogenen Exemplare, wenn Ew. Wohlgeb[ohren] deren noch haben, mit der nächsten Büchersendung nach Coppet zu fördern.
Ich habe die erste Ausgabe meiner Vorlesungen nicht hier, um eine Vergleichung zwischen den Druck beyder anstellen zu können. Doch die Sorgfalt für das Aeußere bleibt Ew. Wohlgeb[ohren] ganz überlassen. Nur kann ich nicht umhin, genaue Correktur auf das dringendste zu empfehlen. Es haben sich ein paar kleine Druckfehler in die neue Vorrede, u[nd] einer sogar in den Titel eingeschlichen. Ich bemerke sie auf einem besonderen Blättchen. Sollten Ew. Wohlgeb[ohren] in irgend einem Fall Kartons nöthig finden, so bitte ich immer Doppelblätter zu nehmen, da einzelne Blätter sich nur unbequem einsetzen lassen. Ich setze voraus, Ew. Wohlgebohren werden das Buch nur geheftet u[nd] die drey Bände zusammen ausgeben.
Ich sehe mit Vergnügen, daß die Heidelb[erger] Jahrbücher fortgehen. Wer wird sich in Zukunft der Herausgabe unterziehen, da H[er]r Prof[essor] Wilken, wie ich höre, nach Berlin geht, oder vielleicht schon dahin abgegangen ist? Im nächsten Frühling werde ich Ihnen gewiß wieder Beyträge liefern. Unter andern wünsche ich die neue Ausgabe von H[er]rn von Humboldts Monumens Américains anzuzeigen.
Ew. Wohlgeb[ohren] haben schon vorausgesetzt, daß Frau v. Staël auf Ihren letzten Vorschlag nicht eingegangen ist. Ein Buch in Commission zu geben, entschließt man sich meistens nur dann, wann es beträchtliche Auslagen fodert und nur einen langsamen Absatz verspricht; hier aber findet gerade das Gegenteil Statt. Frau von Staël wird sich wohl auf Verträge mit einem französischen Buchhändler beschränken, u[nd] dem letzten die Verbreitung des Buches in Deutschland u[nd] im Norden überlassen.
Die beyliegend verzeichneten Bücher bitte ich Ew. Wohlgeb[ohren] so fern sie nicht in Heidelberg vorräthig sind, mit Leipziger Meßgelegenheit kommen zu lassen, u[nd] mir alsdann nebst dem, was etwa sonst für mich eingelaufen, oder was die Ostermesse an Fortsetzungen geliefert, auf die wohlfeilste Weise nach Coppet zu fördern. Ich werde vermuthlich bis gegen die Mitte Aprils hier bleiben, u[nd] also kann eine Antwort von Ew. Wohlgeb[ohren] mich noch bequem hier erreichen. Alle etwaigen Vorschläge für die Zukunft und sonstige Geschäfte verspare ich bis zu meiner Rückkehr in der Schweiz.
Mit ausgezeichneter Hochachtung
Ew. Wohlgeb[ohren]
ergebenster
A. W. v. Schlegel.
(Rue Royal No. 6.)

Meine Vorlesungen sind vortrefflich ins Englische übersetzt worden, und jetzt kündigt man mir eine Italienische Uebersetzung an.
Sollte wohl irgend ein deutscher Buchhändler geneigt seyn mein Bildniß im Kupferstich in Verlag zu nehmen? Ich könnte ein wohlgeratenes Oelgemälde dazu herleihen, der Stich würde durch einen hiesigen Kupferstecher am besten und zu einem billigen Preise unter den Augen des Mahlers besorgt werden.
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