• Mohr & Winter (Heidelberg) , Jakob Christian Benjamin Mohr , Christian Friedrich Winter to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Heidelberg · Place of Destination: Unknown · Date: 22.01.1818
Edition Status: Single collated printed full text without registry labelling not including a registry
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Mohr & Winter (Heidelberg), Jakob Christian Benjamin Mohr, Christian Friedrich Winter
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Heidelberg
  • Place of Destination: Unknown
  • Date: 22.01.1818
    Printed Text
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: 383716241
  • Bibliography: Jenisch, Erich (Hg.): August Wilhelm Schlegels Briefwechsel mit seinen Heidelberger Verlegern. Festschrift zur Jahrhundert-Feier des Verlags Carl Winters Universitätsbuchhandlung in Heidelberg 1822‒1922. Heidelberg 1922, S. 152‒154.
  • Incipit: „Hochwohlgebohrner
    Hochzuverehrender Herr!
    Wir sind wohl durch Ihre gütige Zuschrift vom 17. dieses Monats nicht wenig überrascht und können uns allen Umständen [...]“
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-611-34977
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.16,Nr.50
  • Number of Pages: 4 S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 25,2 x 20,8 cm
Hochwohlgebohrner
Hochzuverehrender Herr!
Wir sind wohl durch Ihre gütige Zuschrift vom 17. dieses Monats nicht wenig überrascht und können uns allen Umständen nach ohnmöglich dabei beruhigen. Die Anzeige des Unternehmens ist gemacht und bereits in den meisten öffentlichen Blättern mit und ohne unsre Veranlassung aufgenommen, abgesehen nun davon daß wir uns durch den Widerruf an unsrer Ehre gekränkt fühlen würden, haben wir auch schon die nöthigen Anschaffungen von Papier gemacht Leute in der Drukkerei angestellt, andre Unternehmungen von der Hand gewiesen, kurz alles gethan das bedeutende Unternehmen zu fördern ‒ nachdem wir von Ihrer Güte die Zusicherung baldiger Manuscriptsendung erhalten hatten. Wir fühlen uns demnach gedrungen Ihnen zu erwiedern, daß wir alle schuldige Rüksicht auf Ihre angeführten Gründe nehmen und nicht erwarten wollen, daß Sie Selbst sich dem Geschäft der Uebersetzung unterziehen, daß wir aber nicht davon abstehen können überhaupt die angekündigte Uebersetzung zu liefern, jedoch dabei auf Ihre gütige Mitwirkung rechnen. Wir hoffen nehmlich daß es Ihnen möglich seyn wird, einen fähigen Mann dazu in Paris zu finden, der unter Ihrer Aufsicht diese Uebersetzung besorgen könnte, auf gleichzeitige Erscheinung der Uebersetzung mit dem Original würden wir freilich dann verzichten müssen, doch müßte sich der Übersetzer verbindlich machen, wenigstens 2 Bände bei der Erscheinung des leztern von der erstern geliefert zu haben, damit wir nicht allzu spät fertig würden. Das Honorar das wir Ew. Hochwohlgebohren zugesagt könnten wir dann freilich unter diesen Verhältnissen nicht bezahlen denn es würde nicht nur der Widerruf, daß Sie die Übersetzung besorgten, sondern auch die verspätete Erscheinung dem Absatz schaden und wir genöthigt seyn eine beträchtlich kleinere Auflage zu machen, ein andrer Übersetzer kann sich auch füglich mit einer Carolin p. Bogen begnügen. Doch wollen wir darüber auch Vorschläge erwarten. Sollte sich nun aber in Paris niemand finden der die Uebersetz[un]g besorgen könnte, so blieb uns nichts übrig als hier dafür zu sorgen in welchem Falle wir jedoch auch Ihre gütige Vermittlung ansprechen müßten und die Bogen des Originals, so wie solche abgedrukt sind, gegen eine billige Vergütung und mit der Verbindlichkeit von unsrer Seite diese Bogen zu keinem andern Zweck als den der Übersetzung zu benutzen ‒ zu verschaffen.
Nur auf diese Weise könnte Ihr Rüktritt für uns weniger schädlich gemacht werden und wir zweifeln nicht daß es gelingen wird und daß Sie uns nach einigen Posttagen tröstlichen Bescheid darüber werden geben können, bis dahin lassen wir denn auch alles was vorbereitet ist bestehen.
Ihr Ruf nach Berlin muß jedem Deutschen ein höchst erfreulicher Ruf seyn mögen Sie demselben folgen und wir uns auch dort Ihrer ehrenvollen Zuneigung erfreuen können.
Für die Anschaffung Ihres Guthabens auf ein dortiges Haus werden wir demnächst sorgen.
Die Redaktion der Jahrbücher haben wir von dem von Ihnen zu erwartenden Beitrag benachrichtigt.
Mit hoher Verehrung
Ew. Wohlgebohren
ganz ergebenst
Mohr u Winter
Heidelberg d[en] 22 Januar 1818.
Hochwohlgebohrner
Hochzuverehrender Herr!
Wir sind wohl durch Ihre gütige Zuschrift vom 17. dieses Monats nicht wenig überrascht und können uns allen Umständen nach ohnmöglich dabei beruhigen. Die Anzeige des Unternehmens ist gemacht und bereits in den meisten öffentlichen Blättern mit und ohne unsre Veranlassung aufgenommen, abgesehen nun davon daß wir uns durch den Widerruf an unsrer Ehre gekränkt fühlen würden, haben wir auch schon die nöthigen Anschaffungen von Papier gemacht Leute in der Drukkerei angestellt, andre Unternehmungen von der Hand gewiesen, kurz alles gethan das bedeutende Unternehmen zu fördern ‒ nachdem wir von Ihrer Güte die Zusicherung baldiger Manuscriptsendung erhalten hatten. Wir fühlen uns demnach gedrungen Ihnen zu erwiedern, daß wir alle schuldige Rüksicht auf Ihre angeführten Gründe nehmen und nicht erwarten wollen, daß Sie Selbst sich dem Geschäft der Uebersetzung unterziehen, daß wir aber nicht davon abstehen können überhaupt die angekündigte Uebersetzung zu liefern, jedoch dabei auf Ihre gütige Mitwirkung rechnen. Wir hoffen nehmlich daß es Ihnen möglich seyn wird, einen fähigen Mann dazu in Paris zu finden, der unter Ihrer Aufsicht diese Uebersetzung besorgen könnte, auf gleichzeitige Erscheinung der Uebersetzung mit dem Original würden wir freilich dann verzichten müssen, doch müßte sich der Übersetzer verbindlich machen, wenigstens 2 Bände bei der Erscheinung des leztern von der erstern geliefert zu haben, damit wir nicht allzu spät fertig würden. Das Honorar das wir Ew. Hochwohlgebohren zugesagt könnten wir dann freilich unter diesen Verhältnissen nicht bezahlen denn es würde nicht nur der Widerruf, daß Sie die Übersetzung besorgten, sondern auch die verspätete Erscheinung dem Absatz schaden und wir genöthigt seyn eine beträchtlich kleinere Auflage zu machen, ein andrer Übersetzer kann sich auch füglich mit einer Carolin p. Bogen begnügen. Doch wollen wir darüber auch Vorschläge erwarten. Sollte sich nun aber in Paris niemand finden der die Uebersetz[un]g besorgen könnte, so blieb uns nichts übrig als hier dafür zu sorgen in welchem Falle wir jedoch auch Ihre gütige Vermittlung ansprechen müßten und die Bogen des Originals, so wie solche abgedrukt sind, gegen eine billige Vergütung und mit der Verbindlichkeit von unsrer Seite diese Bogen zu keinem andern Zweck als den der Übersetzung zu benutzen ‒ zu verschaffen.
Nur auf diese Weise könnte Ihr Rüktritt für uns weniger schädlich gemacht werden und wir zweifeln nicht daß es gelingen wird und daß Sie uns nach einigen Posttagen tröstlichen Bescheid darüber werden geben können, bis dahin lassen wir denn auch alles was vorbereitet ist bestehen.
Ihr Ruf nach Berlin muß jedem Deutschen ein höchst erfreulicher Ruf seyn mögen Sie demselben folgen und wir uns auch dort Ihrer ehrenvollen Zuneigung erfreuen können.
Für die Anschaffung Ihres Guthabens auf ein dortiges Haus werden wir demnächst sorgen.
Die Redaktion der Jahrbücher haben wir von dem von Ihnen zu erwartenden Beitrag benachrichtigt.
Mit hoher Verehrung
Ew. Wohlgebohren
ganz ergebenst
Mohr u Winter
Heidelberg d[en] 22 Januar 1818.
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