In Beziehung auf das, von der vorigen Firma der akademischen Buchhandlung Mohr und Winter erlassene Circulare, die Trennung derselben betreffend, nehme ich mir die Freiheit, als Gründer und ältester Theilhaber dieses Geschäftes, Ihnen meine Dienste aufʼs Neue und nun für mich allein anzubieten, in der beruhigenden Hoffnung, dasselbe, mit aller Liebe und mit allem Eifer, in ungestörtem Gange, in seinem ganzen Umfange fortsetzen zu können.
Ich beschränke mich nicht nur darauf, alle Bestellungen im Fache der Literatur aufʼs Schnellste und Billigste besorgen zu können, sondern werde auch in den damit verbundenen Zweigen des Kunstfaches, als: in geographischen Charten, Musik u.s.w., jedes Bedürfniß zu befriedigen mich befleißigen, so wie ich noch hauptsächlich mit dem gewöhnlichen Buchhandel auch den antiquarischen zu verbinden gedenke, in dem ich ältere und neuere Bücher etc, gebunden zu verschaffen und zu verkaufen, so wie einzeln und in Sammlungen anzukaufen, auch Bestellungen auf vorkommende Bücherversteigerungen unter billigen Bedingungen anzunehmen bereit bin. Dann werde ich, sobald es Zeit und Umstände erlauben, eine Lese-Anstalt einrichten, woran Bewohner dieser Stadt und Auswärtige gleichen Antheil nehmen können, und worin besonders auf solide und neuere Literatur Rücksicht genommen werden wird.
Meine Preise richten sich genau nach denen der Frankfurter Handlungen, woselbst, nach neuerer Übereinkunft, nun alles nach den Verlagspreisen berechnet und der bisher nöthig befundene Aufschlag auf die Preise gewisser Verleger aufhören wird, wodurch dann viele Bücher um 10 pCt. wohlfeiler werden.
In Verlagsunternehmungen bemühe ich mich, wie bisher, ehrenvolle und günstige Verbindungen fortgesetzt zu unterhalten und nach Möglichkeit in neue zu treten, so wie ich überhaupt fortfahren werde, in meinem Berufe, mit Beachtung von Welt- und Zeit-Verhältnissen, nur Gott und der Wissenschaft zu dienen nach beßter Überzeugung.
Ich wiederhole auch hier die Bitte um die gütige Fortdauer bisher bewiesenen Vertrauens und Wohlwollens, und unterzeichne mit hochachtungsvollester Ergebenheit
Heidelberg, den 1. October 1822.
J C B Mohr.