• August Wilhelm von Schlegel , Caroline von Schelling to Luise Gotter

  • Place of Dispatch: Braunschweig · Place of Destination: Unknown · Date: [Herbst 1795]
Edition Status: Single collated printed full text without registry labelling not including a registry
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel, Caroline von Schelling
  • Recipient: Luise Gotter
  • Place of Dispatch: Braunschweig
  • Place of Destination: Unknown
  • Date: [Herbst 1795]
  • Notations: Datum sowie Absendeort erschlossen.
    Printed Text
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: 370515684
  • Bibliography: Schelling, Caroline von: Briefe aus der Frühromantik. Nach Georg Waitz vermehrt hg. v. Erich Schmidt. Bd. 1. Leipzig 1913, S. 370‒371 u. S. 709 (Kommentar).
  • Incipit: „[Braunschweig, Herbst 1795].
    [Anfang fehlt.]
    Die Ebert war da, und zwar in dem längsten Costum, worinn ich sie noch je gesehn. [...]“
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[Braunschweig, Herbst 1795].
[Anfang fehlt.]
Die Ebert war da, und zwar in dem längsten Costum, worinn ich sie noch je gesehn. Viele Locken starrten um ihr Haupt und blühende Wangen ‒ die Taille und der Rock in zwey gleiche Hälften getheilt und die C [?] Schärpe im eigentlichsten Sinn um die Hüften gegürtet. Du kanst Dir dabey nicht denken, welche herbstliche Frische einem bey ihrem Anblick entgegenwehte ‒ und alles was sie that und sagte, war grade wie sie aussah. Die Frau ist Goldes werth, denn sie macht mich jedesmal zu lachen.
Eine vollere Satisfacktion könten wir nicht haben, was den Göttinger Musencalender angeht, habt Ihr ihn schon gesehn? Bemerk doch den Ausfall auf Reichard in dem langen Ding, eine Satyre genannt. Mich wundert, daß dies stehn blieb. ein sehr unschuldiges Gebet an die Vernunft ist noch nach dem Abdruck herausgeschnitten worden ‒ ich habe den Vierthel Bogen hier gesehn. In dem Voßischen sind herrliche Sachen. Der Exfreund Meyer läßt sich weder in dem einen noch dem andern wittern. Er hat sich unter Schillers Fahne rangirt, so viel ich höre. Aber was wird Dein Mann zu der gewaltsamen, alle irdische Hülle entzwey sprengenden, neuesten Producktion Schillers, in dem 9ten Stück der Horen sagen? Daß die Erzählungen der Ausgewanderten von Göthe sind, werdet Ihr nun wißen....
[A. W. Schlegel:]
Unsre geitzige Freundin erlaubt einem alten Freunde nur diesen kleinen Raum, um Ihnen sein Andenken zurückzurufen. Er muß sich also mit einem Bettlergruß begnügen: Gott segnʼ euch.
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[Braunschweig, Herbst 1795].
[Anfang fehlt.]
Die Ebert war da, und zwar in dem längsten Costum, worinn ich sie noch je gesehn. Viele Locken starrten um ihr Haupt und blühende Wangen ‒ die Taille und der Rock in zwey gleiche Hälften getheilt und die C [?] Schärpe im eigentlichsten Sinn um die Hüften gegürtet. Du kanst Dir dabey nicht denken, welche herbstliche Frische einem bey ihrem Anblick entgegenwehte ‒ und alles was sie that und sagte, war grade wie sie aussah. Die Frau ist Goldes werth, denn sie macht mich jedesmal zu lachen.
Eine vollere Satisfacktion könten wir nicht haben, was den Göttinger Musencalender angeht, habt Ihr ihn schon gesehn? Bemerk doch den Ausfall auf Reichard in dem langen Ding, eine Satyre genannt. Mich wundert, daß dies stehn blieb. ein sehr unschuldiges Gebet an die Vernunft ist noch nach dem Abdruck herausgeschnitten worden ‒ ich habe den Vierthel Bogen hier gesehn. In dem Voßischen sind herrliche Sachen. Der Exfreund Meyer läßt sich weder in dem einen noch dem andern wittern. Er hat sich unter Schillers Fahne rangirt, so viel ich höre. Aber was wird Dein Mann zu der gewaltsamen, alle irdische Hülle entzwey sprengenden, neuesten Producktion Schillers, in dem 9ten Stück der Horen sagen? Daß die Erzählungen der Ausgewanderten von Göthe sind, werdet Ihr nun wißen....
[A. W. Schlegel:]
Unsre geitzige Freundin erlaubt einem alten Freunde nur diesen kleinen Raum, um Ihnen sein Andenken zurückzurufen. Er muß sich also mit einem Bettlergruß begnügen: Gott segnʼ euch.
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