• August Wilhelm von Schlegel to Auguste Böhmer

  • Place of Dispatch: Berlin · Place of Destination: Unknown · Date: 03.06.1798
Edition Status: Single collated printed full text without registry labelling not including a registry
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Auguste Böhmer
  • Place of Dispatch: Berlin
  • Place of Destination: Unknown
  • Date: 03.06.1798
    Printed Text
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: 370515684
  • Bibliography: Schelling, Caroline von: Briefe aus der Frühromantik. Nach Georg Waitz vermehrt hg. v. Erich Schmidt. Bd. 1. Leipzig 1913, S. 451 u. S. 723 (Kommentar).
  • Incipit: „Berlin den 3. Jun. [17]98.
    Herzens Gustelinettchen!
    Ich danke Dir für Deinen närrischen kleinen Brief, er hat mir viel Freude gemacht. [...]“
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Berlin den 3. Jun. [17]98.
Herzens Gustelinettchen!
Ich danke Dir für Deinen närrischen kleinen Brief, er hat mir viel Freude gemacht. Noch mehr wird es mich aber erfreuen, wenn ich von Deiner Mutter höre, daß Du recht ordentlich und fleißig bist, und Dich auch Charlotten so nützlich wie möglich zu machen suchst. Hoffentlich wirst Du nun schon einen Meister im Singen haben und Dir recht viele Mühe dabey geben. Zelter hat mir eine allerliebste lustige Komposizion von Goethes Besenliede vorgesungen ‒ ich will ihn bey der nächsten Gelegenheit fragen, ob ein Piepstimmchen wie Deins das wohl singen kann; und will Dir in dem Falle die Musik zu verschaffen suchen. Dagegen habe ich wieder eine Bitte an Dich. Du hast doch vermuthlich das Lied von der Schäferin aus den Theatralischen Abentheuern bey Dir. Das schreib nebst dem Texte so sauber ab, als Du kannst, und gieb es der Mutter in ihrem nächsten Brief einzulegen. Mad. Fritz und Mlle. Mendelsohn wollten es gern haben um es zu singen. Sie thun Dir auch wohl einmal wieder so einen Gefallen.
Die Griechischen Bücher wirst Du nun bekommen haben und recht eifrig daran seyn. Adieu, liebes Kind, ich umarme Dich herzlich, und freue mich schon, wie Du mir entgegenspringen wirst, wenn ich wieder zu Euch komme.
Dein ehrwürdiger Vater A. W. Schlegel.
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Berlin den 3. Jun. [17]98.
Herzens Gustelinettchen!
Ich danke Dir für Deinen närrischen kleinen Brief, er hat mir viel Freude gemacht. Noch mehr wird es mich aber erfreuen, wenn ich von Deiner Mutter höre, daß Du recht ordentlich und fleißig bist, und Dich auch Charlotten so nützlich wie möglich zu machen suchst. Hoffentlich wirst Du nun schon einen Meister im Singen haben und Dir recht viele Mühe dabey geben. Zelter hat mir eine allerliebste lustige Komposizion von Goethes Besenliede vorgesungen ‒ ich will ihn bey der nächsten Gelegenheit fragen, ob ein Piepstimmchen wie Deins das wohl singen kann; und will Dir in dem Falle die Musik zu verschaffen suchen. Dagegen habe ich wieder eine Bitte an Dich. Du hast doch vermuthlich das Lied von der Schäferin aus den Theatralischen Abentheuern bey Dir. Das schreib nebst dem Texte so sauber ab, als Du kannst, und gieb es der Mutter in ihrem nächsten Brief einzulegen. Mad. Fritz und Mlle. Mendelsohn wollten es gern haben um es zu singen. Sie thun Dir auch wohl einmal wieder so einen Gefallen.
Die Griechischen Bücher wirst Du nun bekommen haben und recht eifrig daran seyn. Adieu, liebes Kind, ich umarme Dich herzlich, und freue mich schon, wie Du mir entgegenspringen wirst, wenn ich wieder zu Euch komme.
Dein ehrwürdiger Vater A. W. Schlegel.
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