• Friedrich von Schlegel to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Berlin · Place of Destination: Jena · Date: [20. April 1798]
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Friedrich von Schlegel
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Berlin
  • Place of Destination: Jena
  • Date: [20. April 1798]
  • Notations: Datum erschlossen.
    Printed Text
  • Bibliography: Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe. Bd. 24. Dritte Abteilung: Briefe von und an Friedrich und Dorothea Schlegel. Die Periode des Athenäums (25. Juli 1797 ‒ Ende August 1799). Mit Einleitung und Kommentar hg. v. Raymond Immerwahr. Paderborn 1985, S. 122‒123.
  • Weitere Drucke: Friedrich Schlegels Briefe an seinen Bruder August Wilhelm. Hg. v. Oskar Walzel. Berlin 1890, S. 386‒387.
  • Incipit: „[1] Der siebente Bogen ist gedruckt, nur kann ich den Aushängebogen nicht vor Abgang der Post haben. Er enthält meine Einleitung [...]“
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-1a-34237
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.24.c,Nr.109
  • Number of Pages: 4S. auf Doppelbl. u. 1 S., hs.
  • Format: 18,6 x 11,3 cm
[1] Der siebente Bogen ist gedruckt, nur kann ich den Aushängebogen nicht vor Abgang der Post haben. Er enthält meine Einleitung zu den Elegien und ein paar Disticha vom Phanokl.[es]. Der Blüthenstaub hat 2 Bogen 6 Seiten betragen. Mein Commentar zu den El.[egien] ist auch größer gerathen, als ich rechnete. Werden also die Beyträge, über die ich eine sehr große Freude gehabt habe, etwa 3 Bogen stark, so ist der Raum ausgefüllt. – Sollte auch ½ Bogen von 12 fehlen, so thutʼs nichts, da wir uns diese Freyheit gleich vindiciren müssen, und da doch das IIte Stück wenn ich nicht noch, da nun auch die moralischen Skizzen zu den Fr.[agmenten] geschlagen und Du einen Beytrag geschickt, von den bestimmten 9 Bogen etwas abziehen will, sehr leicht in den 13ten Bogen gerathen kann.
Für den 6ten Bogen des Ilten St.[ücks] sind genug [2] Fr.[agmente] hier. Einige überzählige von mir zum 5ten Bogen sind noch in der Druckerey. – Der Druck muß gleich fortgesetzt werden. Fragm.[ente] schicke ich daher noch so lange es geht. Aber der Meister wird Dich wohl hier erwarten.
Iffland reißt nach Weimar in diesen Tagen, wird wohl eher wie dieser Brief bey Dir, dort seyn.
Hülsen erwarten wir sehnlichst jeden Tag und jede Stunde. Bis jetzt vergeblich.
Das Fr.[agment] über Laoc.[oon] ist mir keineswegs zu lang, und gefällt mir in jeder Rücksicht <sehr>, so wie verschiedne andre dieser letzten.
Den Sommer können wir um die Wette arbeiten fürs Ath.[enäum], [3] da wir dann beyde ganz frey sind.
An Caroline und Auguste zu schreiben, ist mir heute unmöglich. Ich grüße sie herzlich. Augustens Brief hat mir eine große Freude gemacht. Morgen oder übermorgen wird die Poesie fertig sein.
Mache mir nur keine unverdienten und dazu unnützen Vorwürfe. Beyde erste Stücke zusammengerechnet, gebe ich ja doch vollkommen so viel wie Du. Die Gesch.[ichte] der Poesie hat mich auch belastet. Und Du hast an Carol.[ine] eine gute Hülfe. Ueberdem ist der Aufsatz über Meister wohl unter allen menschl.[ichen] Dingen das, [4] wobey Aufschub am verzeihlichsten ist. Den Strom der Fragm[ente] habt Ihr selbst etwas gehemmt. Ich habe deren allerdings nicht bloß für 9 Bogen und noch 9 Bogen sondern unermeßlich viel. Was aber den Druck und das Ath.[enäum] betrift, so denke ich ihnen allerdings auf lange Zeit zu entsagen und mich zunächst auf Briefe zu legen.
Im Hamlet steht der Druck im Anfang des 2ten Akts. Heute ist der 20te.
Tieck ist ziemlich krank gewesen. Da ich ihm vom Ath.[enäum] sagte, bot er mir seine Briefe über Sh.[akespeare] an. Ich habe ihm etwas allg.[emein] freundschaftliches gesagt, und daß ich allein nichts antworten könnte. Ich dächte mit unsern zusammen geht das nicht. Auch fürchtʼ ich daß sie lang werden. Wenn Du aber meynst, so will ich ihm vorschlagen, wenn er etwa über Don Q[uixote] und Cervantes etwas schreiben will, wenn er es will es uns zu geben.
[5] Ueber den verdammten Druckfehler auf der 8ten Seite habʼ ich mich genung erboßt. Findest Du mehr wichtige, so bemerke es ja. Ich weiß noch nicht, ob sie am Ende des Stücks oder des Bandes angezeigt werden.
Die Beyträge haben alle meine Wünsche und Erwartungen erfüllt, und noch etwas mehr. Sie haben uns große Freude gemacht, und sind ein zierlich Stück Arbeit, mit den Händen gemacht, nicht mit dem Werkzeug.
Es verdrießt mich recht, daß die Einleitung zu den El.[egien] diese Sendung nicht begleiten kann, da ich so begierig bin, zu erfahren wie Du damit zufrieden seyn wirst.
[6]
[1] Der siebente Bogen ist gedruckt, nur kann ich den Aushängebogen nicht vor Abgang der Post haben. Er enthält meine Einleitung zu den Elegien und ein paar Disticha vom Phanokl.[es]. Der Blüthenstaub hat 2 Bogen 6 Seiten betragen. Mein Commentar zu den El.[egien] ist auch größer gerathen, als ich rechnete. Werden also die Beyträge, über die ich eine sehr große Freude gehabt habe, etwa 3 Bogen stark, so ist der Raum ausgefüllt. – Sollte auch ½ Bogen von 12 fehlen, so thutʼs nichts, da wir uns diese Freyheit gleich vindiciren müssen, und da doch das IIte Stück wenn ich nicht noch, da nun auch die moralischen Skizzen zu den Fr.[agmenten] geschlagen und Du einen Beytrag geschickt, von den bestimmten 9 Bogen etwas abziehen will, sehr leicht in den 13ten Bogen gerathen kann.
Für den 6ten Bogen des Ilten St.[ücks] sind genug [2] Fr.[agmente] hier. Einige überzählige von mir zum 5ten Bogen sind noch in der Druckerey. – Der Druck muß gleich fortgesetzt werden. Fragm.[ente] schicke ich daher noch so lange es geht. Aber der Meister wird Dich wohl hier erwarten.
Iffland reißt nach Weimar in diesen Tagen, wird wohl eher wie dieser Brief bey Dir, dort seyn.
Hülsen erwarten wir sehnlichst jeden Tag und jede Stunde. Bis jetzt vergeblich.
Das Fr.[agment] über Laoc.[oon] ist mir keineswegs zu lang, und gefällt mir in jeder Rücksicht <sehr>, so wie verschiedne andre dieser letzten.
Den Sommer können wir um die Wette arbeiten fürs Ath.[enäum], [3] da wir dann beyde ganz frey sind.
An Caroline und Auguste zu schreiben, ist mir heute unmöglich. Ich grüße sie herzlich. Augustens Brief hat mir eine große Freude gemacht. Morgen oder übermorgen wird die Poesie fertig sein.
Mache mir nur keine unverdienten und dazu unnützen Vorwürfe. Beyde erste Stücke zusammengerechnet, gebe ich ja doch vollkommen so viel wie Du. Die Gesch.[ichte] der Poesie hat mich auch belastet. Und Du hast an Carol.[ine] eine gute Hülfe. Ueberdem ist der Aufsatz über Meister wohl unter allen menschl.[ichen] Dingen das, [4] wobey Aufschub am verzeihlichsten ist. Den Strom der Fragm[ente] habt Ihr selbst etwas gehemmt. Ich habe deren allerdings nicht bloß für 9 Bogen und noch 9 Bogen sondern unermeßlich viel. Was aber den Druck und das Ath.[enäum] betrift, so denke ich ihnen allerdings auf lange Zeit zu entsagen und mich zunächst auf Briefe zu legen.
Im Hamlet steht der Druck im Anfang des 2ten Akts. Heute ist der 20te.
Tieck ist ziemlich krank gewesen. Da ich ihm vom Ath.[enäum] sagte, bot er mir seine Briefe über Sh.[akespeare] an. Ich habe ihm etwas allg.[emein] freundschaftliches gesagt, und daß ich allein nichts antworten könnte. Ich dächte mit unsern zusammen geht das nicht. Auch fürchtʼ ich daß sie lang werden. Wenn Du aber meynst, so will ich ihm vorschlagen, wenn er etwa über Don Q[uixote] und Cervantes etwas schreiben will, wenn er es will es uns zu geben.
[5] Ueber den verdammten Druckfehler auf der 8ten Seite habʼ ich mich genung erboßt. Findest Du mehr wichtige, so bemerke es ja. Ich weiß noch nicht, ob sie am Ende des Stücks oder des Bandes angezeigt werden.
Die Beyträge haben alle meine Wünsche und Erwartungen erfüllt, und noch etwas mehr. Sie haben uns große Freude gemacht, und sind ein zierlich Stück Arbeit, mit den Händen gemacht, nicht mit dem Werkzeug.
Es verdrießt mich recht, daß die Einleitung zu den El.[egien] diese Sendung nicht begleiten kann, da ich so begierig bin, zu erfahren wie Du damit zufrieden seyn wirst.
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