• Friedrich von Schlegel , Friedrich Schleiermacher , Dorothea von Schlegel to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Berlin · Place of Destination: Jena · Date: [ca. Ende Oktober 1798]
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Friedrich von Schlegel, Friedrich Schleiermacher, Dorothea von Schlegel
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Berlin
  • Place of Destination: Jena
  • Date: [ca. Ende Oktober 1798]
  • Notations: Datum erschlossen.
    Printed Text
  • Bibliography: Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe. Bd. 24. Dritte Abteilung: Briefe von und an Friedrich und Dorothea Schlegel. Die Periode des Athenäums (25. Juli 1797 ‒ Ende August 1799). Mit Einleitung und Kommentar hg. v. Raymond Immerwahr. Paderborn 1985, S. 187‒188.
  • Weitere Drucke: Friedrich Schlegels Briefe an seinen Bruder August Wilhelm. Hg. v. Oskar Walzel. Berlin 1890, S. 396‒397.
  • Incipit: „[1] Sobald ich vermuthen konnte, Vieweg sey wieder da, bin ich zu ihm gegangen und habe zu meinem großen Schrecken gehört, [...]“
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-1a-34237
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.24.c,Nr.113
  • Number of Pages: 3S. auf Doppelbl. u. 2 S., hs.
  • Format: 19 x 11,5 cm
[1] Sobald ich vermuthen konnte, Vieweg sey wieder da, bin ich zu ihm gegangen und habe zu meinem großen Schrecken gehört, daß er Dir das Geld nicht geschickt. – Es war eben viel Gesellschaft da, und er wünschte mit mir zu reden, ehe er Dir antworten könne. Das sollte gestern seyn, da haben wir uns aber verfehlt. Doch erfährst Du noch mit diesem Brief, was es ist, wahrscheinlich weder etwas Angenehmes noch etwas Kluges. Ich mag nichts weiter vom Athen.[äum] schreiben, bis erst das in Richtigkeit ist. Indessen schicke ich auf jeden Fall bald den Brief über Sh.[akespear] und freue mich herzlich über Goethens freundschaftliche Aeußerung [2] und über das Geschrey der geringen Leute. –
Hier sind zwey Billiette von Vieweg, aus denen Du das nöthige ersehen wirst; in dem Billiet dazwischen von mir hatte ich ihn blos zur Offenheit und Entschlossenheit, aufs höflichste, und freundschaftlichste ermahnt. Ich schreibe nicht selbst weil ich nicht ganz wohl bin; ich überlaße Dir Alles, willst Du etwan ein Drittel des Honorars nachlaßen für das 3te Stück so bin ich es zufrieden; willst Du es Ungern anbieten, so schreibe Du an ihn, ob er es nehmen wird, darüber wage ich nichts zu vermuthen, willst Du mit Fromman oder mit Göschen unterhandeln, so bin ichs auch zufrieden. – Kurz ich überlaße Dir Alles, und schreibe nächsten Posttag wieder. Es thut mir leid, daß der Rest meiner Schuld auch in dieses Schicksal verflochten wird; kannst Du ihn aber nicht so lange entbehren, bis unser Manuscript wieder verkauft ist, so melde mir es gleich. Vielleicht wäre es gut, eine Pause zu machen, vielleicht die äußere Form zu ändern. Das Format ist zu groß. Näme es Unger, so wäre es am besten, es von Neuem anzufangen, etwa in dem Format wie Deutschland, etwa vierteljährlich ein Stück von 14 bis 16 Bogen.
[3] Augusten grüßen wir herzlich, es war meine Absicht ihr noch zu schreiben, weil mich ihre Freude über Henriettens Kommen, sehr gefreut hat, aber die üble Laune, das üble Befinden hindern Alles. – Hohls der T. und Lebe wohl.
So weit Sir Friedrich. – Der Sekretarius fügt noch seinen herzlichen Grus hinzu.
D Veit.

Viele Grüße von Henrietten.
Damit ich auch etwas thue, soll ichs Couvert machen, aber ich wäre ein Narr wenn ich das umsonst thäte. Er hat einen rechten Ansaz genommen um nur aufzuhören. Denn das Nicht-wol-seyn wollte auch das hindern, aber eigentlich hat er doch noch nicht angefangen. Seine Vorschläge sind eigentlich nichts. Was er mit der Pause will begreife ich nicht. Viewegs Irrthum liegt offenbar darin daß er glaubt das Athenäum sei bekannt genug. Das kann vor den Recensionen gar nicht der Fall seyn, und wenn man Vieweg demonstrirt daß die nicht eher als Ostern wirken können, so würde er vielleicht noch vernünftig. Aber nun muß ich wirklich das Couvert machen. Leben Sie wol.
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[1] Sobald ich vermuthen konnte, Vieweg sey wieder da, bin ich zu ihm gegangen und habe zu meinem großen Schrecken gehört, daß er Dir das Geld nicht geschickt. – Es war eben viel Gesellschaft da, und er wünschte mit mir zu reden, ehe er Dir antworten könne. Das sollte gestern seyn, da haben wir uns aber verfehlt. Doch erfährst Du noch mit diesem Brief, was es ist, wahrscheinlich weder etwas Angenehmes noch etwas Kluges. Ich mag nichts weiter vom Athen.[äum] schreiben, bis erst das in Richtigkeit ist. Indessen schicke ich auf jeden Fall bald den Brief über Sh.[akespear] und freue mich herzlich über Goethens freundschaftliche Aeußerung [2] und über das Geschrey der geringen Leute. –
Hier sind zwey Billiette von Vieweg, aus denen Du das nöthige ersehen wirst; in dem Billiet dazwischen von mir hatte ich ihn blos zur Offenheit und Entschlossenheit, aufs höflichste, und freundschaftlichste ermahnt. Ich schreibe nicht selbst weil ich nicht ganz wohl bin; ich überlaße Dir Alles, willst Du etwan ein Drittel des Honorars nachlaßen für das 3te Stück so bin ich es zufrieden; willst Du es Ungern anbieten, so schreibe Du an ihn, ob er es nehmen wird, darüber wage ich nichts zu vermuthen, willst Du mit Fromman oder mit Göschen unterhandeln, so bin ichs auch zufrieden. – Kurz ich überlaße Dir Alles, und schreibe nächsten Posttag wieder. Es thut mir leid, daß der Rest meiner Schuld auch in dieses Schicksal verflochten wird; kannst Du ihn aber nicht so lange entbehren, bis unser Manuscript wieder verkauft ist, so melde mir es gleich. Vielleicht wäre es gut, eine Pause zu machen, vielleicht die äußere Form zu ändern. Das Format ist zu groß. Näme es Unger, so wäre es am besten, es von Neuem anzufangen, etwa in dem Format wie Deutschland, etwa vierteljährlich ein Stück von 14 bis 16 Bogen.
[3] Augusten grüßen wir herzlich, es war meine Absicht ihr noch zu schreiben, weil mich ihre Freude über Henriettens Kommen, sehr gefreut hat, aber die üble Laune, das üble Befinden hindern Alles. – Hohls der T. und Lebe wohl.
So weit Sir Friedrich. – Der Sekretarius fügt noch seinen herzlichen Grus hinzu.
D Veit.

Viele Grüße von Henrietten.
Damit ich auch etwas thue, soll ichs Couvert machen, aber ich wäre ein Narr wenn ich das umsonst thäte. Er hat einen rechten Ansaz genommen um nur aufzuhören. Denn das Nicht-wol-seyn wollte auch das hindern, aber eigentlich hat er doch noch nicht angefangen. Seine Vorschläge sind eigentlich nichts. Was er mit der Pause will begreife ich nicht. Viewegs Irrthum liegt offenbar darin daß er glaubt das Athenäum sei bekannt genug. Das kann vor den Recensionen gar nicht der Fall seyn, und wenn man Vieweg demonstrirt daß die nicht eher als Ostern wirken können, so würde er vielleicht noch vernünftig. Aber nun muß ich wirklich das Couvert machen. Leben Sie wol.
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