• Friedrich von Schlegel to August Wilhelm von Schlegel , Caroline von Schelling

  • Place of Dispatch: Berlin · Place of Destination: Jena · Date: 07.05.1799
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Friedrich von Schlegel
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel, Caroline von Schelling
  • Place of Dispatch: Berlin
  • Place of Destination: Jena
  • Date: 07.05.1799
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Bibliography: Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe. Bd. 24. Dritte Abteilung: Briefe von und an Friedrich und Dorothea Schlegel. Die Periode des Athenäums (25. Juli 1797 ‒ Ende August 1799). Mit Einleitung und Kommentar hg. v. Raymond Immerwahr. Paderborn 1985, S. 281‒284.
  • Incipit: „[1] Den 7ten May.
    Heute ist die Ordnung umgekehrt; Doroth.[ea] könnte nun mir dictiren. Nicht als ob meine Augen gar keiner Schonung [...]“
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-1a-34237
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.24.c,Nr.136
  • Number of Pages: 8S. auf Doppelbl. u. 1 S., hs.
  • Format: 19 x 11,7 cm
[1] Den 7ten May.
Heute ist die Ordnung umgekehrt; Doroth.[ea] könnte nun mir dictiren. Nicht als ob meine Augen gar keiner Schonung mehr bedürften: aber Dor.[othea] liegt seit ein paar Tagen im Bett, und der Kranke ist nun selbst Krankenwärter geworden. Bedeutend ist ihr Uebel nicht <näml.[lich] für den Anfang>, außer daß es für uns gewiß bedeutend ist, wenn wir in unserm Geschäft gestört werden. Doch es geht schon besser, und ich bin ganz heiter.
Dieß ist auch die Ursache, warum ich mit Fröhl.[ich] noch nicht gründlich gesprochen, sondern nur einige Augenblicke. Der Druck muß gleich anfangen. – Mit Dank nehme ich alles an, was W.[ilhelm] thun und schicken will; der Ariost würde sich noch in diesem Stücke sehr gut machen. Ich hoffe zu Gott, daß nur dieser und was grob ist und also den Vorrang verdient von W.[ilhelm] ins nächste Stück soll. Was soll ich reden, ehe ich wirklich im Arbeiten bin? – Viel habe ich nicht bloß im Geist sondern auf dem Papier. Unter andern liegt mirs auch sehr am Herzen auf dem Wege fortzugehn, den ich in dem Brief über die Philosophie eröffnet, oder doch vorbereitet.
Die überschickten Kunstwerkchen der Grobheit [2] sind sehr gut. Ich dächte aber fast wären sie für die Notizen, die ich mir als gesundes nahrhaftes Brodt denke, zu salzig und erhielten lieber eine eigne Aufschrift Neuigkeiten oder Ankündigungen.
Uebrigens soll W.[ilhelm] ja den Muth nicht sinken lassen wegen des Athen.[äums]. Fröhlich will und kann ja nicht zurücktreten. Ueber das Nachher bin ich noch sichrer – keineswegs zwar, daß das Athen.[äum] in seiner jetzigen ganzen Form bis dahin schon so guten Abgang findet, daß Fr.[öhlich] es fortsetzen kann, wohl aber daß es nur von uns abhängt, durch eine Revoluzion desselben die unsrer Würde gar nichts vergiebt, die <merkantilische> Popularität desselben außer Zweifel zu setzen.
Göttlich ists daß W.[ilhelm] der A[llgemeinen] L[itteratur-] Z[eitung] den Degen auf die Brust gesetzt. Ich warte <mit> Sehnsucht auf den Erfolg. – Von Hard.[enberg] habe ich auch lange nichts vernommen. Hier ist indessen etwas über ihn. Nur seyd verschwiegen; Henriette hält uns so schon für indiscret. Schelten Sie mich immer [3] inconsequent, denn ich habe sie nun wieder herzlich lieb.
Was Carol.[ine] über die Luc.[inde] schreibt, ist schön, das schönste was mir drüber gesagt ist, und schöneres werde ich wohl nicht darüber hören.
Es macht mir Muth und ich danke Ihnen.
Am meisten freut michs, daß <sie> Ihnen mehr Schmerz als Freude macht.
Dor.[othea] sagte, Sie wären eine Wunderfrau. ,Und dabey kann sie noch Strümpfe strickenʻ. In der That waren mir diese sehr willkommen; ich habe deren wenig und diese entsprechen meinem innersten Ideal von Strümpfen.
Mit U.[unger] habe ich auch <noch> nicht ausführlich reden können. Geantwortet hat er mir nicht auf meinen Brief nach Leipz.[ig]. Der war würdig und mäßig nach Verhältniß der Umstände; so fanden ihn Tieck, Schlei[ermacher] und Dor.[othea]. Wenn sich keine Documente finden, so werde ich W.[ilhelm] bitten, das Zeugniß seines Gedächtnisses wegen der 3 Ldrs. nicht 2 Ldrs. abzulegen in einem Briefe an U.[nger] selbst; wo er [4] dann vielleicht einiges andere zweckmäßige beyfügen könnte. Ich danke sehr für seine freundschaftliche Theilnahme an der Sache. – Auf die Alte hat meine Maßregel wohl sehr gut gewirkt. Die übrigen Briefe würden das Packet zu dick machen. Auch enthalten sie immer nur dasselbe, nähern sich jedoch mehr dem Ziel und werden ruhiger und höflicher.
Die Druckfehler im Sh.[akespear] muß W.[ilhelm] ja nicht uns allein zuschreiben. U.[nger] hatte den Druck lange aufgeschoben, und da hat er mir vom Ende des ersten Stücks und vom ganzen zweyten einen Bogen ausgenommen keine Corr.[ectur] mehr geschickt, sondern nachher gesagt, er habe es selbst nachgesehn.
Schelling danke ich herzlich für das Buch. Es ist das erste von ihm, dessen erste Ansicht mir großes Zutraun einflößt. Macht doch den Versuch, ob ihm die Luc.[inde] wohl gefallen kann, damit ich in diesem Falle sie ihm schicke.
[5] Mit Jacobi das ist wunderlich. So wie es da steht, könnte es etwas sehr Gutes bedeuten. Das ist aber wahrscheinlich nicht der Fall, sondern es ist sicher die alte Leyer vom Salto mortale. – Alle consequente <φσ> führt zum Spinos.[ismus] – Spinos[ismus] = Atheismus – Atheismus ist – Atheismus; – also die Augen zu und Kopf unter. Die Ausdauer ist immer ihrer Bewunderung werth, mit der man ein solches Ding in solcher Zeit nicht müde wird zu wiederholen. So wird auch Schiller nicht laß, seine Räuber zu modificiren. – Was läßt sich sagen zu der sträflichen Nachsicht der Großen gegen diese beyden? – Nichts, als es ist eben Geist der Zeit, wie man schon aus der Symmetrie <sieht>, also doch nicht so <ganz> willkührlicher Eigensinn wie es scheint. Sonst hatte jeder Held seinen Sancho neben sich. Jetzt ist es eben Sitte, daß die Heroen der Zeit sich jeder auf seinen eignen Leib einen Don Quixote halten. Mir ist Fichteʼs [6] auch lieber als der des andern. Aber am Ende werden sich die Vorzüge ziemlich das Gleichgewicht halten.
Man rechnet es dem Jacobi also sogar zum Verdienst, daß er die Güte hat, Fichte über Kant zu setzen. Weiß es doch Schiller auch, daß Goethe mehr ist als Klopstock.
Aber darin ist Sch.[iller] über Jacobi daß er wenigstens seine eigne Nichtswürdigkeit gegen Goethe beßer einsieht.
Mein Anti-Jacobi ist eigentlich nur halbfertig – ich glaube ich habe ziemlich gesagt, wie er sich aus dem philosoph.[ischen], aus dem aesthet.[ischen] und selbst aus dem moral.[ischen] Standpunkt wenn man strenge ist, ausnimmt. Was würde ich aber erst sagen müssen, wenn ich ihn nach seinem eignen Maßstab messen wollte, und [7] sein Genie zur Religion prüfe? Hier ist er bey aller Einbildung noch mehr Stümper als dort, und steht selbst unter Lessing in dieser Rücksicht wenigstens eben so tief, wie als Dichter unter Goethe, als Denker unter Fichte.
Sie sehn daß ich mit Treue hasse. Aber ich halte auch diese beyden halbirten D[on] Quixotes – Jacobi und Schiller – für die vornehmsten (denn das lasse ich ihnen, wie auch D[on] Q[uixote] vornehm ist) Repräsentanten des bösen Princips in der Deutschen Litter[atur].
Mit der Religion, lieber Freund, ist es uns keineswegs Scherz, sondern der bitterste Ernst, daß es an der Zeit ist, eine zu stiften. Das ist der Zweck aller Zwecke, und der Mittelpunkt. Ja ich sehe die [8] größte Geburt der neuen Zeit schon ans Licht treten; bescheiden wie das alte Christenthum, dem mans nicht ansah, daß es bald das Römische Reich verschlingen würde, wie auch jene große Katastrophe in ihren weitern Kreisen die franz.[ösische] Rev.[olution] verschlucken wird, deren solidester Werth vielleicht nur darin besteht, sie incitirt zu haben. –
Herrlich treffen die Fichteschen Händel mit dem Moment zusammen. – Wie mag nur Hard.[enberg] die Sache ansehn?–
Aber warum sollte Fichte nicht wünschen können, Jac.[obi]ʼs Brief würde gedruckt? – Wird doch alles gedruckt, damit es nur nicht an Incitament und an Chaos fehlt. Das andre giebt sich.
Auf ein halb Jahr nach Jena zu kommen, das scheint nicht nach Tiecks Sinn, und ich sehe nicht wie er es ökonomisch gut einrichten könnte. Diesen Sommer kommt er gewiß. – Wir müssen beyde wenigstens gesund seyn um die große Ueberlegung noch einmal zu überlegen. Die Sachen die man [9] hat, haben einen wieder, das ist der Teufel. Bett muß man eben so wohl mit sich führen wie Bücher und Wäsche. Es zieht so eines das andre nach sich.
Die Unzelmann ist noch nicht wieder da. –
Ich bewundre Schelling sehr, daß er Augusten Blumen schicken kann. Das nächstemal werde ich hoffentlich dabey seyn. – Der Orangenbaum der Euch zu Ehren blühen sollte, ist nun schon welk. Er steht aber immer noch da, um uns daran zu erinnern, daß Ihr nicht gekommen seyd. –
Den 3ten und 4ten Shak.[spear] habe ich mir gleich aus der Druckerey geben lassen. –
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[1] Den 7ten May.
Heute ist die Ordnung umgekehrt; Doroth.[ea] könnte nun mir dictiren. Nicht als ob meine Augen gar keiner Schonung mehr bedürften: aber Dor.[othea] liegt seit ein paar Tagen im Bett, und der Kranke ist nun selbst Krankenwärter geworden. Bedeutend ist ihr Uebel nicht <näml.[lich] für den Anfang>, außer daß es für uns gewiß bedeutend ist, wenn wir in unserm Geschäft gestört werden. Doch es geht schon besser, und ich bin ganz heiter.
Dieß ist auch die Ursache, warum ich mit Fröhl.[ich] noch nicht gründlich gesprochen, sondern nur einige Augenblicke. Der Druck muß gleich anfangen. – Mit Dank nehme ich alles an, was W.[ilhelm] thun und schicken will; der Ariost würde sich noch in diesem Stücke sehr gut machen. Ich hoffe zu Gott, daß nur dieser und was grob ist und also den Vorrang verdient von W.[ilhelm] ins nächste Stück soll. Was soll ich reden, ehe ich wirklich im Arbeiten bin? – Viel habe ich nicht bloß im Geist sondern auf dem Papier. Unter andern liegt mirs auch sehr am Herzen auf dem Wege fortzugehn, den ich in dem Brief über die Philosophie eröffnet, oder doch vorbereitet.
Die überschickten Kunstwerkchen der Grobheit [2] sind sehr gut. Ich dächte aber fast wären sie für die Notizen, die ich mir als gesundes nahrhaftes Brodt denke, zu salzig und erhielten lieber eine eigne Aufschrift Neuigkeiten oder Ankündigungen.
Uebrigens soll W.[ilhelm] ja den Muth nicht sinken lassen wegen des Athen.[äums]. Fröhlich will und kann ja nicht zurücktreten. Ueber das Nachher bin ich noch sichrer – keineswegs zwar, daß das Athen.[äum] in seiner jetzigen ganzen Form bis dahin schon so guten Abgang findet, daß Fr.[öhlich] es fortsetzen kann, wohl aber daß es nur von uns abhängt, durch eine Revoluzion desselben die unsrer Würde gar nichts vergiebt, die <merkantilische> Popularität desselben außer Zweifel zu setzen.
Göttlich ists daß W.[ilhelm] der A[llgemeinen] L[itteratur-] Z[eitung] den Degen auf die Brust gesetzt. Ich warte <mit> Sehnsucht auf den Erfolg. – Von Hard.[enberg] habe ich auch lange nichts vernommen. Hier ist indessen etwas über ihn. Nur seyd verschwiegen; Henriette hält uns so schon für indiscret. Schelten Sie mich immer [3] inconsequent, denn ich habe sie nun wieder herzlich lieb.
Was Carol.[ine] über die Luc.[inde] schreibt, ist schön, das schönste was mir drüber gesagt ist, und schöneres werde ich wohl nicht darüber hören.
Es macht mir Muth und ich danke Ihnen.
Am meisten freut michs, daß <sie> Ihnen mehr Schmerz als Freude macht.
Dor.[othea] sagte, Sie wären eine Wunderfrau. ,Und dabey kann sie noch Strümpfe strickenʻ. In der That waren mir diese sehr willkommen; ich habe deren wenig und diese entsprechen meinem innersten Ideal von Strümpfen.
Mit U.[unger] habe ich auch <noch> nicht ausführlich reden können. Geantwortet hat er mir nicht auf meinen Brief nach Leipz.[ig]. Der war würdig und mäßig nach Verhältniß der Umstände; so fanden ihn Tieck, Schlei[ermacher] und Dor.[othea]. Wenn sich keine Documente finden, so werde ich W.[ilhelm] bitten, das Zeugniß seines Gedächtnisses wegen der 3 Ldrs. nicht 2 Ldrs. abzulegen in einem Briefe an U.[nger] selbst; wo er [4] dann vielleicht einiges andere zweckmäßige beyfügen könnte. Ich danke sehr für seine freundschaftliche Theilnahme an der Sache. – Auf die Alte hat meine Maßregel wohl sehr gut gewirkt. Die übrigen Briefe würden das Packet zu dick machen. Auch enthalten sie immer nur dasselbe, nähern sich jedoch mehr dem Ziel und werden ruhiger und höflicher.
Die Druckfehler im Sh.[akespear] muß W.[ilhelm] ja nicht uns allein zuschreiben. U.[nger] hatte den Druck lange aufgeschoben, und da hat er mir vom Ende des ersten Stücks und vom ganzen zweyten einen Bogen ausgenommen keine Corr.[ectur] mehr geschickt, sondern nachher gesagt, er habe es selbst nachgesehn.
Schelling danke ich herzlich für das Buch. Es ist das erste von ihm, dessen erste Ansicht mir großes Zutraun einflößt. Macht doch den Versuch, ob ihm die Luc.[inde] wohl gefallen kann, damit ich in diesem Falle sie ihm schicke.
[5] Mit Jacobi das ist wunderlich. So wie es da steht, könnte es etwas sehr Gutes bedeuten. Das ist aber wahrscheinlich nicht der Fall, sondern es ist sicher die alte Leyer vom Salto mortale. – Alle consequente <φσ> führt zum Spinos.[ismus] – Spinos[ismus] = Atheismus – Atheismus ist – Atheismus; – also die Augen zu und Kopf unter. Die Ausdauer ist immer ihrer Bewunderung werth, mit der man ein solches Ding in solcher Zeit nicht müde wird zu wiederholen. So wird auch Schiller nicht laß, seine Räuber zu modificiren. – Was läßt sich sagen zu der sträflichen Nachsicht der Großen gegen diese beyden? – Nichts, als es ist eben Geist der Zeit, wie man schon aus der Symmetrie <sieht>, also doch nicht so <ganz> willkührlicher Eigensinn wie es scheint. Sonst hatte jeder Held seinen Sancho neben sich. Jetzt ist es eben Sitte, daß die Heroen der Zeit sich jeder auf seinen eignen Leib einen Don Quixote halten. Mir ist Fichteʼs [6] auch lieber als der des andern. Aber am Ende werden sich die Vorzüge ziemlich das Gleichgewicht halten.
Man rechnet es dem Jacobi also sogar zum Verdienst, daß er die Güte hat, Fichte über Kant zu setzen. Weiß es doch Schiller auch, daß Goethe mehr ist als Klopstock.
Aber darin ist Sch.[iller] über Jacobi daß er wenigstens seine eigne Nichtswürdigkeit gegen Goethe beßer einsieht.
Mein Anti-Jacobi ist eigentlich nur halbfertig – ich glaube ich habe ziemlich gesagt, wie er sich aus dem philosoph.[ischen], aus dem aesthet.[ischen] und selbst aus dem moral.[ischen] Standpunkt wenn man strenge ist, ausnimmt. Was würde ich aber erst sagen müssen, wenn ich ihn nach seinem eignen Maßstab messen wollte, und [7] sein Genie zur Religion prüfe? Hier ist er bey aller Einbildung noch mehr Stümper als dort, und steht selbst unter Lessing in dieser Rücksicht wenigstens eben so tief, wie als Dichter unter Goethe, als Denker unter Fichte.
Sie sehn daß ich mit Treue hasse. Aber ich halte auch diese beyden halbirten D[on] Quixotes – Jacobi und Schiller – für die vornehmsten (denn das lasse ich ihnen, wie auch D[on] Q[uixote] vornehm ist) Repräsentanten des bösen Princips in der Deutschen Litter[atur].
Mit der Religion, lieber Freund, ist es uns keineswegs Scherz, sondern der bitterste Ernst, daß es an der Zeit ist, eine zu stiften. Das ist der Zweck aller Zwecke, und der Mittelpunkt. Ja ich sehe die [8] größte Geburt der neuen Zeit schon ans Licht treten; bescheiden wie das alte Christenthum, dem mans nicht ansah, daß es bald das Römische Reich verschlingen würde, wie auch jene große Katastrophe in ihren weitern Kreisen die franz.[ösische] Rev.[olution] verschlucken wird, deren solidester Werth vielleicht nur darin besteht, sie incitirt zu haben. –
Herrlich treffen die Fichteschen Händel mit dem Moment zusammen. – Wie mag nur Hard.[enberg] die Sache ansehn?–
Aber warum sollte Fichte nicht wünschen können, Jac.[obi]ʼs Brief würde gedruckt? – Wird doch alles gedruckt, damit es nur nicht an Incitament und an Chaos fehlt. Das andre giebt sich.
Auf ein halb Jahr nach Jena zu kommen, das scheint nicht nach Tiecks Sinn, und ich sehe nicht wie er es ökonomisch gut einrichten könnte. Diesen Sommer kommt er gewiß. – Wir müssen beyde wenigstens gesund seyn um die große Ueberlegung noch einmal zu überlegen. Die Sachen die man [9] hat, haben einen wieder, das ist der Teufel. Bett muß man eben so wohl mit sich führen wie Bücher und Wäsche. Es zieht so eines das andre nach sich.
Die Unzelmann ist noch nicht wieder da. –
Ich bewundre Schelling sehr, daß er Augusten Blumen schicken kann. Das nächstemal werde ich hoffentlich dabey seyn. – Der Orangenbaum der Euch zu Ehren blühen sollte, ist nun schon welk. Er steht aber immer noch da, um uns daran zu erinnern, daß Ihr nicht gekommen seyd. –
Den 3ten und 4ten Shak.[spear] habe ich mir gleich aus der Druckerey geben lassen. –
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