• Friedrich von Schlegel , Dorothea von Schlegel to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Jena · Place of Destination: Braunschweig · Date: [20. oder 21. Dezember 1800]
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Friedrich von Schlegel, Dorothea von Schlegel
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Jena
  • Place of Destination: Braunschweig
  • Date: [20. oder 21. Dezember 1800]
  • Notations: Datum erschlossen.
    Printed Text
  • Bibliography: Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe. Bd. 25. Dritte Abteilung: Briefe von und an Friedrich und Dorothea Schlegel. Höhepunkt und Zerfall der romantischen Schule (1799 ‒ 1802). Mit Einleitung und Kommentar hg. v. Hermann Patsch. Paderborn 2009, S. 213.
  • Incipit: „[1] Jena will sich krank lachen; nun denken Sie, wie mir es erst gehet! Paulus, so trocken er ist, und seine [...]“
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-1a-34237
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.24.c,Nr.167a
  • Number of Pages: 2S., hs. m. U.
  • Format: 16,4 x 11,4 cm
[1] Jena will sich krank lachen; nun denken Sie, wie mir es erst gehet! Paulus, so trocken er ist, und seine Frau so krank sie ist, sind gleich den Abend bis zwölf Uhr aufgesessen, und es war an keinen Schlaf zu denken, bis der liebe Kotzebue zu Grabe geläutet war. Die kleine Caroline singt und spielt bu bu bu, Philipp wird nicht ermangeln bu bu bu seinen Kameraden auf dem Markt vor zu deklamiren, wie er es mit dem Merkel Sonett machte; die Weihnachtspuppen heißen Puseltusel. Kurz machen Sie sich gefaßt daß es Ihnen mit Kotzebue so geht wie jenem Wandrer in der Epistel mit Malborough. Sogar Frommann’s können der Lust zu lachen nicht widerstehen; nur freylich schlagen sie immer gleich darauf ein Kreuz, wegen der Inhumanität. Es ist auch allerliebst Componirt; besonders die Ode ist eine wahre Parodie. Was Goethe gesagt hat, wird Friedrich Ihnen schreiben.
Seyn Sie und Caroline herzlich bedankt für die Besorgung des Cafees und Zuckers. Das Geld soll im Januar ganz gewiß bezahlt werden.
Leben Sie wohl lieber Freund.
Dorothea.
[2]
[Friedrich Schlegel:]
Zu Goethe bin ich gleich gegangen um den Effekt recht frisch zu vernehmen. Er hat es durch alle Kategorien gelobt, am meisten das, was ich vor allem liebe, nämlich die Reisebeschreibung. Es ist noch vieles mündlich darüber zu reden, es sind mir ganz neue Lichter über die Komödie aufgegangen. – Es ist ein Brief von Gerning eingelaufen, und ein lächerlicher Beytrag zum Athenaeum. Es muß jemand in d[er] Hamb[urger] Addreß-Zeit[ung] witzig haben seyn wollen.
Was ist denn das was Hardenb[erg] noch mehr interessiren würde. Darauf würde ich wohl auch sehr begierig seyn. –
In höchster Eil.
[1] Jena will sich krank lachen; nun denken Sie, wie mir es erst gehet! Paulus, so trocken er ist, und seine Frau so krank sie ist, sind gleich den Abend bis zwölf Uhr aufgesessen, und es war an keinen Schlaf zu denken, bis der liebe Kotzebue zu Grabe geläutet war. Die kleine Caroline singt und spielt bu bu bu, Philipp wird nicht ermangeln bu bu bu seinen Kameraden auf dem Markt vor zu deklamiren, wie er es mit dem Merkel Sonett machte; die Weihnachtspuppen heißen Puseltusel. Kurz machen Sie sich gefaßt daß es Ihnen mit Kotzebue so geht wie jenem Wandrer in der Epistel mit Malborough. Sogar Frommann’s können der Lust zu lachen nicht widerstehen; nur freylich schlagen sie immer gleich darauf ein Kreuz, wegen der Inhumanität. Es ist auch allerliebst Componirt; besonders die Ode ist eine wahre Parodie. Was Goethe gesagt hat, wird Friedrich Ihnen schreiben.
Seyn Sie und Caroline herzlich bedankt für die Besorgung des Cafees und Zuckers. Das Geld soll im Januar ganz gewiß bezahlt werden.
Leben Sie wohl lieber Freund.
Dorothea.
[2]
[Friedrich Schlegel:]
Zu Goethe bin ich gleich gegangen um den Effekt recht frisch zu vernehmen. Er hat es durch alle Kategorien gelobt, am meisten das, was ich vor allem liebe, nämlich die Reisebeschreibung. Es ist noch vieles mündlich darüber zu reden, es sind mir ganz neue Lichter über die Komödie aufgegangen. – Es ist ein Brief von Gerning eingelaufen, und ein lächerlicher Beytrag zum Athenaeum. Es muß jemand in d[er] Hamb[urger] Addreß-Zeit[ung] witzig haben seyn wollen.
Was ist denn das was Hardenb[erg] noch mehr interessiren würde. Darauf würde ich wohl auch sehr begierig seyn. –
In höchster Eil.
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