• Friedrich von Schlegel to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Jena · Place of Destination: Berlin · Date: 01.05.1801
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Friedrich von Schlegel
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Jena
  • Place of Destination: Berlin
  • Date: 01.05.1801
    Printed Text
  • Bibliography: Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe. Bd. 25. Dritte Abteilung: Briefe von und an Friedrich und Dorothea Schlegel. Höhepunkt und Zerfall der romantischen Schule (1799 ‒ 1802). Mit Einleitung und Kommentar hg. v. Hermann Patsch. Paderborn 2009, S. 269‒270.
  • Incipit: „[1] Jena den 1ten May 1801.
    Liebster Bruder,
    das dreizehnte Kapitel kam eben noch zu rechter Zeit, und daß wir es nicht an [...]“
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-1a-34288
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.24.d,Nr.170
  • Number of Pages: 4S. auf Doppelbl. u. 2 S., hs. m. U.
  • Format: 18,5 x 11,4 cm
[1] Jena den 1ten May 1801.
Liebster Bruder,
das dreizehnte Kapitel kam eben noch zu rechter Zeit, und daß wir es nicht an Eifer in der Besorgung haben fehlen lassen, siehst Du aus der Beilage.
Die Druckfehleranzeige aber zu den Charakteristiken ist zu spät gekommen: ich hatte auch meine Aufsätze noch gar nicht drauf gelesen, und so wäre es doch unvollständig ausgefallen. –
Schreib mir, wenn es sein kann nur ein Wort, wie der Boccaz Dir gefällt.
Wegen des Honorars hast Du Dich verrechnet oder verschrieben. Ich habe bekommen 16 Carolin und assignirt 6 Louisd[’ors], welches [2] also nicht zusammen 22 Ldrs [ausmacht] wie Du geschrieben hast. – Mein Antheil am ersten Th[eil] ist 17½ Bogen, darunter 1¾ neu. Der Boccaz macht 2 9/16 B[ogen]. Ich bekomme also außer den schon erhaltenen 16 Carol[in] noch 8 Ldrs und eine Kleinigkeit. Auf den Fall daß N[icolovius] meine Ass[ignation] acceptirt und wie ich ihm geschrieben hatte, das übrige nach Deiner Ordre zahlt, habe ich also noch circa 2 Ldrs an Dich gut, über die wir uns dann berechnen, da Du ja auf der alten Rechnung noch eine Kleinigkeit an mich gut hast: auf den Fall aber daß der dem ich die Assign[ation] gab ihn nicht hat erwarten können [3] hab’ ich ihn gebeten mir 8 Ldrs baar zu übermachen. Sollte er dieß mit dem ganzen Rest thun, so werde ich ihn sogleich an Kar[oline] senden.
Es freut mich sehr daß Du mit meinen Bemühungen für den Almanach nicht ganz unzufrieden. Freilich bin ich jezt wegen des Plato nicht frei, und kann überhaupt dießmal eben nur geben was ich fertig habe was die Laune eben bringt oder worauf die metrischen Studien (denen die Fantasie wenigstens ihr Dasein dankt) mich leiten; und so wird des Subjektiven in meinen Beiträgen mehr als ich wünschte. Das ist nun einmal nicht zu ändern. [4] Mit großer Begierde erwarte ich Dein Urtheil über das Dir noch unbekannte auch die Metra. Wie ist es mit Nro 6 der kleinen Gedichte? –
Daß Du heute keine Abschriften weiter erhältst, verzeihst Du wohl, wegen des Plato und der lezten Correcturen. – Von den katholischen Gedichten aus dem Spanischen brauchst Du doch weiter keine Abschrift?
Wenn Du es nicht indiscret finden willst, so möchte ich Dich bitten, mir aufrichtig zu sagen, ob Du diesen Sommer zu uns kommst, wann und auf wie lange. Es soll gewiß so geheim bleiben als Du nur immer verlangst. Ich wünsche es deswegen so sehr zu wissen weil ich vielleicht selbst [5] einen großen Theil des Sommers nicht hier sein werde.
Auf Schützens Poesie bin ich sehr begierig[.] Empfiehl mich seiner Freundschaft. Hätte er wohl die Gefälligkeit eins oder das andre für mich abzuschreiben so wäre mirs sehr lieb[.]
5 oder 6 Exempl[are] auf Schreibp[apier] werde ich Euch mit nächster Post schicken, und werde hier eins an Schell[ing] schicken, von hier an Tieck, eins für mich, Kar[oline] hat eins verlangt, doch werde ich eins oder zwei auch noch hier zu Eurer freien Disposition erhalten.
Habe ich geschrieben daß schon vor mehren Wochen das Stück der [6] Prop[yläen] an Dich gekommen, worin die dramatische Preisaufgabe? – Da Du es schon gelesen hattest, hielt ichs für überflüssig Dirs zu schicken.
Wegen des Athen[aeums] lasse ich Dir ganz freie Hand. Das geht doch nicht füglich daß er mir ein andres Honorar als Dir [gibt]. Lieber will ich mich bequemen da es ja so nicht eben wegen des kleinen Unterschiedes am Gelde sondern weg[en] der üblen Consequenzen war. Wäre es nicht möglich einen Mittelweg einzuschlagen daß Fröhlich etwa 10 Thl. doch zahlte?
Lebe wohl und besorge diese Zeilen an Schl[eiermacher] recht bald
Friedrich.
[1] Jena den 1ten May 1801.
Liebster Bruder,
das dreizehnte Kapitel kam eben noch zu rechter Zeit, und daß wir es nicht an Eifer in der Besorgung haben fehlen lassen, siehst Du aus der Beilage.
Die Druckfehleranzeige aber zu den Charakteristiken ist zu spät gekommen: ich hatte auch meine Aufsätze noch gar nicht drauf gelesen, und so wäre es doch unvollständig ausgefallen. –
Schreib mir, wenn es sein kann nur ein Wort, wie der Boccaz Dir gefällt.
Wegen des Honorars hast Du Dich verrechnet oder verschrieben. Ich habe bekommen 16 Carolin und assignirt 6 Louisd[’ors], welches [2] also nicht zusammen 22 Ldrs [ausmacht] wie Du geschrieben hast. – Mein Antheil am ersten Th[eil] ist 17½ Bogen, darunter 1¾ neu. Der Boccaz macht 2 9/16 B[ogen]. Ich bekomme also außer den schon erhaltenen 16 Carol[in] noch 8 Ldrs und eine Kleinigkeit. Auf den Fall daß N[icolovius] meine Ass[ignation] acceptirt und wie ich ihm geschrieben hatte, das übrige nach Deiner Ordre zahlt, habe ich also noch circa 2 Ldrs an Dich gut, über die wir uns dann berechnen, da Du ja auf der alten Rechnung noch eine Kleinigkeit an mich gut hast: auf den Fall aber daß der dem ich die Assign[ation] gab ihn nicht hat erwarten können [3] hab’ ich ihn gebeten mir 8 Ldrs baar zu übermachen. Sollte er dieß mit dem ganzen Rest thun, so werde ich ihn sogleich an Kar[oline] senden.
Es freut mich sehr daß Du mit meinen Bemühungen für den Almanach nicht ganz unzufrieden. Freilich bin ich jezt wegen des Plato nicht frei, und kann überhaupt dießmal eben nur geben was ich fertig habe was die Laune eben bringt oder worauf die metrischen Studien (denen die Fantasie wenigstens ihr Dasein dankt) mich leiten; und so wird des Subjektiven in meinen Beiträgen mehr als ich wünschte. Das ist nun einmal nicht zu ändern. [4] Mit großer Begierde erwarte ich Dein Urtheil über das Dir noch unbekannte auch die Metra. Wie ist es mit Nro 6 der kleinen Gedichte? –
Daß Du heute keine Abschriften weiter erhältst, verzeihst Du wohl, wegen des Plato und der lezten Correcturen. – Von den katholischen Gedichten aus dem Spanischen brauchst Du doch weiter keine Abschrift?
Wenn Du es nicht indiscret finden willst, so möchte ich Dich bitten, mir aufrichtig zu sagen, ob Du diesen Sommer zu uns kommst, wann und auf wie lange. Es soll gewiß so geheim bleiben als Du nur immer verlangst. Ich wünsche es deswegen so sehr zu wissen weil ich vielleicht selbst [5] einen großen Theil des Sommers nicht hier sein werde.
Auf Schützens Poesie bin ich sehr begierig[.] Empfiehl mich seiner Freundschaft. Hätte er wohl die Gefälligkeit eins oder das andre für mich abzuschreiben so wäre mirs sehr lieb[.]
5 oder 6 Exempl[are] auf Schreibp[apier] werde ich Euch mit nächster Post schicken, und werde hier eins an Schell[ing] schicken, von hier an Tieck, eins für mich, Kar[oline] hat eins verlangt, doch werde ich eins oder zwei auch noch hier zu Eurer freien Disposition erhalten.
Habe ich geschrieben daß schon vor mehren Wochen das Stück der [6] Prop[yläen] an Dich gekommen, worin die dramatische Preisaufgabe? – Da Du es schon gelesen hattest, hielt ichs für überflüssig Dirs zu schicken.
Wegen des Athen[aeums] lasse ich Dir ganz freie Hand. Das geht doch nicht füglich daß er mir ein andres Honorar als Dir [gibt]. Lieber will ich mich bequemen da es ja so nicht eben wegen des kleinen Unterschiedes am Gelde sondern weg[en] der üblen Consequenzen war. Wäre es nicht möglich einen Mittelweg einzuschlagen daß Fröhlich etwa 10 Thl. doch zahlte?
Lebe wohl und besorge diese Zeilen an Schl[eiermacher] recht bald
Friedrich.
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