• Friedrich von Schlegel to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Frankfurt am Main · Place of Destination: Heidelberg · Date: 27.08.1818
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Friedrich von Schlegel
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Frankfurt am Main
  • Place of Destination: Heidelberg
  • Date: 27.08.1818
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Bibliography: Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe. Bd. 29. Dritte Abteilung: Briefe von und an Friedrich und Dorothea Schlegel. Vom Wiener Kongress zum Frankfurter Bundestag (10. September 1814 ‒ 31. Oktober 1818). Mit Einleitung und Kommentar hg. v. Jean-Jacques Anstett unter Mitarbeit von Ursula Behler. Paderborn 1980, S. 543‒546.
  • Incipit: „[1] Frankfurt, den 27ten August 1818.
    Theuerster Freund!
    Ich bin seit vorgestern wieder hier, übermorgen kommt Mett.[ernich] und bleibt 2 bis 3 Tage [...]“
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-1a-34288
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.24.d,Nr.220
  • Number of Pages: 8S. auf Doppelbl. u. 2 S., hs. m. U.
  • Format: 16 x 10,3 cm
[1] Frankfurt, den 27ten August 1818.
Theuerster Freund!
Ich bin seit vorgestern wieder hier, übermorgen kommt Mett.[ernich] und bleibt 2 bis 3 Tage hier. Die nächsten 5 oder 6 Tage bin also auch ich gewiß noch hier, wahrscheinlich noch länger. – Himly sagt mir, Hard.[enberg] komme Ende August nach Coblenz, weiter weiß er nichts; Goltz konnte ich noch nicht sprechen, heute ist Sitzung. Zelter, den ich gestern auf der Straße traf, kennt Deine ‚jöttligeʻ Sophie, und sagte oder schrie vielmehr, sie sey das ‚allerliebesteste Mädchenʻ in ‚jans Europaʻ. – Alle Preußen betrachten Dich nun als den Ihrigen, und es ist allgemeine Freude über Deinen Ruf und Deine Hochzeit und Heirath. – Nimm denn auch nochmals meinen herzlichsten Glückwunsch, den ich zunächst für heute an Sophien <selbst> gerichtet <habe>; es fehlt [2] am heutigen Tage nichts, als daß ich nicht auch dorten seyn kann. –
Meinen Brief aus Aschaffenburg vom 21ten wirst Du doch nun endlich richtig erhalten haben. Dein letzter ist <ganz gegen Deine Gewohnheit> sine die et consule, recht wie von einem wahren Bräutigam, wo sowohl der dies als der Consul (nämlich das consilium) sich in der Braut verliehrt, oder um es philosophischer auszudrücken, in der Braut untergeht. – Ich hoffe, mein voriger Brief wird schon seine Wirkung gethan haben, und es nicht nöthig seyn, noch viel hinzuzufügen. Wie ist es nur möglich, daß Du den Gedanken fassen kannst, einen solchen Ruf auszuschlagen, nachdem Du ihn eigentlich schon angenommen hattest, da er nun doch so ganz, wie Du es gewollt, ausgefallen ist. – Wenigstens kannst und darfst Du [3] nichts entscheidendes beschließen, ehe Du Hard.[enberg] gesprochen hast. Die Tabelle von Paulus ist als gesellschaftlicher Scherz recht gut, aber wahrlich zur Entscheidung im Ernst hält es eben nicht Stich. Er arbeitet nun schon 30 oder <wohl> 40 Jahre in der trockensten Gegend des Professorwirkens, daher es ihm gar nicht zu verübeln ist, wenn er es nicht im besten Lichte sieht. Du bist nun 14 Jahre in großen Städten herumgezogen, für Dich hat es jetzt sogar den Reiz der Neuheit, einmal einige Jahre lang ganz als Gelehrter zu leben; für den Ruhm, und für das Arbeiten wird Dir das sehr heilsam seyn. Uebrigens ist Berlin auch eine große Stadt, und alle Deine Vorlesungen würden dort zugleich „auch für die gebildete Welt“ seyn, Du müßtest es denn selbst anders wollen. Das wäre also ganz etwas total andres [4] als das gewöhnliche Professorleben. Reisen kannst Du doch, das Herumziehen aber ist nur als Ausnahme gut, nicht als Regel. – Mir könnte nichts erwünschter seyn als Du kämest nach Wien; aber das wäre doch nur für einmal. Paris? Wer steht Dir dafür, wie lange es dort so bleibt, wie es jetzt ist, obgleich auch nicht ruhig genug für die stille Musenkunst. Und willst Du Dich denn gleich wieder von Deutschland trennen, da Du eben erst wieder zurückgekehrt bist? – Genf vollends ist doch eigentlich nur ein Rattennest des unaustehlichsten Philisterthums, dem selbst die göttliche Gegend nicht <obsiegen und> Herr werden kann. Ich weiß nicht, ob Berlin nicht, wegen der regen Empfänglichkeit, als Theater vor allen diesen [5] den Vorzug verdient; für Dich wenigstens. Ich weiß <sogar> nicht, ob ich nicht auch ihm den Vorzug geben würde; es ist eigentlich nur Ein positiver Grund, der Berlin für mich ausstreicht, und den Du wohl weißt; <da> sie nun einmahl in der Religion oder vielmehr in der Anti-Religion so fanatisch sind. Sonst weiß ich nicht, was ich selbst an Deiner Stelle thäte. Wenn Du übrigens dennoch das „freye <deutsche> Selzerleben“ – am Rhein und zu Bonn vorziehst, so kann ich es nicht tadeln, denn es ist auch ganz in meinem Geschmack. Auf ein oder zwey Jahre; vielleicht könntest Du auch wechseln, und das möchte in mancher Hinsicht das vortheilhafteste seyn, nämlich so lange bis Du selbst nach der gemachten [6] Erfahrung wählen und Dich entscheiden kannst. Also erst auf Ein oder Zwey Jahre nach Bonn, aber einmal auf Ein Halbjahr dazwischen, oder auch gleich zum Anfange, nach Berlin, um wie es da jetzt, für Dich und für Sophien ist, selbst zu sehen und durchs Leben zu erfahren. – Daß Du übrigens so viele Mittel für Dich hast, daß Dir, wenn Dir alles misfallen sollte, was man doch nicht gleich von vorn herein voraussetzen muß, noch ein Rückenhalt und die Freyheit gesichert bleibt; das ist ein großes Glück, aber gewiß kein Grund, um 2000 Thl. auf ewige Lebenszeit, was doch wahrlich keine Kleinigkeit und wohl ein kleines Opfer werth ist, auszuschlagen. Das Verdienen [7] ist schon gut, aber nicht so, wenn man es muß. <Wer steht Dir in dem Grade für Deine Gesundheit, daß Dir dieses niemals beschwerlich fallen sollte?> Du wirst viel brauchen, obschon Sophie sehr sparsam ist, weil Du nicht bloß edel gewöhnt bist, sondern auch vorzüglich, weil Du ihr das Leben wirst angenehm machen, und edel einrichten wollen; auch hast Du mancherley Zwecke und Bedürfnisse und Wünsche (Bücher, Seltenheiten pp unter den Reisen auch solche, die nichts eintragen) die viel Geld erfodern, dessen man überhaupt nie zu viel haben kann. Wenn mir nur auch noch recht viele Besoldungen von 2000 Thl. angeboten würden; ich würde sie alle annehmen. – Das ist nun mein Rath, den ich nur so grade hinschütten muß, wie er ist, da ich kaum Augenblicke habe; und also auf Deine Nachsicht rechne, daß ich [8] ihn so „grade heraus“ sage; ich habe dießmal wirklich keine Zeit, ihn gestalteter und „von hinten herum“ – zu geben. – Achte selben nicht gering; laß es das Probestück Deiner Frau seyn, und lege ihr vorzüglich die Mit-Entscheidung auf die Seele. Ich habe großes Zutrauen zu ihrem verständigen Sinne. – Die Eltern müssen nicht allein entscheiden; sie haben hier ernstlich Unrecht. Ist es doch fast als ob so heiverrathende Leute (ich rechne alle <außer Sophien> mit dazu) immer gleich ein wenig ihre Sinne oder die gesunde Vernuft verlöhren. – Mit so einer lorbeernen kleinen Regierung wie Baden – wirst Du Dich doch nicht einlassen wollen, und dagegen einen solchen Ruf der zweyten Deutschen Macht ausschlagen; das wäre besonders jetzt, wo man so recht auf der Kippe steht, [9] kein glücklicher Gedanke. Wer einmal durch Ehre oder Dankbarkeit gebunden ist, den darf das nicht irren; er wartet es eben ab, steht fest und hilft sich wie er kann. Aber wählen, wo das Bessere da steht, <soll man so nicht.> Für das Nächste aber ist mein Rath: Komm her, recht bald, bringe Sophien mit, die Reise kostet einige Gulden mehr, aber daß Du Dich von ihr, wenn auch nur auf acht Tage, trennen solltest, ist gar nicht nöthig und würde ich in Deiner Stelle auch nicht thun. Entschließe Dich also rasch, seyd Ihr bis zum 1 ten <oder 2ten> Sept[ember] hier, so findet Ihr mich ganz unfehlbar, wahrscheinlich aber noch länger. Nimm indessen lieber das Gewisse, es ist ja ohnehin nur eine Spatzierfarth; dann habe ich doch noch die Freude, Euch ordentlich zu sehen. Wir [10] können hier alles zusammen gründlich besprechen und auch am besten erfahren. Ich glaube nicht, daß Du, wenn Du am 1ten Sept.[ember] kämest, länger als Einen (doch meinetwegen hoffe ich zwey) Tage zu warten brauchst, um dann grade zu Hard.[enberg] gehn zu können.
Ich schicke Dir hier zu Deiner dienlichen Ermahnung, <Erbauung> und schicklichen Benutzung ein Stück hiesiger Zeitung, welches aus der Berliner gezogen zu seyn scheint. – Der Kronprinz von B.[ayern] fragte mit großer Theilnahme nach Dir, die er auch über Deine Heirath bezeigte. – Ich bin noch stets ein sehr geplagtes Individuum; doch ist ja nun die Entscheidung endlich ganz nah und gewiß. – Ich umarme Dich <noch einmal> mit herzlichem Glückwunsch. Grüße an die Mutter und den Vater.
Friedrich.
[1] Frankfurt, den 27ten August 1818.
Theuerster Freund!
Ich bin seit vorgestern wieder hier, übermorgen kommt Mett.[ernich] und bleibt 2 bis 3 Tage hier. Die nächsten 5 oder 6 Tage bin also auch ich gewiß noch hier, wahrscheinlich noch länger. – Himly sagt mir, Hard.[enberg] komme Ende August nach Coblenz, weiter weiß er nichts; Goltz konnte ich noch nicht sprechen, heute ist Sitzung. Zelter, den ich gestern auf der Straße traf, kennt Deine ‚jöttligeʻ Sophie, und sagte oder schrie vielmehr, sie sey das ‚allerliebesteste Mädchenʻ in ‚jans Europaʻ. – Alle Preußen betrachten Dich nun als den Ihrigen, und es ist allgemeine Freude über Deinen Ruf und Deine Hochzeit und Heirath. – Nimm denn auch nochmals meinen herzlichsten Glückwunsch, den ich zunächst für heute an Sophien <selbst> gerichtet <habe>; es fehlt [2] am heutigen Tage nichts, als daß ich nicht auch dorten seyn kann. –
Meinen Brief aus Aschaffenburg vom 21ten wirst Du doch nun endlich richtig erhalten haben. Dein letzter ist <ganz gegen Deine Gewohnheit> sine die et consule, recht wie von einem wahren Bräutigam, wo sowohl der dies als der Consul (nämlich das consilium) sich in der Braut verliehrt, oder um es philosophischer auszudrücken, in der Braut untergeht. – Ich hoffe, mein voriger Brief wird schon seine Wirkung gethan haben, und es nicht nöthig seyn, noch viel hinzuzufügen. Wie ist es nur möglich, daß Du den Gedanken fassen kannst, einen solchen Ruf auszuschlagen, nachdem Du ihn eigentlich schon angenommen hattest, da er nun doch so ganz, wie Du es gewollt, ausgefallen ist. – Wenigstens kannst und darfst Du [3] nichts entscheidendes beschließen, ehe Du Hard.[enberg] gesprochen hast. Die Tabelle von Paulus ist als gesellschaftlicher Scherz recht gut, aber wahrlich zur Entscheidung im Ernst hält es eben nicht Stich. Er arbeitet nun schon 30 oder <wohl> 40 Jahre in der trockensten Gegend des Professorwirkens, daher es ihm gar nicht zu verübeln ist, wenn er es nicht im besten Lichte sieht. Du bist nun 14 Jahre in großen Städten herumgezogen, für Dich hat es jetzt sogar den Reiz der Neuheit, einmal einige Jahre lang ganz als Gelehrter zu leben; für den Ruhm, und für das Arbeiten wird Dir das sehr heilsam seyn. Uebrigens ist Berlin auch eine große Stadt, und alle Deine Vorlesungen würden dort zugleich „auch für die gebildete Welt“ seyn, Du müßtest es denn selbst anders wollen. Das wäre also ganz etwas total andres [4] als das gewöhnliche Professorleben. Reisen kannst Du doch, das Herumziehen aber ist nur als Ausnahme gut, nicht als Regel. – Mir könnte nichts erwünschter seyn als Du kämest nach Wien; aber das wäre doch nur für einmal. Paris? Wer steht Dir dafür, wie lange es dort so bleibt, wie es jetzt ist, obgleich auch nicht ruhig genug für die stille Musenkunst. Und willst Du Dich denn gleich wieder von Deutschland trennen, da Du eben erst wieder zurückgekehrt bist? – Genf vollends ist doch eigentlich nur ein Rattennest des unaustehlichsten Philisterthums, dem selbst die göttliche Gegend nicht <obsiegen und> Herr werden kann. Ich weiß nicht, ob Berlin nicht, wegen der regen Empfänglichkeit, als Theater vor allen diesen [5] den Vorzug verdient; für Dich wenigstens. Ich weiß <sogar> nicht, ob ich nicht auch ihm den Vorzug geben würde; es ist eigentlich nur Ein positiver Grund, der Berlin für mich ausstreicht, und den Du wohl weißt; <da> sie nun einmahl in der Religion oder vielmehr in der Anti-Religion so fanatisch sind. Sonst weiß ich nicht, was ich selbst an Deiner Stelle thäte. Wenn Du übrigens dennoch das „freye <deutsche> Selzerleben“ – am Rhein und zu Bonn vorziehst, so kann ich es nicht tadeln, denn es ist auch ganz in meinem Geschmack. Auf ein oder zwey Jahre; vielleicht könntest Du auch wechseln, und das möchte in mancher Hinsicht das vortheilhafteste seyn, nämlich so lange bis Du selbst nach der gemachten [6] Erfahrung wählen und Dich entscheiden kannst. Also erst auf Ein oder Zwey Jahre nach Bonn, aber einmal auf Ein Halbjahr dazwischen, oder auch gleich zum Anfange, nach Berlin, um wie es da jetzt, für Dich und für Sophien ist, selbst zu sehen und durchs Leben zu erfahren. – Daß Du übrigens so viele Mittel für Dich hast, daß Dir, wenn Dir alles misfallen sollte, was man doch nicht gleich von vorn herein voraussetzen muß, noch ein Rückenhalt und die Freyheit gesichert bleibt; das ist ein großes Glück, aber gewiß kein Grund, um 2000 Thl. auf ewige Lebenszeit, was doch wahrlich keine Kleinigkeit und wohl ein kleines Opfer werth ist, auszuschlagen. Das Verdienen [7] ist schon gut, aber nicht so, wenn man es muß. <Wer steht Dir in dem Grade für Deine Gesundheit, daß Dir dieses niemals beschwerlich fallen sollte?> Du wirst viel brauchen, obschon Sophie sehr sparsam ist, weil Du nicht bloß edel gewöhnt bist, sondern auch vorzüglich, weil Du ihr das Leben wirst angenehm machen, und edel einrichten wollen; auch hast Du mancherley Zwecke und Bedürfnisse und Wünsche (Bücher, Seltenheiten pp unter den Reisen auch solche, die nichts eintragen) die viel Geld erfodern, dessen man überhaupt nie zu viel haben kann. Wenn mir nur auch noch recht viele Besoldungen von 2000 Thl. angeboten würden; ich würde sie alle annehmen. – Das ist nun mein Rath, den ich nur so grade hinschütten muß, wie er ist, da ich kaum Augenblicke habe; und also auf Deine Nachsicht rechne, daß ich [8] ihn so „grade heraus“ sage; ich habe dießmal wirklich keine Zeit, ihn gestalteter und „von hinten herum“ – zu geben. – Achte selben nicht gering; laß es das Probestück Deiner Frau seyn, und lege ihr vorzüglich die Mit-Entscheidung auf die Seele. Ich habe großes Zutrauen zu ihrem verständigen Sinne. – Die Eltern müssen nicht allein entscheiden; sie haben hier ernstlich Unrecht. Ist es doch fast als ob so heiverrathende Leute (ich rechne alle <außer Sophien> mit dazu) immer gleich ein wenig ihre Sinne oder die gesunde Vernuft verlöhren. – Mit so einer lorbeernen kleinen Regierung wie Baden – wirst Du Dich doch nicht einlassen wollen, und dagegen einen solchen Ruf der zweyten Deutschen Macht ausschlagen; das wäre besonders jetzt, wo man so recht auf der Kippe steht, [9] kein glücklicher Gedanke. Wer einmal durch Ehre oder Dankbarkeit gebunden ist, den darf das nicht irren; er wartet es eben ab, steht fest und hilft sich wie er kann. Aber wählen, wo das Bessere da steht, <soll man so nicht.> Für das Nächste aber ist mein Rath: Komm her, recht bald, bringe Sophien mit, die Reise kostet einige Gulden mehr, aber daß Du Dich von ihr, wenn auch nur auf acht Tage, trennen solltest, ist gar nicht nöthig und würde ich in Deiner Stelle auch nicht thun. Entschließe Dich also rasch, seyd Ihr bis zum 1 ten <oder 2ten> Sept[ember] hier, so findet Ihr mich ganz unfehlbar, wahrscheinlich aber noch länger. Nimm indessen lieber das Gewisse, es ist ja ohnehin nur eine Spatzierfarth; dann habe ich doch noch die Freude, Euch ordentlich zu sehen. Wir [10] können hier alles zusammen gründlich besprechen und auch am besten erfahren. Ich glaube nicht, daß Du, wenn Du am 1ten Sept.[ember] kämest, länger als Einen (doch meinetwegen hoffe ich zwey) Tage zu warten brauchst, um dann grade zu Hard.[enberg] gehn zu können.
Ich schicke Dir hier zu Deiner dienlichen Ermahnung, <Erbauung> und schicklichen Benutzung ein Stück hiesiger Zeitung, welches aus der Berliner gezogen zu seyn scheint. – Der Kronprinz von B.[ayern] fragte mit großer Theilnahme nach Dir, die er auch über Deine Heirath bezeigte. – Ich bin noch stets ein sehr geplagtes Individuum; doch ist ja nun die Entscheidung endlich ganz nah und gewiß. – Ich umarme Dich <noch einmal> mit herzlichem Glückwunsch. Grüße an die Mutter und den Vater.
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