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Unter den besten Empfehlungen an Ihre <anchor type="b" n="6" ana="11" xml:id="NidB7"/>Frau Gemahlin<anchor type="e" n="6" ana="11" xml:id="NidE7"/> und <anchor type="b" n="7" ana="11" xml:id="NidB8"/>Mlle Tochter<anchor type="e" n="7" ana="11" xml:id="NidE8"/> bin ich mit unveränderlichen Gesinnungen<lb/>Ihr gehorsamster Diener<lb/>A W Schlegel<lb/><lb/>Im Nahmen <anchor type="b" n="8" ana="11" xml:id="NidB9"/>meines Bruders<anchor type="e" n="8" ana="11" xml:id="NidE9"/>, der sich seit einiger Zeit nicht bey uns, sondern in <anchor type="b" n="15" ana="10" xml:id="NidB18"/>Berlin<anchor type="e" n="15" ana="10" xml:id="NidE18"/> aufhält, bin ich Ihnen für die Beurtheilung <anchor type="b" n="21" ana="12" xml:id="NidB28"/>seines Werkes<anchor type="e" n="21" ana="12" xml:id="NidE28"/> in den <anchor type="b" n="19" ana="13" xml:id="NidB25"/>Göttingischen Anz.[eigen]<anchor type="e" n="19" ana="13" xml:id="NidE25"/> verpflichtet. – Folgende Nachricht wird Sie interessiren, wenn sie Ihnen noch nicht anderswoher zugekommen ist, daß der ältere <anchor type="b" n="9" ana="11" xml:id="NidB10"/>HE. von Humboldt<anchor type="e" n="9" ana="11" xml:id="NidE10"/>, der sich, seit er <anchor type="b" n="2" ana="10" xml:id="NidB19"/>Göttingen<anchor type="e" n="2" ana="10" xml:id="NidE19"/> verlassen, immer noch viel mit der alten Litteratur, besonders mit der Metrik und der lyrischen Poësie, auch in den Tragikern, beschäftigt, zu <anchor type="b" n="16" ana="10" xml:id="NidB21"/><hi rend="weight:bold">Wien</hi><anchor type="e" n="16" ana="10" xml:id="NidE21"/> einen sehr alten noch ungenutzten <hi rend="weight:bold">Codex des <anchor type="b" n="10" ana="11" xml:id="NidB11"/>Pindar<anchor type="e" n="10" ana="11" xml:id="NidE11"/> ausfindig</hi> gemacht und excerpirt hat. – Als er vorigen Winter hier in <anchor type="b" n="12" ana="10" xml:id="NidB20"/>Jena<anchor type="e" n="12" ana="10" xml:id="NidE20"/> lebte, beschäftigte er sich damit den <anchor type="b" n="20" ana="12" xml:id="NidB42"/><anchor type="b" n="109" ana="12" xml:id="NidB287"/>Agamemnon des <anchor type="b" n="11" ana="11" xml:id="NidB12"/>Äschylus<anchor type="e" n="11" ana="11" xml:id="NidE12"/><anchor type="e" n="109" ana="12" xml:id="NidE287"/><anchor type="e" n="20" ana="12" xml:id="NidE42"/> metrisch, und zwar vollkommen nach der alten Metrik zu übersetzen: eine schwere Unternehmung, die ihm aber ziemlich gut gelungen zu seyn schien.', '36_datengeber' => 'Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden', '36_purl' => '335976727', '36_briefid' => '335976727_AWSanHeyne_20091797', '36_absenderort' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_datumvon' => '1797-09-20', '36_absender' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_leitd' => 'Krisenjahre der Frühromantik. 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Sept [17]97<br>Werthester Herr Hofrath!<br>Ich bin sehr erfreut über die gütige Aufnahme <span class="index-17 tp-22 ">meines </span><span class="index-17 tp-22 index-4 tp-4 ">Shakespeare</span> bey Ihnen, und Sie beschämen mich in der That durch die Entschuldigungen über den Aufschub Ihrer Antwort. Da ich so lange Zeit hindurch das Glück hatte, Zeuge Ihrer umfassenden und vielfach getheilten Thätigkeit zu seyn, so konnte ich mir denselben sehr gut erklären, und bin weit entfernt unbescheidene Ansprüche auf Ihre kostbare Zeit zu machen. Ich hätte mir daher auch gewissermaaßen einen Vorwurf zu machen gehabt, wenn meine Bitte, eine Anzeige in den <span class="index-19 tp-24 ">Götting.[ischen] Anzeigen</span> zu besorgen, Sie veranlaßt hätte, sich selbst damit zu bemühen. – Ich wußte daß <span class="index-5 tp-277 ">Hr. 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Es ist mir nur darum zu thun, daß das Publikum auf alle Weise davon benachrichtigt wird, es sey eine neue Uebersetzung <span class="index-4 tp-5 ">Shakespeareʼs</span> angefangen, die, wenn es nicht an gehöriger Unterstützung fehlt, gewiß fortgesetzt und vollendet werden solle; und wie sie sich ihrem Zweck und ihrer wesentlichen Beschaffenheit nach von der schon vorhandnen unterscheide.<br>Vielleicht habe ich bald das Vergnügen, Ihnen den <span class="index-18 tp-23 ">zweyten Theil</span> zu überschicken.<br>Ihr freundschaftlicher Wunsch mich einmal wieder in <span class="index-2 tp-15 ">Göttingen</span> zu sehen begegnet dem meinigen. Schon lange habe ich mir vorgenommen einen oder ein paar Monate wenigstens dort litterarisch beschäftigt zuzubringen; und ich hoffe diesen Plan gewiß im nächsten Jahre auszuführen. – <span class="index-103 tp-276 ">HE. Lenz</span> aus <span class="index-14 tp-16 ">Gotha</span>, den ich vor einiger Zeit das Vergnügen hatte, hier bey mir zu sehen, bezeugte mir zu meiner großen Freude, daß er Sie bey seiner letzten Durchreise durch <span class="index-2 tp-17 ">Göttingen</span> bey vollkommener Gesundheit und Munterkeit gefunden. Möge beydes Ihnen noch lange ununterbrochen fortdauern, dieß ist mein aufrichtigster Wunsch. Unter den besten Empfehlungen an Ihre <span class="index-6 tp-7 ">Frau Gemahlin</span> und <span class="index-7 tp-8 ">Mlle Tochter</span> bin ich mit unveränderlichen Gesinnungen<br>Ihr gehorsamster Diener<br>A W Schlegel<br><br>Im Nahmen <span class="index-8 tp-9 ">meines Bruders</span>, der sich seit einiger Zeit nicht bey uns, sondern in <span class="index-15 tp-18 ">Berlin</span> aufhält, bin ich Ihnen für die Beurtheilung <span class="index-21 tp-28 ">seines Werkes</span> in den <span class="index-19 tp-25 ">Göttingischen Anz.[eigen]</span> verpflichtet. – Folgende Nachricht wird Sie interessiren, wenn sie Ihnen noch nicht anderswoher zugekommen ist, daß der ältere <span class="index-9 tp-10 ">HE. von Humboldt</span>, der sich, seit er <span class="index-2 tp-19 ">Göttingen</span> verlassen, immer noch viel mit der alten Litteratur, besonders mit der Metrik und der lyrischen Poësie, auch in den Tragikern, beschäftigt, zu <span class="index-16 tp-21 weight-bold ">Wien</span> einen sehr alten noch ungenutzten <span class="weight-bold ">Codex des </span><span class="weight-bold index-10 tp-11 ">Pindar</span><span class="weight-bold "> ausfindig</span> gemacht und excerpirt hat. – Als er vorigen Winter hier in <span class="index-12 tp-20 ">Jena</span> lebte, beschäftigte er sich damit den <span class="index-20 tp-42 index-109 tp-287 ">Agamemnon des </span><span class="index-20 tp-42 index-109 tp-287 index-11 tp-12 ">Äschylus</span> metrisch, und zwar vollkommen nach der alten Metrik zu übersetzen: eine schwere Unternehmung, die ihm aber ziemlich gut gelungen zu seyn schien.' $isaprint = true $isnewtranslation = false $statemsg = 'betamsg13' $cittitle = 'www.august-wilhelm-schlegel.de/briefedigital/briefid/2' $description = 'August Wilhelm von Schlegel an Christian Gottlob Heyne am 20.09.1797, Jena, Göttingen' $adressatort = 'Göttingen <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/4021477-1">GND</a>' $absendeort = 'Jena <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/4028557-1">GND</a>' $date = '20.09.1797' $adressat = array( (int) 2930 => array( 'ID' => '2930', 'project' => '1', 'timecreate' => '2013-10-08 12:04:41', 'timelastchg' => '2019-04-15 09:36:28', 'key' => 'AWS-ap-00ac', 'docTyp' => array( 'name' => 'Person', 'id' => '39' ), '39_fulltext' => '', '39_html' => '', '39_name' => 'Heyne, Christian Gottlob', '39_geschlecht' => 'm', '39_gebdatum' => '1729-09-25', '39_toddatum' => '1812-07-14', '39_lebenwirken' => 'Philologe, Archäologe, Bibliothekar Christian Gottlob Heyne war der Sohn eines Leinewebers. 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Von 1757 bis 1760 fristete er sein Dasein als Hofmeister, später mit Gelegenheitsübersetzungen. 1763 erfolgte die Berufung als Professor für Poesie und Beredsamkeit an die Universität Göttingen; in dieser Funktion war er auch für die Universitätsbibliothek verantwortlich. Als Redakteur machte er die „Göttingischen Anzeigen von gelehrten Sachen“ zu einer der angesehensten Zeitschriften seiner Zeit. Heyne trat zudem mit der Anlage des alphabetischen Nominalkatalogs bibliothekarisch hervor. Auch auf das gelehrte Schulwesen nahm er Einfluss, zahlreiche seiner Schüler prägten das gelehrte Schulwesen Norddeutschlands. 1809 ging Heyne in den Ruhestand. Heyne war Mitglied in dreißig gelehrten Gesellschaften und Akademien des In- und Auslandes. Als klassischer Philologe setzte er Maßstäbe in der Exegese antiker Texte; als herausragend galt seine Homer-Ausgabe (8 Bände, 1802). Heyne setzte sich zudem interdisziplinär mit der antiken Mythenforschung auseinander. 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Jena d. 20. Sept [17]97
Werthester Herr Hofrath!
Ich bin sehr erfreut über die gütige Aufnahme meines Shakespeare bey Ihnen, und Sie beschämen mich in der That durch die Entschuldigungen über den Aufschub Ihrer Antwort. Da ich so lange Zeit hindurch das Glück hatte, Zeuge Ihrer umfassenden und vielfach getheilten Thätigkeit zu seyn, so konnte ich mir denselben sehr gut erklären, und bin weit entfernt unbescheidene Ansprüche auf Ihre kostbare Zeit zu machen. Ich hätte mir daher auch gewissermaaßen einen Vorwurf zu machen gehabt, wenn meine Bitte, eine Anzeige in den Götting.[ischen] Anzeigen zu besorgen, Sie veranlaßt hätte, sich selbst damit zu bemühen. – Ich wußte daß Hr. Prof. Bouterwek im Fache der schönen Litteratur Ihnen manchmal Recensionen liefere; er bestätigte es mir selbst, als ich ihn diesen Frühling in Dresden sprach. Wenn er sie aber nicht übernehmen kann oder mag, so bin ich vollkommen mit jeder andern Verfügung zufrieden, die Sie deshalb treffen werden; überdieß kann eine Arbeit wie die meinige in einer Zeitschrift, welche hauptsächlich auf das Wissenschaftliche gerichtet ist, keine ausführliche Anzeige erwarten. Es ist mir nur darum zu thun, daß das Publikum auf alle Weise davon benachrichtigt wird, es sey eine neue Uebersetzung Shakespeareʼs angefangen, die, wenn es nicht an gehöriger Unterstützung fehlt, gewiß fortgesetzt und vollendet werden solle; und wie sie sich ihrem Zweck und ihrer wesentlichen Beschaffenheit nach von der schon vorhandnen unterscheide.
Vielleicht habe ich bald das Vergnügen, Ihnen den zweyten Theil zu überschicken.
Ihr freundschaftlicher Wunsch mich einmal wieder in Göttingen zu sehen begegnet dem meinigen. Schon lange habe ich mir vorgenommen einen oder ein paar Monate wenigstens dort litterarisch beschäftigt zuzubringen; und ich hoffe diesen Plan gewiß im nächsten Jahre auszuführen. – HE. Lenz aus Gotha, den ich vor einiger Zeit das Vergnügen hatte, hier bey mir zu sehen, bezeugte mir zu meiner großen Freude, daß er Sie bey seiner letzten Durchreise durch Göttingen bey vollkommener Gesundheit und Munterkeit gefunden. Möge beydes Ihnen noch lange ununterbrochen fortdauern, dieß ist mein aufrichtigster Wunsch. Unter den besten Empfehlungen an Ihre Frau Gemahlin und Mlle Tochter bin ich mit unveränderlichen Gesinnungen
Ihr gehorsamster Diener
A W Schlegel
Im Nahmen meines Bruders, der sich seit einiger Zeit nicht bey uns, sondern in Berlin aufhält, bin ich Ihnen für die Beurtheilung seines Werkes in den Göttingischen Anz.[eigen] verpflichtet. – Folgende Nachricht wird Sie interessiren, wenn sie Ihnen noch nicht anderswoher zugekommen ist, daß der ältere HE. von Humboldt, der sich, seit er Göttingen verlassen, immer noch viel mit der alten Litteratur, besonders mit der Metrik und der lyrischen Poësie, auch in den Tragikern, beschäftigt, zu Wien einen sehr alten noch ungenutzten Codex des Pindar ausfindig gemacht und excerpirt hat. – Als er vorigen Winter hier in Jena lebte, beschäftigte er sich damit den Agamemnon des Äschylus metrisch, und zwar vollkommen nach der alten Metrik zu übersetzen: eine schwere Unternehmung, die ihm aber ziemlich gut gelungen zu seyn schien.
Werthester Herr Hofrath!
Ich bin sehr erfreut über die gütige Aufnahme meines Shakespeare bey Ihnen, und Sie beschämen mich in der That durch die Entschuldigungen über den Aufschub Ihrer Antwort. Da ich so lange Zeit hindurch das Glück hatte, Zeuge Ihrer umfassenden und vielfach getheilten Thätigkeit zu seyn, so konnte ich mir denselben sehr gut erklären, und bin weit entfernt unbescheidene Ansprüche auf Ihre kostbare Zeit zu machen. Ich hätte mir daher auch gewissermaaßen einen Vorwurf zu machen gehabt, wenn meine Bitte, eine Anzeige in den Götting.[ischen] Anzeigen zu besorgen, Sie veranlaßt hätte, sich selbst damit zu bemühen. – Ich wußte daß Hr. Prof. Bouterwek im Fache der schönen Litteratur Ihnen manchmal Recensionen liefere; er bestätigte es mir selbst, als ich ihn diesen Frühling in Dresden sprach. Wenn er sie aber nicht übernehmen kann oder mag, so bin ich vollkommen mit jeder andern Verfügung zufrieden, die Sie deshalb treffen werden; überdieß kann eine Arbeit wie die meinige in einer Zeitschrift, welche hauptsächlich auf das Wissenschaftliche gerichtet ist, keine ausführliche Anzeige erwarten. Es ist mir nur darum zu thun, daß das Publikum auf alle Weise davon benachrichtigt wird, es sey eine neue Uebersetzung Shakespeareʼs angefangen, die, wenn es nicht an gehöriger Unterstützung fehlt, gewiß fortgesetzt und vollendet werden solle; und wie sie sich ihrem Zweck und ihrer wesentlichen Beschaffenheit nach von der schon vorhandnen unterscheide.
Vielleicht habe ich bald das Vergnügen, Ihnen den zweyten Theil zu überschicken.
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A W Schlegel
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