• Georg Andreas Reimer to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Leipzig · Place of Destination: Unknown · Date: 05.05.1809
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Georg Andreas Reimer
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Leipzig
  • Place of Destination: Unknown
  • Date: 05.05.1809
    Printed Text
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: 335973167
  • Bibliography: Krisenjahre der Frühromantik. Briefe aus dem Schlegelkreis. Hg. v. Josef Körner. Bd. 2. Der Texte zweite Hälfte. 1809‒1844. Bern u.a. ²1969, S. 40‒41.
  • Incipit: „[1] Leipzig am 5t May 1809
    P. P.
    Ich bedaure recht sehr, daß Ihnen meine Berechnung noch immer als unbillig eingeleuchtet hat. Erlauben [...]“
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: APP2712-Bd-9
  • Classification Number: Mscr.Dresd.App.2712,B,IV,c,14
  • Number of Pages: 1 S., hs. m. U. u. Adresse
  • Format: 24,1 x 19,3 cm
[1] Leipzig am 5t May 1809
P. P.
Ich bedaure recht sehr, daß Ihnen meine Berechnung noch immer als unbillig eingeleuchtet hat. Erlauben Sie mir folgendes in Kürze darauf zu erwiedern. Die Zahlung habe ich nicht in kleinen Posten, sondern im September 1803 gegen Ihren Wechsel fast auf einem Brett entrichtet – nemlich 50 Fr[iedrich]dʼor – das übrige aber war sogar schon früher in Ihren Händen; das Papier hingegen habe ich im Vertrauen auf Ihr Versprechen bereits im September 1802 für beide Bände gekauft. Da nun, wie Ihnen auf Befragen jeder Rechtsverständiger sagen wird, meine Ansprüche auf Zinsen vom Tage meiner Auslagen angehen, so bin ich mehr als befugt 6jährige Zinsen zu fordern. Allein nicht nur dies und zwar 6% sichert mir das Preussische Landrecht zu, sondern auch giebt es mir Ansprüche auf Entschädigung für allen Nachtheil und Verlust, welcher aus der ohne meine Schuld entstandenen Verzögerung entspringt. Was übrigens Ihr Versprechen anbetrift, so ging dies wie Ihnen erinnerlich seyn muß früherhin darauf, daß der zweite Band zu Michaelis 1803 fertig werden sollte; die willkührliche Verlängerung dieses Termins Ihrerseits beweist aber schon die Unhaltbarkeit des Prinzips, wovon Sie ausgehen.
Von Herrn Hitzig habe ich mein ausgelegtes Geld erhalten, und das ist wohl schwerlich ein vortheilhafter Verkauf zu nennen. Glauben Sie mir ich will allen Vortheil der mir aus dem Geschäft mit Ihnen entsprungen ist nicht nur unentgeltlich dahin, sondern noch 40 Frdʼor dreingeben, wenn ich meinen Nachtheil damit zurückkaufen könnte, selbst angenommen, daß Sie den folgenden Vorschlag genehmigen, und schnell vollziehen. Mit Beseitigung alles obigen und zur Vermeidung fernerer Weitläuftigkeit nehme ich nemlich Ihren frühern Vorschlag an mir 200 Th. Gold als Entschädigung zu geben, und da der 2te Band einen halben Bogen stärker geworden ist wie meine erste Berechnung angab, so würde ich an rückständigem Honorar noch 21 Frdʼor zu fordern haben; allein auch diese 21 Frdʼor will ich fahren lassen und mich in Summa mit 60 Frdʼor begnügen, wenn Sie die Güte haben wollen mir diese unverzüglich zu senden. Mich zwingt die Noth zu diesem Erbieten, da die Messe über allen Begrif kläglich gewesen ist; und mir wenigstens einen Ausfall von 8000 Th. bringt, die ich fast auf keine Weise zu decken weiß. Ich zweifle nicht daß wie die Berücksichtigung des ganzen Verhältnisses, so auch die auf meine eben angegebene Lage Sie bewegen wird meine Bitte schleunig zu erfüllen.
Mit der vollkommensten Hochachtung und Werthschätzung
Ew. Wohlgebohrn
ganz ergebener
G. Reimer
[2]
[1] Leipzig am 5t May 1809
P. P.
Ich bedaure recht sehr, daß Ihnen meine Berechnung noch immer als unbillig eingeleuchtet hat. Erlauben Sie mir folgendes in Kürze darauf zu erwiedern. Die Zahlung habe ich nicht in kleinen Posten, sondern im September 1803 gegen Ihren Wechsel fast auf einem Brett entrichtet – nemlich 50 Fr[iedrich]dʼor – das übrige aber war sogar schon früher in Ihren Händen; das Papier hingegen habe ich im Vertrauen auf Ihr Versprechen bereits im September 1802 für beide Bände gekauft. Da nun, wie Ihnen auf Befragen jeder Rechtsverständiger sagen wird, meine Ansprüche auf Zinsen vom Tage meiner Auslagen angehen, so bin ich mehr als befugt 6jährige Zinsen zu fordern. Allein nicht nur dies und zwar 6% sichert mir das Preussische Landrecht zu, sondern auch giebt es mir Ansprüche auf Entschädigung für allen Nachtheil und Verlust, welcher aus der ohne meine Schuld entstandenen Verzögerung entspringt. Was übrigens Ihr Versprechen anbetrift, so ging dies wie Ihnen erinnerlich seyn muß früherhin darauf, daß der zweite Band zu Michaelis 1803 fertig werden sollte; die willkührliche Verlängerung dieses Termins Ihrerseits beweist aber schon die Unhaltbarkeit des Prinzips, wovon Sie ausgehen.
Von Herrn Hitzig habe ich mein ausgelegtes Geld erhalten, und das ist wohl schwerlich ein vortheilhafter Verkauf zu nennen. Glauben Sie mir ich will allen Vortheil der mir aus dem Geschäft mit Ihnen entsprungen ist nicht nur unentgeltlich dahin, sondern noch 40 Frdʼor dreingeben, wenn ich meinen Nachtheil damit zurückkaufen könnte, selbst angenommen, daß Sie den folgenden Vorschlag genehmigen, und schnell vollziehen. Mit Beseitigung alles obigen und zur Vermeidung fernerer Weitläuftigkeit nehme ich nemlich Ihren frühern Vorschlag an mir 200 Th. Gold als Entschädigung zu geben, und da der 2te Band einen halben Bogen stärker geworden ist wie meine erste Berechnung angab, so würde ich an rückständigem Honorar noch 21 Frdʼor zu fordern haben; allein auch diese 21 Frdʼor will ich fahren lassen und mich in Summa mit 60 Frdʼor begnügen, wenn Sie die Güte haben wollen mir diese unverzüglich zu senden. Mich zwingt die Noth zu diesem Erbieten, da die Messe über allen Begrif kläglich gewesen ist; und mir wenigstens einen Ausfall von 8000 Th. bringt, die ich fast auf keine Weise zu decken weiß. Ich zweifle nicht daß wie die Berücksichtigung des ganzen Verhältnisses, so auch die auf meine eben angegebene Lage Sie bewegen wird meine Bitte schleunig zu erfüllen.
Mit der vollkommensten Hochachtung und Werthschätzung
Ew. Wohlgebohrn
ganz ergebener
G. Reimer
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