• Wilhelm von Humboldt to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Berlin · Place of Destination: Bonn · Date: 27.11.1827
Edition Status: Single collated printed full text without registry labelling not including a registry
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Wilhelm von Humboldt
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Berlin
  • Place of Destination: Bonn
  • Date: 27.11.1827
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Bibliography: Briefwechsel zwischen Wilhelm von Humboldt und August Wilhelm Schlegel. Hg. v. Albert Leitzmann. Halle 1908, S. 219‒220.
  • Incipit: „Ew. Hochwohlgebornen haben vielleicht gehört, daß man die Inschrift, die sich jetzt am neuen Museum befindet, abnehmen will, und daß die [...]“
    Manuscript
  • Provider: Universitäts- und Landesbibliothek Bonn
  • OAI Id: 1732972
  • Classification Number: S 507 : 22
  • Provenance: Betr. Bauinschrift des "neuen Museum" [Altes Museum] in Berlin.Geschenk August Wilhelm von Schlegels an die Universitätsbibliothek Bonn (s. A. Klette und I. Staender, Chirographorum in Bibliotheca Academica Bonnensi servatorum catalogus, Bd. II, Bonn 1858-1876, S. 152).
  • Number of Pages: 2 e. S.
  • Format: 25,3 x 20,7 cm
  • Particularities: Der Brief ist als Nr. 22 mit weiteren 26 Briefen Wilhelm von Humboldts an August Wilhelm von Schlegel in einen braunen marmorierten Pappeinband des 19. Jhs. eingebunden (Nr. 5: Brief von August Wilhelm von Schlegel an Wilhelm von Humboldt).
Ew. Hochwohlgebornen haben vielleicht gehört, daß man die Inschrift, die sich jetzt am neuen Museum befindet, abnehmen will, und daß die historisch philologische Classe der Akademie Auftrag bekommen hat, eine neue in Vorschlag zu bringen. Die jetzige lautet ungefähr (genau erinnere ich mich der Stellung der Worte nicht) so:
Studio antiquitatis et artium liberatium Museum constituit Fridericus Guilelmus anno –
In unsrer Classe, in der wir ja den Vorzug haben, Ew. Hochwohlgebornen auch zu besitzen, sind mehrere Vorschläge gemacht worden, von denen aber bisher keiner irgend allgemeinen Beifall gefunden hat.
Mir ist im ersten Augenblick eingefallen, daß niemanden leicht eher ein glücklicher Gedanke zu einer Inschrift kommen würde, als Ihnen, und ich wende mich an Sie, Sie recht dringend zu bitten, diesem Gegenstand einige Augenblicke zu schenken, und uns mit einer Inschrift zu erfreuen. Wollen Ew. Hochwohlgebornen sie mir schicken, so werde ich mich sehr glücklich schätzen, sie der Classe, der ich bisher nicht gesagt habe, daß ich mich an Sie wenden würde, indem ich mich vielmehr bloß aus eignem Antrieb dazu entschlossen habe, mittheilen, und bin sicher, daß alle übrige Mitglieder meine Freude theilen werden. Wünschen Ew. Hochwohlgebornen auch, daß Ihr Name der Classe nur und erst dann genannt werde, wenn Ihre Inschrift die Stimmenmehrheit auf sich vereinigt, so werde ich auch das pünktlich halten. Bestimmte Bedingungen über Art und Inhalt sind nicht gemacht worden. Daß der Name des Königs darauf seyn muß, versteht sich von selbst. Die Länge muß ungefähr der der jetzigen gleich seyn. Ich bitte Ew. Hochwohlgebornen recht dringend, meinen Wunsch nicht unerfüllt zurückzuweisen. Es ist doch auch schön, seinen Gedanken in glücklichem Ausdruck eine wahrhaft eherne Ewigkeit zu geben.
Für Ihren Ramayana bin ich Ihnen noch den herzlichsten Dank schuldig. Er hat mich den Sommer hindurch oft unterhalten und belehrt. Er scheint mir ein Muster von Ausgabe, und ich möchte Ihnen wohl rathen, nicht durch die Uebersetzung das Erscheinen des Textes zu verzögern, so schätzbar freilich auch eine Uebersetzung von Ihrer Hand ist, und obgleich freilich das Werk erst mit der Uebersetzung recht viele Abnehmer finden wird.
Herrn Lassens Pentapotamia habe ich mit lebhaftem Interesse gelesen. Ich hoffe ihm selbst bald zu schreiben. Indeß bitte ich Ew. Hochwohlgebornen ihm meinen herzlichen Dank zu sagen. Es läßt sich ungemein viel von diesem Manne erwarten.
Mit der hochachtungsvollsten Freundschaft
der Ihrige,
Humboldt.
Berlin, den 27. November, 1827.
Ew. Hochwohlgebornen haben vielleicht gehört, daß man die Inschrift, die sich jetzt am neuen Museum befindet, abnehmen will, und daß die historisch philologische Classe der Akademie Auftrag bekommen hat, eine neue in Vorschlag zu bringen. Die jetzige lautet ungefähr (genau erinnere ich mich der Stellung der Worte nicht) so:
Studio antiquitatis et artium liberatium Museum constituit Fridericus Guilelmus anno –
In unsrer Classe, in der wir ja den Vorzug haben, Ew. Hochwohlgebornen auch zu besitzen, sind mehrere Vorschläge gemacht worden, von denen aber bisher keiner irgend allgemeinen Beifall gefunden hat.
Mir ist im ersten Augenblick eingefallen, daß niemanden leicht eher ein glücklicher Gedanke zu einer Inschrift kommen würde, als Ihnen, und ich wende mich an Sie, Sie recht dringend zu bitten, diesem Gegenstand einige Augenblicke zu schenken, und uns mit einer Inschrift zu erfreuen. Wollen Ew. Hochwohlgebornen sie mir schicken, so werde ich mich sehr glücklich schätzen, sie der Classe, der ich bisher nicht gesagt habe, daß ich mich an Sie wenden würde, indem ich mich vielmehr bloß aus eignem Antrieb dazu entschlossen habe, mittheilen, und bin sicher, daß alle übrige Mitglieder meine Freude theilen werden. Wünschen Ew. Hochwohlgebornen auch, daß Ihr Name der Classe nur und erst dann genannt werde, wenn Ihre Inschrift die Stimmenmehrheit auf sich vereinigt, so werde ich auch das pünktlich halten. Bestimmte Bedingungen über Art und Inhalt sind nicht gemacht worden. Daß der Name des Königs darauf seyn muß, versteht sich von selbst. Die Länge muß ungefähr der der jetzigen gleich seyn. Ich bitte Ew. Hochwohlgebornen recht dringend, meinen Wunsch nicht unerfüllt zurückzuweisen. Es ist doch auch schön, seinen Gedanken in glücklichem Ausdruck eine wahrhaft eherne Ewigkeit zu geben.
Für Ihren Ramayana bin ich Ihnen noch den herzlichsten Dank schuldig. Er hat mich den Sommer hindurch oft unterhalten und belehrt. Er scheint mir ein Muster von Ausgabe, und ich möchte Ihnen wohl rathen, nicht durch die Uebersetzung das Erscheinen des Textes zu verzögern, so schätzbar freilich auch eine Uebersetzung von Ihrer Hand ist, und obgleich freilich das Werk erst mit der Uebersetzung recht viele Abnehmer finden wird.
Herrn Lassens Pentapotamia habe ich mit lebhaftem Interesse gelesen. Ich hoffe ihm selbst bald zu schreiben. Indeß bitte ich Ew. Hochwohlgebornen ihm meinen herzlichen Dank zu sagen. Es läßt sich ungemein viel von diesem Manne erwarten.
Mit der hochachtungsvollsten Freundschaft
der Ihrige,
Humboldt.
Berlin, den 27. November, 1827.
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