Auf Ew. Hochwohlgeboren jetzt in England herauszugebende Schrift bin ich doppelt begierig, da ich sehe, daß Sie darin so wichtige grammatische Untersuchungen berühren wollen, als die über die Agglutination ist. Ich bin darin nie, soviel es das Sanskrit betrifft, mit den gewöhnlichen Ansichten einig gewesen, noch weniger mit denen Ihres verstorbenen Bruders. Wie die Sache jetzt gewöhnlich gefaßt wird, ist, meiner Meinung nach, nicht einmal die Frage richtig gestellt.
Daß Ew. Hochwohlgeboren Ihre Aufsätze aus dem Berliner Kalender Französisch wollen zusammen drucken lassen, ist ein höchst glücklicher Gedanke. So in verschiedene Jahrgänge zerstückt, wird eine wichtige Arbeit weder richtig beurtheilt, noch vollkommen genossen.
Ich bin so frei, Ew. Hochwohlgeboren die Vorerinnerung zu meinem Briefwechsel mit Schiller zuzuschicken. Da ich kein anderes Exemplar disponibel habe, darf ich Sie wohl um die Gefälligkeit bitten, dieses auch Herrn Professor Welcker zum Lesen mitzutheilen. Den Briefwechsel selbst habe ich noch nicht erhalten. Eine Recension von Göthes zweitem Römischem Aufenthalte haben Sie wohl in den Berliner Jahrbüchern gelesen. Es sollte mich sehr freuen, wenn diese Arbeiten Ihre Zustimmung erhielten. Sie haben für mich schon den Werth, daß sie mich Wochen und Monate lang in eine glücklichere und genußvollere Zeit zurückversetzt haben, als mein Leben jetzt noch seyn kann.
Mit der herzlichsten und ausgezeichnetesten Hochachtung
der Ihrige,
Humblodt.
Tegel, den 24. October 1830.