• August Wilhelm von Schlegel to Friedrich Schleiermacher

  • Place of Dispatch: Jena · Place of Destination: Berlin · Date: 06.01.1800
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Friedrich Schleiermacher
  • Place of Dispatch: Jena
  • Place of Destination: Berlin
  • Date: 06.01.1800
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Bibliography: Schleiermacher, Friedrich: Kritische Gesamtausgabe. Hg. v. Hans-Joachim Birkner u. Hermann Fischer. Berlin u.a. 1980ff. Abt. 5, Bd. 3. Briefwechsel 1799‒1800 (Briefe 553‒849). Hg. v. Andreas Arndt u. Wolfgang Virmond. Berlin u.a. 1992, S. 330‒332.
  • Weitere Drucke: Aus Schleiermacherʼs Leben. In Briefen. Hg. v. Ludwig Jonas u. Wilhelm Dilthey. Bd. 3: Schleiermachers Briefwechsel mit Freunden bis zu seiner Übersiedlung nach Halle, namentlich der mit Friedrich und August Wilhelm Schlegel. Berlin 1861, S. 147.
  • Incipit: „[1] J. d. 6ten Jan 1800. Damit Sie mein ernstliches Bemühen sehen, Sie für den verweigerten Reichsanzeiger mit Belustigung schadlos zu [...]“
    Manuscript
  • Provider: Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften Berlin
  • Classification Number: NL F. D. E. Schleiermacher, Nr. 372.1. Bl.11
  • Number of Pages: 1 S., hs. m. U.
[1] J. d. 6ten Jan 1800. Damit Sie mein ernstliches Bemühen sehen, Sie für den verweigerten Reichsanzeiger mit Belustigung schadlos zu halten, schicke ich Ihnen Hubers Brief und meine neuliche Antwort mit, die ich aber beyde gar niemandem zu zeigen und gelegentlich, wenn etwa sonst ein Packet hieher geht zurück zu schicken bitte. Eile hat es nicht. – Von der Parodie lassen Sie doch keinen Sterblichen Wind bekommen, – ich habe mich sogar enthalten sie Goethe zu schicken, damit es beym Druck eine Überraschung bleibt. Sie wird natürlich gleich an die Notiz angedruckt, so wie Friedrichs Anmerkung an die Griechischen Idyllen von denen es doch wohl in der Inhaltsangabe heißen müßte: Idyllen aus dem Griechischen von A. W. und Fr. Schlegel. – Ich beschwöre Sie um genaue Korrektur, besonders bey dem Wettgesange, damit nicht ein Spaß durch Druckfehler entstellt wird. – Die Stellen, die ich leider aus dem Almanach abschreiben mußte, können in den für Verse bey uns gebräuchlichen Lettern mit dem engsten Durchschusse gedruckt werden um Raum zu sparen; die Parodie aber ja nicht enger als fünf sechszeilige Strophen auf einer Seite. Mit den Namen der Dichter wünsche ich, daß es genau so gehalten wird, wie es im Manuskripte steht.
Wenn auch die Idyllen aus dem Griechischen fürs erste zurückbehalten werden, bis wir sehen wie viel der Dialog ausmacht, so haben Sie doch die Güte gleich alles an Frölich zu schicken, damit er sieht daß es Ernst und gleich anfängt zu drucken. Mich verlangt nun sehr nach der Erscheinung. Das nächste Stück [2] soll dann, hoffe ich, sehr bald nachfolgen, besonders da es kürzer werden, und verschiednes von dem jetzigen vermuthlich zurückgelegt werden muß. – Ich werde zunächst ein kurze Notiz von Parny machen, dann möchte ich etwas gründliches über Bürgers sämtliche Werke sagen, was gewiß sehr an der Zeit ist. – Mit dem Herder scheint es sich für dieses Stück zu sehr hinzuziehn; vielleicht könnten Sie wenn Bernhardi es am Ende doch nicht macht für das nächste Stück gleich den Anfang der Aurora, der vermuthlich dann schon da ist, mitnehmen. – Das über Voß und Matthisson wollten wir nicht gern zurücklegen, damit doch etwas lustiges in das Stück kommt.
Leben Sie recht wohl, und verzeihn Sie diese Zeilen die ich nach Mitternacht hinwerfe, nachdem ich mir den ganzen Tag die Finger beynah abgeschrieben.
Ganz Ihr
AWS.
[1] J. d. 6ten Jan 1800. Damit Sie mein ernstliches Bemühen sehen, Sie für den verweigerten Reichsanzeiger mit Belustigung schadlos zu halten, schicke ich Ihnen Hubers Brief und meine neuliche Antwort mit, die ich aber beyde gar niemandem zu zeigen und gelegentlich, wenn etwa sonst ein Packet hieher geht zurück zu schicken bitte. Eile hat es nicht. – Von der Parodie lassen Sie doch keinen Sterblichen Wind bekommen, – ich habe mich sogar enthalten sie Goethe zu schicken, damit es beym Druck eine Überraschung bleibt. Sie wird natürlich gleich an die Notiz angedruckt, so wie Friedrichs Anmerkung an die Griechischen Idyllen von denen es doch wohl in der Inhaltsangabe heißen müßte: Idyllen aus dem Griechischen von A. W. und Fr. Schlegel. – Ich beschwöre Sie um genaue Korrektur, besonders bey dem Wettgesange, damit nicht ein Spaß durch Druckfehler entstellt wird. – Die Stellen, die ich leider aus dem Almanach abschreiben mußte, können in den für Verse bey uns gebräuchlichen Lettern mit dem engsten Durchschusse gedruckt werden um Raum zu sparen; die Parodie aber ja nicht enger als fünf sechszeilige Strophen auf einer Seite. Mit den Namen der Dichter wünsche ich, daß es genau so gehalten wird, wie es im Manuskripte steht.
Wenn auch die Idyllen aus dem Griechischen fürs erste zurückbehalten werden, bis wir sehen wie viel der Dialog ausmacht, so haben Sie doch die Güte gleich alles an Frölich zu schicken, damit er sieht daß es Ernst und gleich anfängt zu drucken. Mich verlangt nun sehr nach der Erscheinung. Das nächste Stück [2] soll dann, hoffe ich, sehr bald nachfolgen, besonders da es kürzer werden, und verschiednes von dem jetzigen vermuthlich zurückgelegt werden muß. – Ich werde zunächst ein kurze Notiz von Parny machen, dann möchte ich etwas gründliches über Bürgers sämtliche Werke sagen, was gewiß sehr an der Zeit ist. – Mit dem Herder scheint es sich für dieses Stück zu sehr hinzuziehn; vielleicht könnten Sie wenn Bernhardi es am Ende doch nicht macht für das nächste Stück gleich den Anfang der Aurora, der vermuthlich dann schon da ist, mitnehmen. – Das über Voß und Matthisson wollten wir nicht gern zurücklegen, damit doch etwas lustiges in das Stück kommt.
Leben Sie recht wohl, und verzeihn Sie diese Zeilen die ich nach Mitternacht hinwerfe, nachdem ich mir den ganzen Tag die Finger beynah abgeschrieben.
Ganz Ihr
AWS.
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