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Zu den wichtigsten Lehrern während des zweijährigen Studiums zählte der Philosoph Johann August Eberhard, der ihn mit der griechischen Philosophie und Kant vertraut machte. 1790 legte er sein Examen in Berlin ab. Auf Vermittlung des Theologen Friedrich Samuel Gottfried Sack fand Schleiermacher 1790 eine Anstellung als Hofmeister und Privatlehrer des Grafen zu Dohna in Schlobitten. Diesen Posten gab er 1793 auf und qualifizierte sich in Berlin auf dem Gebiet der Pädagogik. Nach dem zweiten Examen 1794 war Schleiermacher Assistent des Predigers Johann Lorenz Schumann in Landsberg und übernahm zwei Jahre später eine Predigerstelle an der Charité. In Berlin machte Schleiermacher die Bekanntschaft Friedrich von Schlegels, Henriette Herz‘ und Ludwig Tiecks. Friedrich von Schlegel wurde ein enger Freund und wohnte von 1797 bis 1799 mit Schleiermacher zusammen, der in dieser Zeit literarisch tätig wurde. Er plante die Übersetzung der Dialoge Platos und verfasste 1799 seine Schrift „Über die Religion“. Außerdem verteidigte er den „Lucinde“-Roman seines Freundes. 1802 ging Schleiermacher als Hofprediger nach Stolpe und nahm dort u.a. seine Übersetzungstätigkeiten wieder auf. Der Antritt der Professur für praktische Theologie an der Universität Würzburg wurde 1804 durch König Friedrich Wilhelm III. verwehrt. Stattdessen bot man Schleiermacher eine außerordentliche Lehrtätigkeit in Halle an, die er bis 1807 ausübte. Seit der Schließung der Universität im Winter des Jahres 1806 arbeitete er an seinen philosophischen Schriften, zog aber bald nach Berlin um, wo er private Vorlesungen hielt und 1810 zum Dekan der Theologischen Fakultät an der neugegründeten Berliner Universität ernannt wurde. Seine politischen Überzeugungen gefährdeten die Professur in Berlin. Dennoch sprach sich der Theologe für die Säkularisierung von Kirche und Staat aus. Mit dem Werk „Die Glaubenslehre“, die 1821/22 in zwei Bänden erschien, publizierte Schleiermacher sein theologisches Hauptwerk.', '39_namevar' => 'Schleiermacher, Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher, Friedr. Daniel Ernst Schleiermacher, Friedrich Ernst Daniel Sincerus, Pacificus <minor> (Pseudonym)', '39_pdb' => 'GND', '39_dblink' => '', '39_geburtsort' => array( [maximum depth reached] ), '39_sterbeort' => array( [maximum depth reached] ), '39_quellen' => 'NDB@https://www.deutsche-biographie.de/gnd118608045.html#ndbcontent@ ADB@https://www.deutsche-biographie.de/gnd118608045.html#adbcontent@ WBIS@http://db.saur.de/WBIS/basicSearch.jsf@KR094-295-2@ extern@Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher. Kritische Gesamtausgabe. Hg. v. H.-J. Birkner u.a. Fünfte Abteilung. Briefwechsel und biographische Dokumente. Bd. 2. Briefwechsel 1796-1798. Hg. v. Andreas Arndt u. Wolfgang Virmond. Berlin/ New York 1988, S. XXXIII-XXXV.@ extern@Roger Paulin: August Wilhelm Schlegel. 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Den Schritt, F<hi rend="slant:italic">ichte</hi> <anchor type="b" n="3095" ana="13" xml:id="NidB57719"/>das Mitredactorat<anchor type="e" n="3095" ana="13" xml:id="NidE57719"/> anzubieten billigte ich selbst innerlich nicht, glaubte aber doch allen üblen Folgen vorbeugen u<hi rend="slant:italic">nd</hi> es bey den Mitgliedern verantworten zu können. Ich ging ihn ein, um Schell<hi rend="slant:italic">ing</hi> alle mögliche Beruhigung zu gewähren, u<hi rend="slant:italic">nd</hi> ihn dadurch uns desto fester zu verbinden. Leider hat es ganz die entgegengesetzte Wirkung gehabt, denn Schell<hi rend="slant:italic">ing</hi> erklärte mir nach Empfang der Antwort: F<hi rend="slant:italic">ichte</hi> habe ihm Eröffnungen gemacht, die ihn bewögen ganz zurückzutreten. Worin diese Eröffnungen bestehen, hat er sich nicht weiter auslassen wollen, vermuthlich aber hat ihn F<hi rend="slant:italic">ichte</hi> an ältere Versprechungen gemahnt, u<hi rend="slant:italic">nd</hi> dann ihm Argwohn gegen die Gesinnungen unsers ganzen Zirkels in Ansehung seiner beygebracht. Wie ich vermuthe, hauptsächlich gegen <anchor type="b" n="8" ana="11" xml:id="NidB57720"/>Friedrich<anchor type="e" n="8" ana="11" xml:id="NidE57720"/>. Daß auch Klagen über Sie, u<hi rend="slant:italic">nd</hi> <anchor type="b" n="9018" ana="12" xml:id="NidB57721"/>die persiflirte <anchor type="b" n="8178" ana="12" xml:id="NidB57722"/>Bestimmung<anchor type="e" n="8178" ana="12" xml:id="NidE57722"/><anchor type="e" n="9018" ana="12" xml:id="NidE57721"/> dabey [2] gewesen, habe ich keine Ursache zu vermuthen. Bittre Klagen über mich u<hi rend="slant:italic">nd</hi> unser Schweigen mag er auch geführt haben. Ich befürchte, daß Zuträgereyen von <anchor type="b" n="42" ana="11" xml:id="NidB57723"/>Bernh<hi rend="slant:italic">ardi</hi><anchor type="e" n="42" ana="11" xml:id="NidE57723"/> dabey im Spiel gewesen sind. Doch ist dieß bloße Conjectur.<lb/>Ich habe Schell<hi rend="slant:italic">ing</hi> nur ganz gelinde Vorstellungen gemacht, wie wenig persönliche Neigungen u<hi rend="slant:italic">nd</hi> Abneigungen, gegenseitige Urtheile, u.s.w. bey einer gemeinschaftlichen öffentlichen Sache in Betracht kommen sollten. Da er bey seinem Entschlusse blieb, u<hi rend="slant:italic">nd </hi>vermuthlich die demselben entsprechenden Briefe an F<hi rend="slant:italic">ichte</hi> und <anchor type="b" n="539" ana="11" xml:id="NidB57724"/>Cotta<anchor type="e" n="539" ana="11" xml:id="NidE57724"/> schon geschrieben hatte, als er mir ihn ankündigte, drang ich nicht weiter in ihn, noch wollte ich mich wegen seines förmlichen Versprechens, das er so unrechtmäßig zurücknimmt, mit ihm entzweyen. Vielleicht tritt er in der Folge wieder bey. Sein Abgang ist ein Verlust an Kräften den aber der Eifer u<hi rend="slant:italic">nd</hi> die Thätigkeit der andern Mitglieder ersetzen kann u<hi rend="slant:italic">nd</hi> muß. Meine schlimmste Besorgniß ist, daß Cotta Sprünge macht u<hi rend="slant:italic">nd</hi> uns rückgängig wird. Ich habe noch von <anchor type="b" n="236" ana="10" xml:id="NidB57725"/>Bamberg<anchor type="e" n="236" ana="10" xml:id="NidE57725"/> aus umständlich an ihn geschrieben, ihm den ganzen Verlauf vorgetragen, aber keinesweges den entferntesten Zweifel am Fortgange un[3]sers Unternehmens geäußert, vielmehr ihn durch die zum Theil schon angenommenen Einladungen von <anchor type="b" n="4282" ana="11" xml:id="NidB57726"/>Röschlaub<anchor type="e" n="4282" ana="11" xml:id="NidE57726"/>, <anchor type="b" n="1140" ana="11" xml:id="NidB57727"/>Ritter<anchor type="e" n="1140" ana="11" xml:id="NidE57727"/>, <anchor type="b" n="177" ana="11" xml:id="NidB57728"/>Steffens<anchor type="e" n="177" ana="11" xml:id="NidE57728"/> u<hi rend="slant:italic">nd</hi> <anchor type="b" n="3115" ana="11" xml:id="NidB57729"/>Eschenmeyer<anchor type="e" n="3115" ana="11" xml:id="NidE57729"/> noch mehr zu binden gesucht. Gern hätte ich ihm gleich die Ankündigung mitgeschickt, ich konnte aber nicht Ruhe u<hi rend="slant:italic">nd</hi> Zeit dazu finden, da ich bis auf den letzten Augenblick angestrengt [<hi rend="slant:italic">habe</hi>] arbeiten müssen um <anchor type="b" n="346" ana="12" xml:id="NidB57730"/><anchor type="b" n="344" ana="12" xml:id="NidB57731"/>den <anchor type="b" n="4" ana="11" xml:id="NidB57732"/>Shak<hi rend="slant:italic">espeare</hi><anchor type="e" n="4" ana="11" xml:id="NidE57732"/><anchor type="e" n="344" ana="12" xml:id="NidE57731"/><anchor type="e" n="346" ana="12" xml:id="NidE57730"/> fertig zu schaffen. Ich denke sie nun meinem nächsten Briefe an ihn, den ich in ein paar Tagen von <anchor type="b" n="2" ana="10" xml:id="NidB57733"/>Gött<hi rend="slant:italic">ingen</hi><anchor type="e" n="2" ana="10" xml:id="NidE57733"/> aus an ihn schreiben werde, beyzulegen. Die Billigung der Mitglieder muß ich dabey suppliren. – Sobald ich von Cotta wieder etwas höre, theile ich es Ihnen mit.<lb/>Keinen Augenblick kann ich es aber verschieben, auch bey dieser noch obwaltenden Ungewißheit, Ihre Kräfte u<hi rend="slant:italic">nd</hi> Muße dringendst in Anspruch zu nehmen. Sie haben mich ganz misverstanden, wenn Sie annehmen ich hätte gemeynt, Schell<hi rend="slant:italic">ing</hi> oder Fichte sollten u<hi rend="slant:italic">nd </hi>könnten das Fach der speculat<hi rend="slant:italic">iven</hi> Phil<hi rend="slant:italic">osophie</hi> ausschließend verwalten. Gewiß hat auch Schell<hi rend="slant:italic">ing</hi> diesen Gedanken nicht gehabt, u<hi rend="slant:italic">nd </hi>wenn er gesagt er wolle F<hi rend="slant:italic">ichte</hi>n, im Fall dieser beyträte, dieses Fach ganz abtreten[<hi rend="slant:italic">,</hi>] sollte es nur heißen, daß er sich dann auf die Naturwissen[4]schaftlichen Arbeiten beschränken wolle. – Ich war wenn F<hi rend="slant:italic">ichte</hi> beygetreten wäre, sehr bange, er möchte uns viel mit Religionsphilosophie aufwarten wollen, u<hi rend="slant:italic">nd</hi> war entschlossen, Ihre Ansichten darüber neben den seinigen zu behaupten, es möchte kosten was es wollte.<lb/>Melden Sie mir also baldigst, was Sie nun noch mehr als das schon übernommene auf sich nehmen wollen. Friedr<hi rend="slant:italic">ich</hi> schreibt von <anchor type="b" n="9079" ana="12" xml:id="NidB57735"/><anchor type="b" n="149" ana="11" xml:id="NidB57734"/>Kants<anchor type="e" n="149" ana="11" xml:id="NidE57734"/> Logik<anchor type="e" n="9079" ana="12" xml:id="NidE57735"/> u<hi rend="slant:italic">nd</hi> <anchor type="b" n="4311" ana="12" xml:id="NidB57736"/>Fichte’s sonnenklarem Beweis<anchor type="e" n="4311" ana="12" xml:id="NidE57736"/> welches beydes mir in Bamb<hi rend="slant:italic">erg</hi> unbekannte Dinge geblieben waren; was das letzte ist weiß ich bis diese Stunde noch nicht. – Geben Sie nicht bald etwas Übersichtliches? In F<hi rend="slant:italic">ichte</hi>’s Aufsatz für <anchor type="b" n="67" ana="11" xml:id="NidB57737"/>Ung<hi rend="slant:italic">er</hi><anchor type="e" n="67" ana="11" xml:id="NidE57737"/>, werden <anchor type="b" n="1272" ana="11" xml:id="NidB57738"/>Jakobi<anchor type="e" n="1272" ana="11" xml:id="NidE57738"/>, <anchor type="b" n="8168" ana="11" xml:id="NidB57739"/>Bardili<anchor type="e" n="8168" ana="11" xml:id="NidE57739"/> u<hi rend="slant:italic">nd</hi> <anchor type="b" n="2748" ana="11" xml:id="NidB57740"/>Reinhold<anchor type="e" n="2748" ana="11" xml:id="NidE57740"/> vorgenommen werden – das müßte bey uns doch auch geschehen. – Da nun Schell<hi rend="slant:italic">ing </hi>nicht Mitarbeiter seyn will so könnte <anchor type="b" n="1813" ana="12" xml:id="NidB57741"/>sein System der transzendent<hi rend="slant:italic">alen</hi> Phil<hi rend="slant:italic">osophie</hi><anchor type="e" n="1813" ana="12" xml:id="NidE57741"/> auch beurtheilt [<hi rend="slant:italic">werden</hi>]. – Überlegen Sie, wie Sie dieses machen wollen, aber seyn Sie ganz der unsrige. – Will Friedr<hi rend="slant:italic">ich</hi> etwas in spekulativer Philos<hi rend="slant:italic">ophie</hi> übernehmen, so können Sie sich am besten mit ihm selbst verabreden. Ich glaube nicht daß so bald sicher auf was zu rechnen ist, da ihm nun <anchor type="b" n="8176" ana="12" xml:id="NidB57742"/>sein Collegium<anchor type="e" n="8176" ana="12" xml:id="NidE57742"/> viel Zeit nehmen wird. [5] Am liebsten hätte ich zunächst etwas von ihm über die bisherigen Naturphilosophieen, wo besonders auch von <anchor type="b" n="9080" ana="12" xml:id="NidB57743"/>der <hi rend="weight:bold">Construction des dynamischen Prozesses</hi> im <anchor type="b" n="5663" ana="13" xml:id="NidB57744"/>Physikal<hi rend="slant:italic">ischen</hi> Journal<anchor type="e" n="5663" ana="13" xml:id="NidE57744"/><anchor type="e" n="9080" ana="12" xml:id="NidE57743"/> von Schelling die Rede wird seyn müssen, da dieser jetzt die darin vorgetragnen Lehren zur Grundlage seines ganzen Systems macht.<lb/>In der Folge könnte wohl <anchor type="b" n="3115" ana="11" xml:id="NidB57745"/>Eschenmeyer<anchor type="e" n="3115" ana="11" xml:id="NidE57745"/> auch Mitarbeiter im Fache der Transzendental<hi rend="slant:italic">en</hi> Phil<hi rend="slant:italic">osophie</hi> werden. Zunächst werde ich ihm eine Übersicht vom Zustande der Medicin, in sich selbst u<hi rend="slant:italic">nd</hi> im Verhältniß mit der allg<hi rend="slant:italic">emeinen</hi> <hi rend="weight:bold">NaturW</hi><hi rend="weight:bold;slant:italic">issenschaft</hi>, u<hi rend="slant:italic">nd</hi> den als Mittelgliedern dienenden <hi rend="weight:bold">W</hi><hi rend="weight:bold;slant:italic">issenschaften</hi>, z B. Chemie, vorschlagen.<lb/>In spätstens drey Wochen bin ich in <anchor type="b" n="12" ana="10" xml:id="NidB57746"/>Jena<anchor type="e" n="12" ana="10" xml:id="NidE57746"/> zurück, u<hi rend="slant:italic">nd</hi> werde dann Tag u<hi rend="slant:italic">nd</hi> Nacht für <anchor type="b" n="3095" ana="13" xml:id="NidB57747"/>das Institut<anchor type="e" n="3095" ana="13" xml:id="NidE57747"/> arbeiten, erst den <anchor type="b" n="38" ana="11" xml:id="NidB57748"/>Wieland<anchor type="e" n="38" ana="11" xml:id="NidE57748"/>, die Einleitung, u<hi rend="slant:italic">nd</hi> dann als Anfang der Revision der krit<hi rend="slant:italic">ischen</hi> Journale, eine allg<hi rend="slant:italic">emeine</hi> Übersicht derselben geben. Was Selbstanzeigen betrifft, so habe ich <anchor type="b" n="48" ana="11" xml:id="NidB57749"/>Tieken<anchor type="e" n="48" ana="11" xml:id="NidE57749"/> schon längst um eine seiner romantischen Dichtungen angegangen, ich wollte selbst eine von <anchor type="b" n="41" ana="12" xml:id="NidB57750"/>meinen Gedichten<anchor type="e" n="41" ana="12" xml:id="NidE57750"/> machen. <anchor type="b" n="88" ana="11" xml:id="NidB57751"/>Schillern<anchor type="e" n="88" ana="11" xml:id="NidE57751"/> wollte ich eine von <anchor type="b" n="1415" ana="12" xml:id="NidB57752"/>den Wallensteinern<anchor type="e" n="1415" ana="12" xml:id="NidE57752"/> antragen, schlägt er es ab, so gebe ich diese Tieken. [6] Friedr<hi rend="slant:italic">ich</hi> schlägt eine Veränderung des Titels vor: Annalen der Literatur; wegen des Zusammentreffens. Ich bin nicht dafür, zum Unterscheidungszeichen kann mein Name als Herausgeber dienen.<lb/>Verzeihen Sie dieß abscheuliche Geschmiere. Wenn Sie gleich antworten, so addressiren Sie nach <anchor type="b" n="60" ana="10" xml:id="NidB57753"/>Braunschweig<anchor type="e" n="60" ana="10" xml:id="NidE57753"/> <anchor type="b" n="2762" ana="11" xml:id="NidB57754"/>beym Professor Wiedemann<anchor type="e" n="2762" ana="11" xml:id="NidE57754"/>. Leben Sie indessen recht wohl. Kommen Sie noch nach Jena? das wäre herrlich.<lb/>Wie steht’s denn mit der Anfrage bey <anchor type="b" n="1747" ana="11" xml:id="NidB57755"/>Schadow<anchor type="e" n="1747" ana="11" xml:id="NidE57755"/>? Ich erwarte mit Sehnsucht eine Antwort. Sie haben es doch nicht vergessen. 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Zu den wichtigsten Lehrern während des zweijährigen Studiums zählte der Philosoph Johann August Eberhard, der ihn mit der griechischen Philosophie und Kant vertraut machte. 1790 legte er sein Examen in Berlin ab. Auf Vermittlung des Theologen Friedrich Samuel Gottfried Sack fand Schleiermacher 1790 eine Anstellung als Hofmeister und Privatlehrer des Grafen zu Dohna in Schlobitten. Diesen Posten gab er 1793 auf und qualifizierte sich in Berlin auf dem Gebiet der Pädagogik. Nach dem zweiten Examen 1794 war Schleiermacher Assistent des Predigers Johann Lorenz Schumann in Landsberg und übernahm zwei Jahre später eine Predigerstelle an der Charité. In Berlin machte Schleiermacher die Bekanntschaft Friedrich von Schlegels, Henriette Herz‘ und Ludwig Tiecks. Friedrich von Schlegel wurde ein enger Freund und wohnte von 1797 bis 1799 mit Schleiermacher zusammen, der in dieser Zeit literarisch tätig wurde. 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Briefwechsel 1796-1798. Hg. v. Andreas Arndt u. Wolfgang Virmond. Berlin/ New York 1988, S. XXXIII-XXXV.@ extern@Roger Paulin: August Wilhelm Schlegel. Cosmopolitan of Art and Poetry. Cambridge 2016, S. 592f.@ Wikipedia@https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Schleiermacher@', '39_beziehung' => 'Schleiermacher machte die Bekanntschaft Schlegels 1798 in Berlin. Anders als das zu Friedrich von Schlegel blieb das Verhältnis jedoch persönlich distanziert. 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Den Schritt, F<hi rend="slant:italic">ichte</hi> <anchor type="b" n="3095" ana="13" xml:id="NidB57719"/>das Mitredactorat<anchor type="e" n="3095" ana="13" xml:id="NidE57719"/> anzubieten billigte ich selbst innerlich nicht, glaubte aber doch allen üblen Folgen vorbeugen u<hi rend="slant:italic">nd</hi> es bey den Mitgliedern verantworten zu können. Ich ging ihn ein, um Schell<hi rend="slant:italic">ing</hi> alle mögliche Beruhigung zu gewähren, u<hi rend="slant:italic">nd</hi> ihn dadurch uns desto fester zu verbinden. Leider hat es ganz die entgegengesetzte Wirkung gehabt, denn Schell<hi rend="slant:italic">ing</hi> erklärte mir nach Empfang der Antwort: F<hi rend="slant:italic">ichte</hi> habe ihm Eröffnungen gemacht, die ihn bewögen ganz zurückzutreten. Worin diese Eröffnungen bestehen, hat er sich nicht weiter auslassen wollen, vermuthlich aber hat ihn F<hi rend="slant:italic">ichte</hi> an ältere Versprechungen gemahnt, u<hi rend="slant:italic">nd</hi> dann ihm Argwohn gegen die Gesinnungen unsers ganzen Zirkels in Ansehung seiner beygebracht. Wie ich vermuthe, hauptsächlich gegen <anchor type="b" n="8" ana="11" xml:id="NidB57720"/>Friedrich<anchor type="e" n="8" ana="11" xml:id="NidE57720"/>. Daß auch Klagen über Sie, u<hi rend="slant:italic">nd</hi> <anchor type="b" n="9018" ana="12" xml:id="NidB57721"/>die persiflirte <anchor type="b" n="8178" ana="12" xml:id="NidB57722"/>Bestimmung<anchor type="e" n="8178" ana="12" xml:id="NidE57722"/><anchor type="e" n="9018" ana="12" xml:id="NidE57721"/> dabey [2] gewesen, habe ich keine Ursache zu vermuthen. Bittre Klagen über mich u<hi rend="slant:italic">nd</hi> unser Schweigen mag er auch geführt haben. Ich befürchte, daß Zuträgereyen von <anchor type="b" n="42" ana="11" xml:id="NidB57723"/>Bernh<hi rend="slant:italic">ardi</hi><anchor type="e" n="42" ana="11" xml:id="NidE57723"/> dabey im Spiel gewesen sind. Doch ist dieß bloße Conjectur.<lb/>Ich habe Schell<hi rend="slant:italic">ing</hi> nur ganz gelinde Vorstellungen gemacht, wie wenig persönliche Neigungen u<hi rend="slant:italic">nd</hi> Abneigungen, gegenseitige Urtheile, u.s.w. bey einer gemeinschaftlichen öffentlichen Sache in Betracht kommen sollten. Da er bey seinem Entschlusse blieb, u<hi rend="slant:italic">nd </hi>vermuthlich die demselben entsprechenden Briefe an F<hi rend="slant:italic">ichte</hi> und <anchor type="b" n="539" ana="11" xml:id="NidB57724"/>Cotta<anchor type="e" n="539" ana="11" xml:id="NidE57724"/> schon geschrieben hatte, als er mir ihn ankündigte, drang ich nicht weiter in ihn, noch wollte ich mich wegen seines förmlichen Versprechens, das er so unrechtmäßig zurücknimmt, mit ihm entzweyen. Vielleicht tritt er in der Folge wieder bey. Sein Abgang ist ein Verlust an Kräften den aber der Eifer u<hi rend="slant:italic">nd</hi> die Thätigkeit der andern Mitglieder ersetzen kann u<hi rend="slant:italic">nd</hi> muß. Meine schlimmste Besorgniß ist, daß Cotta Sprünge macht u<hi rend="slant:italic">nd</hi> uns rückgängig wird. Ich habe noch von <anchor type="b" n="236" ana="10" xml:id="NidB57725"/>Bamberg<anchor type="e" n="236" ana="10" xml:id="NidE57725"/> aus umständlich an ihn geschrieben, ihm den ganzen Verlauf vorgetragen, aber keinesweges den entferntesten Zweifel am Fortgange un[3]sers Unternehmens geäußert, vielmehr ihn durch die zum Theil schon angenommenen Einladungen von <anchor type="b" n="4282" ana="11" xml:id="NidB57726"/>Röschlaub<anchor type="e" n="4282" ana="11" xml:id="NidE57726"/>, <anchor type="b" n="1140" ana="11" xml:id="NidB57727"/>Ritter<anchor type="e" n="1140" ana="11" xml:id="NidE57727"/>, <anchor type="b" n="177" ana="11" xml:id="NidB57728"/>Steffens<anchor type="e" n="177" ana="11" xml:id="NidE57728"/> u<hi rend="slant:italic">nd</hi> <anchor type="b" n="3115" ana="11" xml:id="NidB57729"/>Eschenmeyer<anchor type="e" n="3115" ana="11" xml:id="NidE57729"/> noch mehr zu binden gesucht. Gern hätte ich ihm gleich die Ankündigung mitgeschickt, ich konnte aber nicht Ruhe u<hi rend="slant:italic">nd</hi> Zeit dazu finden, da ich bis auf den letzten Augenblick angestrengt [<hi rend="slant:italic">habe</hi>] arbeiten müssen um <anchor type="b" n="346" ana="12" xml:id="NidB57730"/><anchor type="b" n="344" ana="12" xml:id="NidB57731"/>den <anchor type="b" n="4" ana="11" xml:id="NidB57732"/>Shak<hi rend="slant:italic">espeare</hi><anchor type="e" n="4" ana="11" xml:id="NidE57732"/><anchor type="e" n="344" ana="12" xml:id="NidE57731"/><anchor type="e" n="346" ana="12" xml:id="NidE57730"/> fertig zu schaffen. Ich denke sie nun meinem nächsten Briefe an ihn, den ich in ein paar Tagen von <anchor type="b" n="2" ana="10" xml:id="NidB57733"/>Gött<hi rend="slant:italic">ingen</hi><anchor type="e" n="2" ana="10" xml:id="NidE57733"/> aus an ihn schreiben werde, beyzulegen. Die Billigung der Mitglieder muß ich dabey suppliren. – Sobald ich von Cotta wieder etwas höre, theile ich es Ihnen mit.<lb/>Keinen Augenblick kann ich es aber verschieben, auch bey dieser noch obwaltenden Ungewißheit, Ihre Kräfte u<hi rend="slant:italic">nd</hi> Muße dringendst in Anspruch zu nehmen. Sie haben mich ganz misverstanden, wenn Sie annehmen ich hätte gemeynt, Schell<hi rend="slant:italic">ing</hi> oder Fichte sollten u<hi rend="slant:italic">nd </hi>könnten das Fach der speculat<hi rend="slant:italic">iven</hi> Phil<hi rend="slant:italic">osophie</hi> ausschließend verwalten. Gewiß hat auch Schell<hi rend="slant:italic">ing</hi> diesen Gedanken nicht gehabt, u<hi rend="slant:italic">nd </hi>wenn er gesagt er wolle F<hi rend="slant:italic">ichte</hi>n, im Fall dieser beyträte, dieses Fach ganz abtreten[<hi rend="slant:italic">,</hi>] sollte es nur heißen, daß er sich dann auf die Naturwissen[4]schaftlichen Arbeiten beschränken wolle. – Ich war wenn F<hi rend="slant:italic">ichte</hi> beygetreten wäre, sehr bange, er möchte uns viel mit Religionsphilosophie aufwarten wollen, u<hi rend="slant:italic">nd</hi> war entschlossen, Ihre Ansichten darüber neben den seinigen zu behaupten, es möchte kosten was es wollte.<lb/>Melden Sie mir also baldigst, was Sie nun noch mehr als das schon übernommene auf sich nehmen wollen. Friedr<hi rend="slant:italic">ich</hi> schreibt von <anchor type="b" n="9079" ana="12" xml:id="NidB57735"/><anchor type="b" n="149" ana="11" xml:id="NidB57734"/>Kants<anchor type="e" n="149" ana="11" xml:id="NidE57734"/> Logik<anchor type="e" n="9079" ana="12" xml:id="NidE57735"/> u<hi rend="slant:italic">nd</hi> <anchor type="b" n="4311" ana="12" xml:id="NidB57736"/>Fichte’s sonnenklarem Beweis<anchor type="e" n="4311" ana="12" xml:id="NidE57736"/> welches beydes mir in Bamb<hi rend="slant:italic">erg</hi> unbekannte Dinge geblieben waren; was das letzte ist weiß ich bis diese Stunde noch nicht. – Geben Sie nicht bald etwas Übersichtliches? In F<hi rend="slant:italic">ichte</hi>’s Aufsatz für <anchor type="b" n="67" ana="11" xml:id="NidB57737"/>Ung<hi rend="slant:italic">er</hi><anchor type="e" n="67" ana="11" xml:id="NidE57737"/>, werden <anchor type="b" n="1272" ana="11" xml:id="NidB57738"/>Jakobi<anchor type="e" n="1272" ana="11" xml:id="NidE57738"/>, <anchor type="b" n="8168" ana="11" xml:id="NidB57739"/>Bardili<anchor type="e" n="8168" ana="11" xml:id="NidE57739"/> u<hi rend="slant:italic">nd</hi> <anchor type="b" n="2748" ana="11" xml:id="NidB57740"/>Reinhold<anchor type="e" n="2748" ana="11" xml:id="NidE57740"/> vorgenommen werden – das müßte bey uns doch auch geschehen. – Da nun Schell<hi rend="slant:italic">ing </hi>nicht Mitarbeiter seyn will so könnte <anchor type="b" n="1813" ana="12" xml:id="NidB57741"/>sein System der transzendent<hi rend="slant:italic">alen</hi> Phil<hi rend="slant:italic">osophie</hi><anchor type="e" n="1813" ana="12" xml:id="NidE57741"/> auch beurtheilt [<hi rend="slant:italic">werden</hi>]. – Überlegen Sie, wie Sie dieses machen wollen, aber seyn Sie ganz der unsrige. – Will Friedr<hi rend="slant:italic">ich</hi> etwas in spekulativer Philos<hi rend="slant:italic">ophie</hi> übernehmen, so können Sie sich am besten mit ihm selbst verabreden. Ich glaube nicht daß so bald sicher auf was zu rechnen ist, da ihm nun <anchor type="b" n="8176" ana="12" xml:id="NidB57742"/>sein Collegium<anchor type="e" n="8176" ana="12" xml:id="NidE57742"/> viel Zeit nehmen wird. [5] Am liebsten hätte ich zunächst etwas von ihm über die bisherigen Naturphilosophieen, wo besonders auch von <anchor type="b" n="9080" ana="12" xml:id="NidB57743"/>der <hi rend="weight:bold">Construction des dynamischen Prozesses</hi> im <anchor type="b" n="5663" ana="13" xml:id="NidB57744"/>Physikal<hi rend="slant:italic">ischen</hi> Journal<anchor type="e" n="5663" ana="13" xml:id="NidE57744"/><anchor type="e" n="9080" ana="12" xml:id="NidE57743"/> von Schelling die Rede wird seyn müssen, da dieser jetzt die darin vorgetragnen Lehren zur Grundlage seines ganzen Systems macht.<lb/>In der Folge könnte wohl <anchor type="b" n="3115" ana="11" xml:id="NidB57745"/>Eschenmeyer<anchor type="e" n="3115" ana="11" xml:id="NidE57745"/> auch Mitarbeiter im Fache der Transzendental<hi rend="slant:italic">en</hi> Phil<hi rend="slant:italic">osophie</hi> werden. Zunächst werde ich ihm eine Übersicht vom Zustande der Medicin, in sich selbst u<hi rend="slant:italic">nd</hi> im Verhältniß mit der allg<hi rend="slant:italic">emeinen</hi> <hi rend="weight:bold">NaturW</hi><hi rend="weight:bold;slant:italic">issenschaft</hi>, u<hi rend="slant:italic">nd</hi> den als Mittelgliedern dienenden <hi rend="weight:bold">W</hi><hi rend="weight:bold;slant:italic">issenschaften</hi>, z B. Chemie, vorschlagen.<lb/>In spätstens drey Wochen bin ich in <anchor type="b" n="12" ana="10" xml:id="NidB57746"/>Jena<anchor type="e" n="12" ana="10" xml:id="NidE57746"/> zurück, u<hi rend="slant:italic">nd</hi> werde dann Tag u<hi rend="slant:italic">nd</hi> Nacht für <anchor type="b" n="3095" ana="13" xml:id="NidB57747"/>das Institut<anchor type="e" n="3095" ana="13" xml:id="NidE57747"/> arbeiten, erst den <anchor type="b" n="38" ana="11" xml:id="NidB57748"/>Wieland<anchor type="e" n="38" ana="11" xml:id="NidE57748"/>, die Einleitung, u<hi rend="slant:italic">nd</hi> dann als Anfang der Revision der krit<hi rend="slant:italic">ischen</hi> Journale, eine allg<hi rend="slant:italic">emeine</hi> Übersicht derselben geben. Was Selbstanzeigen betrifft, so habe ich <anchor type="b" n="48" ana="11" xml:id="NidB57749"/>Tieken<anchor type="e" n="48" ana="11" xml:id="NidE57749"/> schon längst um eine seiner romantischen Dichtungen angegangen, ich wollte selbst eine von <anchor type="b" n="41" ana="12" xml:id="NidB57750"/>meinen Gedichten<anchor type="e" n="41" ana="12" xml:id="NidE57750"/> machen. <anchor type="b" n="88" ana="11" xml:id="NidB57751"/>Schillern<anchor type="e" n="88" ana="11" xml:id="NidE57751"/> wollte ich eine von <anchor type="b" n="1415" ana="12" xml:id="NidB57752"/>den Wallensteinern<anchor type="e" n="1415" ana="12" xml:id="NidE57752"/> antragen, schlägt er es ab, so gebe ich diese Tieken. [6] Friedr<hi rend="slant:italic">ich</hi> schlägt eine Veränderung des Titels vor: Annalen der Literatur; wegen des Zusammentreffens. Ich bin nicht dafür, zum Unterscheidungszeichen kann mein Name als Herausgeber dienen.<lb/>Verzeihen Sie dieß abscheuliche Geschmiere. Wenn Sie gleich antworten, so addressiren Sie nach <anchor type="b" n="60" ana="10" xml:id="NidB57753"/>Braunschweig<anchor type="e" n="60" ana="10" xml:id="NidE57753"/> <anchor type="b" n="2762" ana="11" xml:id="NidB57754"/>beym Professor Wiedemann<anchor type="e" n="2762" ana="11" xml:id="NidE57754"/>. Leben Sie indessen recht wohl. Kommen Sie noch nach Jena? das wäre herrlich.<lb/>Wie steht’s denn mit der Anfrage bey <anchor type="b" n="1747" ana="11" xml:id="NidB57755"/>Schadow<anchor type="e" n="1747" ana="11" xml:id="NidE57755"/>? Ich erwarte mit Sehnsucht eine Antwort. Sie haben es doch nicht vergessen. 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Auf Vermittlung des Theologen Friedrich Samuel Gottfried Sack fand Schleiermacher 1790 eine Anstellung als Hofmeister und Privatlehrer des Grafen zu Dohna in Schlobitten. Diesen Posten gab er 1793 auf und qualifizierte sich in Berlin auf dem Gebiet der Pädagogik. Nach dem zweiten Examen 1794 war Schleiermacher Assistent des Predigers Johann Lorenz Schumann in Landsberg und übernahm zwei Jahre später eine Predigerstelle an der Charité. In Berlin machte Schleiermacher die Bekanntschaft Friedrich von Schlegels, Henriette Herz‘ und Ludwig Tiecks. Friedrich von Schlegel wurde ein enger Freund und wohnte von 1797 bis 1799 mit Schleiermacher zusammen, der in dieser Zeit literarisch tätig wurde. Er plante die Übersetzung der Dialoge Platos und verfasste 1799 seine Schrift „Über die Religion“. Außerdem verteidigte er den „Lucinde“-Roman seines Freundes. 1802 ging Schleiermacher als Hofprediger nach Stolpe und nahm dort u.a. seine Übersetzungstätigkeiten wieder auf. 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